At_european Geschrieben April 14, 2007 Geschrieben April 14, 2007 Hallo! Ich hätte eine allgemeine Frage: Was bedeuten die Nummern in manchen Schriftbezeichnungen? Beispielsweise "Frutiger 57 CN", "Frutiger 47 LightCN", "Helvetica 96"... Hat das irgendwas mit der Dicke zu tun? Das wäre das einzige, was ich mir selbst zusammenreimen könnte... das ist aber wahrscheinlich ein Blödsinn! Würde mich über Antworten freuen. Besten Dank, Philipp
Ingo Preuß Geschrieben April 14, 2007 Geschrieben April 14, 2007 Das Ziffernsystem wurde von Frutiger eingeführt, um eine logische und einfache (eingängige) Systematik der Stilbezeichnungen zu ermöglichen. Die erste Ziffer steht für die Strichstärke (Gewicht), die zweite für die Breite (Weite) des Schriftschnittes; wobei gerade Ziffern anzeigen, dass es sich um einen kursiven (obliquen) Schnitt handelt. Die 55 stellt immer den Mittelwert dar (Regular). So bedeutet 45 als, dass es sich um einen Light-Schnitt der Regular handelt; die 46 wäre der gleiche in Kursiv; die 43 die Extended-Version und die 47 die Condensed der Light. Eigentlich ganz einfach und logisch... Später wurde die Doppelzahl durch eine Tipple-Zahl ersetzt, um die Strichstärken-Systematik noch feiner zu modulieren. Dieses System wurde auch bei der Frutiger, der Helvetica und der Rotis verwendet, hat sich aber leider nie richtig durchsetzen können. Unter der FontShop Seite der 100 besten Schriften kannst du mehr dazu lesen.
At_european Geschrieben April 14, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben April 14, 2007 herzlichen dank, sehr interessant! leider verstehe ich das system (sofern ein logisch nachvollziehbares system dahinter ist) deinen ausführungen zufolge nicht ganz. kennt dazu jemand eine genauere beschreibung, konnte nichts dazu finden. auf der seite 100besteschriften fand ich dazu eigentlich auch keinen artikel... lg, philipp
ThierryM Geschrieben April 14, 2007 Geschrieben April 14, 2007 noch einmal ausführlich: bei beiden schriften gibt die erste ziffer die strichstärke an. frutiger 4 = light · 5 = roman · 6 = bold · 7 = black · 8 = extrablack · 9 = ultrablack helvetica 2 = ultra light · 3 = thin · 4 = light · 5 = roman · 6 = medium · 7 = bold · 8 = heavy · 9 = black · 10 = extra black bis hierhin finde ich das system nachvollziehbar. die zweite ziffer benennt nun eine weitere eigenschaft: frutiger 5 = regular · 6 = italic · 7 = condensed helvetica 3 = extended · 5 = regular · 6 = oblique · 7 = condensed das heißt, du kannst jetzt – soweit die entsprechenden schnitte existieren – nummern kombinieren. die frutiger 46 ist die frutiger light italic, die frutiger 87 ist die frutiger extrablack condensed. die helvetica 33 ist die helvetica thin extended, die helvetica 77 ist die helvetica bold condensed. die klassifikation versagt allerdings, wenn – sagen wir mal – die helvetica extended oblique, die es tatsächlich gibt, damit beschrieben werden soll, da kursiv und extended über dieselbe ziffernposition bezeichnet werden. man müsste also regular/kursiv alleine auf die zweite ebene stellen und für die schriftweite eine dritte ziffer anhängen. da diese systeme ohnehin nicht mehr sonderlich verbreitet sind, wird das vermutlich kein mensch mehr weiterentwickeln, sondern auf die nummerierung verzichten oder dieses »problem« eben akzeptieren. eine neuere schrift, die ein vergleichbares system verwendet, allerdings nur mit einer ziffer, ist die thesis basic von luc(as) de groot: bye thierry
Microboy Geschrieben April 15, 2007 Geschrieben April 15, 2007 Dieses System wurde auch bei der Frutiger, der Helvetica und der Rotis verwendet, hat sich aber leider nie richtig durchsetzen können. mir faellt spontan nur noch die knockout von hoefler ein. hat jemand noch andere beispiele auf tasche?
At_european Geschrieben April 15, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben April 15, 2007 hi thierry, danke für deine erklärungen! bye, philipp
Ingo Preuß Geschrieben April 15, 2007 Geschrieben April 15, 2007 mir faellt spontan nur noch die knockout von hoefler ein. hat jemand noch andere beispiele auf tasche? Die Knockout von Hoefler hat wiederum ein völlig eigenes Ziffernsystem, welches mit dem hier genannten nicht vergleichbar ist. [preusss]
Microboy Geschrieben April 15, 2007 Geschrieben April 15, 2007 Die Knockout von Hoefler hat wiederum ein völlig eigenes Ziffernsystem, welches mit dem hier genannten nicht vergleichbar ist. das war mir schon klar ... mir ging es eher um weitere schriften die auf ein zahlensystem zu benennung der schnitte zurueckgreifen. :D
ThierryM Geschrieben April 15, 2007 Geschrieben April 15, 2007 eine hab ich noch: lohnt sich bei läppischen vier schriftschnitten eigentlich gar nicht, mit zahlen um sich werfen :D bye thierry
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