Jump to content
Registriere dich bei Typografie.info und schalte sofort alle Mitgliederfunktionen (einschließlich des Download-Portals) frei …

Schritften für Belegarbeit

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

Ich bin jetzt am Feinschliff meiner Belegarbeit angelangt. Sie behandelt ein Thema aus dem Gebiet der Mikrobiologie.

Eigentlich wollte ich sie LaTeX setzen, aber aufgrund meiner "Mitstreiter" bin ich dann doch auf Word 2000 ausgewichen.

Vorgaben der Hochschule sagen eigentlich nur:

- Blocksatz

- Zeilenabstand 1,5

- Die Schrift soll im A4 Format 2,0 - 2,65 mm hoch sein (Punktgröße 10 - 12)

Da ich es leid bin immer nur die Kombination aus Times New Roman und Arial zu sehen, wollte ich mal hier fragen welche Fonts ein gutes und passendes Schriftbild ergeben.

Nach kurzem Stöbern hier habe ich mal folgendes getestet:

Text in Calibri und Überschriften in Cambria.

Mit kommt nur die Verwendung einer Sans-Serif im Text etwas komisch vor, vielleicht hab ich auch keine Ahnung.

Für Hilfestellung wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen.

P.S.: Sollte man die Fliesstext Font auch für Bild-, Tabellenbezeichnungen, Fußnoten und Verzeichnisse nutzen?

P.P.S.: Des Weiteren steht bei mir eine Hausarbeit über die Semesterferien an. Sie hat das Thema Windkraftanlagen. Da ich hier sicherlich nicht um einige Formeln herumkomme ob es eine "schöne" und passende Schrift gibt? (vielleicht Utopia (Fourier) oder CMBright?)

Danke schonmal im Voraus!

Geschrieben
Mit kommt nur die Verwendung einer Sans-Serif im Text etwas komisch vor, vielleicht hab ich auch keine Ahnung.

Du hast schon recht, in der Regel sind Serifen-Schriften für längere Texte leichter zu lesen.

Nach kurzem Stöbern hier habe ich mal folgendes getestet:

Text in Calibri und Überschriften in Cambria.

Die Vista-Schriften sind gut und nützlich, warum solltest Du sie nicht benutzen, wenn sie Dir gefallen. Du kannst ja umgekehrt Cambria im Fließtext und Calibri für die Überschriften nehmen. Weil es Windows-Standard-Fonts sind, werden sie vermutlich aber bald ähnlich häufig wie Times New Roman und Arial zu sehen sein. Eine sehr schöne und gute Alternative hast Du vielleicht schon auf Deinem Windows-Rechner ohne es zu wissen, falls Du den aktuellen Adobe Reader installiert hast: Minion und Myriad in den vier wichtigsten Schnitten. Du findest Sie normalerweise hier: C:\Programme\Adobe\Reader 8.0\Resource\Font

P.S.: Sollte man die Fliesstext Font auch für Bild-, Tabellenbezeichnungen, Fußnoten und Verzeichnisse nutzen?

Kommt drauf an. Für längere Verzeichnisse bietet sich das auf jeden Fall an. In wissenschaftlichen Texten gibt es ja meist viele Fußnoten, da ist es oft eine brauchbare Lösung, die Fleißtextschrift in etwas kleinerer Größe zu nehmen. Bild- und Tabellenbeschreibungen sollen sich ja eher vom Text abheben, da ist oft die Schrift der Überschriften in einem kleineren Grad eine gute Wahl.

P.P.S.: Des Weiteren steht bei mir eine Hausarbeit über die Semesterferien an. Sie hat das Thema Windkraftanlagen. Da ich hier sicherlich nicht um einige Formeln herumkomme ob es eine "schöne" und passende Schrift gibt? (vielleicht Utopia (Fourier) oder CMBright?)

Leute, die mit Formelsatz zu tun haben, empfehlen oft die freie Computer Modern – die vertrüge ich auch hervorragfend mit LaTeX/TeX.

Viele Grüße,

Philipp

Geschrieben

Vielen Dank für die Antworten!

Also die Adobe Reader Fonts sind wirklich eine Überraschung! Ich werde die Möglichkeiten morgen mal ausprobieren und mich dann nochmals melden.

Ja die Computer Moderm Fonts sind auch nicht schlecht.

edit: ich habe es gleich mal probiert.

