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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Schrift für Kinderbuch gesucht

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

hallo zusammen,

demnächst werde ich ein kinderbuch gestalten. derzeit bin ich auf der suche nach einer geeigneten schriftart. comic sans kommt garnicht in frage. das buch ist für kinder im alter von 8-12 ca..

leider habe ich bis jetzt keine nützlichen informationen bezüglich des leseverhaltens oder geeigneter schriften gefunden.

bin für jeden tip dankbar.

gruß,

Bastian

Geschrieben

eine vernünftige serifen schrift oder die meta lesen kinder genau so gut

wie erwachsene, habe oft kinderbücher gesehen die mit futura 14 oder 16 punkt

gesetzt waren, da habe ich mich gefragt, warum das so ist?

es liest sich nicht gut.

Geschrieben
demnächst werde ich ein kinderbuch gestalten. derzeit bin ich auf der suche nach einer geeigneten schriftart. comic sans kommt garnicht in frage. das buch ist für kinder im alter von 8-12 ca.

Bei dem Alter gilt schon größtenteils, was für entsprechende Erwachsenenbücher auch gilt. Man müßte also eigentlich wissen, um was für ein Thema es geht, Format usw. Eine irgendwie »kindgerechte« Schrift ist da nicht nötig; zu klein sollte natürlich nicht gesetzt werden und die Seiten sollten nicht zu voll wirken, denn für heutige 8-Jährige ist es häufig noch eine Überwindung, viel Text zu lesen -- die darf man mit einer überladenen Seite nicht erschlagen.

Geschrieben

"Fibelschriften" wie die FF Schulbuch oder sog. Schoolbook- bzw. Infant-Versionen von Bembo und Co. (oder auch die Stone Informal) sollte man nur im Erstlesealter bis etwa 2. Grundschulklasse einsetzen.

Für Kinder ab 8 empfiehlt es sich, eine gut geschnittene, nicht zu moderne (Renaissance-) Antiqua einzusetzen, der Klassiker ist die Garamond und das ist auch völlig OK so. Von Groteskschriften würde ich abraten, da dabei keine so eindeutigen Wortbilder entstehen wie bei einer Antiqua.

Wichtiger als die Schriftauswahl ist die Lesetypografie: Schriftgröße nicht unter 12 pt., ausreichend Durchschuss (mind. 1,5-fache VH), weitere Wortabstände, Silbentrennung nach Möglichkeit vermeiden bzw. nach Sinngehalt vornehmen (aus-gebaut statt ausge-baut). Damit das keine Löcher reißt, sollte man am besten linksbündig setzen, wenn's geht.

Geschrieben
... da habe ich mich gefragt, warum das so ist?

Dem liegt diese Idee zu Grunde, dass sich Kinderbuch-/Fibelschriften an die geschriebene Zeichenform der Erstklässler anpassen sollen. Darum ist die FF Schulbuch (AG Schulbuch) so verbreitet (einstöckiges a und g). In den 30er- bis 50er-Jahren hat man wohl aus "Verlegenheit" die Futura genommen. Wer das heute noch macht, hat keine Ahnung, aber das habe ja viele.

Eine sehr angenehm "andere" Ersteleseschrift ist übrigens die Fiendstar:

https://www.myfonts.com/fonts/aviation/fiendstar/

Geschrieben

Ganz genau (es gibt sogar Schnitte mit horizontalen Hilfslinien, wie bei einer Schreibschrift) - aber sie eignen sich leider nicht wirklich für den Einsatz in deutschen Kinder- und Schulbüchern, da die anglo-amerikanischen Schreib-Grundformen andere sind als hier in Ye Olde Germany.

Geschrieben

ich hab in dem alter buecher in fraktur verschlungen. meine oma

hatte "heidi" und ein paar andere klassiker noch in den vorkriegsausgaben ...

nach anfaenglichen problemen ging es ziemlich gut.

8)

Geschrieben

@Norbert

Hmm, ist denn das wirklich so, daß Grundschulkinder (Klasse 1 und 2) Probleme mit einem doppelstöckigen "g" oder "a" bekommen, ich frage rein aus Interesse? Oder denken hier Erwachsene "infantil"?

Auch kann ich das "Aufblasen" von Schriften für Kinder in dem Alter nicht so recht nachvollziehen. Müssen die Schriften hierfür so "riesig" eingestellt werden oder bringt nicht dies gerade Probleme beim Wortbildererkennen mit sich? Die Kleinen haben ja meist ganz gute Augen, das kommt ja auch noch mit hinzu.

Das mit Sätze sinnig umbrechen und mit sinngemäßer Trennung bzw. auf Trennungen verzichten kann ich nachvollziehen.

Geschrieben

bei mir war es 'wichtelhausen' von 'fritz baumgarten', auch eine uralt ausgabe,

keine ahnung in was die gesetzt war, die bilder waren eh interessanter.

ich würde generell auch eine saubere und klare sans nehmen.

ff strada oder sowas in der richtung.

Geschrieben

... ja, einige meiner Kinderbücher waren auch Fraktur und meine Oma hat noch Sütterlin geschrieben, das war schwer aber schön, gab mir ein Gefühl der Exklusivität. Als Kind erfindet man ja andauernd Geheimschriften. (Ganz schön clever von Eion Colfer, dieses "Gnommish" in seinen Artemis Fowl Büchern: http://www.geocities.com/thephlegmpot/font.html)

Geschrieben

Es gab mal eine Zeit, wo alle dachten, die VAG Rounded sei eine tolle Kinderbuchschrift - eine ähnliche Sackgasse wie die Futura. Schablonen-/DIN-artige Schriften haben den Nachteil, dass sie weder verbreitete Wortbilder (Antiqua/Garamond) noch Schreibformen reflektieren ...

Geschrieben
Hmm, ist denn das wirklich so, daß Grundschulkinder (Klasse 1 und 2) Probleme mit einem doppelstöckigen "g" oder "a" bekommen, ich frage rein aus Interesse? Oder denken hier Erwachsene "infantil"?

Es ist wohl vorwiegend ein Erwachsenending - aber es gibt da widersprüchliche Ansichten und Untersuchungen. Bei den ABC-Schützen ist es didaktisch aber sicher sinnvoll, sie nicht zu sehr zu verwiiren: "Das ist ein a - und das auch ..." Das reicht denen schon, dass es Groß- und Kleinbuchstaben gibt, und dann kommt auch noch Druck- und Schreibschrift.

"Aufblasen" wird sicherlich nicht nur mit guten/schlechten Augen begründet, sondern auch durch die Textmenge pro Seite. Ich persönlich gehe aber nie größer als 14 oder 15 pt, wenn's geht, je nach Schrift. Allerdings suche ich immer eine Größe, die die Detailunterschiede "gespiegelter" Buchstaben (db, qp) deutlich sichtbar macht.

ich würde generell auch eine saubere und klare sans nehmen.

Die meisten Sans liefern keine deutlich unterschiedenen qpdb (Kinder können Bilder noch viel leichter im Kopf dreheh und spiegeln als unsereiner, der gelerntz hat, Links von Rechts zu unterscheiden), was zu "schwammigen" Wortbildern führt. Auch 1 I l sind oft eine schlecht unterschiedene Angelegenheit.

Geschrieben

... weil's mir gerade einfällt: Der Hammer meiner Kindheit waren die Lurchihefte von Salamander mit der (damals noch handgeschriebenen!) Ausgangsschrift im "Blocksatz".

Und Baumgarten habe ich auch noch jede Menge hier :D . Die gereimten Bücher waren meist mit so 'ner Art Futura gesetzt und in Sonderfarbe gedruckt (oft unlesbar hell).

