Tobber Geschrieben März 4, 2007 Geschrieben März 4, 2007 Hallo, ich bin auf der Suche nach Beipielen für typographisch ansprechende Visitankarten. Im Netz gibt es zwar viele Beispiele, nur mit dem "typographisch ansprechend" ist es eben nicht soweit her. Hat jemand von Euch etwas zu zeigen? Überhaupt, wie seht Ihr das mit der Gestaltung von Visitenkarten? Sagen wir für einen Autor, Setzer oder eben Typographen: wie sollte eine solche Karte gestaltet sein? Ja, wie gestaltet Ihr Eure Karten? Hat jemand den Mut seine Karte hier zur kritischen Beurteilung zu posten? Dann kommen doch bestimmt mögliche Hinweise?! Gruß, Tobber
Phillip Geschrieben März 4, 2007 Geschrieben März 4, 2007 Ich besitze keine Visitenkarten, aber meine wären am besten minimalistisch, typolastig und haptisch (Stanzung oder Prägung).
Psocopterus Geschrieben März 4, 2007 Geschrieben März 4, 2007 ich bin auf der Suche nach Beipielen für typographisch ansprechende Visitankarten. Die Seiten von Martin Z. Schröders »Druckerey« sind auf jeden Fall einen Klick (und mehr) wert. Martin war hier früher öfter mal zu lesen, ist aber wohl im selbstgewählten Funkloch verschwunden – oder taucht nach dieser Steilvorlage mal wieder auf. Gruß, Georg
Tobber Geschrieben März 4, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben März 4, 2007 ... ja, so etwas in der Art!
GRIOT Geschrieben März 5, 2007 Geschrieben März 5, 2007 Das ist doch ein weites Thema. Meines Erchtens werden Visitenkarten in der Regel überschätzt. Eine Visitenkarte ist kein Werbemedium, sondern soll lediglich Zettel und Stift zum Aufschreiben eines Kontaktes ersetzen. Mehr nicht. Ich selber habe mein Foto auf meiner Visitenkarte (diesen Trick habe ich von einem Immobilienhai gelernt). Warum? Wenn man sich auf einer Messe trifft oder ein potentieller Kunde Interesse an Leistungen hat, spricht er in der Regel mit mehreren Dienstleistern, hat anschließnd einen Haufen Unterlagen und Visitenkarten und weiß nicht mehr so recht, wer wer war. Aber gerade bei uns ist die persönliche Komponente nicht zu unterschätzen. Man muß sich ja auch verstehen. Und bei meiner Visitenkarten werden sie immer wissen, von wem sie kam - im Positiven wie im Negativen. So kam es z.B. vor, daß ein Reiseveranstalter meine Vistenkarte suchte, weil er sich an ein Treffen von vor zwei Jahren erinnern konnte.
Tobber Geschrieben März 5, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben März 5, 2007 Puren Pragmatismus folgend mag das alles richtig sein. Gleichwohl, es geht natürlich auch anders: Sofern ich einen Gestaltungsauftrag zu vergeben habe, wird sicherlich derjenige Graphiker, Typograph, Designer schlechte Karten haben, der mir eine Karte mit Passbild überreicht, auf dieser mich seine Daten in einer Arial/Times/Word-Vorlagen-Mischung ärgern -- und selbst ich als Laie bereits hier sein gestalterisches Talent in Zweifel ziehen muss (selbst wenn es sich um ein Genie handeln solte).
Alfons Geschrieben März 5, 2007 Geschrieben März 5, 2007 Mit googeln findet man das hier: http://www.publisher.ch/heft/025/visitenkarten.pdf Ist aber sicherlich nur eine von sehr vielen Meinungen. Gruss Alfons
GRIOT Geschrieben März 6, 2007 Geschrieben März 6, 2007 Sofern ich einen Gestaltungsauftrag zu vergeben habe, wird sicherlich derjenige Graphiker, Typograph, Designer schlechte Karten haben, der mir eine Karte mit Passbild überreicht, auf dieser mich seine Daten in einer Arial/Times/Word-Vorlagen-Mischung ärgern Ich habe mich – glaube ich – wohl nicht richtig ausgedrückt. Die Visitenkarte mit dem Foto funktioniert natürlich nur, wenn der potentielle Kunde sie in der Hand hält, NACHDEM er mich kennengelernt hat. Dann habe ich nämlich schon einen Eindruck hinterlassen und die Visitenkarte dient nur noch der Kontaktaufnahme. BEVOR er mich kennengelernt hat, wirkt eine Visitenkarte mit Foto natürlich affig. Aber das nehme ich gern in Kauf. Anonyme potentielle Kunden interessieren mich nicht so sehr. Lieber solche, mit denen man redet, die man aber nicht aktiv aquiriert. Und wenn sie dann was brauchen, werden sie sich melden. Das ist nicht der schnelle Weg, Millionär zu werden. Dafür aber ein sehr nachhaltiger. PS.: Was ich noch anmerken muß: meine Kunden kommen hauptsächlich aus dem touristischen Markt. Dort spielt Persönlichkeit eine sehr große Rolle bei der Wahl der Dienstleister und Partner. In anderen Branchen sieht das natürlich anders aus. Es gibt auch Branchen, da ist der Schein wichtiger als das Sein.
