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Postkarten-ABC zum Sammeln oder Verschenken …

Name im Briegkopf in Kapitälchen

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Geschrieben

Hallo,

ich bin gerade dabei eine Bewerbung zu schreiben und dafür einen Briefkop in Latex zu gestalten. Meinen Namen möchte ich in Kapitälchen setzen. Muss man diese eigentlich immer leicht sperren oder wird der Namen dadurch zu stark ausgezeichnet?

Grüße R.

Geschrieben

Das kommt auf die Schriftart an.

Ungesperrt sind sie meist etw. zu eng, deutlich gesperrt oft gut, in diesem fall aber wohl eher nicht.leicht gesperrt ist meist am besten, würde ich an deiner stelle auch so machen...

Ob die Auszeichnung zu stark ist, muss der personalchef wissen, wobei der je nach Branche wahrscheinlich eh nicht weis, was Kapitälchen oder Sperrung sind, und eine leichte Sperrung dann nicht wahrnimmt...

Für weiteres zum Nachlesen "Detailtypografie" S.265

Geschrieben

Ich würde dafür lieber Versalien nehmen (oder bei Kapitälchen nur Kleinbuchstaben). Welchen Sinn sollten die Großbuchstaben haben? Ein Text ist damit grundsätzlich schlechter lesbar als mit 'normalen' Buchstaben (was bei einem Briefkopf zwar nicht so wichtig ist, aber umgekehrt die Verwendung von Kapitälchen auch nicht gerade zwingend nahelegt). In einem Briefkopf wird's aber ebensowenig um die Kennzeichnung einer bestimmten Textsorte gehen (z.B. Autorangabe in einem wissenschaftlichen Text). Man wird das da viel eher wegen der typographischen Wirkung der Großbuchstaben, wegen der größeren Geschlossenheit des Wortbilds, wegen der dadurch erzielten Ruhe und Stabilität durch das Fehlen der Ober- und Unterlängen machen. Und das machst Du Dir ja eigentlich wieder kaputt, wenn Du Kapitälchen mit 'großen' Anfangsbuchstaben verwendest.

Geschrieben

Ich finde diese Namensauszeichnung in Kapitälchen grundsätzlich ziemlich antiquiert. Es handelt sich um eine Art Ehrbezeigung, die besonders dann peinlich wird, wenn es den eigenen Namen betrifft. In Frankreich mag dass anders sein, dort gibt es die Konvention den Nachnamen (und nur diesen!) auch handschriftlich in Kapitälchen zu schreiben.

Für eine moderne Bewerbung, würde ich von Briefkopf auf Mittelachse mit Versalsatz abraten, es sei denn es geht um eine Stelle als Gesellschafter bei einer älteren Dame, die viel zu vererben hat ;-)

Schau dir doch mal bei scrlttr2.sty den Stil asymtypB an, ein sinnvoll aufgeteilter Fensterbrief mit Infospalte auf der rechten Seite -- steht alles im scrguide.pdf. Auch von der Standard Computer-Modern-Schrift würde ich abraten: zu zerbrechlich für einen Brief.

Und falls du doch sperren willst, dann nimm entweder soul.sty \caps{Hier Kapitälchen} oder microtype mit automatischem Tracking.

Vor Allem aber wünsche ich viel Erfolg mit der Bewerbung!

Georg

Geschrieben

Vielen Dank für eure Antwort.

Das mit den Kapitälchen kam mir auch schon selbst etwas antiqiert vor. Werd mir auf jeden Fall mal den Style die Koma Breifklasse anschauen. Habt ihr vielleicht sonst noch irgendwelche Vorschläge für einen modernen Briefkopf und für eine angemessene Schrift?

Grüße R.

Geschrieben
Vielen Dank für eure Antwort.

Das mit den Kapitälchen kam mir auch schon selbst etwas antiqiert vor. Werd mir auf jeden Fall mal den Style die Koma Breifklasse anschauen. Habt ihr vielleicht sonst noch irgendwelche Vorschläge für einen modernen Briefkopf und für eine angemessene Schrift?

Grüße R.

Wie willst Du denn wirken? Bist Du Anwalt, Chemiker, Bäcker, Zauberer oder Speditionskaufmann? Geht es um private oder Geschäftspost? Gib uns ein paar mehr Informationen, dann haben wir meist auch bessere Antworten.

Geschrieben

Wie gesagt handelt es sich um das Anschreiben einer Bewerbung. Ich möchte mich als Ingenieur/Informatiker bewerbem, von daher soll der Brief wohl eher technisch versiert wirken.

Geschrieben
Wie gesagt handelt es sich um das Anschreiben einer Bewerbung. Ich möchte mich als Ingenieur/Informatiker bewerbem, von daher soll der Brief wohl eher technisch versiert wirken.