2748_screenshot_1.jpg

Geschrieben

lieber ∇,

mit etwas kürzerer Zeilenlänge und evtl. etwas kleinerer Schrift verbesserst Du die Lesbarkeit. Die, über die wir hier redeten, sollten alle mit 10 Punkt auch hervorragend lesbar sein. Wenn Du zusätzlich eine sinnvolle Silbentrennung vornimmst, vermeidest Du, dass die Wortabstände im Blocksatz unschön groß werden.

Ein Buch wie z.B. »Zeichen setzen« (siehe linke Spalte) ist eine sinnvolle Investition, wenn man öfter Texte setzen muss.

Viele Grüße,

Philipp

Geschrieben

Mikrobiologie? Knackpunkt sind hier eindeutig Sonderzeichen! Brauchst Du griechische Buchstaben (Delta für Deletionsstämme, Beta-Galaktosidase etc.)? Oder andere Sonderzeichen? Achte darauf, daß die Fonts diese Zeichen mitbringen! Mit der Kombination Minion/Myriad kannst Du diesbezüglich wenig falsch machen. Zumindest griechische Buchstaben sind in der Cambria enthalten, das sollte eigentlich auch gehen. Als Richtlinie gilt: Wenn Du für bestimmte Zeichen einen anderen Font benutzen mußt, ist irgendwas faul! Ich weiß nicht, wie das bei den Computer-Modern-ttf-Versionen gelöst ist; sind die Sonderzeichen da im Font mit drin? Oder brauchst Du extra Schnitte? (Wie kann man die Computer Modern oder Latin Modern nur schön finden?)

Belegarbeit? Wie streng wird da auf Einhaltung der Parameter geachtet? Ich habe einen ganzen Haufen an Arbeiten (inklusive Diplom- und Doktorarbeit) offiziell eingereicht, mich immer über diese schwachsinniger »Zeilenabstand 1,5«-Regel hinweg gesetzt und nie Ärger bekommen. Das würde ich nach wie vor verfechten. Im Zweifelsfall einfach vorgeben, daß Du mit Latex gearbeitet hast und die Syntax für den Zeilenabstand nicht finden konntest. :lol:

Es gibt **keinen** rationalen Grund für den vergrößerten Zeilenabstand außer der Faulheit der Mitarbeit vom Prüfungsamt, Computersatz in der Prüfungsordnung zu verarbeiten. 1,5 ist viel zu eng für Kommentare, da ist der Seitenrand wichtiger. Es dient also nur dazu, den Text schlechter lesbar zu machen. Es sei denn es geht wirklich um Vergleiche der Textlängen wie bei Juristen üblich. Dann ist aber auch normalerweise der Font fest vorgegeben.

Grüße,

Christian

Geschrieben

Diese 1,5-f-Zeilenabstand-Regel gab es schon zu meiner Zeit, das ist ein Relikt aus der Schreibmaschinenepoche ...

Geschrieben

Nein, ich komme ganz ohne Sonderzeichen aus, da ich quasi erst am Anfang stehe und die Arbeit mehr dem Training des wissenschaftlichen Schreibens dienen soll. Nun gut.

Die Computer Modern gefällt, weil naja, meiner Meinung nach strahlt sie Rationalität aus.

Welche Schriften haben Sie für ihre Diss. genutzt? Mein E-Technik Prof. hatte den Fließtext in Arial, aber das nur am Rande.

(Bei einer Besprechnung wurde im übrigen bemängelt, dass das Inhaltsverzeichnis über die gesamte Seite verteilt war und nicht oben an den Rand geklatscht wurde.)

Ich werde die Arbeit am Wochenende nochmals überarbeiten und dann werden wir sehen.

P.S.: Ich komme mir manchmal so vor als ob ich in meiner Seminargruppe der Einzigste bin der sich über solche Fragen Gedanken macht.

Geschrieben

Wobei man sagen muß: Ich kriege hier ab und zu Arbeiten in 12 pt Arial mit einfachem Zeilenabstand. Die kann man nicht lesen, das Flimmern nimmt kein Ende. Mit 12 pt Times läßt sich einfacher Zeilenabstand gerade noch eben aushalten, mit Arial nicht. Da ist 1,5fach noch besser als einfach ... :twisted:

Christian

Geschrieben

Wenn keine Sonderzeichen benötigt werden, kann man doch wenigstens mal richtig experimentieren! 8)

Die Frage nach den Computer/Latin-Modern-Schriften war rhetorischer Natur; ich weiß schon, daß es viele Anhänger gibt. Ich persönlich kann das nicht nachvollziehen. Sie will sachlich erscheinen, ist aber »schnörkelig«, sie ist dünn aber nicht gleichzeitig zerbrechlich sondern »fitzelig«, die Latin Modern hat nun auch »echte Kapitälchen«, die so dünn sind, daß sie sich im Grunde von den computergenerierten nicht wirklich unterscheiden – nein, ich mag sie einfach nicht, aber das ist meine ganz persönliche Meinung! :twisted:

