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Drain-Spotter

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Das mit dem Beton ist mir zum Beispiel völlig neu. Ich habe das wirklich nur als Sparmaßnahme gesehen. Sind nicht Gußdeckel auch ausreichend rutschfest durch ihre Strukturierung?

Mit Ledersohlen ja, aber nicht mit Gummi, oder gar Kunststoffsohlen.

Hast Du auch Ahnung davon, wie heute der typische Weg von Rechner zur Gußform ist? Was müßte ich zum Beispiel investieren und lernen, wenn ich als zweidimensional denkender Schriftsetzer regelmäßig Kanaldeckel-Entwürfe machen wollte? Da gibt es ja die 3. Dimension. Wird die schon beim Entwurf eingearbeitet oder wird ein zweidimensionaler Entwurf gemacht und erst irgendwann später im technologischen Verlauf mit den oft typischen Schrägen versehen?

Fuer den reinen Entwurf der Deckeloberseite (und ich nehme mal an, nur auf den kommt`s Dir an), brauchst Du weder was neues zu lernen, noch was zu investieren, ausser Du willst einem Kunden das Ergebniss vorab in 3d praesentieren. Alle Entwuerfe kannst du in Illustrator machen. Die Kurven koennen in jedes vernuenftige CAD-System uebernommen werden. Da kriegt der Entwurf dann seine dritte Dimension mit allen notwendigen Formschraegen und wird mit dem normgerechten Unterteil verbunden. Von da gehts dann weiter mit CAM (Computer Aided Manufacuring), wo die Werkzeugpfade fuer die CNC-Fraese erstellt werden. Dann auf die Maschine und nach ein paar Stunden ist dein Modell fuer den Guss fertig. Das hoert sich alles immer viel schlimmer an, als es ist.

Wenn du willst, koennen wir da auch gerne mal Tests machen. CAD/CAM hab ich hier.

Jetzt noch eine Seite fuer die Hardcore-Gulliedeckler:

http://www.ducast.com

Auf der Hauptseite sind z.B. die Normen aufgefuehrt, nach denen die Deckel gemacht werden.

Dann weiter zu Products -> Municipal Castings -> Manholecovers.

Nimm Dir aber fuer die naechsten Stunden nichts vor :mrgreen: Es ist naemlich ganz erstaunlich, wieviel verschiedene Gulliedeckel in einem Land produziert werden, in dem es kaum eine Kanalisation gibt und Regen nur an ein paar Tagen im Jahr. :hammer:

Viele Gruesse

Hans

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Zunächst auch meinerseits herzlichen dank für die ausführliche Antwort. Im Prinzip kenne ich das schon, hab nämlich selber ne kleine CNC-Maschine zum Fräsen zuhause stehen. Sicher machen die das in größeren Firmen so mit geeigneten Maschinen; nun kenn ich aber die Heinrichshütte recht gut, da ich immer wieder in mein Ferienhäusle in Wurzbach komme. Das ist ein sehr kleiner Betrieb, alles noch Handarbeit. Wüsste nicht, dass die dort mit CNC-gefrästen Modellen hantieren, eher alles von Hand gemacht. deshalb auch mein Verdacht, das man für den einen Deckel einfach den anderen genommen hat und "abgedrückt". Nur müsste man dann doch die Schrift extra reingemacht haben, oder?

Ihr werdet nun fragen, warum frag ich nicht selbst dort - guter gedanke, aber da jemand anzutreffen ist etwas Glücksspiel, da die nur alle 14 tage noch Schaugiessen machen, und wen Du jemand triffst, dann nur gefrustete Leute....leider! Und da Kontakt herzustellen ist schwierig - ich hab mal dort nen Nachguss eines Öfchens erworben....

