Aussiedler Geschrieben Februar 8, 2007 Geschrieben Februar 8, 2007 Hallo, da ich nicht so wirklich die Ahnung von Typografie habe, wollte ich mal die Experten hier fragen. Ich brauche Schriftempfehlungen für eine "stinknormale" Bewerbung, also keine abgefahrene künstlerische Darbietung, wie die Bewerbungsmappen der Mediengestalter, sondern eine Bewerbung für eher konservative Großfirmen. Hier meine Fragen: 1) Ist es grundsätzlich empfehlenswert, für den Fließtext Serifenschriften zu nehmen? Oder kann man auch Grotesk-Schriften wie Frutiger Next benutzen? Bei einer Bewerbung hält sich der Text ja in Grenzen, einmal ist da das Anschreiben mit ca. 20-30 Zeilen Text (abgesehen von dem ganzen Drumherum wie Adressen, usw.), zum anderen ist da der Tabellarische Lebenslauf. 2) Wenn es Serifenschriften sein sollten, kann man da auch Slabserif-Schriften nehmen? Oder ist davon eher abzuraten? Die Bewerbung soll seriös und eher edel aussehen, auf keinen Fall lässig oder "cool". (Ich habe die Bewerbung mit Officina ausgedruckt und ich fand das gar nicht so schlecht, aber wie gesagt, ich habe keine Ahnung, was sich gehört und was nicht...) 3) Schriftmischung. Ich weiss, soll man nicht machen, wenn man keine Ahnung hat, aber mich interessiert doch mal diese Frage: Serifenlose Headline - Serifentext oder Serifen Headline - Serifenloser Text oder Was wäre von den grundsätzlichen Typografischen Regeln besser?
Poms Geschrieben Februar 8, 2007 Geschrieben Februar 8, 2007 Jep, nimm die Frutiger. Mit regular, italic, bold, bold italic hast du für eine „normale“ Bewerbung ausreichend Schriftschnitte um Fliesstext, Headlines und Auszeichnungen zu setzen. Die Schriftanmutung ist zurückhaltend, zeitlos, „klassisch“. Optimal wären noch die condensed Schriftschnitte der Frutiger, für ein bisschen mehr Gestaltungsmöglichkeiten. Aber mindestens genauso wichtig wie die Schriftwahl sind – keine Schreibfehler zu produzieren (!), die typografisch richtigen Satzzeichen zu verwenden, den bestmöglichen Zeilenabstand zu ermitteln (Schriftgrößenanmutung zu Wortabstand zu Zeilenlänge), sich auf wenige Formatierungen zu beschränken und diese durchgängig anzuwenden (und manches andere mehr). Nun die Frage: Verwendest du dabei MS Word :?, dann sind Schwierigkeiten vorprogrammiert.
Sebastian Nagel Geschrieben Februar 8, 2007 Geschrieben Februar 8, 2007 Frutiger nicht zu groß setzen. Zum einen hält sie kleine Größen gut aus, zum anderen ist sie relativ breit und wirkt meiner Meinung nach etwas plump wenn du sie in 12pt für Fließtext nimmst.
