Colognese Geschrieben Juni 2, 2007 Geschrieben Juni 2, 2007 Hallo zusammen, ich bin gerade in der Arbeit an einer Informatik-Diplomarbeit. "Obwohl" es Informatik ist, möchte ich die Arbeit nicht in Arial 11 erstellen, sondern sie auch typographisch ordentlich abliefern, zumal es nicht nur um Algorithmen, sondern auch um konkrete Anwendungsfälle geht. Folgende Bereiche möchte ich typographisch auszeichnen: - Fließtext- Überschriften- Bildbeschriftungen (d.h. Bildunterschriften und Texte innerhalb des Bilds)- Programmcode (in geringem Anteil, d.h. immer nur einzelne Zeilen) Ich dachte dabei an folgende Kategorien: - Antiqua für den Fließtext- Grotesk für Überschriften und Bildbeschriftungen- Dicktengleiche Grotesk für Codebeispiele Und jetzt wird es kompliziert, denn ich möchte die Arbeit nicht typographisch überfrachten! Welche Familien kombiniere ich hier am besten? Spontan hätte ich an die Bembo als Brotschrift gedacht, aber welche dazu passende Grotesk gibt es sowohl dicktengleich als auch proportional? Nur die "Spezialsippen" wie z.B. Thesis? Ihr seht, dass mein Problem der Programmcode ist. Die immer mal wieder vorkommenden einzelnen Codezeilen sollen durchaus anders ausgezeichnet ein, aber sie sollen nicht das gesamte Erscheinungsbild der Seiten aufbrechen. Ohne den Code könnte ich eine klassische Kombination wie z.B. Garamond-Frutiger nehmen. Aber dann immer mal wieder Codezeilen dann noch in Letter Gothic oder Courier, das sieht einfach nicht aus - finde ich zumindest. Danke für geschmackvolle Tips und viele Grüße!
Typolaie Geschrieben Juni 3, 2007 Geschrieben Juni 3, 2007 Somit willst Du die Arbeit schreiben? Meiner Meinung nach spricht für eine Informatik-Arbeit nichts gegen (La)TeX mit seinen Standardfonts, bzw. den verbesserten lmodern-Varianten. Da müsstest Du Dir auch keine Sorgen machen, ob die einzelnen Schriften zusammenpassen.
Poms Geschrieben Juni 3, 2007 Geschrieben Juni 3, 2007 Alles Windows Vista Systemfonts Consolas (ausgezeichnete Codeschrift!) Sans: Calibri Serif: Cambria Für die genannten Schriften gibt es die Schriftschnitte Regular, Italic, Bold, Bold Italic. Ich würde die Calibri für den Fliesstext nehmen. Und für Code innerhalb des Fliesstextes die Consolas 2pt kleiner eingestellt und in Bold. Oder Regular bzw. Bold mit Farbauszeichnung versehen. Auf die Cambria bzw. eine andere Serif könnte man verzichten oder halt als Headlinefont verwenden. # Hier also doch die Cambria als Headliner. Calibri und Consolas im Fliesstext. Und als Code die Consolas. BTW Text ist natürlich Schwachsinn …
Colognese Geschrieben Juni 3, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 3, 2007 Danke Poms, an die "neuen" Standardfonts hatte ich gar nicht gedacht und sie mir auch nicht näher angesehen. Von daher danke für den Tip und für das anschauliche Beispiel! Die Consolas sieht wirklich sehr gut aus, ist sie denn auch für den Ausdruck geeignet oder "nur" für den Bildschirm, sprich: für ClearType optimiert? Ich bin gespannt... Serifenlos für Fließext und Serifen für Überschriften ist natürlich auch eine Möglichkeit, aber ich finde das optisch nicht so attraktiv. Vielleicht bin ich altmodisch, aber für mich muss ein Fließtext Serifen haben... nichtsdestotrot sind die beiden Vista-Schriften sehr schön, insbesondere die Calibri gefällt mir sehr gut (kein Wunder, sie stammt wie die Thesis von Luc de Groot...) Danke & viele Grüße
Colognese Geschrieben Juni 3, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 3, 2007 Somit willst Du die Arbeit schreiben? Meiner Meinung nach spricht für eine Informatik-Arbeit nichts gegen (La)TeX mit seinen Standardfonts, bzw. den verbesserten lmodern-Varianten. Da müsstest Du Dir auch keine Sorgen machen, ob die einzelnen Schriften zusammenpassen. Es ist zwar eine Arbeit im Fach Informatik, aber Schwerpunkt werden wirtschaftliche Anwendungen mit viel Diagrammen, einigen Code-Schnipseln und wenigen Formeln werden. Der Schwerpunkt liegt also schon auf dem Text. Und da ich es die letzten Jahre geschafft habe, ohne (La)TeX auszukommen, wollte ich mich nicht erst kurz vor dem Diplom einarbeiten... von daher: Word oder PageMaker, äh, InDesign.
