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Nullen im Datum

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
In Liebe und Dankbarkeit nehmen wir Abschied von meiner lieben Frau, Schwiegermutter und Oma. Was sind das für Familienverhältnisse?

Unzulässig verkürztes Zitat. Die Parte unterschreiben werden sicherlich der Mann, die Schwiegertochter und die Enkel. Stimmt also wieder. Ich bin auch gleichzeitig Vater, Sohn, Onkel und Cousin. Und habe demzufolge nur manchmal inzestuösen Sex mit mir selber. :D

…unzulässig verkürztes Citat.

Sag ich doch!

Kein Grund zur Aufregung.

John Lennon sagte einst, auf's Onanieren angesprochen:

"Es stimmt nicht, daß Onanieren blind macht.

Man sieht nur schlechter."

Geschrieben

Da ging es anfangs um die doofen Nullen im Datum.

Und nun geht es mitten durch das pralle Leben, einschließlich des Endes desselben.

Wie schön, daß sich Eure Ansichten zur Datumsdarstellung so nahe an meinen bewegen, und auch eine gewisse Neigung zu schwarzem Humor meine ich erkennen zu können.

Habt IHR denn alle eine gültige letzwillige Erklärung über die Gestaltung einer Todesanzeige, wenn es EUCH vom Schlitten haut?

Wäre doch tragisch, wenn da dann ungewünschte Nullen erschienen, ungereimte Verwandtschaftsverhältnisse oder andere semantische Wadenbisse....

Frohe Weihnachten !

Geschrieben

Zum Thema Brauchtum im Trauerfall:

Mein Urgroßvater hat in seinen Lebenserinnerungen beschrieben, daß er als kleiner Junge nach dem Tod seiner Mutter mit seinen Geschwistern zum Bett der gerade verstorbenen Mutter geführt wurde und sie an den großen Zeh fassen musste, damit sie ihm nicht nachlaufe.

Muß so 1860 gewesen sein, in Franken, bei armen Köttersleuten.

Geschrieben
Habt IHR denn alle eine gültige letzwillige Erklärung über die Gestaltung einer Todesanzeige, wenn es EUCH vom Schlitten haut?

Ich: ja.

Wahrscheinlich wird sie aber nicht gefunden und ich krieg alle Grausigkeiten im Paket. Ist mir dann aber auch egal eigentlich.

Geschrieben
Da ging es anfangs um die doofen Nullen im Datum.

Und nun geht es mitten durch das pralle Leben, einschließlich des Endes desselben.

Wie schön, daß sich Eure Ansichten zur Datumsdarstellung so nahe an meinen bewegen, und auch eine gewisse Neigung zu schwarzem Humor meine ich erkennen zu können.

Habt IHR denn alle eine gültige letzwillige Erklärung über die Gestaltung einer Todesanzeige, wenn es EUCH vom Schlitten haut?

Wäre doch tragisch, wenn da dann ungewünschte Nullen erschienen, ungereimte Verwandtschaftsverhältnisse oder andere semantische Wadenbisse....

Frohe Weihnachten !

Hallo Stefan,

ich möchte auf meinem Grabstein überhaupt keine Inschrift haben.

Nur Geburts- und Todesdatum ohne Führungsnullen.

Der Grabstein soll ein Relief der Insel Sylt zeigen, sonst nichts:

1012_1_188.jpg

Und in meiner Todesanzeige möchte ich den Text:

Selbstbestimmt bis in den Tod.

So soll es sein.

Amen.

Georg

Geschrieben
(sie hat das Fenster weit aufgemacht, "damit seine Seele herauskann".)

Schon wieder was gelernt.

Ich selbst kannte das überhaupt nicht.

Und fragte einige Tage danach.

In so einem Moment steht man etwas außerhalb sich selbst.

Ein ganz eigenartiger Aggregatzustand.

Ihr Verhalten kam uns allen aber völlig normal vor, obwohl es Anfang Dezember war und bitterkalt.

Sie hat mir dann erzählt, daß sie das in der Familie schon immer gemacht haben. Aber ich weiß nicht, ob das ein alter Brauch aus dem Rheinland ist. Aber ich fand es - aus der Situation heraus - auch im Nachhinein recht schlüssig.

Georg

Geschrieben
Kleine Frage:

Was genau zeigt diese Karte jetzt eigentlich? Es ist ein Teil von Preußen, aber was für einer genau?

Gruß

Martin Lange

Das zeigt Deutschland in den Grenzen von 1937.

Oben rechts ist Ostpreußen, weiter links an der Küste Posen.

Etwas links von der weißen Kulle rechts liegt Oberschlesien.

Also die jetzige Bundesrepublik plus die annektierten Ostgebiete Deutschlands.

