Schmorkohl Geschrieben Juni 13, 2007 Geschrieben Juni 13, 2007 Liebes Typoforum, die »Diskus« wirbt mit dem Zusatz »kalanderfest!«. In der weißen Kunst ist mir das ein Begriff, offene Papiere werden verdichtet und bekommen eine satinierte Oberfläche. Die Werbewirksamkeit von »kalanderfest« auf Schrift bezogen, versteh ich nicht ganz? Auch diese Erklärung »... sie hielten das Prägen der in einer Form geschlossenen Schrift in Matern aus, von denen dann Stereos gegossen werden konnten und weisen deswegen keinerlei Überhänge auf.« will mein Hasenhirn nicht ganz verstehen. Was war besonders an »kalanderfest«? Sind zum Beispiel folgende Schriften auch kalanderfest: Ariston, Bauer Bodoni, Caprice, Gladiola, Konzept, New Berolina, Palette? Liebe Grüße, Schmorkohl
Sandra Geschrieben Juni 13, 2007 Geschrieben Juni 13, 2007 Hallo Schmorkohl! Hab mal meinen Schwiegervater gefragt, der weiss so was: Kalanderfeste Schriften haben keine Überhänge. D.h. nichts, was über den Kegel vom Bleibuchdtaben hinauskuckt. Nur so konnte man saubere Matern produzieren. Das sieht man an der Schrift ganz schön, finde ich, die Abstände zwischen den Buchstaben. Kannst zwischen allen grade Linien ziehen. Die anderen Schreibschriften haben Überhänge, manvhe ganz extrem. Das weiß bestimmt der Bleisetzer ... Du warst also schon auf dem richtigen Weg. Liebe Grüße! Sandra
Bleisetzer Geschrieben Juni 14, 2007 Geschrieben Juni 14, 2007 Guten Morgen Schmorkohl, oben der Satz einer Diskus, unten der einer Lithographia. Daß man diese Schriften kalandarfest nennt, hatte ich zuvor allerdings noch nie gehört. Es gibt aber eine Schrift, die "Prägefest" heißt: http://www.bleisetzer.de/cms/front_cont ... &idart=473 Die stammt von 1926. Und schon damals sprach trotz des viel weicheren Materials viel dafür, statt der damals üblichen Messingschriften Bleischriften zum Prägen zu verwenden (größere Vielfalt, wesentlich niedrigerer Preis). Mit kalandarfestem Gruß Georg
Gast njr Geschrieben Juni 14, 2007 Geschrieben Juni 14, 2007 Herrlich, diese Vetreterin der "Falzkegelschriften". Im Gegensatz zur "Englischen Schreibschrift", mit ihren überragenden Bleiteilen (die gerne physisch wegbrachen), habe ich die geliebt – obwohl sie mir beim handsetzen immer ungewohnt blieben. Irgendwann miete ich mir vielleicht doch auch mal Räumlichkeiten an Grüsse, Norbert Riedi PS: "Kalanderfest"? Nie gehört! Witzig aber und man lernt doch wirklich nie aus. Dank an Schmohrkohl (bald ist Mittag!), Sandra und ihren Herrn Schwiegerpapa.
Schmorkohl Geschrieben Juni 14, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 14, 2007 Liebe Sandra, lieber Schwiegervater, lieber Bleisetzer, lieber Norbert Riedi, ohne Überhänge komme ich direkt zum Thema: Vielen herzlichen Dank für Eure blitzsschnellen Antworten! Ich habe es hoffentlich begriffen und werde es mir einprägen. Liebe Grüße und einen schönen Abend wünscht Euch, Schmorkohl PS: Bleisatzerfahrung? Ich habe nur eine Kinder-Bleisatzpresse, die könnte ich zwar auf einen Ausflug mitnehmen, aber das Druckbild, oje oje.
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