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Postkarten-ABC zum Sammeln oder Verschenken …

Passende Schrift zu einer Fraktur

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Es geht um ein Zertifikat für Historische Münzen. Europäische Königshäuser.

Dazu habe ich für den Kopf (der bei allen weiteren Zertis bestehnbleibt) die Fraktur verwendet. Nun brauche ich aber noch für die restlichen Daten und Überschriften eine passende Schrift, die gut dazu passt.

Geschrieben

Ich habe mir die AnglicanText gerade mal gesucht, um was dazu sagen zu können und habe eine bei F’101 gefunden. Diese hat nicht beide s-Formen und darf deswegen gar nicht verwendet werden. Gibt es die Schrift von anderen Anbietern mit vollständigem Alphabet?

Geschrieben
Diese hat nicht beide s-Formen und darf deswegen gar nicht verwendet werden. Gibt es die Schrift von anderen Anbietern mit vollständigem Alphabet?

Wieso? Wenn im Kopf kein Lang-s vorkommt, dann ist das doch überhaupt kein Problem. Hierzulande gibt es Haufenweise gebrochene Schriften und die Leute haben nicht mal den Schimmer eine Ahnung, was ein Lang-s überhaupt ist. Brauchen sie ja auch nicht. Warum sollten also alle Formen, die kein Lang-s haben, nicht verwendet werden dürfen? Das kommt doch allein auf die Anwendung an. :?

Wenn denn allerdings ein Lang-s im Kopf der Zertifikate vorkommt, dann hast Du natürlich völlig recht!

Christian

Geschrieben

warum sollte man überhaupt in frakturen überhaupt noch ein lang-s verwenden?

weiss doch eh kaum noch einer für was das mal gut wahr.

sprach-sprech-schreib-gewohnheiten ändern sich. rettet die fraktur, verzichtet auf das lang-s.

wird das lang-s im ausland auch verwendet, nein – oder?

Geschrieben
rettet die fraktur, verzichtet auf das lang-s.

Die Regeln zur Verwendung von gebrochenen Schriften inklusive des korrekten Satzes der S-Formen stehen aber doch im Duden! Und was im Duden steht, das gilt! :twisted:

:huhu:Nur für RobMich: Das war jetzt wieder nicht ernst gemeint!

Geschrieben

:gimmifive:

Dachte zwar das Gleiche wie Robert, aber hab mir nicht getraut, dass reinzuwerfen, weil es ja unweigerlich zu einer Grundsatzdebatte führen muss.

Na dann mal wieder her mit den Wach-stuben-Wachs-Tuben-Schreibungen-und-ch-ist-eine-sprachliche-Einheit–sch-aber-nicht-usw-Mythen. :blabla:

Geschrieben

Wenn Euch das schon egal ist, kann man sie gleich mit der Brush Script mischen und dann ist dieser Thread obsolet. Barbaren. Hier fehlen auch nach der letzten Smileyreform noch ganz entscheidende Smileys. :twisted:

Gast Viktor Solt-Bittner
Geschrieben

bitte um entschuldigung, wenn ich jetzt zur anheizung oder aufwärmung beitrage, aber ich bin ja recht neu hier und die forumssuche hat nix gscheites ergeben.

also:

wieso darf man in der antiqua auf das lange s verzichten, bei gebrochenen schriften aber nicht? steckt dahinter mehr als typografische folklore? :?

Geschrieben

Ich mutmaße mal: im Schriftbild der Fraktur ist das Schluss-s so gestaltet, dass es optisch an den Schluss eines Wortes passt, während das lange s "den Rest" übernimmt. Setzt man jetzt überall das Schluss-s ein, wirkt es zu breit/dominant. In der Antiqua sind die s so gestaltet dass sie beides übernehmen können.

Da das s aber sowieso so ein Zeichen ist an dessen Form man so lange rumzibbelt bis man momentan zufrieden ist und froh dass es einigermaßen annehmbar und unauffällig aussieht, ist obige Vermutung obsolet. Da müsste man das s ja bewusst gestalten können ... :?

Geschrieben
Barbaren. Hier fehlen auch nach der letzten Smileyreform noch ganz entscheidende Smileys. :twisted:

Ja! Sage ich doch! Zum Beispiel (immer noch) dieser:

Suicide.gif[/attachment:2axfyl2c]

Ganz dringend Erforderlich! Gerade in Diskussionen wie dieser hier! :twisted:

post-13053-1355407626,4131_thumb.gif

Gast Viktor Solt-Bittner
Geschrieben
Setzt man jetzt überall das Schluss-s ein, wirkt es zu breit/dominant.

klingt plausibel.

ich hab aber mal schnell Fraktur mon Amour durchgeblättert.

und da finden sich s (wie ist die mehrzahl? esse? s’? kleine Ss?) die vielleicht nicht so gut mitten in ein wort passen. (so wie v und w bei einigen kursiven – Stempel Garamond, Janson etc. – eigentlich nur an den wortanfang passen) aber bei den meisten Frakturas, Texturas und Schwabachers fügt sich das s nicht schlechter ein als e, k oder ß.

das kann also kaum der grund für das strikte lang-s-gebot im fraktursatz sein, oder?

Gast Viktor Solt-Bittner
Geschrieben
Welche Schrift könnte zur FRaktur AnglicanText passen?

Monotype Columbus: kurze ober- und unterlängen und kleine serifen.

oder was klassizistisches, also mit ähnlich starkem strichstärkenkontrast wie die AnglicanText.

oder eine schmale amerikanische serifenlose, z.b. News Gothic.

