MacSchneck Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Hallo, mich würde eure Meinung zu vertikal gesetzter Schrift interessieren. Also nicht wie auf dem Buchrücken sondern von oben nach unten zu lesen. Ich finde das schwer lesbar und grundsätzlich häßlich. Vielleicht bin ich aber ungerecht. Gibt es gute Beispiele? „darf“ man das? :D Ein Kunde bekommt von seinem Architekten gerade so eine Variante als Hausschrift verpasst. Ich würde es gerne verhindern! Außer es gibt doch gute Beispiele und ich habe bisher nur verkannt was daran toll sein kann. Ich lasse mich gerne eines bessern belehren. Danke und liebe Grüße
RobertMichael Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 von seinem architekten? HAHAHAHA! klar. und ich lass mir morgen von meinem fleischer das auto reparieren. schönes wochenende.~ 1
TYPOGRAFSKI Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 grundsätzlich finde ich es auch nicht gut, man muss aber die einzelheiten kennen um es beurteilen zu können, alles kann nicht muss!
RobertMichael Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Ich finde das schwer lesbar und grundsätzlich häßlich. ... ich würde nicht soweitgehen es grundsätzlich hässlich zu finden. da kmmt vieles zusammen, schriftauswahl, farben und formen. dazu noch länge des namens etc. das bauhaus bespiel gefällt mir z. b. gut. das weniger. aber lass dich mal überraschen was der architekt macht. ;)
Gast Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Meinst Du Schriften von oben nach unten oder einen Schriftzug 90 Grad gedreht? Ersteres kann -siehe Beispiel Bauhaus- stiltreu und gelungen enden. Letzteres ist eine Mode zur Zeit, hier machen das Krankenhäuser, sogar das Polizeipräsidium, auf gewölbten Metallstelen, Fahnen und Logos; ich vermute dahinter tatsächlich Architektenhirne. RobertMichael hat es treffend formuliert: Schuster und Leisten und so. Als Nicht-Fachmann finde ich das Querschreiben lästig und albern. Mein Hirn erkennt die langen Wörter nicht sofort, und beim Autofahren den Kopf zu drehen ist nicht Sinn der Sache. Ich werde mal mit der Kamera auf Jagd gehen, in 10 Jahren schütteln alle den Kopf und wollen nie dabeigewesen sein. (Hoffentlich)
Gast njr Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Möglicherweise ist der Architekt Japaner, dann klappt das schon (gell, Herr Pautner). Oder er hat so gute Beispiele wie Heinrich mit dem Bauhaus. Da funktioniert die Wortlänge mit der Schrift sehr gut. Ansonsten folgendes Gedicht des verehrten Herrn Morgenstern: Es war einmal ein Lattenzaun, mit Zwischenraum, hindurchzuschaun. Ein Architekt, der dieses sah, stand eines Abends plötzlich da – und nahm den Zwischenraum heraus und baute draus ein großes Haus. Der Zaun indessen stand ganz dumm, mit Latten ohne was herum. Ein Anblick grässlich und gemein. Drum zog ihn der Senat auch ein. Der Architekt jedoch entfloh nach Afri-od-Ameriko.
William H. Boney Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Gibt es gute Beispiele? Wenn es eine architektonische Lösung ist, sich also in das Bauwerk stilistisch integriert, und das Bauwerk selbst nach Gestaltungsregeln erbaut wurde, dann ja. Oder es sind chinesische Schriftzeichen.„darf“ man das? technisch und in China, ja.Ein Kunde bekommt von seinem Architekten gerade so eine Variante als Hausschrift verpasst. Ich würde es gerne verhindern! Wenn es technisch und optisch schlecht umgesetzt wird, waagerecht möglich wäre oder eine Krücke ist, dann kämpfe dagegen an.Bei gestürzten Linien (90° gedreht) aber auch bei senkrechten Einzelbuchstaben leidet die Lesbarkeit. Bei erstem muss man den Kopf verdrehen und bei letzterem kann es in einem Buchstabierwettbewerb enden. Schnelles Wahrnehmen und Verstehen kann nicht beabsichtigt sein. Dann bleibt die Frage wie CI konform ist das Ganze. BG
RobertMichael Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Oder er hat so gute Beispiele wie Heinrich mit dem Bauhaus. Da funktioniert die Wortlänge mit der Schrift sehr gut. das beispiel ist wirklich gut, denn die schrift passt auch in sich. das A aufs U das, U ins H, das H aufs A ... ... nur das S fällt etwas raus.
MacSchneck Geschrieben Juni 22, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 22, 2007 Boa - das Bauhaus-Beispiel ist wirklich gut! Ich will euch mal den Architekten „Entwurf“ nicht vorenthalten... (Bild entfernt) (muss das BIld evtl. bald wieder raus nehmen, nur dass ihr euch nicht wundert) Ich entwickle für das Hotel grade ein Logo und möchte auf keinen Fall, dass dieser Schriftzug (der mit dem Logo gar nichts gemeinsam hat) auf der Fassade steht.
RobertMichael Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 ja, das alte problem. entweder fragt dich keiner, wenn du ein logo gestalten sollst, dass das ding auch später mal aufs haus kommt, ob du das in die wege leiten darfst oder sie wollen den schriftzug vom haus als logo »wir haben schon einen schriftzug auf unserem haus, den hätten wir gern auf unsere drucksachen« sowas ist natürlich extrem doof. also versuch dich da auf alle fälle reinzu- schieben und erkläöre denne wieso DEIN logo dort auf die außenwand muss. umsetzungsmöglchkeiten dafür gibt es ja genug. was bedeuten eigentlich diese bänder?
