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Wechsel von word zu TeX

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich habe die Schn..ze voll von word und mir jetzt ein TeX-System heruntergeladen. Ich wollte fragen, welchen Aufwand es verursacht, ein fertig gestaltetes word-Dokument (ca. 200 Seiten mit vielen Tabellen und mathematischen Formeln) in TeX umzuwandeln. Lohnt sich dieser Aufwand?

Nils

Geschrieben

Hab grad keine Zeit, nur kurz:

Der Aufwand reduziert sich auf eine halbe Stunde, wenn das Dokument gut strukturiert ist (Überschriften als Überschriften eingegeben etc.). Dokument in OpenOffice 2.xx öffnen und speichern als TeX-Datei, diese dann nachbearbeiten.

Später mehr.

Gruß, Georg

Geschrieben

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das Dokument ist "vollständig" strukturiert: Überschriften, Verzeichnisse, Fußnoten usw. Das klingt ja fast zu schön, um wahr zu zu sein. Muss ich gleichmal probieren.

Nils

Geschrieben

Hallo Nils,

hier nochmal etwas weiterführende Literatur:

Das Zauberwort für die Umwandlung von OpenOffice zu LaTeX lautet:

Writer2LaTeX

Das Programm ist in den aktuellen Versionen von OpenOffice (ab 2.0.4)integriert, in der kommenden Version von NeoOffice (Ende Februar) wird es ebenfalls enthalten sein. Leider kann man bisher keine Optionen für die Umwandlung angeben. Mein Tip daher:


  • Einmal eine beliebige Datei als TeX-Datei exportieren. Dabei werden die Standard-Optionen in einer Datei namens writer2latex abgelegt.
    Diese Datei writer2latex.xml suchen und mit einem Texteditor öffnen.
    Die Variablen anpassen, wie gewünscht. Die einzelnen Werte werden in der Dokumentation Writer2LaTeX.pdf vorgestellt (das sollte irgedwo im doc-Zweig der TeX-Installation liegen).
    Bei zukünftigen Exporten werden die Texte wie gewünscht umgewandelt.

Ich hänge meine writer2latex.xml-Datei mal unten an.

Gruß, Georg

<?xml version="1.0" encoding="UTF-8" ?>
<config>
  <option name="create_user_config" value="true" />
  <option name="backend" value="generic" />
  <option name="no_preamble" value="false" />
  <option name="documentclass" value="scrartcl" />
  <option name="global_options" value="" />
  <option name="inputencoding" value="latin1" />
  <option name="multilingual" value="false" />
  <option name="greek_math" value="true" />
  <option name="use_ooomath" value="false" />
  <option name="use_pifont" value="false" />
  <option name="use_ifsym" value="false" />
  <option name="use_wasysym" value="false" />
  <option name="use_bbding" value="false" />
  <option name="use_eurosym" value="false" />
  <option name="use_tipa" value="false" />
  <option name="use_color" value="false" />
  <option name="use_hyperref" value="true" />
  <option name="use_endnotes" value="false" />
  <option name="use_ulem" value="false" />
  <option name="use_lastpage" value="false" />
  <option name="use_bibtex" value="false" />
  <option name="bibtex_style" value="plain" />
  <option name="formatting" value="convert_basic" />
  <option name="page_formatting" value="ignore_all" />
  <option name="ignore_hard_page_breaks" value="false" />
  <option name="ignore_hard_line_breaks" value="false" />
  <option name="ignore_empty_paragraphs" value="true" />
  <option name="ignore_double_spaces" value="true" />
  <option name="debug" value="false" />
  <heading-map max-level="5">
    <heading-level-map level="1" name="section" writer-level="1" />
    <heading-level-map level="2" name="subsection" writer-level="2" />
    <heading-level-map level="3" name="subsubsection" writer-level="3" />
    <heading-level-map level="4" name="paragraph" writer-level="4" />
    <heading-level-map level="5" name="subparagraph" writer-level="5" />
  </heading-map>
  <custom-preamble />
</config>

Geschrieben

Vilen Dank für den Hinweis! Ich hab's hinbekommen. Allerdings ist der Konverter insbesondere bei tabellen noch nicht ganz ausgereift - die müsste man per Hand machen. Mit dem Inhaltsverzeichnis klappts auch nicht so richtig. Zudem habe ich mühsam in word Ligaturen eingegeben, die jetzt wieder raus müssen - ist schon ein zimelicher mehraufwand. Werde mir jetzt erstmal ein TeX-Buch besorgen.

Geschrieben

Schau dir mal meine Seite zu Typografie und LaTeX an, da findest du …


  • • kostenlose Einführungen zu LaTeX,
    • Anleitungen zum Satz klassischer Tabellen – statt der üblichen Klötzchengrafik von Excel – und
    • Hinweise zur Umsetzung mikro- und makrotypografischer Feinheiten mit LaTeX

Vom automatisch umgewandelten Text zum perfekten LaTeX-Dokument ist es ein weiter Weg, aber auch auf halbem Weg ist das Resultat meist schon besser als es das Ausgangsprodukt in Word je war.