Entschuldige, ich hatte nicht gründlich gelesen. Eine Möglichkeit wäre, dass Du schriften wählst, die eine leicht technische Anmutung haben. Ich könnte mir z.B. die FF Bau (die könnte evtl. sogar auch für den Rest der Bewerbung gehen, wenn es keine allzu langen durchgehenden Textpassagen gibt) oder die Monark vorstellen. Eine (noch) weniger originelle Lösung wäre die Officina, die sich aber aus zwei Gründen gut machen könnte: sie erinnert an Monospace-Schriften wie die Letter Gothic, die ja für Code verwendet werden, ohne dabei die Lesbarkeitsnachteile dieser Schriften zu haben. Andererseits ist sie nicht unschön, gut lesbar und sicherlich eine rundum gute wahl für eine Bewerbung.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Vielen Dank für die Tipps, hey. Aber die sind mir fast ein bißchen zu abgefahren. Was hältst Du denn von Palatino oder Charter? Ist sicherlich nicht so originell. Mit welchen Serifenlosen kann man diese denn kombinierern?

Grüße R.

Geschrieben

Meiner Erfahrung nach muß man insbesondere die Palatino sehr gut setzen, damit das Ganze nicht ein bißchen historisch bzw. »altbacken« wirkt (was nichts daran ändert, daß die Palatino eine wunderschöne Schrift ist). Ich habe sie schon für Bewerbungen empfohlen, aber dann in Größen um 10 pt, anständigem Zeilenabstand etc.

Die Charter ist mit Sicherheit deutlich »technischer« und wirkt vielleicht beim ersten Eindruck etwas moderner.

Irgendwann bekomme ich hier noch mal wegen Widerholungen gehörig einen auf den Deckel aber ich möchte trotzdem noch mal die Minion Pro in den Raum werfen. Meines Erachtens schafft sie den Spagat, sachlich zu wirken und trotzdem Grazie zu haben. Sie wird im technischen bzw. naturwissenschaftlichen Bereich (z.B. »Nature«) ebenso eingesetzt wie in Belletristik oder auch höhere Literatur. Ich finde, sie macht auch bei Bewerbungen eine gute Figur und man bekommt einige Schnitte umsonst mit dem Adobe Reader, so daß man ausprobieren kann. Die Kombination mit Serifenlosen ist zudem nicht sonderlich schwer.

Grüße,

Christian

Geschrieben

Hallo CRudolph,

ja, die Minion Pro gefällt mir auch richtig gut, und die werd ich jetzt auch nehmen. Mit welcher Serifenlosen könnte man diese eigentlich noch kombinieren, außer der Myriad?

Und muss ich bei der Minion Pro auch auf die Schriftgröße oder ähnliches achten?

Grüße R.

Geschrieben
Hallo CRudolph,

ja, die Minion Pro gefällt mir auch richtig gut, und die werd ich jetzt auch nehmen. Mit welcher Serifenlosen könnte man diese eigentlich noch kombinieren, außer der Myriad?

Und muss ich bei der Minion Pro auch auf die Schriftgröße oder ähnliches achten?

Grüße R.

Die Minion sollte sich unproblematisch mit den meisten guten Grotesken kombinieren lassen. Die Schriftgröße spielt bei jedem guten Satz eine wichtige Rolle, bei der Minion genau wie bei jeder anderen Schrift. Dennoch hat die Minion in der Hinsicht für Dich einige Vorteile: sie ist sehr ökonomisch (d.h. platzsparend), ohne kleinlich zu wirken. Das gibt Dir möglicherweise etwas mehr Gestaltungsfreiheit. Wenn Du magst, kannst Du uns ja vielleicht mal ein Muster (am besten als PDF) mit Blindtext irgendwo hochladen, dann können wir Dir vielleicht zielgenauer helfen.

Geschrieben

Ich setze die Minion viel ein und empfinde sie als recht robust. Ich würde im normalen Text nicht über 11 pt gehen und sie braucht einen etwas kräftigeren Zeilenabstand als die Palatino, aber das sieht man relativ deutlich.