Ralf Herrmann Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 Sind Lampen, sieht man doch! Naja, Form follows function. Das Ding ist ein Hotel - ich kann es gut lesen, auch im Vorbeifahren. Prima. Wenn du noch dafür sorgst, dass es die richtige Schrift ist, sind alle zufrieden. Ralf
RobertMichael Geschrieben Juni 22, 2007 Geschrieben Juni 22, 2007 stimmt, lampen. klar.~ ok, eine richtige schrift an der seite (ggf. die logoschrift) ist ein guter kompromiss. das echte logo kann ja dann aufs vordach oder auf ein paar flaggen im eingangsbereich.
MacSchneck Geschrieben Juni 24, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben Juni 24, 2007 Momentan sieht es so aus als würde die Stadt die vertikale Schrift nicht genehmigen Was für ein Pech!! :wink:
Gast Extypologe Geschrieben Juni 25, 2007 Geschrieben Juni 25, 2007 Ich finde grundlegend ist gegen senkrechte Beschilderung nichts zu sagen. Solche Schilder sehe ich irgendwo zwischen Logo und Ornament, das ist ja kein Fließtext. Lesbarkeit steht hinter Wiedererkennungswert, oder je nach Anwendung Aufmerksamkeitsheischen zurück. "Aufmerksamkeitsheischen", hmm, witziges Wortbild, vor allem, wenn ein Trennprogramm auf die Idee kommt, nach dem ersten Wort umzubrechen...
pittyp Geschrieben Dezember 17, 2015 Geschrieben Dezember 17, 2015 Leider sehe ich immer mehr senkrecht gesetzte Titel oder Überschriften. Es schüttelt mich jedesmal, wenn dies zumindest für mich offensichtlich ohne jede Not geschieht. Entspringt dieses Unwohlsein nur meiner 30 Jahre zurückliegenden typografischen Erziehung? Ist das nur selbstgestrickt und hausbacken von "Ich-kann-das-alleine-Designern" kreiert oder etwa in? Habt Ihr für mich zitierfährige Quellen, die dieses layouten "verbieten"? Oder muss ich lediglich mit der fehlenden Lesbarkeit argementieren?
Gast bertel Geschrieben Dezember 17, 2015 Geschrieben Dezember 17, 2015 Hast du zitierfähige Quellen für "immer mehr senkrecht gesetzte Titel oder Überschriften"?
Martin Z. Schröder Geschrieben Dezember 17, 2015 Geschrieben Dezember 17, 2015 Mir ist so, als habe ich bei Tschichold etwas dazu gelesen, in den »Erfreulichen Drucksachen«. Aber schlechte Erkennbarkeit zählt doch mehr als ein Zitat, oder?Bertel, alle persönlichen Eindrücke werden vom Statistischen Bundesamt in der Abteilung Telepathische Privatempirie vollständig und zentral erfaßt und sind dort für jedermann einsehbar, einfach mal dort nachfragen.
Gast bertel Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Martin, warum so eine persönliche Anmache?
Gast bertel Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 … Aber schlechte Erkennbarkeit zählt doch mehr als ein Zitat, oder? Fast alle Karstadt-Warenhäuser waren früher so beschriftet und keines davon war "schlecht erkennbar".
Martin Z. Schröder Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Martin, warum so eine persönliche Anmache? Das war keine »Anmache«, sondern eine scherzhafte Replik auf deine »Frage« nach »zitierfähigen Quellen« für einen persönlichen Eindruck. Aus gutem Grund werden höchstens Wörter wie KINO vernünftigerweise vertikal gesetzt. Wenn man »Karstadt« einmal buchstabiert hat, erkennt man es ja wieder, das muß man nicht mehr »lesen«. Aber alle Veränderungen der Leserichtung behindern den Lesefluß, das dürfte wohl nicht f r a g l i c h sein. 1
Gast bertel Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Dafür, dass du gar nicht genau weißt, von was MacSchneck eigentlich spricht, lehnst du dich mit deinen Aussagen zu "Aus gutem Grund" und "vernünftigerweise" grad ziemlich weit aus dem Fenster. Gerade Karstadt ist der beste Beweis dafür, dass "aus gutem Grund" und "vernünftigerweise" vertikal Gesetztes gut aussieht und lesbar ist.
109 Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Spielt da nicht die Gewohnheit und Übung eine große Rolle? Haben Japaner Probleme mit Vertikalsatz?
Christian Z. Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Ich glaube, dass Karstadt senkrecht nicht besonders gut lesbar ist. Es funktioniert als Wortmarke aber trotzdem, weil man nach kurzer Zeit gar nicht mehr liest. 3
109 Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Man müsste mal ein Jahr lang jeden Tag eine DinA4-Seite im Vertikalsatz lesen. Denke, dass man dann mit Lesbarkeit keine Probleme mehr hat. Auch wird man dann Wortbilder erfassen und nicht mehr einzelne Buchstaben entziffern und zu Wörtern kombinieren.
Christian Z. Geschrieben Dezember 18, 2015 Geschrieben Dezember 18, 2015 Denke ich auch, die Japaner würden wahrscheinlich nicht schneller lesen, wenn sich in ihrem Schriftsystem eine horizontale Satzanordnung durchgesetzt hätte. Edit: Aber eigentlich geht es um ein Logo, was ich nicht sehen konnte, weil es leider ganz schnell wieder gelöscht wurde.
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