Gruß, Georg

18:36 Uhr: Nur ein paar Endungen korrigiert

Geschrieben
Einfach auf den Button »website« unter jedem Beitrag Psocopterus klicken :wink:

:? Marketing ist nicht so meine Stärke, wie man sieht.

kuerzer.de/tex ist der kürzeste Weg auf die etwas sperrige Uniadresse.

Gruß, Georg

  • 7 Monate später...
Geschrieben

Bevor ich als Neuling einen extra Thread öffne hole ich diesen vielleicht besser nach oben...

Ich habe ein ähnliches Problem. Ich habe momentan ein Word Dokument - ca. 1000 Seiten - das recht gut strukturiert ist. Es geht allerdings weniger um eine wissenschaftliche Arbeit, viel mehr ist mein Anliegen mein Tagebuch drucken und binden zu lassen. Trotz der Tatsache, dass ich typografischer Laie bin versuche ich es trotzdem (nachträglich) ansehnlich zu gestalten.

Zu diesem Zweck - und mit Blick auf die kommende Diplomarbeit - habe ich mich jetzt in Latex "eingearbeitet".

Ich wurde jetzt auf InDesign aufmerksam gemacht und wollte fragen ob es sinnvoller ist Latex zu verwenden, obwohl alles ja bereits in Word geschrieben ist oder Indesign. (Womit ich gar nicht auskenne)

Von Word abgekommen bin ich vor allem deshalb, weil es mir beim nachträglichen Formatierungen des Satzspiegels oder des Papierformates oft Inhaltsverzeichnis und Umbrüche verhagelt hat und mir bei dieser Textgröße Word insgesamt etwas sensibel reagierte, was Änderungen angeht. Dazu dann noch die Silbentrennung beim Blocksatz und die Eigenheiten beim Einfügen von Tabellen. (auch wenn es nicht viele sind)

Es sind vielleicht einige Besonderheiten zu berücksichtigen, bei denen dem Typografen die Haare zu Berge stehen. So will ich zum Beispiel keine Überschriften im Text. (Meine Gliederung ist Jahr - Monat - Texteinfügungen - besondere Ereignisse)

Da anfangs zwischen zwei Jahresüberschriften nur 5 Seiten liegen würden und es deshalb unsinnig wäre nach Monaten zu gliedern, später aber durchaus mal 200 Seiten zwischen zwei Jahren liegen, fand ich es konsequent Jahr und Monat lediglich als lebende Kolumne zu führen.

(Quasi direkt hintereinander zwei Kapitelüberschriften zu finden, dann wieder ewig keine, dafür auftauchende Monatsüberschriften sieht irgendwie komisch aus)

Außerdem ist durch die "Datumsüberschrift" am Beginn eines jeden Eintrages eine Gliederung einer Seite gegeben.

Das in Latex wie gewünscht zu bekommen war ein wenig Bastelei, aber machbar.

Insgesamt bin ich mit dem Graubild der Seiten auch ganz zufrieden, auch wenn ich an vielen Stellen noch nicht weiß ob Leerzeile oder nur leicht erhöhter Durchschuss

Die Frage ist also lieber bei einem bestehenden Dokument (das was Graubild, Kapitellängen uvm. allerdings sehr sehr inkonsistent ist und nachbearbeitet werden muss) mit LaTex oder InDesign arbeiten?

Zu meinen bisherigen Überlegungen:

Das Format hatte ich als 17x24 gedacht und den Satzspiegel mit dem goldenen Schnitt "berechnet". Bundstegkorrektur weiß ich noch nicht, das Ganze wird auf echte Bünde geheftet. (Auch angesichts der Kosten habe ich doch einen gewissen Anspruch)

Schriftgröße ist 10pt, Blocksatz, ein Geviert Einzug nach Absätzen, eingefügte Texte o.ä. das ich abheben will, durchgehend in 8pt und kursiv. (Dabei handelt es sich aber nie um zwei, drei Zeilen sondern meist um eine oder zwei Seiten)

Ich bin angsichts der Größe des zu formatierenden Textes doch darauf angewiesen möglichst vorher zu wissen was ich will, daher wären mir ein paar Meinung dazu auch ganz recht.

Probleme macht mir vor allem, dass ich beim Copy und Paste Einfügen des Textes alle Anführungszeichen nachbearbeiten muss, um deutsche in Latex zu bekommen, "..." in Word von Latex nicht erkannt wird und ersetzt werden muss, Gedankenstriche in Latex in von "-" in "--" abgeändert werden müssen. Das habe ich allerdings mit Makros in den Griff bekommen.

Eine spezielle Frage hätte ich noch. Ich habe hier im Forum gelesen, dass der Durschuss ca. 1/3 der Schriftgröße sein sollte, ich bin bisher von 20% ausgegangen...

So jetzt habe ich mein Problemherz mal ausgeschüttet :)

würde mich über Meinungen zu Indesign vs Latex bei diesem Projekt freuen..

Geschrieben
Ich habe momentan ein Word Dokument - ca. 1000 Seiten - das recht gut strukturiert ist.

Das sind gute Voraussetzungen für eine Umwandlung!