Für meine Dissertation habe ich neben den »üblichen Verdächtigen« eine ziemliche Zahl griechischer Buchstaben sowohl in Überschriften als auch im Fließtext benötigt. Ich habe daher Minion für Überschriften und Fließtext, Myriad für Bildunterschriften genutzt. Die Kombination ist zwar nicht gerade ausgefallen aber robust. Die Minion ist zudem m.E. eine wunderschöne Schrift, die mit allen Schikanen daher kommt, die man so braucht. Die Anschaffung hat sich gelohnt!

Im universitären Umfeld muß man übrigens tatsächlich aufpassen, viele denken, was anders aussieht ist »scheiße« (hat mal ein Arbeitsgruppenleiter so formuliert). Das zeugt schon davon, daß sich die Leute wirklich wenig Gedanken machen. Ich habe in meiner ehem. Abteilung mal ein Typo-Seminar gemacht. Genützt hat es nicht viel, die Leute machen sich immer noch keine Mühe ... :evil:

Grüße,

Christian

Geschrieben
Ich habe einen ganzen Haufen an Arbeiten (inklusive Diplom- und Doktorarbeit) offiziell eingereicht, mich immer über diese schwachsinniger »Zeilenabstand 1,5«-Regel hinweg gesetzt und nie Ärger bekommen.

Das kann ich nur bestätigen, die Arbeiten wurden sogar immer wegen der äußeren Form gelobt.

Geschrieben
(Bei einer Besprechnung wurde im übrigen bemängelt, dass das Inhaltsverzeichnis über die gesamte Seite verteilt war und nicht oben an den Rand geklatscht wurde.)

Vermutlich ist das eine so bescheiden wie das andere. Über die ganze Seite verteilt ist langweilig, die Seite hat keine Spannung, das Auge hat keine Orientierung. Man braucht genügend Weißraum um den Text!

Geschrieben
Da ist 1,5fach noch besser als einfach ...

Aber selbst in Word gibt's ja die Einstellung "genau", so daß man durchaus einen vernünftigen Zeilenabstand einstellen kann.

Geschrieben
(Bei einer Besprechnung wurde im übrigen bemängelt, dass das Inhaltsverzeichnis über die gesamte Seite verteilt war und nicht oben an den Rand geklatscht wurde.)

Vermutlich ist das eine so bescheiden wie das andere. Über die ganze Seite verteilt ist langweilig, die Seite hat keine Spannung, das Auge hat keine Orientierung. Man braucht genügend Weißraum um den Text!

Es sah so aus. (Die rote farbe kommt vom hyperref)2748_unbenannt_1.jpg

Geschrieben

Ich frage mich echt wozu ich mir Gedanken mache. Meinen beiden Kommilitoninnen, mit denen ich die Arbeit angefertigt habe, habe ich heute eine Beispielspielseite mit der Kombination aus Minion und Myriad gezeigt. Nein, das geht nicht, das sieht nicht aus wie man es gewöhnt ist - wir wollen Times New Roman und Arial...

Soviel dazu.

P.S.: Habe mir das Buch "Zeichen setzen" bestellt.

Geschrieben
»Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen« :twisted:

:wink:

Aber ich habe zur Zeit keine Lust mich auf solche Diskussionen einzulassen.

Geschrieben
... Meinen beiden Kommilitoninnen, mit denen ich die Arbeit angefertigt habe, ... Nein, das geht nicht, das sieht nicht aus wie man es gewöhnt ist ...

Das werden dann ja mal echte Nobelpreiskandidaten, mit dieser unglaublich progressiven Einstellung :twisted:

Geschrieben
Aber ich habe zur Zeit keine Lust mich auf solche Diskussionen einzulassen.

Mußt Du ja auch nicht unbedingt. Entgegen vielfach verbreiteten Meinungen ist z.B. Times NR recht gut für solche Arbeiten geeignet. Sie ist recht gut lesbar, bringt einen großen Zeichenumfang mit etc. Hans-Peter Willberg hat nicht ganz zufällig das »Römpp Chemilexikon« in der Times gesetzt. Wenn es also nicht zu weit weg sein soll, kann man die Times ruhig verwenden. Problematisch ist, daß sie für graues Zeitungspapier gedacht war und auf dem hochweißen Kopierpapier nicht gut wirkt. Man muß Zeit und Mühe investieren, um optisch ruhige Seiten zu bekommen.