Myriad ist natürlich kein Problem. Welche Fonts hast Du denn zur Verfügung? Die Minion ist eine Französische Renaissance-Antiqua. Über den Daumen passen da Serifenlose, die genau von diesen abgeleitet sind. Darunter fallen u.a. zum Beispiel Gill, Lucida Sans, Meta, Scala Sans, Syntax, TheSans und Today (die Myriad natürlich auch). Das muß man aber ausprobieren. Meta kann ich mir recht gut vorstellen, die Today und Gill hingegen harmonieren m.E. nicht so gut. Wobei es auch wieder auf den Kontrast ankommt. Ist der Text in der Minion in Lesegröße und der Text in der Serifenlosen deutlich größer gibt es weniger Probleme als wenn man ein komplexes Überschriften-System hat, in welchem die Überschriften auch dicht an der Größe des Fließtextes liegen. Ich habe hier z.B. die Leitura Sans, die eine völlig andere Formansprache als die Minion hat. Mischt man die in kleinen Graden, läuft mir persönlich ein Schauer den Rücken runter und die Nackenhaare stellen sich mir auf. Ist hingegen die Leitura Sans deutlich größer und mit viel Luft, geht es noch eher (obwohl, auch auf den zweiten Blick werde zumindest ich die mit meinen beschränkten Kenntnissen nicht anständig verheiraten können! :shock: ).

Grüße,

Christian

Geschrieben

Na endlich! Habe ja schon darauf gewartet! Und mich gewundert, warum das nicht schon früher gekommen ist!

<singen>Minion und Myriad, Minion und Myriad, Minion und Myriad …</singen> :twisted:

Geschrieben
[...] Briefkop in Latex zu gestalten [...]

Gießt du das später in Gips?

:twisted:

Geschrieben
Ach Norbert, erzähl doch nicht so einen QUARK! :twisted:

Bist doch eh konvertiert!

Zsss. Als Naturwissenschafter solltest du doch wissen, dass man Quark nicht erzählen kann. Man kann ihn essen, darin herumrühren, damit arbeiten, ihn kalt stellen. :wink:

Doch bei einer Bewerbung mit "Briefkop in Latex" frage ich mich halt einfach, in welchem roten Lichtkreis man sich damit zu bewerben gedenkt. Damit will ich ganz sicher niemanden bloßstellen, sondern einfach darauf hinweisen, dass bei allem was hier so diskutiert, abgewogen, mitgeteilt und geschrieben wird, die Sprache an erster Stelle steht. Sprache ist's, was wir vermitteln. Schrift, Software und der ganze Krempel sind bloß dazu entwickelt worden, sie möglichst genau zu transportieren. InDesign, in Quark (Widerspruch!!!), in LaTex und meinetwegen auch in Latex.

Grüße vom Rand schneebedeckter Berge in den dunklen Forest,

Norbert

Geschrieben
Zsss. Als Naturwissenschafter solltest du doch wissen, dass man Quark nicht erzählen kann. Man kann ihn essen, darin herumrühren, damit arbeiten, ihn kalt stellen. :wink:

Und hier auf der Insel gibt's ihn nicht! Genau so wenig wie Vanillezucker! Die spinnen, die Briten! :wink:

Schrift, Software und der ganze Krempel sind bloß dazu entwickelt worden, sie möglichst genau zu transportieren. InDesign, in Quark (Widerspruch!!!), in LaTex und meinetwegen auch in Latex.

Dem stimme ich natürlich als Naturwissenschaftler voll bei, je präziser man sich ausdrücken kann, desto besser, wobei eine absolut präzise und für alle gleichverständliche Ausdrucksweise natürlich nicht möglich ist. Variabilität gibt es immer, macht die Sprache aber ja auch gerade spannend. Aber gerade bei LaTeX erwacht dann doch der (zugegebenermaßen nicht sonderlich starke) Rebell in mir. Tex mag ja noch angehen, LaTeX ist entweder mit Absicht zweideutig gewählt oder aber schlicht ein Fehlgriff. Ich habe mich so oft mit dieser Software erfolglos herumgeschlagen und immer findet man in den Tutorien **als allererstes**, wie man dieses lustige, kunterbunt hüpfende LaTeX erzeugt. Aber nie findet man die Informationen, die man als Anwender wirklich benötigt. Und dieses grundlinienverschobene und völlig verzerrte typografische Etwas halte ich persönlich für eine ziemlich Zumutung, an die ich nicht mal in normalen Texten erinnert werden möchte, auch wenn ich es selber manchmal der Klarheit wegen verwende. Aber ich denke doch, in einem Forum über Typografie und Schriftsatz sollte man deutlich dem Kontext entnehmen können, ob jemand ein Latex-, Lack- und Leder-Fetischist ist, oder einfach einen Brief schreiben möchte! :D

Ich muß jetzt arbeiten und brauche dazu natürlich Latex – in Form von Handschuhen! :evil:

Grüße,

Christian

Geschrieben

Hab mir jetzt mal die Myriad unter Latex installiert. Aber ich muss sagen, der fetten Schnitt taugt für meine Überschriften nichts, zumindenst nicht in meiner Diplomarbeit, oder seh ich das falsch? Der Halbfett sieht schon besser aus, am besten gefällt mir der Halbfette extended Schnitt zusammen mit der MinionPro. Was sind denn so Eure Favoriten?

Grüße R.

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