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Times/Lesbarkeit/max.min.pt

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen, setze im Moment einen Reiseführer.

Nach langem Abwägen habe ich mich für den Klassiker „Times“ entschieden:

vor allem wegen der geringen Laufweite.

Nun stellt sich für mich noch die Frage, wie weit ich mir der Pt-Größe absinken kann,

ohne die Lesbarkeit erheblich zu beeinträchtigen?

Was meint Ihr, darf ich die in 8,5 pt setzen? Die Zielgruppe geht bis 75 Jahre ...

Geschrieben

Als erstes würde ich zur Times Ten raten, die gerade in kleineren Punktgrößen überzeugen kann und als „beste Times“ gilt.

Zeilenlänge, -abstand und auch Zeichenabstand sollten mit Fingerspitzengefühl abgestimmt werden, und die Druckbedingungen und das Papier wären natürlich noch zu beachten.

Generell ist es sehr schwer zu sagen, wie klein eine Schrift gesetzt werden kann.

Geschrieben

Hi,

bei der »normalen« Times würde ich bei Lauftext nicht unter 9pt gehen. Bei der Times Ten sind 8,5 pt vertretbar – falls die 75jährigen gut Brillen haben.

Gruß

Magnus

Geschrieben

Weg da, Ihr jungen Spunde..

Oder, wie die Kameraden der Brigade Ehrhardt immer riefen:

"Straße frei - Fenster zu."

So.. gut.. Wie? Was? Worum ging's da noch einmal?

Also gerade die Times, nicht wahr, also die Times ist ja nun aus meiner Sicht nicht Fisch, nicht Fleisch:

1012_1_76.jpg

Da wäre mir die Garamond schon lieber.

Aber gut.

Also, ich sage Euch:

Eine Schriftgröße unter 12 p empfinde ich bei der Times als Zumutung.

Ich habe vier Lesebrillen - strategisch verteilt im Haus.

Aber in 50 Prozent der Fälle habe ich gerade keine zur Hand, wenn ich etwas lesen soll.

Also werfe ich grundsätzlich alles beiseite, was zu klein ist (wie z.B. eine 9,5 p Times (welch' gruseliger Schriftgrad)). Irgendwann, wenn ich zufällig eine meiner Lesebrillen aufhabe (das ist lästig, man tappst dann halbblind durch die Wohnung), lese ich dann auch mal das kleiner gedruckte Zeugs. Vielleicht. Aber eher nicht.

Vor allem kann man Rechnungen diverser Graphikbetriebe so gut wie nicht lesen. Denn die sind bisweilen so klein gesetzt, daß es mich wirklich juckt, mal eine "0" vor dem Komma beim Überweisen zu überlesen - harr, harr..

Zuletzt eine Buchempfehlung:

Mit Ehrhardt durch Deutschland.

1012_1_77.jpg

Neben der Reporter und der Fetten Fraktur auf dem Titel ist der Grundtext aus einer sehr gut lesbaren Garamond gesetzt, wenn ich mich richtig erinnere. Ist ja nur ein Nachdruck (18 EUR, Uwe Berg-Verlag). Ich besitze selbstverständlich das Original.

Preuße

So - und jetzt: Platz da.. Weg.. wo ist die Tür?! Wild mit meinem Stock herumfuchtelnd bahne ich mir den Weg. 9,5 p - schnauff.. albern..

Geschrieben

Hey!

Die Sache mit der Zielgruppe stellt mich echt vor Schwierigkeiten …

Also 11/12pt scheiden einfach generell aus, denn da ist das Textaufkommen um 30–40% erhöht.

Es ist schon erstaunlich wie viele diesen Ackergaul „Times“ verschmähen … :)

Eine Garamond oder Konsorten würde ich gerne nehmen,

aber das ist „verboten“ worden.

Bin gezwungen eine Barocke zu nehmen …

Geschrieben

Ellen Lupton hat mal so schön geschrieben, dass die 12 pt eine wunderbare Schriftgröße ist - für Kinderbücher!

Wenn ich meinem Chef etwas ausdrucke, das kleiner als 12 pt ist, wird gleich gemeckert - er lest aber anstandslos die Zeitung. Ich denke für einen Reiseführer darf es auch für ältere Menschen etwas kleiner sein, die Vorgabe ist ja "bis 75".

Aber für einen Reiseführer würde ich auch nicht die Times nehmen - das passt doch nicht zu der Vorfreude auf eine Reise.

Geschrieben

Es ist kein Reiseführer für Urlauber, sondern eine wissenschaftlicher „Führer“ zum Dritten Reich.

Da ist das mit der Schrift eh nicht so einfach …

Geschrieben

Also läuft es wieder auf das übliche hinaus:

Ihr gestaltet etwas wirklich wunderschönes - nur halt voll am Bedürfnis vorbei. Aber das ist ja auch nicht neu.

Wenn jemand sagt, daß eine 12 p Schriftgröße nur für Kinderbücher ideal sei, dann zeugt das schlicht von dummer Arroganz - entschuldigung, aber es ist so.

Also dann:

Viel Spaß beim Entwerfen und beim 9/10 p Umbruch.