Psocopterus Geschrieben Juni 3, 2007 Geschrieben Juni 3, 2007 Und da ich es die letzten Jahre geschafft habe, ohne (La)TeX auszukommen, wollte ich mich nicht erst kurz vor dem Diplom einarbeiten... Na komm, wenn so ein simpler Bücherwurm und Germanist wie ich es schafft sich die Befehle zu merken und die Klammern nicht zu sehr in Unordnung zu setzen, dann wird ein Informatiker kurz vorm Abschluss das doch wohl auch schaffen! Gruß, Georg PS: Meine persönlichen Ansichten zu Typo und TeX habe ich endlich mal typografisch webtauglich gemacht, so dass ich darauf wieder guten Gewissens verweisen kann.
Poms Geschrieben Juni 3, 2007 Geschrieben Juni 3, 2007 Arbeite dich in Indesign ein, hehe. Ok, Fliesstext ist für dich eine Serif … die Charis SIL ist eine Variation der ITC Charter, kostet nichts und sieht dafür sehr gut aus und hat zudem als Unicode-Schriftart extrem viele Glyphen und 4 (!) Schriftschnitte. # >Die Consolas sieht wirklich sehr gut aus, ist sie denn auch für den Ausdruck geeignet oder "nur" für den Bildschirm Ich finde die meisten Codeschriften sind viel zu bleich im Ausdruck, vorallem im Vergleich zu den Textschriften. Auch – hierbei ist die Consolas ein Qualitätsprodukt von Luc de Groot (und Ascender) mit dem positiven Nebeneffekt, dass sie via Cleartype auch hübsch am Monitor aussieht … also sich sehr gut zum Arbeiten im Editor eignet und zusätzlich in einem Screen-PDF eine gute Figur macht.
Gast Nabla Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 Alles Windows Vista SystemfontsConsolas (ausgezeichnete Codeschrift!) Sans: Calibri Serif: Cambria Für die genannten Schriften gibt es die Schriftschnitte Regular, Italic, Bold, Bold Italic. Ich würde die Calibri für den Fliesstext nehmen. Und für Code innerhalb des Fliesstextes die Consolas 2pt kleiner eingestellt und in Bold. Oder Regular bzw. Bold mit Farbauszeichnung versehen. Auf die Cambria bzw. eine andere Serif könnte man verzichten oder halt als Headlinefont verwenden. # Hier also doch die Cambria als Headliner. Calibri und Consolas im Fliesstext. Und als Code die Consolas. BTW Text ist natürlich Schwachsinn … Ich greife mal den alten Beitrag wieder auf, da ich vor ähnlichen Fragen stehe - Diplomarbeit Umwelttechnik (also relativ technisch, jedoch ohne allzuviel Formeln o.ä.): Das Beispiel gefällt mir recht gut, meine Frage ist nur welche Schriftgrößen sich anbieten für Fließtext, Überschriften etc. Die Vorgaben der Hochschule lauten in etwa so, dass die Hauptsache ist, das sich ein harmonisches Bild ergibt. (außer Schriftgröße 10-12, und Zeilenabstand 1,5).