Georg

Geschrieben

Das einzige, was am Fenster-Aufmachen schlüssig ist, besonders im Winter, das ist die Tatsache, daß der Leichnam dann schneller auskühlt. Das mag der Arzt, der gerufen wird, weil er sich dann leichter tut. Aber wnn die Seele nicht durchs geschlossene Fenster raus kann, dann soll sie eben warten, bis jemand die Tür aufmacht, um selber rauszugehen. So viel Zeit muß sein.

Geschrieben
Kleine Frage:

Was genau zeigt diese Karte jetzt eigentlich? Es ist ein Teil von Preußen, aber was für einer genau?

Gruß

Martin Lange

Preußen in den Grenzen von 1918 findest Du hier:

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/we ... eussen.gif

Wobei ich viel Sympathie für den Standpunkt der Gräfin Dönhoff habe, die da aussagt, daß Preußen 1871, mit der Gründung des Deutschen Reiches, untergegangen ist. Weil es seinen preußischen Charakter verlieren mußte und willentlich in die Verantwortung ging - bis zur Selbstaufgabe. Da ist viel dran, glaube ich. (Maß und Maßlosigkeit:

http://www.libri.de/shop/action/product ... 55174.html

Georg

Geschrieben
Das einzige, was am Fenster-Aufmachen schlüssig ist, besonders im Winter, das ist die Tatsache, daß der Leichnam dann schneller auskühlt. Das mag der Arzt, der gerufen wird, weil er sich dann leichter tut. Aber wnn die Seele nicht durchs geschlossene Fenster raus kann, dann soll sie eben warten, bis jemand die Tür aufmacht, um selber rauszugehen. So viel Zeit muß sein.

Lieber Herr Diplom-Sozialpädagoge,

hier geht es doch nicht darum, daß die Seele jemanden braucht, der ihr die Tür oder das Fenster aufmacht, damit sie hinaus kann.

Es geht um den willentlichen Akt des Loslassens und damit des Akzeptierens des Todes, den die Witwe durch ihre Handlung des Fensteröffnens symbolisch vollzieht.

Ein sehr sinnvoller Schritt in Bezug auf Trauerbewältigung.

Georg

Geschrieben
Lieber Herr Diplom-Sozialpädagoge,

hier geht es doch nicht darum, daß die Seele jemanden braucht, der ihr die Tür oder das Fenster aufmacht, damit sie hinaus kann.

Es geht um den willentlichen Akt des Loslassens und damit des Akzeptierens des Todes, den die Witwe durch ihre Handlung des Fensteröffnens symbolisch vollzieht.

Das weiß ich schon. Aber ich bin doch nicht dienstlich hier.

(Außerdem bin ich Diplom-Sozialpädagoge (FH), und das steht für "Fachhochschule" – ein Schmalspur-Akademiker, also darf ich ruhig ein bißchen beschränkt sein.)

Geschrieben
Lieber Herr Diplom-Sozialpädagoge,

hier geht es doch nicht darum, daß die Seele jemanden braucht, der ihr die Tür oder das Fenster aufmacht, damit sie hinaus kann.

Es geht um den willentlichen Akt des Loslassens und damit des Akzeptierens des Todes, den die Witwe durch ihre Handlung des Fensteröffnens symbolisch vollzieht.

Das weiß ich schon. Aber ich bin doch nicht dienstlich hier.

(Außerdem bin ich Diplom-Sozialpädagoge (FH), und das steht für "Fachhochschule" – ein Schmalspur-Akademiker, also darf ich ruhig ein bißchen beschränkt sein.)

Sehr sympathisch, wirklich. :)

Geschrieben

Ich werde meine potenziellen Hinterbliebenen möglicherweise anweisen, meine Löffelabgabeanzeige hier ins Forum zu stellen, sollte letzteres dannzumal noch online sein. Eure Kritiken werde ich an einem himmlischen Rechner verfolgen (Mac, also, was sonst). Und wehe den Unflätigen! Mein Virenstrahl wird ihnen lebenslängliche Führungsnullen* überall dort hinpappen, wo siese überhaupt nicht brauchen. Vornehmlich in Datumsangaben …

Grußbert

* Was ist das überhaupt, eine Führungsnull? Ein Manager?

Geschrieben

Bei der Zeitung, für die ich einst Todesanzeigen gestaltete waren Führungsnullen ausdrücklich nicht gestattet (aber auch hier wäre der Kundenwunsch vorrangig behandelt wurden). Aber ansonsten war das gestalterische Niveau nicht sehr hoch, was auch an der schieren Masse gelegen haben mag.