Ein viel größeres Problem ist, daß der fette Schnitt der Times **unsäglich** häßlich ist. Für Überschriften m.E. nicht zu gebrauchen. Hier muß man entweder sehr gekonnt mit Größe, Großbuchstaben etc. arbeiten, oder auf eine andere Schrift ausweichen. Und diese ist **nicht** Arial! :twisted:

Also, es ist ja schon eine Wohltat, wenn in einer Arbeit der Seitenspiegel so gewählt wird, daß man Platz an den Rändern hat. Zeilen länger als 80 Zeichen sollte man vermeiden. Versucht das mal auf einer A4-Seite, da wird der Texblock ganz schnell recht schmal. Orientierung am LaTeX-Layout hilft hier ganz eindeutig. Times NR in vielleicht 11 oder besser 10 pt, adäquater Zeilenabstand, überlegter Seitenspiegel, das alles verbessert die Arbeit gewaltig und zumindest die Font-Diskussion muß garnicht erst aufkommen.

Übrigens: Frantisek Storm sollte für ein tschechisches Magazin die »Times« überarbeiten, was er auch getan hat. Es ist eine ähnliche, aber im Grunde ganz eigenständige Schrift dabei herausgekommen: Die Lido. Und sie ist frei erhältlich, der fette Schnitt ist nicht so häßlich wie bei der Times etc.

http://www.stormtype.com/typefaces-fonts-shop/free.php

Damit kann man es mal versuchen, im Textfluß sieht ein Laie den Unterschied nämlich nicht so genau.

Die Entwicklung eines Layouts für solche Arbeiten lohnt sich immer, auch wenn es am Anfang Zeit kostet. Denn sobald man etwas hat, was gefällt, kann man es problemlos für spätere Protokolle, Arbeiten etc. einsetzen. Ich habe **ewig** an einer PowerPoint-Vorlage für Präsentationen gebastelt, bis es irgendwann »klick« gemacht hat. Die habe ich über Jahre benutzt, und mir nie mehr Gedanken machen müssen, bevor ich aus verschiedenen Gründen renoviert habe.

Grüße,

Christian

Geschrieben
Meinen beiden Kommilitoninnen, mit denen ich die Arbeit angefertigt habe, habe ich heute eine Beispielspielseite mit der Kombination aus Minion und Myriad gezeigt. Nein, das geht nicht, das sieht nicht aus wie man es gewöhnt ist - wir wollen Times New Roman und Arial...

Immerhin sehen sie einen Unterschied - das ist doch schon mal etwas. Nun müssen sie nur noch überzeugt werden, welches das Bessere ist :D

Geschrieben

Zurück zur Times :D

Meine Lieblingstimes ist die Times Ten (gibt es bei Linotype) und dazu vielleicht die Univers oder meinetwegen die Helvetica Neue. Die Times Ten ist nicht ganz so kontrastreich wie beispielsweise die TRN, d.h. sie kann auch etwas kleiner gesetzt werden ("Ten") und läuft ingesamt minimal breiter. Und funktioniert vielleicht etwas besser auf einem hochweissen Druckerpapier.

Also wenn schon "grauer Amtsstyle" dann etwas optimieren …

Geschrieben

Wo wir schon bei den Times-Artigen sind sei an die Lido STF erinnert, die wohl ähnlich genug, aber schöner rüber kommt und eine studentenfreundliche Preisgestaltung hat. Sie macht sich auch ganz gut auf hochweißem Papier.

————

Edith sagt: das hatte Crudolph ja schon getan, sorry.

Geschrieben

Nebenbei, ist das Hinting bei der Lido eigentlich immer noch so grauenhaft? Ich muß mir mal die neue Version runterladen, aber vor 18 Monaten oder so waren Ausdrucke zwar wirklich nett, die Arbeit am Bildschirm aber ganz übel! Hat Herr Storm da nachgebessert? Weiß das jemand? :?:

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Einloggen

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

Unser Typografie-Netzwerk

Die besten Typografie-Neuigkeiten aus aller Welt bequem per E-Mail erhalten.
Typography.guru – der englischsprachige Ableger von Typografie.info.
Die Datenbank der Schriftmuster der Welt.
FDI Type Foundry besuchen
Wayfinding Sans Symbols: Der Piktogramm-Font für Beschilderungssysteme
×
×
  • Neu erstellen...

🍪 Hinweis:

Wir benutzen funktionale Cookies.