Dan Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Hallo Typoforum-Team, echt tolle Sache mit eurer Schriftenenträtzelung;-) Könnt Ihr mir sagen, was das ist? Vielen Dank
Bleisetzer Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Hallo Typoforum-Team, echt tolle Sache mit eurer Schriftenenträtzelung;-) Könnt Ihr mir sagen, was das ist? Vielen Dank Na, klar: Gruppe VIII - Schreibschriften - Prägefest Ludwig & Mayer, Frankfurt am Main Erstguß 1926 Eduard Lautenbach Das sind die Original-Lettern: Gruß Georg
Poms Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 >Gruppe VIII - Schreibschriften - Prägefest Was soll denn „prägefest“ bedeuten? Das man diese Schrift zum Prägen empfohlen hat oder was … kann man nicht jede Schrift prägen, wenn diese einigermaßen stabil ist?
Bleisetzer Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 >Gruppe VIII - Schreibschriften - PrägefestWas soll denn „prägefest“ bedeuten? Das man diese Schrift zum Prägen empfohlen hat oder was … kann man nicht jede Schrift prägen, wenn diese einigermaßen stabil ist? :D Das ist der Schriftname. Die Schrift heißt „Prägefest“ Hintergrund: Wie Du an den Bleilettern sehen kannst, hat sie kaum überstehende Grade. Und ist damit hervorragend zum Prägen einsetzbar. Normale Messing-Lettern waren auch früher schon um das ca. 20-fache teurer als Blei-Lettern. Georg
Poms Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 @Dan Die Devise hier – Je (deutsche) Bleisatzschrift, desto Leopard1968 oder Bleisetzer … oder so ähnlich :)
Bleisetzer Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Heute gilt: Lettern zum Prägen sind im Idealfall aus Messing, Aluminium oder auch aus Magnesium. Bleilettern sind nur zum Drucken. Das Material ist zu weich. Aaaber - bezogen auf eine, sagen wir, 24 p Schriftgröße: 1 Satz Messing-Lettern = ca. 1.600 Euro 1 Satz Aluminium-Lettern oder Magnesium-Lettern = 800 Euro 1 Satz Blei-Lettern = 400 Euro Und nur Blei-Lettern bekommt man auch als Gebrauchtschriften. Dann kosten sie vielleicht um die 100 Euro. Mit Blei-Lettern kann man bis max. 80° C auch heißprägen. Das reicht meistens aus. Prägt man aber z.B. mit einer Lithographia oder Künstlerschreibschrift, die weite Überhänge hat, so brechen diese beim Prägen leicht ab und beim heißprägen schmilzen die feinen Abstriche. Georg
Dan Geschrieben Februar 21, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Februar 21, 2007 Daaaannnkeee. Mein lieber Scholli... Also wenn das mal nicht ne schnelle Antwort ist. Vielen Dank nochemal. Danilo
Poms Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Danke für die Info (ich lese diese mir nachher durch :D ), ich natürlich vergaß die Temperatur. Apropos, meine CPU-Zonen Temperatur ist gerade bei 49 Grad, hehe >Das ist der Schriftname. >Die Schrift heißt „Prägefest“ Erwischt
Bleisetzer Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Daaaannnkeee.Mein lieber Scholli... Also wenn das mal nicht ne schnelle Antwort ist. Vielen Dank nochemal. Danilo Gern geschehen. Wir spielen hier alle "Hurrah, schon wieder erster." Und diesmal habe ich gewonnen. Mußt Du mal Robert mit dem Rosa Totenkopf kennenlernen. Der spielt das immer mit seiner Freundin :D Georg
Bleisetzer Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Danke für die Info (ich lese diese mir nachher durch :D ), ich natürlich vergaß die Temperatur. Apropos, meine CPU-Zonen Temperatur ist gerade bei 49 Grad, hehe >Das ist der Schriftname. >Die Schrift heißt „Prägefest“ Erwischt Das ist eine Buchbinder-Schriftenkassette mit einem Sortiment, wie es Buchbinder benötigen, hier die Umfänge: http://www.bleisetzer.de/img/Inhaltsang ... tullen.pdf Buchbinder brauchen viel geringere Anzahl Lettern der einzelnen Typen als Setzer. Und sie kommen bei den kleineren Schriftgraden mit der DIN-Einteilung der Brotschrift-Setzkästen nicht klar. Also hat sich Herr Hartmann von der Bauer types, der Nachfolge-Gesellschaft der Bauerschen Gießerei in Barcelona, diese Schriftenkassetten einfallen lassen. Ein paar Spatien dabei (für die Wortzwischenräume) und ein paar Regletten (für die Zeilenabstände) und schon hat man eine handliche Stapelbox für z.B. 175,- Euro mit einer 20 p Bernhard Schönschrift kräftig. Georg