Georg

Geschrieben

Alles nicht so wie es scheint:

„Seit 1. Februar 2004 sind auf Anordnung des US-Außenministeriums alle US-diplomatischen Dokumente in Times New Roman in 14 Punkt statt der vorherigen Courier New in 12 Punkt zu drucken“ [Wiki]

Geschrieben
Es ist kein Reiseführer für Urlauber, sondern eine wissenschaftlicher „Führer“ zum Dritten Reich.

Da ist das mit der Schrift eh nicht so einfach …

Nun, das ist aber dann auch etwas ganz anderes.

Dann paßt die Times doch.

Und auch die Schriftgröße ist einem kleineren Grad akzeptabel.

Wer so etwas liest, sitzt ruhig und hat seine Lesebrille bei gutem Leselicht zur Hand. Völlig andere Situation als bei einem Reiseführer, den ich mit mir herumschleppe und im Stehen lesen muß.

Das hättest Du früher sagen sollen.

Dann hast Du sicher auch eine Menge Fußnoten und Anmerkungen, wahrscheinlich in einem angehängten Teil extra dargestellt. Wunder wirkt da ein Lesefaden - falls im Budget enthalten.

Georg

Geschrieben
Alles nicht so wie es scheint:

„Seit 1. Februar 2004 sind auf Anordnung des US-Außenministeriums alle US-diplomatischen Dokumente in Times New Roman in 14 Punkt statt der vorherigen Courier New in 12 Punkt zu drucken“ [Wiki]

Und?

Muß man sich nun in vorbeugendem Gehorsam diesen Auflagen auch in der deutschen Privatwirtschaft unterwerfen?

Preuße

Geschrieben

bez. times ten: kauf dir mal die NZZ (neue zürcher zeitung, sollte auch international erhältlich sein), die benutzt seit ca. einem jahr die times ten - natürlich in kleinen schriftgraden. evtl. kannst du damit deinen kunden von einer kleinen schriftgrösse überzeugen.. die NZZ ist gerade auch bei älteren personen beliebt. und immerhin die hochwertigste zeitung der schweiz.

Geschrieben

Ja das stimmt: „Reiseführer“ reicht nicht aus, das Thema gibt den Ton an.

Ich finde es aber sehr erstaunlich, dass die Amerikaner jetzt größer schreiben – oder habe ich das Zitat falsch verstanden?

Die NZZ, das sehe ich mir an!

Geschrieben
Ja das stimmt: „Reiseführer“ reicht nicht aus, das Thema gibt den Ton an.

Ich finde es aber sehr erstaunlich, dass die Amerikaner jetzt größer schreiben – oder habe ich das Zitat falsch verstanden?

Die NZZ, das sehe ich mir an!

Ich würde mich da grundsätzlich nicht auf Wikipedia verlassen.

Grund: Gib mir den Link und 5 Minuten Zeit und Du wirst dort lesen können, daß die Amerikaner ab sofort diese offizielle Post ausschließlich in einer 8 p Tannenberg setzen. Wikipedia ist immer nur eine relative Wahrheit.

Die NZZ dagegen kannst Du in die Hand nehmen.

Eine wundervolle Zeitung.

Geschrieben
Die NZZ dagegen kannst Du in die Hand nehmen.

Eine wundervolle Zeitung.

offtopic: diese aussage freut mich jetzt aber.

Ich komme aus der Zeitungswelt und liebe sie.

Wirklich große Zeitungshäuser haben Persönlichkeit.

Leider habe ich nie bei der NZZ gearbeitet.

Aber der Name ist einfach erstklassig.

Geschrieben

Das stimmt wohl, Papier lügt nie …

Ich sehe das aber mehr als Nachteil: Ein Fehler in Wiki ist schnell bereinigt,

ein Fehler im Druckerzeugnis verfolgt uns noch nach dem Tod.

:wink:

Geschrieben
Das stimmt wohl, Papier lügt nie …

Ich sehe das aber mehr als Nachteil: Ein Fehler in Wiki ist schnell bereinigt,

ein Fehler im Druckerzeugnis verfolgt uns noch nach dem Tod.

:wink:

"schnell bereinigt"? Joh, ich weiß nicht.

Ich habe drei Monate gebraucht, um beim Stichwort "Bleisatz" den Eintrag zu korrigieren, der u.a. aussagte: "Die Bleisatz-Zeilengußmaschine Diatype" :D

Bei dem Tempo wären dann zumindest bei den Bleisatz-Einträgen in ca. 45 Jahren sämtliche Fehleinträge "schnell bereinigt".

Georg

Geschrieben

Habe dir ein Blindtext-PDF mit der Times Ten gemacht. Schriftgrößen ab 8pt in 0,5pt Schritten bis 11pt. Druck es aus, dann weißt du mehr. Und falls du dich für die Times Ten entscheiden solltest, sag Bescheid für welchen pt-Size du dich schlußendlich entschieden hast.

TimesTen-ptSizes.pdf

Geschrieben

Hey, was für ein Service!

Ich werde für mich später prüfen,

ob ich einen Unterschied zum normalen Schnitt feststelle:

Denn die Ten müsste ich kaufen (lassen).

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