Aussiedler Geschrieben Februar 8, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 8, 2007 ... den bestmöglichen Zeilenabstand zu ermitteln (Schriftgrößenanmutung zu Wortabstand zu Zeilenlänge) Wie genau mache ich das, wenn ich zum Beispiel FrutigerNext mit Größe 10 nehme? Ich arbeite mit OpenOffice 2.0 (ich nehme mal an, damit sind Schwierigkeiten auch vorprogrammiert :wink: )
Microboy Geschrieben Februar 8, 2007 Geschrieben Februar 8, 2007 bei persoenlichen anschreiben wuerde ich immer eine klassische schreibmaschinenschrift oder korrespondezschrift verwenden. das schreiben wirkt persoenlicher und auch weniger maschinell als mit einer klassische textschrift. nur mal ein paar beispiele: letter gothic text, officina serif, ocrf, kettler, valentine, normetica ... von etlichen textschriften gibt es auch spezielle korrespondenz- versionen - meta correspondence, info office, fago mono ... :)
Sebastian Nagel Geschrieben Februar 9, 2007 Geschrieben Februar 9, 2007 von etlichen textschriften gibt es auch spezielle korrespondenz-versionen - meta correspondence, info office, fago mono ... Stone informal
RobertMichael Geschrieben Februar 9, 2007 Geschrieben Februar 9, 2007 bei persoenlichen anschreiben wuerde ich immer eine klassische schreibmaschinenschrift oder korrespondezschrift verwenden. das schreiben wirkt persoenlicher und auch weniger maschinell als mit einer klassische textschrift. du hast recht, mit der korrespondenzschrift. trotzdem ist da ein irgendwie ein widerspruch. persönliches anschreiben = schreibmaschinenschrift = weniger maschinell :?: :?: :?:
Microboy Geschrieben Februar 9, 2007 Geschrieben Februar 9, 2007 du hast recht, mit der korrespondenzschrift.trotzdem ist da ein irgendwie ein widerspruch. persönliches anschreiben = schreibmaschinenschrift = weniger maschinell :?: :?: :?: klar ist es trotzdem "maschinell" erstellt - nur assoziieren wir mit einer schreibmaschinenschrift eher ein persoenliches schreiben als mit texten die in arial und co. gesetzt sind. eben keine massen- ware sondern etwas nur fuer den adressaten bestimmtes ... :)
Philipp Geschrieben Februar 9, 2007 Geschrieben Februar 9, 2007 Ganz ein anderer Vorschlag: die Corporate Schrift des Adressaten nehmen. Wenn das so ein typischer Fall ist, wo ein armer Bewerbungsempfänger die berüchtigten Wäschekörbe voll Bewerbungen durchgehen muß, wird er die Schrift nur sehr unterbewußt wahrnehmen: Er wird innerlich dankbar sein, wenn es eine angenehm zu erfassende Schrift ist. Er wird eher ein längeres Anschreiben akzeptieren, wenn die Schrift den Text »nach wenig aussehen« läßt. Und wenn man ihm seine Firmenschrift unterjubelt, erinnert ihn die an offizielle Firmenschriftstücke und signalisiert ihm unterbewußt: »der da würde zu uns passen!« (Falls es ihm doch auffällt, denkt er immerhin: »der hat sich ja extra Mühe gegeben«) Und das stammt jetzt nicht von mir, das raten auch »Bewerbungsprofis«. Ich selbst bekomme immer nur ein viel zu kleines Paketchen Mappen zur Auswahl und darf da absolut nicht wählerisch sein. Bin schon froh, wenn da verständliche Sätze drinstehen und nicht zu viele Fehler. Dann darf der Mann selbst in Comic Sans MS schreiben, wenn er ungefähr begriffen zu haben scheint, was wir suchen ...
Microboy Geschrieben Februar 10, 2007 Geschrieben Februar 10, 2007 die idee find ich ehrlich gesagt total abwegig. wie weit soll sowas denn gehen? wenn ich mich bei der post bewerbe muss ich dann auch ganz in gelb gekleidet zum bewerbungsgespraech?
Norbert P Geschrieben Februar 10, 2007 Geschrieben Februar 10, 2007 Na, so abwegig finde ich das gar nicht, man muss ja nicht gleich die gesamte CI kopieren. Aber wenn ich mir gerade so vorstelle, dass mir früher (als das noch wichtig war) jemand seine Bewerbung in "meiner" Schrift untergejubeltr hätte - ich wär drauf reingefallen.
Poms Geschrieben Februar 10, 2007 Geschrieben Februar 10, 2007 @Aussiedler Ich würde es mal mit ZAB 13pt probieren, bei einer Schriftgröße von 10pt Frutiger. Der automatisch voreingestellte ZAB wäre in Indesign 120%, also 12pt. Da die Frutiger aber eine relativ große x-height hat, würde ich hier ein bisschen Luft zugeben. Ich beziehe mich auf eine Spaltenbreite von ca. 12 Wörtern. Wenn die Spalte breiter wird entsprechend mehr ZAB, nur zu breit würde ich das nicht machen, das sieht nicht gut aus und ist schlechter lesbar. Nur so am Rande gefragt, kann OpenOffice die Metric-Informationen, die die Schrift beinhaltet, interpretieren?
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden