Ein_Holger Geschrieben September 14, 2008 Geschrieben September 14, 2008 Guten Morgen, es kommt alle Jubelmomente einmal vor, dass eine (TT-)Schriftart, die ich verwenden möchte, keine Umlaute enthält. Zwar kann ich in meinem DTP-Programm nachträglich kleine Pünktchen über jeden Umlaut setzen, aber das ist auf Dauer keine Lösung. So möchte ich hier fragen, ob es genau für diesen Zweck einfache Tools gibt, die genau das können: eine Schriftart laden, mich über die vorhandenen Vokale einfache Pünktchen setzen lassen und diese dann unter einem anderen Namen speichern? Ich benötige keine andere Funktion, es geht ausschließlich um die optische Umlauterzeugung. Gibt es da was passendes? Danke und Gruß Holger
Ralf Herrmann Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Da wirst du um einen Fonteditor nicht herumkommen. Für den Einstieg: http://www.fontlab.com/font-editor/typetool/
Ein_Holger Geschrieben September 15, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 15, 2008 Danke! Ich hab sowas befürchtet... 99 EUR wegen jeweils zwei Pünktchen... brutal. :o Aber wenigstens gibt es eine Lösung unter 1000 EUR.
CRudolph Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Danke!Aber wenigstens gibt es eine Lösung unter 1000 EUR. Äehm, nur mal so aus Interesse: In welchem Programm arbeitest Du denn eigentlich? Solange die Fonts den »doppelten Punkt« (»¨«, Diaeresis) zur Verfügung stellen, läßt sich in vielen Programmen relativ einfach ein Workaround erstellen. TeX/LaTeX erstellt z.B. die Umlaute nur so und in M$ Word läßt sich problemlos ein Makro generieren (abrufbar per Shortcut), welches Dir die gewünschten Kombinationen »bastelt«. Bei OpenOffice bin ich mir gerade nicht absolut sicher, gehen wird das aber vermutlich auch. Grüße, Christian
Pachulke Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Wo keine deutschen Umlaute sind, ist aber erfahrungsgemäß auch kein ß vorhanden. Da nützt es auch nichts, die Umlaute über die Anwendungssoftware hinzubriegeln.
CRudolph Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Wo keine deutschen Umlaute sind, ist aber erfahrungsgemäß auch kein ß vorhanden. Da nützt es auch nichts, die Umlaute über die Anwendungssoftware hinzubriegeln. Stimmt, daran habe ich nicht gedacht! Wobei, wenn das wirklich nur mal als Seltenheit auftritt und man 99 Euro gerade nicht zur Hand hat, könnte man sich natürlich mit einer Schweizer Zielgruppe herauszureden versuchen … Christian
hey Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Eine kostengünstige Alternative wäre eine ältere CorelDraw-Version. Die enthalten eine rudimentäre, wenn auch nicht sehr komfortable Typeeditorfunktion (neuere auch, aber nur noch für Type1 statt TrueType). Kostenlos zu haben wäre der ausgewachsene, wenn auch in der Bedienung nicht eben triviale Typeeditor Fontforge.
