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»Industria« digitalisiert?

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich hoffe, das gehört wirklich hier hin:

Habe beim Herrn Bleisetzer diese tolle Grotesk gefunden (siehe Bild), dort heißt sie »Industria«. In der digitalen Welt findet man unter diesem Namen eine ganz andere Schrift.

Weiß jemand, ob's die hier schon in digitaler Form gibt? Sie gefällt mir ungemein (besonders a, g und ß!).

post-16695-1355407627,1614_thumb.png

Geschrieben

Oh ja, die istr schön. :D Dürfen wir darauf hoffen, dass Du uns die digitale Version erstellen willst , alls wider erwarten nicht doch eine bestehende auftaucht? Da ja Industria als Name wohl ausscheidet, wie wär es denn mit dem ursprünglichen Designer als Namensgeber? Zehnpfundt, das ist doch mal ein Name. :gimmifive:

Geschrieben
Oh ja, die istr schön. :D Dürfen wir darauf hoffen, dass Du uns die digitale Version erstellen willst , alls wider erwarten nicht doch eine bestehende auftaucht?

Hab mich schon gefragt, ob ich mir die vornehmen soll, zum Üben ... Würd ich sehr gern! Aber das wird bestimmt ziemlich grottig im ersten Anlauf (und wird ne Weile dauern); tut mir irgendwie leid um die Schrift :shock:

Andererseits könnte man dann das lange z einbauen :P oh und wenn ich nur an die tz-Ligatur denke ... :biglove:

Wenn Ihr alle versprecht, mich heftig zu kritisieren, wenn ich mal nen Zwischenstand poste? – Aber vielleicht taucht sie ja auch noch auf.

Da ja Industria als Name wohl ausscheidet, wie wär es denn mit dem ursprünglichen Designer als Namensgeber? Zehnpfundt, das ist doch mal ein Name. :gimmifive:

Yeah, passt auch ja gut zu den Dimensionen der Guten :mrgreen:

Geschrieben

Machen, üben, lernen :)

was kann schon verloren gehen außer hunderte Stunden "Arbeit"?

Dafür gibt's eine Schrift, Erfahrung, Erkenntnis und Zufriedenheit.

Vielleicht schon vor dem Start überlegen ob du eine 1:1-Digitalisierung machen möchtest, den Zeichensatz auf ein heute übliches Maß erweiterst, oder sogar manche Kleinigkeit bewusst änderst (z.B. ist das Ö wohl ein Bleisatz-Kompromiss, und warum das s so breit ist kann ich auch nicht ganz nachvollziehen).

Und das ß in Ehren, aber ist die Form im Detail nicht viel zu komplex im Vergleich zum Rest der Buchstaben? :|

Geschrieben

Also die meisten Einwände von Sebastian kann ich zumindest nachvollziehen, aber das s ist super und soll gefälligst bleiben. :bandit:

Geschrieben

Machen! Und bloß nicht zu viel glätten! Die Schrift wird ja gerade interessant dadurch, daß sie an bestimmten Stellen Sehgewohnheiten ignoriert. Und eine weitere Helvetica extended braucht nun wirklich niemand. Gerade das ß sollte man schon 1 : 1 übernehmen.

Geschrieben

Sebastian hat mit dem s schon recht, nimm mal Photoshop und setze das Wort "Ast". Die Versalumlaute riechen auch etwas muffig. Das ß ist ziemlich funky, sticht heraus, da die 3 nicht angepasst wurde, oder andersrum, das ß nicht "runder" gestaltet wurde.

Diese Schrift digitalisiert "mit einem Tröpfchen Gotham", dann fände ich das auch gut.

Geschrieben

Ich hatte ja ein ähnliches Problem bei der Iwan (die da in den letzten Zügen liegt). Tschichold hat zwar Akzentzeichen gemacht, die sind aber für heutige Anwendungen derart ungewohnt dass ich mich dafür entschieden habe sie zu überarbeiten.

Die Frage ist wo man die Grenze zieht, zuviel modifizieren macht die Schrift auch kaputt.

Jetzt wo Poms mir beipflichtet mit dem "s" find ich es schon wieder schade wenn's verändert würde ... :?

Geschrieben

Ich kenne eine ähnliche Schrift — allerdings eine extrem leichte — aus dem Buchdruck unter dem Namen »Koralle«. Habe aber leider kein Bildmaterial dazu.

Geschrieben

ich find sie auch schön, gerade das sie ihre ecken und kanten hat, macht doch den reiz der schrift aus. ich schau mal später nach, ob ich ein schriftmuster davon habe ... schriftgießerei emil gursch, kommt mir irgendwie bekannt vor. laut global-type gibt es auch noch eine lichte (gravur) und ein paar andere schnitte. 28625.jpg wurde wohl auch von berthold vertrieben.

Geschrieben
ich find sie auch schön, gerade das sie ihre ecken und kanten hat, macht doch den reiz der schrift aus. ich schau mal später nach, ob ich ein schriftmuster davon habe ...

Ohh, das wäre klasse :biglove: Es gibt auf jeden Fall eines, das heißt »Industria, eine charaktervolle Reklame-Grotesk« – gefunden habe ich es nur in einer Unibibliothek in Harvard :oops: .. Eventuell kann ich da Bekannte zum Kopieren hinschicken, aber wenn Du eine vor Ort hättest, wär das natürlich einiges einfacher.

