Claude Geschrieben September 22, 2007 Geschrieben September 22, 2007 Hallo zusammen, ich gestalte gerade einen kleinen, unkommerziellen, Architekturbildband über ein Gebäude das um 1500 erbaut wurde, und unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz renoviert und zeitgemäß eingerichtet wurde. Diese interessante Kombination aus alt und neu möchte ich auch in der Typografie wiederspiegeln. Daher dachte ich an eine Schwabacher für die Überschriften und eine Grotesk für den Fließtext. Aus finanziellen Gründen bin ich auf die hier kostenlos verfügbare Deco-A761 limitiert. Nun tue ich mich etwas schwer für diese das passende Fließtext-Pendant zu finden, und hoffe ihr könnt mir dabei helfen. Liebe Grüße, Claude
Bleisetzer Geschrieben September 22, 2007 Geschrieben September 22, 2007 Hallo zusammen,ich gestalte gerade einen kleinen, unkommerziellen, Architekturbildband über ein Gebäude das um 1500 erbaut wurde, und unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz renoviert und zeitgemäß eingerichtet wurde. Diese interessante Kombination aus alt und neu möchte ich auch in der Typografie wiederspiegeln. Daher dachte ich an eine Schwabacher für die Überschriften und eine Grotesk für den Fließtext. Aus finanziellen Gründen bin ich auf die hier kostenlos verfügbare Deco-A761 limitiert. Nun tue ich mich etwas schwer für diese das passende Fließtext-Pendant zu finden, und hoffe ihr könnt mir dabei helfen. Liebe Grüße, Claude Vielleicht interessiert Dich das: http://www.bleisetzer.de/cms/front_content.php?idcat=85 Wie Du siehst, haben wir das ganze auch einmal mit einer Futura mager probiert. Aber wirklich überzeugen konnte es uns nicht. Gruß Georg PS: Dein fertiges Ergebnis interessiert mich sehr.
Claude Geschrieben September 23, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben September 23, 2007 Wie Du siehst, haben wir das ganze auch einmal mit einer Futura mager probiert. Aber wirklich überzeugen konnte es uns nicht. Hm den mager Schnitt hab ich leider nicht. Macht aber nix, die Unger auch nicht Ich hab auf jeden Fall was gelernt beim Lesen :) Mit der Futura in den Standard-Schnitten hab ich mich auch schon experimentell beschäftigt. Deco A761 trifft auf Futura: Was hältst du bzw. ihr davon? Schönen Sonntag! Claude
Formgebung Geschrieben September 23, 2007 Geschrieben September 23, 2007 Du hast gefragt, Du sollst eine Antwort erhalten. Ich halte das für – in einem rein sprachlichen Sinne – etwas holzschnittartig. Grundsätzlich ist ja alles möglich und jedes Experiment bringt uns ein Ergebnis. An diesem Experiment sehen wir, dass sich die Futura durch Ihre auf die Konstruktion der antiken Capitalis beruhenden Grundformen heftig der Vereinigung mit einer Gebrochenen, deren Entwurf auf den texturellen Charakter abzielt, widersetzt (gut bei e und a zu sehen). Das nur der Vollständigkeit halber, Routiniers ist's bekannt. Der Versuch beides miteinander zu verheiraten, führt zu Resultaten, die aussehen, als hätte man beim Brückenbau von der einen Seite des Flusses eine Bogenbrücke und von der anderen Seite eine Hängebrücke gebaut und dann beides in der Mitte irgendwie mit ein paar Stütz- und Hilfskonstruktionen miteinander verbunden. Das hat irgendwie auch seinen Reiz und sei es der Reiz des Morbiden. Eine Vermählung der Deco A761 mit einer der zahlreichen auf dem Markt verfügbaren Steinschriften und ihrer Epigonen (zum Beispiel der Trade Gothic, um was Bekanntes zu nennen) würde möglicherweise leichter fallen. Auch sehe ich große entwerferische Herausforderungen bei den Versalien. Da zeigt sich wieder, dass die bisweilen so leichtfüßig und salopp wirkenden postmodernen/dekonstruktivistischen Entwürfe nicht minder schwer zu balancieren sind als die stilistisch traditionellen. Ich hoffe, Dir hilft es weiter. Frohes Schaffen! H.
hey Geschrieben September 23, 2007 Geschrieben September 23, 2007 Übrigens: die Genossen-Schwabacher scheint die von Steffmann zu sein. Bei ihm findest Du ein paar Schnitte mehr.
