Ein wenig Statistik...

[Lars Kähler]

Hallo!

Auf der Basis von 7340 Schriften, deren Erscheinungsjahr in der Datenbank vorhanden ist, habe ich hier ein Diagramm mit den Neuerscheinungen pro Jahr aufgebaut. Man sieht sehr deutlich, wie der Schriftenausstoß als Folge beider Weltkriege deutlich sinkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Schriftenbranche länger zur Erholung gebraucht als während der Weimarer Republik. Interessant?

Lars

[hey]

Das ist auch eine interessante Schriften-Statistik:

Erst zur Erfassung und dann zur Auswertung.

[Florijn]

Das ist sehr interessant, vielen Dank!

[hey]

Hallo!

Auf der Basis von 7340 Schriften, deren Erscheinungsjahr in der Datenbank vorhanden ist, habe ich hier ein Diagramm mit den Neuerscheinungen pro Jahr aufgebaut. Man sieht sehr deutlich, wie der Schriftenausstoß als Folge beider Weltkriege deutlich sinkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Schriftenbranche länger zur Erholung gebraucht als während der Weimarer Republik. Interessant?

Lars

Vielleicht sollte man auch die Korrelationen mit Einführungsjahren bedeutender technischer Neuerungen (Maschinensatz, Photosatz, Digitalisierung etc.) berücksichtigen. Mir scheint es so, als seien zur Einführung neuer Technicken zunächst die bekannten Schriften überführt worden und die Enwicklung neuer Schriften, die die jeweils neuen Techniken voll ausnutzten kam erst mit Verzögerung. Das hat sicher weniger Einfluss als die Kriege, aber es könnt »Zwischentäler« erklären.

[Poms]

@Lars

Was ist hier mit Schriften gemeint?

Eine Familie à la Frutiger bedeutet eine Schrift? Oder werden die einzelnen Schriftschnitte als Schriften mitgezählt (die Kepler-Familie von R. Slimbach hat, als Extrembespiel, ca. 130 Schriftschnitte, das wären dann 130 Schriften…).

Wie verhält es sich bei einer Superfamily, wie der Stone oder Lucida?

Sind das vorrangig in Deutschland erschienene Schriften?

Wieviel Schriften gab es zu welcher Zeit, wieviel von diesen sind erfasst?

Welche Länder werden mitgezählt?

Wie sieht es mit nicht-lateinischen Druckschriften aus?

Das mit der Statistik ist immer so ne Sache.

Grüße

[Lars Kähler]

@Lars

Was ist hier mit Schriften gemeint?

Eine Familie à la Frutiger bedeutet eine Schrift? Oder werden die einzelnen Schriftschnitte als Schriften mitgezählt (die Kepler-Familie von R. Slimbach hat, als Extrembespiel, ca. 130 Schriftschnitte, das wären dann 130 Schriften…).

Genau. Wir hatten das hier schon einmal besprochen, im Thread „Weißt Du, wieviel Sternlein stehn...“ Nur eine Zählung nach Schriftschnitten macht wirklich Sinn. Die Anzahl der Schriftfamilien ist ein anderer Wert, der auch ermittelt werden kann. Demnach wird die Kepler mit derzeit 168 Schnitten (Linotype) als 168 Schriften gezählt. Bei der Zählung der Familien kommt hier 1 heraus – oder auch mehr, das ist reine Festlegungssache. Man muss nur sagen, wie diese Zahl zustande kommt.

Wie verhält es sich bei einer Superfamily, wie der Stone oder Lucida?

Meine Zählmethode wird dann auf das veröffentlichte Artwork bezogen sein, so wie auch ein Expertfont als Schrift zählt. So muss man das dann auch einordnen.

Sind das vorrangig in Deutschland erschienene Schriften?

Die Schriften stammen aus Europa, Amerika, Asien und Australien.

Wieviel Schriften gab es zu welcher Zeit, wieviel von diesen sind erfasst?

Du wirst lachen – die reine Namensliste sollte bis 1992, da habe ich abgeschnitten – so gut wie alle bis dahin herausgebrachten Schriften des 20. Jahrhunderts beinhalten. Das hier gezeigte Diagramm basiert auf den genannten 7340. Das entspricht mindestens 3,5 %, sehr wahrscheinlich erheblich mehr. Das dürfte „statistisch signifikant“ sein.

Welche Länder werden mitgezählt?

Alle, die Schriftgießereien oder Foundries hervorbringen.

Wie sieht es mit nicht-lateinischen Druckschriften aus?

Nach Namen erfasst, derzeit keine Bildbeispiele oder PDFs.

Das mit der Statistik ist immer so ne Sache.

Natürlich, keine Frage. Aber die bisher gemachten Aussagen sollten durchaus Gültigkeit besitzen. Man muss das ja nicht überinterpretieren.

Lars

[Poms]

Danke für die Aufklärung.