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Historisch korrekt?

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Grüß Euch!

Habe mich stundenlang festgelesen und nun registriert - die Seite ist prima. Schon allein, daß das Logo in der Logotypia gesetzt ist ...

Jetzt habe ich eine Frage, die die Bleisatz-Spezialisten sicher beantworten können:

Ich habe die "Fette Fraktur" von URW - redlich erworben - und irgendwo aus dem Netz eine Gratisschrift gezupft, die sich "DS Normal Fraktur" nennt. Für mich sehen sie gleich aus. Ist das so?

Allerdings ist die Normal Fraktur mit besseren Ligaturen ausgestattet und hat Mediävalzahlen; das finde ich eigentlich schicker, aber ist das historisch korrekt?

Und vielleicht kennt auch jemand den Urheber der Schriften, ich fühle mich einfach wohler, wenn ich den weiß.

Vielen Dank!

Geschrieben

Die DS Normal Fraktur ist eigentlich kein Freefont. Sie wird vom Hersteller Delbanco allerdings mit dem kostenlosen Tools Frakturix und Ligaturix verteilt. Die Delbanco-Schriften sind in der Regel gut. Die Vorlagen sind ja alt genug, nach den alten Vorlagen darf also jeder Fonts erstellen, vorrausgesetzt es wird wirklich neu gezeichnet. Mit den Schriftnamen sieht das schon anders aus, die können als Marke geschützt sein. So kann dann die gleiche Schrift unter verschiedenen Namen auftauchen.

Geschrieben

Danke für die fixen Rückmeldungen - bin leider am Packen für den Urlaub und kann mich gar nicht mehr mit ihnen auseinandersetzen - melde mich in einer Woche wieder.

Geschrieben

Bei Delbanco ist die Normalfraktur in zwei Stärken erhältlich. Einmal als magerer Schnitt und einmal als fetter Schnitt, der mit der Fetten Fraktur „identisch“ ist. Um diesen handelt es sich dabei wohl.

Flosemann

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

" ... Einmal als magerer Schnitt und einmal als fetter Schnitt, der mit der Fetten Fraktur „identisch“ ist. Um diesen handelt es sich dabei wohl. ..."

Genau, vielen Dank!

Hier in Bayern wird die Schrift ja von jedem dritten Wirtshaus eingesetzt. Ob sie mir deshalb so gut gefällt?

Hat jemand von Euch denn eine Ahnung, ob bei gebrochenen Schriften Mediävalziffern die Regel oder die Ausnahme sind?

Eben komme ich von Sizilien zurück - das Paradies der Jugendstilschriften. Leider werden sie allmählich von gesichtslosen Modeschriften ersetzt.

Nochmald danke für die Betreuung!

Geschrieben

Hat jemand von Euch denn eine Ahnung, ob bei gebrochenen Schriften Mediävalziffern die Regel oder die Ausnahme sind?

Habe einmal stichprobenartig einige in Fraktur gesetzte Bücher aus den 1920er bis 1950er Jahren durchgesehen und bei gut der Hälfte wurden Mediävalziffern verwendet. Ob Regel oder Ausnahme läßt sich bei der geringen Zahl der überprüften Bücher natürlich nicht sagen, aber ich denke, die Verwendung von Mediävalziffern bei Fraktursatz ist zumindest nichts Ungewöhnliches.

Geschrieben

Prima,

lieber Brandenburger,

daß Du Dir die Mühe gemacht hast, nachzuschauen!

Da darf ich meine heißgeliebten Mediävalen also beruhigt einsetzen.

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Krimhilde: Gebrochene Schrift trifft auf geometrische Grotesk
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