CRudolph Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 Die neuen »C-Schriften« erscheinen alle relativ klein, wenn Du also z.B. Calibri für den Fließtext nimmst, dann würde ich vermutlich nicht unter 11 pt gehen wenn die Gefahr besteht, daß die Gutachter bzw. Dein Betreuer »normale« Arbeiten (also Times New Roman 12 pt) gewohnt sind. Ich hatte hier gerade wieder den Fall, daß einem Gutachter eine Arbeit, die in Palatino 10 pt gesetzt war, zu klein erschien – bis ich ihm einige normale Publikationen unter die Nase gehalten habe. Erst dann hat er’s geschnallt, daß dieses »zu klein« nicht objektiv ist sondern eine Erwartungshaltung widerspiegelt. Wenn ich jetzt einfach mal von 11 pt Fließtext ausgehe, dann könntest Du die Überschriften, Bildunterschriften etc. gemäß einer Fibonacci-Halbreihe wählen. Das wäre dann formal 21 – 17 – 13 – 10.5 – 8; wenn Du in 11 setzt dann würde ich für Bildunterschriften großzügig auf 9 aufrunden, sonst könnte es etwas zu klein werden. Zumindest ist ein solches System ein guter Ausgangspunkt, man kann es dann erstmal drucken und anschauen und dann weiter entwickeln. :wink: Hier mal ein extrem schnell zusammengefriemeltes Beispiel: Quick headings.jpg[/attachment:k6tc7arl] Grüße, Christian
Gast Nabla Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 Danke für den Tip! Ich werd mal schauen was ich so über die Feiertage zusammenbauen kann... Sind eigentlich mehr wie 3 oder 4 Ebenen der Überschriften sinnvoll?
CRudolph Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 Wenn Du eine umfangreiche Arbeit hast und mit 3 Ebenen auskommst, dann zolle ich Dir großen Respekt; oftmals kommt man mit 3 nicht aus. Mehr als 4 ist absolut inakzeptabel. So einfach ist das! Christian
Dieter Stockert Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 Wenn ich für ehemalige Praktikanten eine Diplomarbeit setze, gelingt es mir fast immer, sie von ursprünglich fünf oder sechs auf drei bis vier Ebenen runterzudrücken.
CRudolph Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 … oder sechs … Das Ganze dann vermutlich auch gleich noch mit Kapitel-Benummerung, oder? 3.6.2.9.7.15 Der Einfluß von Erdnußbutter auf die Erdrotation Bei technischen Arbeiten sind vier Ebenen eigentlich ganz in Ordnung, die erste Ebene ist, gerade bei einer Dissertation, an der man drei Jahre oder länger gewerkelt hat, so allgemein, daß man meist um eine weitere Differenzierung nicht drum herum kommt, weil man normalerweise nicht nur an einem speziellen sondern an mehreren Projekten gearbeitet hat. Trotzdem stimme ich Dir natürlich voll zu, 3 Ebenen sind immer erstrebenswert. :wink:
Dieter Stockert Geschrieben April 8, 2009 Geschrieben April 8, 2009 Das Ganze dann vermutlich auch gleich noch mit Kapitel-Benummerung, oder? Natürlich.
Gast Nabla Geschrieben April 9, 2009 Geschrieben April 9, 2009 ... Bei technischen Arbeiten sind vier Ebenen eigentlich ganz in Ordnung, die erste Ebene ist, gerade bei einer Dissertation, an der man drei Jahre oder länger gewerkelt hat, so allgemein, daß man meist um eine weitere Differenzierung nicht drum herum kommt, ... Das ist mir auch klar, aber die Frage nach Dissertation stellt sich bei mir nicht. :?
CRudolph Geschrieben April 9, 2009 Geschrieben April 9, 2009 Das ist mir auch klar, aber die Frage nach Dissertation stellt sich bei mir nicht. :? Na, dann mußt Du eben mit 3 Ebenen auskommen!
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