:!: die AnglicanText ist übrigens keine Fraktur, eine Fraktur schaut so aus:

2b5d04b394972561c6ed34c4ee3c13.png

sondern eine Textura (zumindest die kleinbuchstaben):

b715f4cf77263614010fabc1d9e05e.png

Geschrieben
… keine Fraktur …

Stimmt einerseits, andererseits wird der Begriff »Fraktur« nicht nur für Frakturen, sondern auch als Oberbegriff für alle gebrochenen (frakturierten), also auch die Gotischen und Schwabacher Schriften, benutzt.

  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Das lange s ist in der Fraktur schon alleine aus dem Grund zu benützen, weil es es gibt. Es käme ja auch niemand auf die Idee, beispielsweise das J der Antiqua abzuschaffen und nur noch I zu benützen. Oder bloß noch V anstelle von U. Das Schluß-s in deutschen Texten mitten im Wort zu verwenden ist einfach falsch, weil's dafür das lange s gibt, basta. :evil:

Was die »Anglican Text« betrifft, kann ich nur sagen, daß ich sie persönlich nicht als gute Wahl empfinde. Dieter Steffmann hat viele Frakturschriften digitalisiert, auch bei TypOasis gibt's einige. Am besten wäre natürlich, eine ansprechende Schrift bei einem professionellen Frakturschriften-Anbieter zu kaufen, die Preise sind in der Regel viel niedriger, als man das von Lateinschriften gewöhnt ist. Siehe http://www.romana-hamburg.de oder http://www.fraktur.com.

Wenn's trotz allem die Anglican Text bleiben soll, scheint mir auf den ersten Blick eine barocke Antiqua gut zu passen. Also eine der üblichen Verdächtigen (außer Times, versteht sich . . .)

Geschrieben

Steffmanns Schriften sind von sehr unterschiedlicher Qualität (zwischen unterirdisch und bis auf den Zeichenumfang mit professionellen vergleichbar) :tutor: , zwei der guten sind die wunderschöne Walbaum-Fraktur :biglove: und die hübsch überkandidelte Medici-Textura :rockon: .

Geschrieben
Das lange s ist in der Fraktur schon alleine aus dem Grund zu benützen, weil es es gibt. Es käme ja auch niemand auf die Idee, beispielsweise das J der Antiqua abzuschaffen und nur noch I zu benützen. Oder bloß noch V anstelle von U. Das Schluß-s in deutschen Texten mitten im Wort zu verwenden ist einfach falsch, weil's dafür das lange s gibt, basta. :evil:

warum nutzt du dann das ? nicht hier? oder setzt du es nur bei frakturen ein? viele antiquas und sans-serif-fonts bieten das lang-s auch an,

sollte man es dann ebenfalls verwenden? es macht sprachlich keinen

unterschied ob ich ein lang-s verwende oder nicht, wenn ich jedoch J durch

I ersetzte schon. ebenso ist es ein unterschied ob man HAUS oder HAVS

schreibt. fakt ist, die verwendung für das lang-s wird heute in der schule

nicht mehr gelehrt und wenn man die fraktur ins nächste jahrhundert retten

will, sollte man darauf verzichten.

Geschrieben
warum nutzt du dann das ? nicht hier?
Wie hast Du das denn jetzt hinbekommen?
viele antiquas und sans-serif-fonts bieten das lang-s auch an,

sollte man es dann ebenfalls verwenden?

Das wäre sehr lesefreundlich, wenn es denn durchgehend gemacht würde. Ich bin durchaus ein Freund des langen s in der Antiqua, aber solange es nicht Standard in allen Antiquaschrifen ist, bleibt die Verwendung schwierig. Das geht schon los, wenn man einen Text mal schnell in einer anderen Schrift formatieren will. Übrigens sind es durchaus nicht »viele« Antiquas, sondern bestenfalls einige, die beide s-Formen haben.
es macht sprachlich keinen

unterschied ob ich ein lang-s verwende oder nicht, wenn ich jedoch J durch

I ersetzte schon. ebenso ist es ein unterschied ob man HAUS oder HAVS

schreibt.

Das ist eine recht willkürliche Grenze, die Du da ziehst. Es gab schon Zeiten, da wurde die Unterscheidung zwischen I und J auch nicht als sprachliche, sondern als typographische Frage aufgefaßt (womit ich nicht sage, daß ich das guthieße):

kabelwerkduisburg2rp7.jpg

fakt ist, die verwendung für das lang-s wird heute in der schule

nicht mehr gelehrt und wenn man die fraktur ins nächste jahrhundert retten

will, sollte man darauf verzichten.

Wenn ausschließlich das die gesellschaftliche Realität bestimmen sollte, was in der Schule gelehrt wird, brauchen wir sowieso nicht mehr über Schriften nachzudenken sondern sollten intensiv nach attraktiven Auswanderungsländern suchen.
Gast Viktor Solt-Bittner
Geschrieben

ich sehe das ? als stilistische variante mit historischem reiz aber für heutige augen verminderter lesbarkeit.

ich finde ?, & oder auch die alten silbenzeichnen für „que“, „pro“, „per“ , etc. interessant und sympathisch, aber eine verpflichtung zu ihrem immerwährenden gebrauch ist dogmatischer unsinn, wenn es dafür kein besseres argument gibt als „das war früher auch so“.

interessant ist auch, dass die unkenntnis englischer leser als akzeptables argument gegen das ? gilt, die fast schon ebenso große ?-entfremdung deutschsprachiger leser aber nicht.

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