Geschrieben
Es gab mal eine Zeit, wo alle dachten, die VAG Rounded sei eine tolle Kinderbuchschrift - eine ähnliche Sackgasse wie die Futura. Schablonen-/DIN-artige Schriften haben den Nachteil, dass sie weder verbreitete Wortbilder (Antiqua/Garamond) noch Schreibformen reflektieren ...

aber die gehen doch in richtung ag schoolbook.

ich finde sie nur schön ausgeprägt, das r und das a z. b.

durch die rundungen auch nicht ganz so steril.

... weil's mir gerade einfällt: Der Hammer meiner Kindheit waren die Lurchihefte von Salamander mit der (damals noch handgeschriebenen!) Ausgangsschrift im "Blocksatz".

zeig mal bitte beispiele.

Geschrieben

Danke für dieses Thema... Ich bin ja grade an dem hier dran:

http://www.gestaltungssache.at/stuff/kibu_14-15.pdf

Allerdings neben 20 anderen Projekten, so richtig viel Gedanken kann ich mir darüber nicht machen. So richtig zufrieden bin ich noch nicht.

Derzeit habe ich noch im Größenwahn und aus Ermangelung an Recherchezeit eine Eigenkreation im Einsatz (außer japanisch), werde aber die Vorschläge die hier fallen in Betracht ziehen.

Geschrieben
Derzeit habe ich noch im Größenwahn und aus Ermangelung an Recherchezeit eine Eigenkreation im Einsatz (außer japanisch).

Ich würde, da es ohnehin deine eigene Schrift ist, noch am Unterschied von I und l (großes i, kleines L) arbeiten. Oder du steigst bescheiden auf eine Antiqua um - dann solltest du fürs Japanische aber auch umsteigen, evtl. auf Hiragino Mincho.

1400_bild_1_2.jpg

Geschrieben
schreibschriften sind nicht so optimal, oder?

Ich finde sie schwierig, zum Einen weil man so schnell bei irgendwelchen Funfonts (ChildsPlay, igitt) landet, zum Anderen, weil wir mit der "vereinfachten Ausgangsschrift" (VA) kein ästhtetisches Glanzstück als erste Schreibschrift lernen. Gerade bei einer Schreibschrift würde ich mich nicht allzu weit weg bewegen von der Schreibrealität der Kinder. Wenn wir aber andere Handschriftfonts in Betracht ziehen, scheitern wir meist am kleinen r, das die (zumeist englischsprachige) Mehrheit der Welt so schreibt, wie in deinem Beispiel, wir schreiben es aber anders, so wie bei Lurchi(Sharif, da geht mir das Herz auf, wenn ich diesen Scan sehe - ich bin als Kind regelmäßig zum Salamanderladen gelaufen, schnorren).

Die FF Schulschrift ist ganz OK, aber nicht total regelkonform. Eine regelkonforme VA gibt's z.B. bei Pelikan auf der Lehrerseite ...

PS: Ich finde den Artikel von Gerrit Nordzij auch interessant, aber auch wenn ich vieles ähnlich sehe, finde ich ihn manchmal ein wenig sehr subjektiv-radikal-aufgebracht ...

Geschrieben
495-Gino-School-Script.png

schreibschriften sind nicht so optimal, oder?

Eine Schreibschrift zum Lesen ist möglicherweise für Schreibanfänger geeignet. Dann müßte man aber exakt die nehmen, die auch in den Schulen gelehrt wird, was den Kinderbuchsatz zu einer regionalen Angelegenheit machen würde ...

Siehe auch die Diskussion auf http://www.fontwerk.com/442/welche-schulschrift-ist-die-richtige/.

Nur mal so zur Info: Erstklässler fangen nach modernen Methoden heutzutage erst mit Blockbuchstaben an und wechseln viel später zur Schreibschrift. In NRW ist das zumindest so. Ob das bundesweit so ist, wage ich aber zu bezweifeln (Bayern hat ja immer ganz eigene Theorien).

Walter

Geschrieben

... in Bremen haben wir damals (1970) zuerst nur Kringel gemalt und daraus dann das kleine e abgeleitet ... war auch nicht verkehrt.

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