Innokentij Kreknin Geschrieben September 18, 2007 Geschrieben September 18, 2007 Hallo, ich habe folgendes Problem, an dem ich schon eine Weile kaue: Ich muss den Band einer Barock-Autorin setzen, bei dem die Umlaute in der alten Form verwendet werden sollen -- also: kleines E über dem U/O/A. Eine gebrochene Schrift kommt dabei nicht in Frage, ich suche also eine möglichst gut lesbare und ausgebaute Antiqua. Ich kenne eine solche Satzmöglichkeit aus einigen Reclam-Publikationen [benutzen die die Sabon?] von barocken Autoren (z.B. Martin Opitz: Buch von der Deutschen Poeterey oder Historia von D. Johann Fausten.) Und ich glaube nicht, dass die all diese Bücher mit Grundlinienversatz und Extrem-Kerning hingebastelt haben. Das Problem ließe sich sicher manuell lösen, gestaltet sich aber bei 300 Seiten als etwas aufwendig. Deswegen wäre es hervorragend eine Antiqua zu finden, welche die entsprechenden Zeichen als Glyphen enthält, oder zumindest einen entsprechenden Expert-Satz. Bin für jeden Hinweis sehr dankbar! [als Notlösung: kennt jemand die Satz-Gesetze solcher Umlaute? Also: Größenverhältnis von E zu A/O/U, Abstand usw?] Vielen Dank im Voraus, Innokentij
FlorianG Geschrieben September 18, 2007 Geschrieben September 18, 2007 Lieber Inokentij Habe gerade wenig Zeit, aber frage doch mal bei den mediävistischen Kollegen nach; alles sehr hilfsbereite Leute. Ein Fachmann auf dem Gebiet ist auch er. Grundsätzlich musst Du nicht nach Schriften suchen, die diese Zeichen enthalten, sondern nach Programmen, die sie herstellen können (die Umlaute sollen ja sogar bald in Unicode aufgenommen werden). Gruß FlorianG
Psocopterus Geschrieben September 18, 2007 Geschrieben September 18, 2007 Die Frage ist, womit du den Satz machen willst. Für Mengensatz, auch mit verschiedenen kritischen Apparaten etc. ist LaTeX sicher eine gute Wahl mit fantastischen typografischen Möglichkeiten. Da kann man dann auch einstellen, dass die Umlaute (ggf. ausschließlich im Haupttext) mit hochgestelltem »e« dargestellt werden – ABER: LaTeX erfordert eine gewisse Einarbeitung, die für dieses eine Projekt vielleicht etwas viel verlangt ist. Infos zu Typografie und (La)TeX Gruß, Georg
Innokentij Kreknin Geschrieben September 18, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben September 18, 2007 Ein großes Danke für den Madiaevum.ttf-Hinweis! Ich werde mal schauen, wie sich die Schrift im Satz macht. Und: ja, das mit LaTeX hab ich mir schon fast gedacht, kann mich aber nicht für nur ein Projekt da einarbeiten, obwohl sich das mit Sicherheit lohnen würde -- normalerweise arbeite ich mit InDesignCS2. Und darum auch das Problem: ein Programm, dass solche Zeichen erzeugen kann, dabei aber alle typographischen Feinheiten beachtet? Wie könnte man das einbinden? Oder gibt es da einen Geheimtipp, mit dem man auch hervorragend setzen kann? Oder ein Plug-In für ID? Ich war bisher von der Hoffnung erfüllt, einen guten OpenType-Satz zu finden und mit der Glyphentabelle arbeiten zu können. Ansonsten, Unicode hat da schon ein Zeichen: U+0364, aber nicht mal Arial Unicode MS enthält es Ich versuche aber erstmal die Madiaevum, bin gespannt auf das Kerning. Also Danke noch mal! Innokentij
U+05E9 Geschrieben September 18, 2007 Geschrieben September 18, 2007 Ansonsten, Unicode hat da schon ein Zeichen: U+0364, aber nicht mal Arial Unicode MS enthält es Dafür aber die Charis SIL.
Sebastian Nagel Geschrieben September 19, 2007 Geschrieben September 19, 2007 Eine Möglichkeit wäre eine Schrift entsprechend zu modifizieren, vorausgesetzt der Produzent erlaubt das und du findest jemanden der dir das macht (hier im Forum nicht sehr schwierig).
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