Die Technik, alte Platten als "Modell" zu nehmen wird dort praktiziert beim Nachguss alter Ofenplatten, hab mir da auch eine machen lassen, 2x das gleiche Motiv nebeneinander...aber bis ich sie hatte - ein halbes Jahr!

ich danke trotzdem herzlich für die ausführlichen Angaben für die Deckel-hardware!

gerd

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Zunächst auch meinerseits herzlichen dank für die ausführliche Antwort. Im Prinzip kenne ich das schon, hab nämlich selber ne kleine CNC-Maschine zum Fräsen zuhause stehen. Sicher machen die das in größeren Firmen so mit geeigneten Maschinen; nun kenn ich aber die Heinrichshütte recht gut, da ich immer wieder in mein Ferienhäusle in Wurzbach komme. Das ist ein sehr kleiner Betrieb, alles noch Handarbeit. Wüsste nicht, dass die dort mit CNC-gefrästen Modellen hantieren, eher alles von Hand gemacht. deshalb auch mein Verdacht, das man für den einen Deckel einfach den anderen genommen hat und "abgedrückt". Nur müsste man dann doch die Schrift extra reingemacht haben, oder?

Ihr werdet nun fragen, warum frag ich nicht selbst dort - guter gedanke, aber da jemand anzutreffen ist etwas Glücksspiel, da die nur alle 14 tage noch Schaugiessen machen, und wen Du jemand triffst, dann nur gefrustete Leute....leider! Und da Kontakt herzustellen ist schwierig - ich hab mal dort nen Nachguss eines Öfchens erworben....

Die Technik, alte Platten als "Modell" zu nehmen wird dort praktiziert beim Nachguss alter Ofenplatten, hab mir da auch eine machen lassen, 2x das gleiche Motiv nebeneinander...aber bis ich sie hatte - ein halbes Jahr!

ich danke trotzdem herzlich für die ausführlichen Angaben für die Deckel-hardware!

gerd

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Hallo Gerd,

wenn du das gleiche Werkstueck duplizieren willst, dann kannst du das machen. Du nimmst das "alte" Teil als Modell und machst davon die Form. Das daraus entstehende "neue" Teil ist dann halt ein paar Millimeter kleiner als das Original.

Bei den beiden Deckeln, die du zeigst, ist es sicher nicht so, weil du ja einmal sozusagen ein Positiv und einmal ein Negativ hast. Wenn du ein Gussteil als Modell verwendest, bekommst du genau die selbe Teil wieder.

Uebrigens sind die Ofenplatten ein sehr gutes Beispiel. Es wurden naemlich schon frueher Raubkopien von guten Designs gemacht und, was die Wissenschaftler freut, nicht nur vom Original, sondern oft auch wieder von der Kopie. Durch den Schwund kann jetzt nachvollzogen werden, von wo nach wo das Teil gewandert ist, da ja jede Kopie etwas kleiner ausfaellt :D

Gruesse

Hans

P.S.: Auch von mir noch nachtraeglich alles Gute zum Gebrutstag

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Wenn du willst, koennen wir da auch gerne mal Tests machen. CAD/CAM hab ich hier.

Hier in Bayern oder hier in den Emiraten? Ich komme darauf zurück, wenn ich soweit bin. Bisher ist die Kanaldeckelsache noch Hobby und der Gedanke, das zu professionalisieren, noch etwas unbestimmt.

Jetzt noch eine Seite fuer die Hardcore-Gulliedeckler:

http://www.ducast.com

… und gleich wieder was dazugelernt. Jetzt weiß ich, daß das FH, das mir schon begegnet ist, »Fire Hydrant« heißt.

fhductilestantonstavelewm0.jpg

Sag, mal, machst Du diese Kanalsache irgendwie beruflich?

… hab nämlich selber ne kleine CNC-Maschine zum Fräsen zuhause stehen.

Wir entwickeln uns hier langsam zum »Manhole Competence Cluster«. :gimmifive:

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Hallo Pachulke,

sowohl hier in den Emiraten als auch dort in Bayern :D

Ich hab zwar selber mit der Produktion der Deckel nichts zu tun (mit so kleinkram geb ich mich nicht ab :hammer: ), aber der Besitzer von Ducast ist ein guter Bekannter. Die Teile, die hier in Fujairah gemacht werden sind etwas groesser.

Nachdem ich in Bayern auch eine Maschine stehen habe, koennen wir sogar ueber eine "flaechendeckende" Produktion nachdenken.

