Bleisetzer Geschrieben Januar 6, 2008 Geschrieben Januar 6, 2008 Gerade fällt mir etwas zum auch hier schon ausführlich diskutierten Thema ein: Brauchen wir dermaßen viele Fonts oder führt dies eher sogar zu einer inflationären Masse statt Klasse. Wie lange gibt es jetzt das Weltnetz? So mit richtiger Verbreitung und Geschwindigkeit. Nicht einmal 5 Jahre. Wie war das eigentlich vor dieser Zeit? Gab es vor 10 Jahren Fonts zum Download? Oder wurden die über CD bzw. Disketten verschickt? Vor allem aber: Auf welchen Wegen wurden die vermarktet? Auch über Netzseiten? Georg
RobertMichael Geschrieben Januar 6, 2008 Geschrieben Januar 6, 2008 ich glaube ich bin jetzt schon 11 jahre online – fast am stück ;) die ersten schriften habe ich von diesen 1000-beste-schriften-für 9.98-dm-fontsamplern. die ersten gekauften schriften wurden dir damals auf diskette zugeschickt. vermarktet wurden sie mit anzeigen oder artikeln in fachzeitschriften, oder auch über diese freischal-cds. dort waren die gesamten schriften von linotype und co. drauf, ich glaube die hießen 'just-in-time' (irgendwo habe ich noch paar davon) und dann hast du dir da einen font ausgesucht und diesen per fax und formular freigeschalten. jepp. bitte keine 'brauchen wir dermaßen viele fonts diskussion' das bringt doch nix.
Ralf Herrmann Geschrieben Januar 6, 2008 Geschrieben Januar 6, 2008 Oder wurden die über CD bzw. Disketten verschickt? Ja, die 90er waren das Disketten-Jahrzehnt. Das war noch was. Da hatte man ein paar Tage Zeit zur Vorfreude, konnte dann das »Geschenk« auspacken und dann ins Regal stellen. :D Von den heutigen Downloads bleibt physisch nur der Kreditkartenbeleg. :? Auf welchen Wegen wurden die vermarktet? Auch über Netzseiten? Soviel hat sich da leider gar nicht geändert. Die Leute, die sich hier oder bei Typophile etc. über neue Fonts informieren sind nicht die Norm. Du siehst ja, welche Designer hier aktiv sind: Selbstständige, Quereinsteiger etc. In den großen Agenturen nimmt man immer noch die gedruckten Schriftkataloge (z.B. das FontBook oder den Linotype-Katalog) aus dem Regal und schlägt dort nach – wie zu Bleisatzzeiten. Das Netz ist dann nur der Beschaffungskanal. Ralf
hey Geschrieben Januar 6, 2008 Geschrieben Januar 6, 2008 Ein paar Jahre mehr sind es ja schon. Ich persönlich benutze das Internet sein rund 12 Jahren intensiv, selbst myfonts.com ist neun Jahre alt (und sieht ja auch so aus), die anderen großen Anbieter sind eher länger im Web. Schriften waren schon früher zu finden, die Usenet-Gruppen dazu sind ja noch viel älter. Und die relativ geringen Dateigrößen machten stellten auch bei 28k-Modem-Verbindungen keine unüberwindliche Höhe dar. Bei Adobe gab es früh das Modell, Schriften auf CD zu Vertreiben und über Onlinekauf freizuschalten. Die ersten Digitalen Vektorfonts wurden wohl mit wurden wohl vor allem mit Druckern oder als deren Zubehör vertrieben. Der Entscheidende Schritt war wohl die Type1 und TrueType-Entwicklung (Ikarus, Type3 usw. hat sich ja nicht durchgesetzt) und das Microsoft früh das Apple-System Truetype einsetzte, so das die erste richtig weit verbreitete Widowsversion 3.11 nicht mehr nur Pixelschriften hatte. Bitstream ist seit 1981 im digitalen Fontgeschaft, Adobe seit 1985, Fontshop seit 1989 (zunächst im CD-Vertrieb).
