Bleisetzer Geschrieben Dezember 11, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Dezember 11, 2007 kleiner nachtrag zur diskussion. bei der wtp-diskussion wird immer wieder gerne vergessen, dass ein großteil der aufgaben bei der gestaltung auf den kunden übergehen. er muss sich bei solchen systemen um das lektorat, die formatierung, text, druckabwicklung etc. kümmern. das sind alles leistungen, die im normalfall vom grafiker/agentur übernommen wurden. Das hat doch nichts mit vergessen zu tun. Das gehört zur Methode. Lektorat ist ein Arbeitsbereich, der keinen sofort sichtbaren Profit generiert, also muß diese Abteilung von den anderen mitfinanziert werden. Gibt man die Verantwortung hierfür an den Kunden weiter, spart man Geld. Verdient also mehr. Die Qualität sinkt automatisch? Ja und? Wen stört das? Den Kunden sicher nicht, denn wüßte der es besser, würde das Lektorat durch ihn funktionieren. Formatierungen des Textes werden durch Makros automatisiert werden. Und die Druckabwicklung bringt Geld ein - und zwar richtig. Denn der Endkunde will nur ein fertiges Produkt. Gehen auf so einer Plattform täglich Dutzende oder mehr Druckaufträge ein, so kann der Plattform-Betreiber sich eine Großdruckerei wie z.B. Mohndruck suchen und die Druckaufträge dorthin vergeben. Die fakturieren direkt an den Kunden und zahlen dem Plattform-Betreiber dafür eine Provision. So macht es Ebay mit der Spedition Illoxx schon lange. so mancher auftraggeber ist sich im vorfeld nicht der tragweite dieser entscheidung bewusst und wird aufgrund mangelder erfahrung ordentlich auf die schnauze fallen. auch solche leute müssen mit ihren internen stundensätzen kalkulieren. da wird schnell deutlich, dass sich das einsparpotenzial in grenzen hält. Joh, das glaube ich auch. Aber die Masse der Aufträge machts... Wer damit winkt, kann die Preise drücken bis zum Aufjaulen. ich denke, dass wtp bei großkonzernen für die einhaltung der cd-vorgaben sehr gute dienste leisten kann. der einsatz im low-budget-bereich mag seine berechtigung haben – aber solche jobs wären sowieso nie bei einem professionellen grafiker gelandet. Der wirklich große Markt liegt doch jetzt schon weder bei den Aufträgen von Großkonzernen (die sind doch zumeist längst vergeben und bei Agenturen in festen Händen), noch bei Low-Budget-Aufträgen (denn die zimmern sich doch schon immer selbst irgendwas auf ihren PC mit Free Fonts zurecht). Der große Markt liegt beim Mittelstand. Von dessen Aufträgen lebt das Groß der - wiederum - Mittelständischen Druckereien mit Druckvorstufe und auch die Freien Gestalter. Dort aber wird die Luft immer dünner. Der Mittelstand stirbt in allen Branchen einen qualvollen Tod. Der Verdrängungswettbewerb ist hart, die Kosten müssen gesenkt werden. Was ist da verlockender, als einen Billiganbieter Web2Print zu wählen, der ja tatsächlich gewisse Standards einhalten kann? Georg
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