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Online-Gestaltung

Empfohlene Beiträge

Gast ChristianBüning
Geschrieben

den markt dafür gibts hier sicher auch. Leute, die eine kleine Firma gründen, die mit ein paar festen kunden eh gut läuft und nicht sehr lifestyleaffin ist. Gut ist die Übersicht und die Paketauswahl, das werden manche Leute sehr zu schätzen wissen.

Meiner Erfahrung nach fragen Existenzgründer aber immer erst Freunde, ob die nicht nen Grafiker kennen. Da ist der Schritt schon größer, so einen Auftrag über das Web zu vergeben. Das, was die freunde von logoworks nicht anbieten, ist eine individuelle Beratung, ein Überblick über die Wettbewerber und eine Haltung. Hier geht es um reine Dekoration, nicht um Formfindung.

Da kann ich meinem Zahnarzt ja auch demnächst am Telefon beschreiben, was ich so mit der Zunge fühle und der macht mir dann das passende Inlay.

Ob ich damit kraftvoll zubeißen kann, sei dahin gestellt. :D

Geschrieben
den markt dafür gibts hier sicher auch. Leute, die eine kleine Firma gründen, die mit ein paar festen kunden eh gut läuft und nicht sehr lifestyleaffin ist. Gut ist die Übersicht und die Paketauswahl, das werden manche Leute sehr zu schätzen wissen.

Meiner Erfahrung nach fragen Existenzgründer aber immer erst Freunde, ob die nicht nen Grafiker kennen. Da ist der Schritt schon größer, so einen Auftrag über das Web zu vergeben. Das, was die freunde von logoworks nicht anbieten, ist eine individuelle Beratung, ein Überblick über die Wettbewerber und eine Haltung. Hier geht es um reine Dekoration, nicht um Formfindung.

Da kann ich meinem Zahnarzt ja auch demnächst am Telefon beschreiben, was ich so mit der Zunge fühle und der macht mir dann das passende Inlay.

Ob ich damit kraftvoll zubeißen kann, sei dahin gestellt. :D

Mh.. ich weiß nicht, ob das so allgemein gültig ist.

1993, also lange vor der öffentlichen Nutzung des Weltnetzes, habe ich mich selbständig gemacht. Und meine Geschäftsdrucksachen genau so erstellen lassen, wie Du es beschreibst: über einen befreundeten Graphiker. Aber das war, wie gesagt, vor der Internet-Zeit.

Im Jahr 2000 haben wir dann die erste Netzseite selbst zusammengestoppelt. 2002 liefen die Geschäfte so gut, daß klar war: Wir brauchten einen professionellen Web-Auftritt. Und gestalten in einem Rundumschlag natürlich auch alle Geschäftsdrucksachen im Druckbereich neu. "Lief so gut..." bedeutet immer noch: Mittelständisches Unternehmen, also nichts gigantisches. Was man halt an Umsatz generieren muß, um ein Dutzend Leute zu beschäftigen.

Ab einem professionellen Anspruch kommt man überhaupt nicht an einer professionellen Gestalter vorbei, glaube ich. Allerdings braucht der halt heutzutage sowohl Erfahrung im Printbereich als auch bei der Webseiten-Gestaltung - zuzüglich zumindest einen Kooperations-Partner für PHP-Programmierung. Und alles das ist sehr kostenintensiv.

Existenzgründer werden in den meisten Fällen selbst etwas "zusammenschustern", weil sie die Mittel gar nicht haben, auch nicht für ein solches hier beschriebenes Angebot. Sind es dagegen finanzierte Startups, werden sie sich sofort im Profi-Bereich umschauen und Beratung holen. Glaube ich.

Georg

Geschrieben
was ist daran schlimm? jeder verkauft sich wie er kann.

... und jeder bekommt die gestaltung die er verdient ;)

Du meinst die, die er sich leisten kann?

Naja, so ist das nunmal...

Georg

Geschrieben

georg: mittellose startups gehen auch gerne zu befreundeten jungen grafikern und kriegen etwas billiges aber qualitativ anständiges. ich habe z.b. für eine befreundete event-firma logo/visitenkarten/briefpapier inkl. wordtemplate/simple statische website für knapp 700€ gemacht.

- ich brauche die referenzen

- als student sind die 700€ immer noch ein schöner batzen

- sie bekommen ein professionelles design, welches halt ziemlich statisch organisiert ist (2 farben, keine templates für weiterführendes wie broschüren - die sie sich momentan aber eh nicht leisten können)

am ende waren alle (abgesehen von meiner unfähigkeit, termine einzuhalten..) zufrieden.

Geschrieben
Bei Wilogo beteiligen sich ca. 40 Designer

ja, ne ist klar. die preise sind ja noch 'in ordnung'

aber macht doch für solche leute nicht noch werbung. :(

Die Zusammenarbeit mit einem Gestalter muß ganz anders ablaufen, als es über ein solches Webportal möglich ist. Zumindest, wenn man etwas Optimales und Bezahlbares haben will.

Kommunikation bis nahe vor dem Erbrechen - das hat sich für mich als Kunde immer ausgezahlt - sowohl in der reinen Gestaltung, als auch in der Programmierung.

- Grobspezifikation

- Zwei, drei Vorschläge als Scribble oder auch als Beschreibung.

- Gemeinsame Diskussion und Entscheidung für eine Gestaltung

- Realisierung

- Änderungen

Das hat bisher wirklich jedesmal gut funktioniert. Und wenn ich mich mit dem Gestalter dann per Email oder Telefon gestritten habe, daß die Fetzen flogen, zeigt mir das als Kunden letztendlich nur das Engagement des Gestalters. Letztendlich erwarte ich sogar, daß er mir falsche Vorschläge ausredet.