Bleisetzer Geschrieben Januar 6, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2008 bitte keine 'brauchen wir dermaßen viele fonts diskussion' das bringtdoch nix. Nein, nein. Daran liegt mir überhaupt nicht. Ich denke derzeit nur über das Weltnetz und seine Auswirkungen auf mein Arbeitsleben nach. Da gibt es jede Menge positiver Aspekte. Aber halt nicht nur. In jedem Fall verändert es die gesamte Gesellschaft, also auch unser aller Arbeitswelt, auch meine und Deine. Und so kam ich dann halt auf diese Frage. Georg
Bleisetzer Geschrieben Januar 6, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2008 Ein paar Jahre mehr sind es ja schon. Ich persönlich benutze das Internet sein rund 12 Jahren intensiv, selbst myfonts.com ist neun Jahre alt (und sieht ja auch so aus), die anderen großen Anbieter sind eher länger im Web. Schriften waren schon früher zu finden, die Usenet-Gruppen dazu sind ja noch viel älter. Und die relativ geringen Dateigrößen machten stellten auch bei 28k-Modem-Verbindungen keine unüberwindliche Höhe dar. Bei Adobe gab es früh das Modell, Schriften auf CD zu Vertreiben und über Onlinekauf freizuschalten. Die ersten Digitalen Vektorfonts wurden wohl mit wurden wohl vor allem mit Druckern oder als deren Zubehör vertrieben. Der Entscheidende Schritt war wohl die Type1 und TrueType-Entwicklung (Ikarus, Type3 usw. hat sich ja nicht durchgesetzt) und das Microsoft früh das Apple-System Truetype einsetzte, so das die erste richtig weit verbreitete Widowsversion 3.11 nicht mehr nur Pixelschriften hatte. Bitstream ist seit 1981 im digitalen Fontgeschaft, Adobe seit 1985, Fontshop seit 1989 (zunächst im CD-Vertrieb). Ich kannte die Vorläufer der Datenverbindungen zum Weltnetz recht gut: Datex-P, sogar Akkustik-Koppler. Wir haben wirklich mit 300 Baud über normale Analog-Telefonleitungen ASCII-Text mit redaktionellen Lokalseiten-Artikeln empfangen und verschickt. Die dann mit Satz-Makros aufbereitet und dann die Ganzseite (ohne Bilder) per Datex-P nach Neu-Isenburg oder Hagen geschickt. Das Handelsblatt hat schon 1992 so gearbeitet. Du bist viel jünger als ich und schreibst "12 Jahre". Meine Kinder sind 20 und 16 Jahre jung. Zwischen denen gibt es einen interessanten Unterschied: Der 16jährige ist praktisch von Kleinkind an mit elektronischem Spielzeug aufgewachsen und auch mit dem Weltnetz. Er kennt es gar nicht anders. Mit den entsprechenden (durchaus positiven) Folgen. Dagegen hat die 20jährige erst damit angefangen, als sie so ca. 12 Jahre alt war. Man kann das tatsächlich merken, daß ihr da gegenüber ihrem Bruder etwas fehlt. Georg
Bleisetzer Geschrieben Januar 6, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2008 Oder wurden die über CD bzw. Disketten verschickt? Ja, die 90er waren das Disketten-Jahrzehnt. Das war noch was. Da hatte man ein paar Tage Zeit zur Vorfreude, konnte dann das »Geschenk« auspacken und dann ins Regal stellen. :D Von den heutigen Downloads bleibt physisch nur der Kreditkartenbeleg. :? Höhö... mir geht es so mit meiner Musik. Früher habe ich LP gesammelt, hatte wohl um die 1.000 Stück. Und habe die dann Jahre später beim 2001-Verlag gegen entsprechende CD ausgetauscht. Seit ich meinen iPod (lieben gelernt) habe, brauche ich an und für sich keine CD mehr. Aber irgendwas zum Anfassen möchte ich dann doch gern behalten. Und seien es 2,50 m CD-Silberlinge. :? Auf welchen Wegen wurden die vermarktet? Auch über Netzseiten? Soviel hat sich da leider gar nicht geändert. Die Leute, die sich hier oder bei Typophile etc. über neue Fonts informieren sind nicht die Norm. Du siehst ja, welche Designer hier aktiv sind: Selbstständige, Quereinsteiger etc. In den großen Agenturen nimmt man immer noch die gedruckten Schriftkataloge (z.B. das FontBook oder den Linotype-Katalog) aus dem Regal und schlägt dort nach – wie zu Bleisatzzeiten. Das Netz ist dann nur der Beschaffungskanal. Ralf Vor rund einem Jahr bekam ich das Linotype-Schriftenbuch geschenkt. Fand ich auch sehr nett. Und halte es natürlich auch in Ehren. Aber ich kannte bis dahin nur die Preise von Hauptproben aus der Bleisatz-Zeit. Die Preise für die Schriftmusterbücher heutiger Foundries sind ganz offensichtlich subventioniert. Denn für den Preis lassen sie sich gar nicht herstellen. Georg
Bleisetzer Geschrieben Januar 6, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2008 Hör mal Ralf, also jetzt mit diesen unterschiedlich gefärbten Quote-Blöcken. Das ist noch viel viel übersichtlicher als zuvor. Für mich als Halbblinden ganz hervorragend. Fällt mir gerade erst auf.
Ralf Herrmann Geschrieben Januar 6, 2008 Geschrieben Januar 6, 2008 Die Preise für die Schriftmusterbücher heutiger Foundries sind ganz offensichtlich subventioniert. Denn für den Preis lassen sie sich gar nicht herstellen. War das denn nicht schon immer so? Ich bin bislang davon ausgegangen, dass selbst die dicksten Hauptproben früher kostenlos an die zahlungskräftigen Kunden abgegeben wurden. Oder nicht? Ralf
Bleisetzer Geschrieben Januar 6, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 6, 2008 Die Preise für die Schriftmusterbücher heutiger Foundries sind ganz offensichtlich subventioniert. Denn für den Preis lassen sie sich gar nicht herstellen. War das denn nicht schon immer so? Ich bin bislang davon ausgegangen, dass selbst die dicksten Hauptproben früher kostenlos an die zahlungskräftigen Kunden abgegeben wurden. Oder nicht? Ralf Ja, stimmt auch wieder. Natürlich nur an Großkunden. Und die dicke von Stempel wurde nur in kleiner Auflage gedruckt. Ist furchtbar umständlich, damit zu arbeiten, so umfangreich ist sie. Da ist vorn ein Eindruck drin, xx. Exemplar. Ich muß ins Bett. Gute Nacht. Georg
RobertMichael Geschrieben Januar 7, 2008 Geschrieben Januar 7, 2008 Ist furchtbar umständlich, damit zu arbeiten ... dann gibs her ;)
Bleisetzer Geschrieben Januar 7, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 7, 2008 Ist furchtbar umständlich, damit zu arbeiten ... dann gibs her ;) Klar Mann, kein Problem. Ich wollte sowieso noch in dieser Woche alle meine Hauptproben ins Online-Magazin stellen und zum Kauf anbieten: http://www.bleisetzer.de/cms/front_content.php?idcat=43 Ohne Preis... Mit einem Hinweis "Machen Sie mir ein Angebot, vielleicht kann ich es ja akzeptieren..." Höhö... Georg
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