Aber ist nicht alles Schall und Rauch? Was nach meinem Tode passiert soll mir egal sein – und sollte in meinen Augen auch möglichst wenig kosten. Lieber keinen Grabstein und keine Anzeige ohne Nullen. Mit dem Geld sollen lieber die etwas anfangen, die damit noch etwas anfangen können!

--

1012_1_188.jpg

Sieht es nicht aus, wie ein großes ungehaltenes Monster?

Geschrieben
Aber ist nicht alles Schall und Rauch? Was nach meinem Tode passiert soll mir egal sein – und sollte in meinen Augen auch möglichst wenig kosten. Lieber keinen Grabstein und keine Anzeige ohne Nullen. Mit dem Geld sollen lieber die etwas anfangen, die damit noch etwas anfangen können!

Ist das nicht ein Standpunkt der Einsamkeit und Ich-Bezogenheit? Trauer ist nicht Sache der Verstorbenen, sondern die der Lebenden. Auch die Traueranzeigen und Grabsteine lesen die Hinterbliebenen, nicht die Verblichenen.

Sofern man einen Standpunkt des Wir-Denkens hat und nicht den des Einzelnen, sieht man sich auch in der Tradition z.B. der Familie. Mein Sohn ist Teil von mir und wird es immer bleiben. Das gibt mir auch Verantwortung für seine Prägung. Ich will ihm Leitfigur sein, ihm Ideale vermitteln. So, wie ich ihm von seinem Großvater erzähle, wird er seinem Sohn von mir erzählen. Nichts vergeht, alles bleibt und hinterläßt seine Spuren.

--

1012_1_188.jpg

Sieht es nicht aus, wie ein großes ungehaltenes Monster?

Ein schönes Beispiel für Subjektivität - was in keiner Weise den (subjektiven) Wahrheitsgehalt Deiner Frage berührt. Ich kann Deine Assoziation gut verstehen. Du meine auch? Ich wünsche mir einzig und allein die Geborgenheit, den Schutz und die Souveränität meiner Nation. Und genau das alles gestehe ich jedem Mitglied einer anderen Nation ganz selbstverständlich auch zu. Also sehe ich selbst in meiner Sylt-Darstellung nichts monströses, sondern eher in anderen Darstellungen.

1012_1_189.jpg

Geschrieben

Ich glaube, wir sind nicht so weit voneinander entfernt und ich möchte die Trauer und Bewahrung des Andenkens niemandem verbieten – aber ich brauche es nicht für mich … Es ist eine Sache der Hinterbliebenen – das wollte ich damit sagen.

Es kann natürlich sein, dass sich dieser Standpunkt noch im Laufe meines verbleibenden Lebens ändern wird.

--

… ich kann Dich auch verstehen. Doch sagt mir die Verklärung einer Nation, Religion oder sonstigen Gemeinschaft einfach nicht zu …

--

Meine Auslassungzeichen kennzeichnen übrigens keine Ironie!

Geschrieben

Ich bin da ähnlich wie Wladimir. Übrigens gestehe ich in meiner Weltsicht Nationalismus keiner Nation zu. Ich empfinde Nationalismus (in jeder Form) immer so, dass er auch iene Ab- und Ausgrenzende Natur hat.

Kleine ernstgemeinte Frage Georg:

Was hat die heutige deutsche Nation mit den Grenzen von Annodazumal zu tun?

Gruß,

Christoph

Geschrieben
Ich bin da ähnlich wie Wladimir. Übrigens gestehe ich in meiner Weltsicht Nationalismus keiner Nation zu. Ich empfinde Nationalismus (in jeder Form) immer so, dass er auch iene Ab- und Ausgrenzende Natur hat.

Kleine ernstgemeinte Frage Georg:

Was hat die heutige deutsche Nation mit den Grenzen von Annodazumal zu tun?

Gruß,

Christoph

Du meinst, was die BRD mit dem Deutschen Reich zu tun hat?

Nichts, aber auch gar nichts. Überhaupt nichts.

Davon würde ich mich distanzieren. Wäre absurd.

"Annodazumal" ist übrigens gerade einmal 70 Jahre her.

Historisch gesehen nicht einmal ein Wimpernschlag.

Es gab einmal ein paar Irre, die von einem 1000jährigen Reich sprachen, das dann nach zwölf Jahren beendet war.

Daraus kann man lernen, daß, wie auch Campino von den Toten Hosen singt "Nichts währt für die Ewigkeit...".

In diesem Sinne: Wirklich gar nichts hat die BRD damit zu tun. :)

Georg

PS: Ich möchte Dich nicht enttäuschen, ich weiß schon, was Du erwartest. Aber frag' richtig - und besser noch: über eine Persönliche Mitteilung, um niemanden am Thema uninteressierten zu langweilen. Dann bekommst Du auch von mir offene und ehrliche Antworten.

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