Zu diesem Zweck - und mit Blick auf die kommende Diplomarbeit - habe ich mich jetzt in Latex "eingearbeitet".

Hast du dir mal meine Seite angesehen? Ich finde die Standardeinstellungen der LaTeX-Klassen ziemlich hässlich – vielleicht mussten mathematische Paper im Amerika der 70er Jahre so aussehen, aber bitte keine Tagebücher. Daran kann man gottseidank was machen!

Ich wurde jetzt auf InDesign aufmerksam gemacht und wollte fragen ob es sinnvoller ist Latex zu verwenden, obwohl alles ja bereits in Word geschrieben ist oder Indesign. (Womit ich gar nicht auskenne)

Das wäre für mich das entscheidende Argument: Wenn du TeX einigermaßen verstanden hast und eine funktionierende Arbeitsumgebung auf deinem Rechner hast, lohnt es sich dann ein neues Programm zu erlernen?

Sicher: InDesign ist ein sehr gutes Programm, keine Frage, aber für das Setzen eines Tagebuches sind jene Dinge, die InDesign besser kann als LaTeX, irrelevant.

Das zweite Argument ist der »Blick auf die kommende Diplomarbeit«. Für diese Arbeit ist LaTeX sicher die bessere Wahl, wenn du nicht gerade Diplom-…gestalter werden möchtest.

Probleme macht mir vor allem, dass ich beim Copy und Paste Einfügen des Textes alle Anführungszeichen nachbearbeiten muss, um deutsche in Latex zu bekommen, "..." in Word von Latex nicht erkannt wird und ersetzt werden muss, Gedankenstriche in Latex in von "-" in "--" abgeändert werden müssen. Das habe ich allerdings mit Makros in den Griff bekommen.

Wenn Word bereits »typografische Anführungszeichen« im Text hatte, sollten diese auch bei einer Konversion via OpenOffice-Export (siehe oben) erhalten bleiben. Bei einfachem Copy'n Paste weiß man nie so genau, was rauskommt.

Grundsätzlich sind solche Fragen Soll-Ich-A-oder-B-benutzen-? problematisch. Die A-Nutzer werden von B abraten und umgekehrt. Ich möchte dir Mut machen und versichere dir, dass alle Probleme, die sich im Rahmen einer Diplomarbeit und während des Drucks von Tagebüchern stellen, mit LaTeX lösbar sind. Gerade bei langen Texten, die konsistent formatiert werden sollen, machen sich die Makros von LaTeX bezahlt. Das bedeutet aber nicht, dass man das nicht auch alles mit Indesign machen könnte. Mit der nötigen Leidensfähigkeit geht es vermutlich auch in Word.

Gruß, Georg

Geschrieben

Ein weiterer Vorteil bei LaTeX ist auch, dass du gut an nur Teilen des Dokuments arbeiten kannst (über \input oder \include).

Auch Änderungen der Bundstegkorrektur und des Satzspiegels lassen sich nachträglich sehr einfach vornehmen.

Und wenn du die Probleme zum Großteil eh schon überwunden hast, nimm doch LaTeX, insbesondere weil du die Übung brauchen kannst, wenn du eh deine Diplomarbeit damit schreiben willst.

Geschrieben

Hallo,

Probleme macht mir vor allem, dass ich beim Copy und Paste Einfügen des Textes alle Anführungszeichen nachbearbeiten muss, um deutsche in Latex zu bekommen, "..." in Word von Latex nicht erkannt wird und ersetzt werden muss, Gedankenstriche in Latex in von "-" in "--" abgeändert werden müssen. Das habe ich allerdings mit Makros in den Griff bekommen.

Suchen und Ersetzen macht es genauso.

Bindestriche mit einer Leerstelle davor und dahinter sind meistens Gedankenstriche, Bindestriche mit Ziffern davor und dahinter Bis-Striche.

Zollzeichen mit Leerstellen davor sind in der Regel oeffnende Anfuehrungszeichen, mit Leerstelle, Komma oder Punkt dahinter schliessende.

Damit habe ich vor zwei Jahren, als ich vor dem gleichen Problem stand, die meisten Stellen gefunden. Der Rest wurde dann beim unumgaenglichen Korrekturlesen erledigt.

würde mich über Meinungen zu Indesign vs Latex bei diesem Projekt freuen..

Wenn du schon so weit bist, warum willst du dich noch mal in die gleiche Arbeit stuerzen? Ich habe letztes Jahr fuer einen Verlag, der sonst mit Indesign arbeitet, ein Buch mit LaTeX gesetzt. Was mir da als Richtlinien vorgelegt wurde, war typographisch zumindest fragwuerdig. Wichtiger als die Programme ist, was mit ihnen produziert wird.

Beste Gruesse,

Heinz.

Geschrieben

Hallo,

vielen Dank für die Meinungen, genau das war es was ich hören wollte. Die Entscheidung ob A oder B kann mir sicher niemand abnehmen, aber jetzt kann ich mir wesentlich besser ein Bild machen.

Ich werde wohl bei Latex bleiben.

Danke noch mal

KG

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