Die Chemie beim Zusammenarbeiten muß stimmen - nicht zu verwechseln mit der gleichen Akzeptanz des Produktes an sich.

Georg

Geschrieben

via fontblog:

Das Shopbetreiber-Blog hat sich gestern Nachmittag zu einem Selbstversuch entschlossen, und bestellte in der Designer-Community Wilogo ein Firmensignet für sich. Auf der Online-Plattform spucken angeblich »40 Designer« Unternehmenslogos im Minutentakt aus. Tatsächlich trafen nach weniger Stunden 21 Entwürfe beim Shopbetreiber-Blog ein … hier sind sie alle zu bewundern und zu bewerten. Die erste Einschätzung des Auftraggebers: »Durchaus von unterschiedlicher Qualität, aber man kann erahnen, welch kreatives Potential in der ›Crowd‹ steckt!« Ist das jetzt die diplomatische Umschreibung für Schrott? Das Shopbetreiber-Blog wird den Pitch zu bewerten wissen, verfügt er doch über ein professionelles Logo, das ich gegen keines der Wilogo-Entwürfe tauschen würde.

http://www.shopbetreiber-blog.de/2007/0 ... er-blogde/

http://www.shopbetreiber-blog.de/2007/0 ... 6-stunden/

die ergebnisse:

http://de.wilogo.com/shopbetreiber-blog ... s-884.html

Geschrieben

noch ein nachtrag: das modell gibts in den USA schon eine ganze weile - und ich kenne sehr begabte, gute studenten die so ein zubrot verdient haben. sie sehens als übung, in einer stunde arbeit (denn mehr lohnt sich nicht für den lohn) das best-mögliche resultat rauszukriegen.

Ben Barry hat zum beispiel so argumentiert - er hat gerade abgeschlossen und über den sommer teil eines studentenprojekts (grafik und sozialhilfe verkuppelt). passt aber auch besser zum amerikanischen verständnis des grafikers als marketing-gehilfe - was ich oft so gelesen habe von jungen amerikanischen grafikern.

Geschrieben
sie sehens als übung, in einer stunde arbeit (denn mehr lohnt sich nicht für den lohn) das best-mögliche resultat rauszukriegen.

Das ist wie "besser ich mach ein unbezahltes Praktikum als gar nichts".

Für mich ist das sowohl Verrat an seiner Selbstachtung, als auch an seinem Berufsstand.

Geschrieben

Ich persönlich finde diese Art von Geschäftsmodell sehr armselig und es würde mir nicht im Traum einfallen Menschen Logos zu verkaufen, die für mich persönlich aus verschiedenen Gründen (sei es die handwerkliche Qualität oder ein plumpes Konzept) nicht mal als Layout durchgehen würden. Aber im Endeffekt treffen sich da bad und ugly. Good und good passen eh viel besser zusammen, nicht wahr? Wir müssen uns darüber nicht ärgern.

Geschrieben
sie sehens als übung, in einer stunde arbeit (denn mehr lohnt sich nicht für den lohn) das best-mögliche resultat rauszukriegen.

Das ist wie "besser ich mach ein unbezahltes Praktikum als gar nichts".

Für mich ist das sowohl Verrat an seiner Selbstachtung, als auch an seinem Berufsstand.[/quote:1cud3ter]

im land der unbegrenzten möglichkeiten muss halt so mancher schauen, wie er auch während dem studium geld verdienen kann. soll ein grafiker dann lieber teller schrubben gehen, um seine studiengebühren zu bezahlen? finde das ein ziemlich harsches, vorschnelles urteil.

Geschrieben
Das ist wie "besser ich mach ein unbezahltes Praktikum als gar nichts".

Für mich ist das sowohl Verrat an seiner Selbstachtung, als auch an seinem Berufsstand.

im land der unbegrenzten möglichkeiten muss halt so mancher schauen, wie er auch während dem studium geld verdienen kann. soll ein grafiker dann lieber teller schrubben gehen, um seine studiengebühren zu bezahlen? finde das ein ziemlich harsches, vorschnelles urteil.[/quote:30ugvxk1]

Es stimmt, es ist ein schnelles Urteil, und in konkreten Fällen ist es immer komplizierter als im Allgemeinen. Aber...

Bezahltes/unbezahltes Praktikum:

Wenn nur jeder sagen würde "für nichts lasse ich mich auch nicht einspannen" gäbe es kein Argument der Agenturen "aber der Markt verlangt es".

(ich will damit aber nicht die echten Praktikumsstellen schlechtmachen, sondern die vielen vielen Pseudo-Hoffnungsmacher-Angebote, die viele in ihrer Not annehmen).

Grafik oder Tellerwäscher:

Schwer zu sagen... Wenn ich rumpfusche, dann wohl besser in einer Branche, die mir fremd ist. Ich verderbe mir damit nicht den Anspruch an mich selbst (ich möchte eigentlich nie sagen müssen "ich weiß dass ich eine Hure bin, und es gefällt mir auch nicht, aber es ist nun mal so"), und auch nicht meinen Ruf.

Vielleicht also doch Teller schrubben gehen, wenn man merkt dass das was man macht Irrsinn ist, aber Geld braucht? Was bringt es mir, für wenig Geld und ohne echtes Briefing, Kundenkontakt und Rückmeldung Grafik-Eintopf zu produzieren?

Klingt alles arrogant, vielleicht liegt es an meinem momentan etwas übersteigerten Selbstbewusstsein... Im Sommer kommt ein Auftrag, der holt mich da wieder runter.

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