Claude Geschrieben September 23, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben September 23, 2007 An diesem Experiment sehen wir, dass sich die Futura durch Ihre auf die Konstruktion der antiken Capitalis beruhenden Grundformen heftig der Vereinigung mit einer Gebrochenen, deren Entwurf auf den texturellen Charakter abzielt, widersetzt (gut bei e und a zu sehen). Das nur der Vollständigkeit halber, Routiniers ist's bekannt. Ja, a und e haben sich standhaft gewehrt ;) Wie gesagt, ist ein Experiment, und (noch) nicht ausgefeilt. Das Ganze auf Versalien bzw. überhaupt weitere Buchstaben auszuweiten hatte ich nicht vor, das wäre dann höchstens eventuell der Schriftzug für das Titelblatt. Ist mein Experiment nun etwas wo besagte Routiniers grundsätzlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich Renner im Grab umdreht, oder darf ich es wagen, wenn ich das Ganze denn ausgewogen hinbekomme? Beim e wollte ich noch so nah wie möglich an den Originalen bleiben, beim a war es dann unmöglich... Da ich somit die strikte Linie sowieso bereits verlassen habe würde ich noch folgendes optimieren: Das e sollte analog zum a runder werden. Zudem schadet es wohl nicht den unteren Teil samt Serife weiter nach rechts zu ziehen, damit das nicht so vorne über hängt... Und das a ist noch etwas zu “dunkel” unten, und könnte insgesamt auch etwas schmaler sein. Ich hoffe, Dir hilft es weiter. Frohes Schaffen! Jaein. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du nicht aus purer Höflichkeit deine Meinung etwas zu sehr verpackt hast. Wenn ich objektiv betrachtet Scheiße baue, sagt’s mir bitte auch so :wink: Aber dank dir, dass du dich des Themas angenommen hast :) Für ganz andere Lösungen bin ich natürlich nach wie vor auch offen. Die Trade Gothic hätte alleine vom Namen her schon was, wenn man im Hinterkopf hat, dass das Gebäude im 15. & 16. Jahrhundert an Händler verpachtet wurde und heute eine Bank dort residiert. Allerdings werd ich wohl wenn ich diesen Ansatz weiterverfolge mit der Futura nun schneller ans Ziel kommen... Liebe Grüße, Claude PS: Danke hey! Die Seite ist ja ne wahre Goldgrube.
Formgebung Geschrieben September 23, 2007 Geschrieben September 23, 2007 Wenn ich objektiv betrachtet Scheiße baue, sagt’s mir bitte auch so Was mich betrifft: Da hast Du mein Wort drauf. Nein, im Bereich des Experimentellen ist grundsätzlich alles erlaubt. Es kommt auch immer was dabei heraus, mindestens für den Experimentator. Im Fall Deines Experimentes ist es einerseits interessant zu sehen, wie die unterschiedlichen gestalterischen Konzeptionen kollidieren (was vorhersehbar war), andererseits vertragen sich dennoch beide Schriften auf der ästhetischen Ebene relativ gut (das ist nur für erfahrene Remixer vorhersehbar). Ich habe freihändig nach einer Schrift gesucht, die einen ähnlich »alten« Eindruck hinterlässt, aber konstruktiv besser passt (mit den gleichen BPM, um im Remixer-Bild zu bleiben). Denn damit könntest Du Dein Experiment in einen gestalterisch ambivalenten Zustand bringen, bei dem keines der beiden Gestaltungskonzepte mehr dominiert und sich ein typografisches Kippbild einstellt. Das stelle ich mir interessant vor.* Bei Deinem Experiment ist es noch viel »Futura« mit etwas gebrochenem Gewürz (wie etwa Mangomousse mit etwas frischem grünem Pfeffer). Es kann ja von Dir gewollt sein, dass ein Prinzip Vorfahrt hat. Dann wärest Du auf dem richtigen Weg und wir müssten wohl statt über konzeptionelle Fragen über die ganzen handwerklichen Unzulänglichkeiten reden. Hey, ich sollte eine Online-Universität aufmachen ... :) Gruß, Henning * Dieser Absatz kommt aus der Abteilung »Henning verschenkt ein Konzept«. Wenn Du es nicht machen willst, wär's für einen Studenten eine hübsche Semesterarbeit.
Claude Geschrieben September 23, 2007 Themen-Ersteller Geschrieben September 23, 2007 Wenn ich objektiv betrachtet Scheiße baue, sagt’s mir bitte auch so Was mich betrifft: Da hast Du mein Wort drauf. Sehr schön. andererseits vertragen sich dennoch beide Schriften auf der ästhetischen Ebene relativ gut (das ist nur für erfahrene Remixer vorhersehbar). Glück gehabt :D Ich habe freihändig nach einer Schrift gesucht, die einen ähnlich »alten« Eindruck hinterlässt, aber konstruktiv besser passt (mit den gleichen BPM, um im Remixer-Bild zu bleiben). Denn damit könntest Du Dein Experiment in einen gestalterisch ambivalenten Zustand bringen, bei dem keines der beiden Gestaltungskonzepte mehr dominiert und sich ein typografisches Kippbild einstellt. Das stelle ich mir interessant vor.* Das ist definitiv interessant. In dem Fall kommt es mir aber entgegen, dass die Moderne dominiert. Werd deinem Vorschlag trotzdem ein andermal nachgehen. Erstmal muss ich dieses Semesterprojekt abschließen ;) Dann wärest Du auf dem richtigen Weg und wir müssten wohl statt über konzeptionelle Fragen über die ganzen handwerklichen Unzulänglichkeiten reden. Hey, ich sollte eine Online-Universität aufmachen ... :) Ich bin dabei. Schieß los! *g* Wo liegt der Hund begraben? Liebe Grüße, Claude
Poms Geschrieben September 24, 2007 Geschrieben September 24, 2007 „Deine“ Schwabacher und Vista Sans von Xavier Dupré, erhältlich bei emigre. Falls es gefällt … Da der Wechselkurs € zu $ gerade ziemlich perfekt ist und die Schriften bei Emigre sowieso „reasonable prices“ haben, kann man sich das durchaus leisten. Vorallem weil es bestimmt nicht das letzte Projekt ist, bei dem du die Vista Sans verwendest, wie gesagt falls … Grüße
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