Christoph Schröer Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Hallo Georg, ich hab mal ne Frage am Rand. Ich meine mich erinnert zuhaben, dass Lettern nach Gewicht bezahlt werden ... also ist ein Satz 36pt-Lettern teurer als ein ein Satz 8pt-Lettern ... soweit richtig? Aber warum ist Aluminium dann wesentlich teurer als Blei ... klar die Qualität ... aber dann stimmt das doch nicht mehr mit dem Gewicht, oder? Blei ist doch schwerer als Aluminium. Oder wird INNERHALB einer Kategorie (Blei, Messing, Aluminium etc.) nach Gewicht bezahlt? Klingt auch logischer, da man Äpfel ja auch nicht mit Birnen vergleichen sollte. Daher sind 100g Trüffel auch teurer als 100g Wassermelone. ;) Beste Grüße Christoph ps: Ich hoffe, das ist keine allzu bescheuerte Frage ... es ist ja auch schon nach 0 Uhr
hey Geschrieben Februar 21, 2007 Geschrieben Februar 21, 2007 Nur der Vollständigkeit halber: eine digitale Version. Gute Nacht
Bleisetzer Geschrieben Februar 22, 2007 Geschrieben Februar 22, 2007 Hallo Georg,ich hab mal ne Frage am Rand. Ich meine mich erinnert zuhaben, dass Lettern nach Gewicht bezahlt werden ... also ist ein Satz 36pt-Lettern teurer als ein ein Satz 8pt-Lettern ... soweit richtig? Aber warum ist Aluminium dann wesentlich teurer als Blei ... klar die Qualität ... aber dann stimmt das doch nicht mehr mit dem Gewicht, oder? Blei ist doch schwerer als Aluminium. Oder wird INNERHALB einer Kategorie (Blei, Messing, Aluminium etc.) nach Gewicht bezahlt? Klingt auch logischer, da man Äpfel ja auch nicht mit Birnen vergleichen sollte. Daher sind 100g Trüffel auch teurer als 100g Wassermelone. ;) Beste Grüße Christoph ps: Ich hoffe, das ist keine allzu bescheuerte Frage ... es ist ja auch schon nach 0 Uhr Guten Morgen, wir müssen da unterscheiden. Neue, frisch gegossene Blei-Lettern wurden schon immer als sogenanntes 1/1 Minimum bzw. als Mindestbestellmenge als 1/2 Minimum verkauft. 1/1 Minimum ist diejenige Mindestmenge, die man als Setzer benötigt, um mit einer Schrift überhaupt etwas anfangen zu können. Die Menge entstand aus den in vielen Jahren gewonnenen Erfahrenswerten. Daraus ergibt sich zwingend, daß natürlich 1/1 Minimum einer 8 p Helvetica mager (ca. 6,8 kg) weniger kostet als eine 20 p Helvetica mager (ca. 14,0 kg). Den Schriften werden dann Kilopreise zugewiesen. Bei der Helvetica liegt das Kilogewicht bei 65,- Euro. Daraus ergibt sich bei der Preisberechnung also eine Zusammensetzung aus Schrift, Schriftgrad und Schriftengewicht. Eine 8 p Helvetica kostet als 1/1 Minimum also: 65,- Euro x 6,8 kg = 442,- Euro Da dieser Preis seit langem kaum noch durchsetzbar ist, verfiel man auf die Idee, als Mindestmenge 1/2 Minimum anzubieten. Das kostet dann 221,- Euro. Größere Schriftgrade entsprechend mehr. (Da ich ja früher ausschließlich die Bleisatz-Schriftenpreise kannte, war ich äußerst erstaunt, als ich die Preise Eurer digitalisierten Schriften erfuhr). Klassische Buchdruck-Schriften bis zu einer Größe von ca. 60 p sind immer nur aus Blei. Berthold hatte größere Grade bestimmter Schriften aus Aluminium im Angebot. Aber grundsätzlich ist der Rohstoff Aluminium sehr viel teurer als Blei. Die Verwendung von Aluminium-Schriften gibt es erst seit einigen Jahrzehnten und kommt ausschließlich aus dem Buchbinder-Gewerbe. Buchbinder nutzen Schriftsetzer-Bleischriften, aber Schriftsetzer nutzen niemals Buchbinder-Schriften. Diese sind nach ganz anderen Maßstäben sortiert. Hier wird gezählt: 5 x A, 4 x B, 8 x E usw. Und Buchbinder brauchen ja auch nicht zwingend, wie wir Setzer, eine Schrifthöhe von: 23,56 mm - Deutsche Schrifthöhe 23,32 mm - 0,918 Inches - anglo-amerikanische Schrifthöhe Die Lettern der Buchbinder sind normalerweise aus Messing oder Aluminium auf Flachkegel gegossen und geschätzt 4 mm hoch. Gott zum Gruße Georg
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