Psocopterus Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Solange die Fonts den »doppelten Punkt« (»¨«, Diaeresis) zur Verfügung stellen, läßt sich in vielen Programmen relativ einfach ein Workaround erstellen. TeX/LaTeX erstellt z.B. die Umlaute nur so Naja, das ist so'n bisschen der Stand der späten Achtziger. Mit dem fontenc-Paket und der Option T1 bekommt man ordentliche Schriften mit eigenen Umlauten, die dann auch richtig kodiertet sind. T3-Fonts, die beim Kopieren eines Üs »¨U« ausgeben, will heute doch keiner mehr haben … oder wars ein »U¨«? Aber im Prinzip ist TeX natürlich schon toll, wenn auch völlig ungeeignet für Menschen, die viele Schriften mal eben ausprobieren wollen, dann braucht man XeTeX oder LuaTeX, aber das gehört nicht hierher … im Zweifelsfall gibts hier Typografie und LaTeX. :D Gruß, Georg
CRudolph Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Dank für die Aufklärung! Ist aber im Grunde auch wurscht, denn ich denke daß man nach wie vor mit \"{a} zum Ziel kommt, oder? Ebenso mit \"{n} etc. (warum auch immer man das möchte). Knackpunkt ist doch, daß man in LaTeX nicht zwingend Umlaute benötigt um diese (trotzdem) darstellen zu können. Oder liege ich da falsch? Christian
Ein_Holger Geschrieben September 15, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 15, 2008 Danke nochmals für die Tipps. Primär arbeite ich mit Xara Xtreme, einem Vektorzeichenprogramm. Ein "ß" wäre noch leicht durch "ss" ersetzbar, aber die fehlenden Umlaute sind schon nervig. Ich hoffe, das TypeTool 3 leicht zu benutzen ist und muss mal sehen, was konkret jetzt die Demo-Einschränkungen beinhalten, bevor ich Geld investiere für eine Lösung, die ich vglw. selten brauche. @Christian: wenn ich das Word-Makro hätte und einsetzten würde, dann würde dann der dort erstellte Text sicher auf dem weg über die Zwischenablage die Umlautpünktchen wieder verlieren. Oder? Und danke für "Diaeresis", jetzt kenne ich endlich mal den Fachbegriff!
Ralf Herrmann Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Ein "ß" wäre noch leicht durch "ss" ersetzbar, … Sprach der Lehrer! :o Auf ihn mit Gebrüll!
CRudolph Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 @Christian: wenn ich das Word-Makro hätte und einsetzten würde, dann würde dann der dort erstellte Text sicher auf dem weg über die Zwischenablage die Umlautpünktchen wieder verlieren. Oder? Ja, in Word generierst Du ein Feld in welchem beliebige Zeichen übereinander dargestellt werden. Da das über eine sog. Feldfunktion läuft, mußt Du entweder in Word bleiben oder als pdf exportieren. Beim einfachen Kopieren erhälst Du vermutlich ein ziemlich kryptisches Ergebnis. :wink: Und danke für "Diaeresis", jetzt kenne ich endlich mal den Fachbegriff! Bitteschön! :P
Gast bertel Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 … den »doppelten Punkt« (»¨«, Diaeresis) … Ob das wirklich Diaeresis heißt? Zunächst ist das die englische Bezeichnung für „Diärese“, die die sprachliche Trennung zweier Vokale bezeichnet. Dargestellt wird diese Trennung durch ein Trema, so wird das diakritische Zeichen bezeichnet. Oder liege ich da wieder mal falsch?
Ein_Holger Geschrieben September 15, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 15, 2008 http://unicode.e-workers.de/diaeresis.php
Ralf Herrmann Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Oder liege ich da wieder mal falsch? Ihr habt beide Recht. In der Typo-Fachsprache heißt die Glyphe Dieresis. Bei uns sagt man zu den Punkten meist Trema und sie können verschiedene sprachliche Funktionen übernehmen, etwa die Kennzeichnung einer Diärese. Die Umlautpunkte haben bekanntlich eine andere Geschichte und Funktion. Heute sind Dieresis-Zeichen und Umlaute aber in digitalen Fonts zu jeweils einem Zeichen zusammengelegt.
Ein_Holger Geschrieben September 15, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 15, 2008 Oh mann... Mir fehlen jetzt in meiner Schreibmaschinentruetype nun eigentlich grammatikalisch korrekt die Diaresis, das Diaresis, die Trema oder das Trema?
Gast bertel Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Die Diaeresis oder Die Diärese oder Das Trema und Die Trema oder Die Tremata
Ein_Holger Geschrieben September 15, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 15, 2008 Aha, okay. Mir fehlt also nicht nur das Trema auf dem A ,sondern auch die Tremata auf O und U, ja im Grunde alle Diärese in der gewählten Schreibmaschinenschriftart...