Sozusagen "Deckel on Demand" :party:

Gruesse

Hans

P.S.: FH = Feuer Hydrant => Dipl. Ing. FH... :lol:

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Sozusagen "Deckel on Demand" :party:

Das hört sich sehr gut an. Da brauchen wir nur noch ein paar Aufträge. Ich werde das im Hinterkopf behalten.

Denkst Du, daß man auch so etwas herstellen könnte:

pic0012japankakunodateun9.jpg

?

Am besten natürlich in besserer Qualität, denn hier bricht die Farbeinlage ja offensichtlich stellenweise schon heraus.

P.S.: FH = Feuer Hydrant => Dipl. Ing. FH... :lol:

Weißt Du auch, was FL heißt?

kwalthernchflugau9vf.jpg

kflvebkanalglugaupenig6gq.jpg

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Also, bei dem FL kann ich nur raten. Moeglicherweise heisst es FLutkanal. Manchmal wurde ein 2. Kanalsystem neben dem Hauptkanal angelegt, um bei starken Regenfaellen eine Ueberlaufen des Hauptkanals zu verhindern. Ob das hier zutrifft weiss ich aber nicht. Die VEB Kanalguss hat jedenfalls auch Deckel ohne dieses FL gemacht.

Uebrigens sind wir nicht die Einzigen, die sich ueber Deckel unterhalten :D

http://www.lostplaces.de/forum/viewtopi ... c&&start=0

Der bunte Deckel sollte sich machen lassen. Ein Basisdeckel mit vertiefter Oberflaeche und dann die bunten Einzelteile aus Corian mit Wasserstrahl ausschneiden und als Marquetterie in den Deckel harzen. Da hast du dann den Vorteil, dass eine Illu. Datei/Pfade in jedem Fall langt, weil keine 3. Dimension gebraucht wird. Das Material ist ausreichend widerstandsfaehig und momentan (glaub ich) in 100 verschiedenen Farbtoenen und Mineralstruckturen lieferbar.

http://www2.dupont.com/Corian/de_DE/index.html

Corian ist uebrigenst auch fuer Lettering, Laden- und andere Beschriftungen hochinteressant.

Gruesse

Hans

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Die VEB Kanalguss hat jedenfalls auch Deckel ohne dieses FL gemacht.

Richtig. So wie es auch FL-Deckel von anderen Gießereien gibt (Georg Poppe, Leipzig z. B.). Ist also nicht gießereispeziefisch, sondern wohl was »technisches«.

… als Marquetterie in den Deckel harzen.

Das wird bestimmt zu teuer. Ich hatte an etwas flüssiges gedacht, was man einfach in die Vertiefungen gießt und was dann »unkaputtbar« aushärtet — oder emaillieren, vielleicht.

Uebrigens sind wir nicht die Einzigen, die sich ueber Deckel unterhalten :D

http://www.lostplaces.de/forum/viewtopi ... c&&start=0

Das sehe ich mir demnächst mal an. Zu dumm, daß man sich manchmal außer Kanaldeckeln noch um andere Dinge kümmern muß. In einem Architekturforum habe ich mich übrigens auch schon mal zum Thema ausgelassen, wenn auch mehr im Hinblick auf die denkmalschützerische Seite, die freilich ein Trauerspiel ist. Denkmalschutz für alte Gußdeckel ist praktisch nichtexistent, was bei diesen hohen Schrottpreisen (und überhaupt) für den Bestand eine Katastrophe ist.

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… als Marquetterie in den Deckel harzen.

Das wird bestimmt zu teuer. Ich hatte an etwas flüssiges gedacht, was man einfach in die Vertiefungen gießt und was dann »unkaputtbar« aushärtet — oder emaillieren, vielleicht.

Denkmalschutz für alte Gußdeckel ist praktisch nichtexistent, was bei diesen hohen Schrottpreisen (und überhaupt) für den Bestand eine Katastrophe ist.

Der Deckel, den Du zeigst ist genau auf die Maquetterie-Art entstanden (fragt sich nur mit welchem Material). Das ist das billigste Verfahren, wenn Du nur eine kleine Stueckzahl gleicher Deckel, oder anderer Bauteile, brauchst. Sonst muesstest Du ja fuer jedes Muster ein neues Gussmodell machen - und das wird wirklich teuer.