Norbert P Geschrieben März 6, 2007 Geschrieben März 6, 2007 Das ist doch gerade die Gestaltungsherausforderung: Eine Karte mit Bild, aber nicht mit diesem schrägen Versicherungsvertreter-Look ...
Norbert P Geschrieben März 8, 2007 Geschrieben März 8, 2007 nur mal so hingeschlampt ... ihr könnt das gewiss besser.
Andreas.Gerhard Geschrieben März 8, 2007 Geschrieben März 8, 2007 Hallo, zu dem PDF von Alfons habe ich eine Frage: Im Text steht zu Wie Nummern machen?: Eine andere Variante: Phone ++41 (0)1 712 60 90 Ist das richtig? Das Plus erstetzt doch die Auslandskennziffer (also in Deutschland 00) – das Beispiel würde doch heissen: 0000. Ausserdem wird die Vorwahl-Null bei Angabe der Landeskennziffer nicht mit angegeben (soweit ich weiß). Kann das jemand bestätigen? Ansonsten fand ich die Gestaltungshinweise ganz gut. Gruß, Andreas[/i]
Mark Geschrieben März 8, 2007 Geschrieben März 8, 2007 Phone ++41 (0)1 712 60 90 Ist das richtig? Das Plus erstetzt doch die Auslandskennziffer (also in Deutschland 00) – das Beispiel würde doch heissen: 0000. Ausserdem wird die Vorwahl-Null bei Angabe der Landeskennziffer nicht mit angegeben (soweit ich weiß). Kann das jemand bestätigen? Also ich hab mal bei Forssman/de Jong nachgeschaut: Ein doppeltes Plus-Zeichen gibts da nicht (aus dem von dir schon genannten Grund ...); "+49" ist besser als "0049", weil das in manchen Ländern sonst zu Verwirrungen führt ... [im Übrigen ist die Angabe einer internationalen Vorwahl bitte auch nur bei einem international agierendem Unternehmer sinnvoll! Jemand, der Visitenkarten eh nur seinen Freunden im gleichen Land gibt, kann sich das sparen, das wirkt sonst lächerlich!] Auch Forssman/de Jong sagen: "Die '0' vor der nationalen Vorwahl lässt man weg, wenn man die internationale Vorwahl davorsetzt." (S. 197) Gruß, Mark
Andreas.Gerhard Geschrieben März 8, 2007 Geschrieben März 8, 2007 @Mark Danke für die Antwort. Das Buch Detailtypografie steht jetzt auf meiner Wunschliste Gruß, Andreas
Tobber Geschrieben März 9, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben März 9, 2007 +++ zurück zum Thema: Passbild und Visitenkarte: nö, überzeugt mich nicht (wenn ich auch sagen muss, dass Dein Beispiel weit weniger schlimm aussieht, als ich erwartete).
RobertMichael Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 brrr. nee ich finde auch das geht gar nicht, ich finde sowas wirkt immer affig aber ich lasse mich auch gerne vom gegenteil überzeugen. poste doch mal deine vk, griot.
Poms Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 @Norbert Der "pensionierte Stahlarbeitercharakterkopf mit Schiebermütze" sieht gut aus, ebenso der Anschnitt.
Norbert P Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 Es ist ja auch nicht so, dass ich *persönlich* ein Bild auf der VK gut finde, aber es gibt eben tatsächlich Berufsgruppen, die brauchen das. Schauspieler z.B., die eben noch nicht jeder ausm TV kennt. Einfach zu sagen "Uii, das finde ich nicht schön, darum gestalte ich es nicht" überzeugt mich nun so gar nicht.