Die Schriftprobe gibt es übrigens einmal von 1913 direkt von der Schriftgießerei Emil Gursch und dann nochmal 1925 von Berthold, wobei sich die Formate der Publikationen leicht unterscheiden; das ist leider alles, was ich über die Suchmaske der entsprechenden Bibliothek (»industria grotesk« eingeben, reicht schon) finde.

schriftgießerei emil gursch, kommt mir irgendwie bekannt vor. laut global-type gibt es auch noch eine lichte (gravur) und ein paar andere schnitte. 28625.jpg wurde wohl auch von berthold vertrieben.

Gott, ist die schön.

Das Klingspor-Museum listet folgende Schnitte:

Industria | 1910 | Hermann Zehnpfundt

Industria zart | 1913 | Hermann Zehnpfundt

Industria halbfett | 1910 | Hermann Zehnpfundt

Industria fett | 1913 | Hermann Zehnpfundt

Industria Zephyr | 1913 | Hermann Zehnpfundt

(Weiß jemand, was »Zephyr« sein könnte? Vielleicht die Lichte?)

EDIT: Nachtrag: Laut global-type wurden die »Schwere« und die »Gravur« (Lichte) 1920/22 von Berthold dazugefügt. »Original« aus Gursch-Zeiten sind die fünf oben aufgelisteten Schnitte.

Geschrieben
Machen, üben, lernen :)

was kann schon verloren gehen außer hunderte Stunden "Arbeit"?

Dafür gibt's eine Schrift, Erfahrung, Erkenntnis und Zufriedenheit.

Das ist mal ein Votum. :gimmifive: Ich weiß zwar noch nicht, wo ich die Hunderte Stunden hernehmen soll, aber es gibt ja für einmal auch keine Deadline. :)

Vielleicht schon vor dem Start überlegen ob du eine 1:1-Digitalisierung machen möchtest, den Zeichensatz auf ein heute übliches Maß erweiterst, oder sogar manche Kleinigkeit bewusst änderst

Genau. Also ich würde, denke ich, auf jeden Fall mal einigermaßen 1:1 anfangen und dann schauen, wie sich der Charakter der Schrift in digitaler Form macht – vielleicht noch das eine oder andere Detail etwas zurücknehmen. Eine Erweiterung des Zeichensatzes (diakritische Zeichen, Währungszeichen, 1E9E …) wäre sicher sinnvoll, wenn nicht notwendig für den heutigen Einsatz der Schrift.

Schließlich wäre die Frage, ob man Alternativen zu gewissen Zeichen anbietet; ich stelle es mir nicht ganz unreizvoll vor, z.B. die bestehenden Versal-Umlaute als historische Referenz und »Original« drinzulassen, aber auch eine heute als normaler empfundene Form als Alternative dazuzunehmen. Sounds good?

Noch zur Breite des s: Ich finde, im Kontext funktioniert es gar nicht schlecht, vor allem auch zusammen mit dem a (siehe Bild). Natürlich ist es irgendwie eigenartig, aber für mich fällt es nicht raus, sondern macht irgendwo den Charakter der Schrift mit aus.

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Geschrieben
Eine Erweiterung des Zeichensatzes (diakritische Zeichen, Währungszeichen, 1E9E …) wäre sicher sinnvoll, wenn nicht notwendig für den heutigen Einsatz der Schrift.

Notwendig. Dieser @-Kringel wird sicherlich gruselig, aber das muß wohl sein. Und außerdem hattest Du uns ja eine langes s, tz-Ligatur und ein z mit Unterlänge versprochen. :!:

Geschrieben
Dieser @-Kringel wird sicherlich gruselig, aber das muß wohl sein. Und außerdem hattest Du uns ja eine langes s, tz-Ligatur und ein z mit Unterlänge versprochen. :!:

Yeah! :gimmifive:

.. und zumindest versuchen wollte ich es mal noch mit einer eckigen 3. Zumindest als Zusatzoption.

:P Jetzt muss ich bloß noch irgendwie einen halben Monat nix essen, dann kann ich mir Fontlab kaufen. Ich wurstel grad noch in der Demoversion rum ...

Geschrieben
Was kostet denn so ein Fontlab?

Ein Fontlab kostet 649 US-$. Find ich schwer OK, werd ich auch irgendwie hinkriegen, wenn auch nicht sofort (da hab ich mich doch tatsächlich zu der besagten sauteuren Weiterbildung eingeschrieben, nu wirds eng. Andererseits brauch ich dafür ja eigentlich gerade ein Fontlab).

Und erstmal kann man bis zu 20 Glyphen auch in der Demoversion abspeichern. :)

Geschrieben
Was kostet denn so ein Fontlab?

Es gibt auch noch TypeTool von derselben Firma, das ist um einiges günstiger (99$ wenn ich mich recht erinnere), kann natürlich weniger (z.B. keine OpenType-Features), aber reicht für den Einstieg auch. Die Dateien sind aufwärtskompatibel, und man kann ein Upgrade auf FontLab Studio 5 machen, falls TypeTool einem mal nicht mehr genügt.

Jens

Geschrieben
habe paar schriftmuster gefunden und werde diese

kommende woche mal scannen.

:cheer::biglove:

Oh super! (Jetzt musste ich mir die Versalien aber verkneifen.) Tausend Dank. Freue mich drauf!

Ich hab schon ein bisschen grob angefangen. »hamburetoni« geht schon, wackelt aber alles noch ziemlich. Wird fein sein, eine etwas größere Vorlage zu haben :D

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