Das mit dem Denkmalschutz ist wirklich ein Elend. Es koennten ja wenigstens die ausgetauschten Deckel (Gleiches gilt auch fuer Hydranten) koserviert werden, statt sie zu verschrotten.

Gruesse

Hans

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Der Deckel, den Du zeigst ist genau auf die Maquetterie-Art entstanden (fragt sich nur mit welchem Material). Das ist das billigste Verfahren, wenn Du nur eine kleine Stueckzahl gleicher Deckel, oder anderer Bauteile, brauchst. Sonst muesstest Du ja fuer jedes Muster ein neues Gussmodell machen - und das wird wirklich teuer.

Derjenige, der mir die Bilder aus Japan mitgebracht hat, hat mich versichert, daß die mit Farbe coloriert waren. Es gab auch von gleichen Deckeln colorierte und uncolorierte. Vielleicht war der obige eine Ausnahme. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, daß diese Intarsientechnik billiger ist, als wenn man einfach etwas Farbe in die jeweiligen Vertiefungen laufen läßt.

pic0007japanbeppucd8.jpg

pic0009japanbeppuzf9.jpg

pic0018japanhimejimu3.jpg

"FL" - vermutlich, wenn nicht mit großer Sicherheit "Fernheizleitung"..

Das kann gut sein; bei Lost Places wird ja gegrübelt, was das A heißt, aber ich denke mal nicht, daß das Abwasser ist, da die A-Deckel, die ich bisher gesehen habe alle sehr klein waren, also keine »Manhole Cover«, sondern »Handhole Cover«, also solche Deckel, durch die ggf. nicht ein Mann in die Unterwelt steigt, sondern nur eine Hand ein Ventil erreichen muß.

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Das sind jetzt andere Deckel und nebenbei auch wesentlich schoenere :D

Der Unterschied im Herstellungspreis kommt dann deutlich zum tragen, wenn Du 20 Deckel mit 20 unterschiedlichen Motiven machen willst (z.B. Werbung auf einem Firmenparkplatz). Da braeuchtest Du dann fuer jedes Motiv ein eigenes Modell, fuer das Gusseisenskelett. Wenn Du 20 Deckel mit dem selben Motiv haben willst, dann ist die Methode mit den Farben billiger.

In jedem Fall gefallen mir die Deckel mit den Farben besser. Schon allein deshalb, weil hier die dritte Dimension noch dazukommt und sie was handwerkliches haben:D

Gruesse

Hans

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Keine Kanaldeckel zwar, aber immerhin gegossene Unikate hab' ich heute in einem Schaufenster gesehen — als Hosenbeschwerer? — aber schaut halt selber … hier der Link. Na ja, schließlich weihnachtet's ja dann auch mal wieder.

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Ja schön, ein Bild von einem solchen Hydranten habe ich auch in der Sammlung; ich habe mich freilich mit dem Photographieren begnügt und wäre nicht auf die Idee gekommen, die zwei Schräubli zu lösen und das Nummernschild zu verklingeln. Ich wollte ja auch nicht in einem Schwyzer Kerker verrotten, hätte ja sein können, daß das als gefährlicher Eingriff in die Lösch- und Verteidigungsfähigkeit der Schweiz angesehen wird, wenn man diese Nümmerchen klaut, quasi als Bundessabotage.

hydrant174xb7.jpg

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  • 3 Monate später...
… Lt.Auskunft Stadtarchiv Stgt. gab es tatsächlich diese Firma in Stgt in der Calwer Strasse 36; also ein Beispiel für frühe "Eigenmarke";

Da hab ich auch noch ein schönes Beispiel, das übrigens aus Hohenschwangau stammt, im Internet gefunden:

Hohenschwangau (26).JPG[/attachment:3qaeafj0]

(Originallink, bei mir wird er nicht angezeigt:

http://picasaweb.google.com/Fritz.Joern ... 5497354626)

post-14085-1355407642,3452_thumb.jpg

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