Pachulke Geschrieben September 15, 2008 Geschrieben September 15, 2008 Ein "ß" wäre noch leicht durch "ss" ersetzbar, aber die fehlenden Umlaute sind schon nervig. Ich kann damit leben, in begründeten Notfällen ä, ö, ü durch ae, oe, ue zu ersetzen (und natürlich auch ß durch sz), aber ß durch ss? Nimmer! … den »doppelten Punkt« (»¨«, Diaeresis) … Ob das wirklich Diaeresis heißt? War es nicht eher Diarrhoe oder verwechsle ich da was?
RobertMichael Geschrieben September 16, 2008 Geschrieben September 16, 2008 Danke nochmals für die Tipps.Primär arbeite ich mit Xara Xtreme, einem Vektorzeichenprogramm. Ein "ß" wäre noch leicht durch "ss" ersetzbar, aber die fehlenden Umlaute sind schon nervig. Ich hoffe, das TypeTool 3 leicht zu benutzen ist und muss mal sehen, was konkret jetzt die Demo-Einschränkungen beinhalten, bevor ich Geld investiere für eine Lösung, die ich vglw. selten brauche. @Christian: wenn ich das Word-Makro hätte und einsetzten würde, dann würde dann der dort erstellte Text sicher auf dem weg über die Zwischenablage die Umlautpünktchen wieder verlieren. Oder? Und danke für "Diaeresis", jetzt kenne ich endlich mal den Fachbegriff! mal ehrlich: spar dir das geld für einen typeeditor und kauf dir dafür einen ältere corel-lizenz. damit hast du auch das problem gelöst, denn du musst auf keine dieser öden freefonts mit fehlendem zeichensatz zurückgreifen, schriften liegen im großen umfang bei. und das xara kannst du gleich mitentsorgen. corel 11 bekommst du schon für unter 20 euro. noch preiswerter kommst du wenn du dir unsere freefontsliste reinziehst: viewtopic.php?f=7&t=4779
Ein_Holger Geschrieben September 16, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2008 und das xara kannst du gleich mitentsorgen. HA! Niemals und nimmermehr trenne ich mich von Xara. Corel haben ja schon die Gründerväter für die Gestaltung der Unabhängigkeitserklärung verwendet, das ist doch baugleich mit "Assyrische Tontafeln 1.2 for Windows". Aber den Fonteditor lasse ich in dem Moment weg, in dem ich eine freie Schriftart gefunden habe, die das Schriftbild einer DDR-Schreibmaschine 1:1 imitiert. Wahrscheinlich würde ich sogar Geld dafür ausgeben...
Ein_Holger Geschrieben September 16, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2008 Ein "ß" wäre noch leicht durch "ss" ersetzbar, aber die fehlenden Umlaute sind schon nervig. Ich kann damit leben, in begründeten Notfällen ä, ö, ü durch ae, oe, ue zu ersetzen (und natürlich auch ß durch sz), aber ß durch ss? Nimmer! Na sowas!? Wenn man kein Spießbürger im Geiste ist, muss man sogar auf die nervige Gross-/Kleinschreibung verzichten! Da halte ich es mit Jakob Grimm, der schon seit den 1820ern die "höchst philisterhafte erfindung der großen buchstaben" als Relikt des Feudalismus abgelehnt hat. nieder mit der unterdrückung durch grossbuchstaben und eszette!
Pachulke Geschrieben September 16, 2008 Geschrieben September 16, 2008 Da halte ich es mit Jakob Grimm, der schon seit den 1820ern die "höchst philisterhafte erfindung der großen buchstaben" als Relikt des Feudalismus abgelehnt hat. Ist schon klar. Das ist halt auch eins von Grimms Märchen.
Ein_Holger Geschrieben September 16, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2008 Da halte ich es mit Jakob Grimm, der schon seit den 1820ern die "höchst philisterhafte erfindung der großen buchstaben" als Relikt des Feudalismus abgelehnt hat. Ist schon klar. Das ist halt auch eins von Grimms Märchen. Reaktionär!
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