RobertMichael Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 Uii, das finde ich nicht schön, darum gestalte ich es nicht. das hat keiner gesagt, ich finds halt nur affig, irgendwie erinnert mich sowas an staubsaugervertreter. "hallo, das bin ich, so sehe ich aus. kaufen sie meine staubsauger, ich komme auch persönlich vobei und bringe zubehör aller art mit" habe gerade mal alle meine vk durchgeschaut, nichtmal die der bildagentur hat ein foto drauf – dort würde ich es irgendwie noch verstehen.
Mark Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 Das mit dem Foto ist so eine Sache: Die dargelegten Gründe (Wiedererkennung) sprechen dafür, auf der anderen Seite könnte es auch etwas albern aussehen ... Da die ürsprüngliche Frage ja in die Richtung typographischer Gestaltung ging, dazu ein paar grundsätzliche Dinge: 1. Man sollte m. E. zuerst einmal darüber nachdenken, was den drauf muss. Drauf können tut ja viel, aber ist auch wirklich alles wichtig? 2. Wenn man sich dann auf das Wesentliche konzentriert hat sollte man mal nicht von der Schrift aus denken sondern von der Leerfläche: Also viel Luft, Arbeit mit der freien Fläche. (Dann kommen auch - wenn man es sich leisten kann - solche Dinge wie das Material hinzu ... Muss man halt sehen, was man bezahlen möchte ...) 3. Ich finde Symmetrien wichtig: Also z. B. wenn Vorder- und Rückseite bedruckt werden, sollte da ein Raster deutlich erkennbar sein ... Aber das ist sicher Geschmackssache. Man kann die Dinge ja auch immer gegen den Strich bürsten ... Zur Illustration mal eine Arbeit von mir: Gruß, Mark.
Norbert P Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 Es hat etwas gedauert, bis ich die Prenzlauer Alpen erkannte ... Nochmal zum Thema Bild: Für junge Schauspieler, Sänger etc. ist das tatsächlich wichtig, dass man sich an ihr Gesicht erinnert. Und das setzt bei der Gestaltung auch Grenzen, denn man darf das nicht bis zur Unkenntlichkeit verfremden, was vielleicht dem Weißraum etc. gut täte, aber dann doch den Zweck nicht erfüllt. Die Aufgaben, bei denen es einem die Nackenhaare hochstellt, sind die wahren - nicht Logo plus zwei Achsen.
RobertMichael Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 aber ich schaue mir doch keine vk an wenn ich einen schauspieler suche, für sowas gibts doch webseiten, agenturen, setcards, autogrammkarten, prospekte und was weiss ich. in der regel weiss man doch wen man anrufen will und sucht nur die nummer. oder?
Norbert P Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 Du denkst da zu up-market, es gibt da eine riesige "Kleinauftrags"-Szene. Außerdem ist die Vk oft nur ein Teil der Gesamt-"Werbung". Aber nun triff mal einen Mäzen, der eine Konzertreihe sponsert, auf einer Party (monatelang geplant) und drück ihm deine Karte in die Hand. Meinst du, der weiß später noch, welches Gesicht er zum Namen packen soll?
RobertMichael Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 meinst du mit "deine Karte" mich als person schauspieler oder mich als person grafiker? bei zweiterem wäre es ja egal bzw. deshalb muss die karte überzeugend gestaltet sein, damit er sich auch ohne mein gesicht zu erkennen an mich erinnert. erster eindruck mit der vk halt. nur mal so als beispiel, würde ich dir eine runde vk geben würdest du dich sicher an mich oder die situation erinnern als ich dir die karte gab. oder? ok, einigen wir uns darauf, es kommt drauf an, was und wer man ist und was man verkaufen will. sich selbst (höhöhö!) oder die leistung.
Norbert P Geschrieben März 9, 2007 Geschrieben März 9, 2007 Eben. Nimm's nicht krumm aber an dein Gesicht als Grafiker muss sich keiner erinnern, da sprechen Logo und Typo für dich. Aber bei den jungen Mimen kommt es nicht auf eine Mittelachse an. Und ein befreundeter Fotograf tut immer Food-Freisteller auf seine Karte. Es sieht so gruselig aus, wie es sich anhört. Aber es erfüllt seinen Zweck. Und ich hab ein Häschen-Logo, weil ich Kinderbücher mache. PS: Die einzige runde Vk habe ich bisher von einer Firma bekommen, die - nachdem ich brav geliefert hatte - die "Hand gehoben" hat. Originalität tut's also auch nicht immer ... du wärest also quasi vorbelastet, ohne was dafür zu können. Mainstream muss nicht immer schlecht sein.
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