NinaS Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 Huhu allerseits, Wenn das mal das richtige Unterforum hierfür ist … Ich frische gerade meine Sütterlinkenntnisse auf. Lesen kann ich sie ganz flüssig, aber jetzt versuch ichs auch nach Jahren wieder mal mit dem Schreiben. Detailfrage: Wie herum schreibt man die i/j-Punkte resp. die Umlaute? Ich weiß, wie sie aussehen sollen (schaue hier und hier), aber wie herum setzt man den Strich an? Mir scheint es von oben rechts nach unten links organischer zu gehen, aber das muss ja noch nichts heißen. :wink: Dank & Gruß! Nina
Pachulke Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 … aber wie herum setzt man den Strich an? Mir scheint es von oben rechts nach unten links organischer zu gehen … Nö, nö, das muß genau anders herum! Wenn Du mit der Feder schreibst (und eigentlich hat die Schrift ja einen Federduktus) dann hakt und spritzt diese sonst, besonders, wenn Du ein rauheres Papier hast. Beim Bund für Deutsche Schrift und Sprache sollte es auch spezielle Übungshefte geben.
NinaS Geschrieben Oktober 7, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 7, 2008 Hu, gerade mit der Feder dachte ich, geht das schlechter von unten nach oben? Wäre ja dann entgegen der Richtung der Hauptstriche sozusagen … Danke für den Link, schau ich mir gleich mal an :) Nachtrag: Sind die beim BdfS bloß altertümlich drauf oder auch sonst komisch? Mich gruselts da ein wenig. «Zur Überfremdung des Deutschen»?
Pachulke Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 Hu, gerade mit der Feder dachte ich, geht das schlechter von unten nach oben? Wäre ja dann entgegen der Richtung der Hauptstriche sozusagen … Hm … vielleicht gibt es da auch gar keine einzig richtige Lösung. Auch der Winkel des i-/j-Striches hängt ja von der persönlichen Schrift ab. Je flacher dieser ist, desto eher muß unten angesetzt werden. Nachtrag: Sind die beim BdfS bloß altertümlich drauf oder auch sonst komisch? Mich gruselts da ein wenig. «Zur Überfremdung des Deutschen»? Da gibt es sehr unterschiedliche Leute, aber eigentlich ist das ein ganz normaler und jedenfalls harmloser Sprach- und Schriftpflegeverein. Dein Citat von der »Überfremdung« habe ich nicht gefunden.
Norbert P Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 Da Feder und Tusche zu meinem täglich Brot, auch wenn nicht unbedingt zum Schreiben, gehört, sag ich auch mal was. Ich würde es intuitiv-gewohnheitsmäßig-spritzschützend so machen: i-Punkt: von unten nach oben, j-Punkt: von oben nach unten; jeweils dem Schwung des Buchstabens folgend. (Bei Deinem zweiten Beispielalphabet meine ich auch einen Unterschied zwischen i- und j-Punkt zu sehen. Umlaut-Punkte: von oben nach unten, so wird's leichter parallel.
NinaS Geschrieben Oktober 7, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 7, 2008 Sind die beim BdfS bloß altertümlich drauf oder auch sonst komisch? Mich gruselts da ein wenig. «Zur Überfremdung des Deutschen»? Da gibt es sehr unterschiedliche Leute, aber eigentlich ist das ein ganz normaler und jedenfalls harmloser Sprach- und Schriftpflegeverein. Dein Citat von der »Überfremdung« habe ich nicht gefunden. Das ist eine Publikation sogar (unter «Veröffentlichungen» – «Netzladen» – «Hefte Schriftenreihe»). Wahrscheinlich bin ich etwas überempfindlich, aber so dieser heroisch-heimattümelnde Ton irritiert mich jeweils sehr rasch (muss man eine Publikation über gebrochene Schriften heute «Wie Phönix aus der Asche» nennen?). Ich will da aber bestimmt niemandem was in die Schuhe schieben, was da nicht hingehört. Anyway: Dank Euch für die Tipps :) Norbert, die Unterscheidung von i und j ergibt wirklich Sinn vom Schwung des Buchstabens her. Werd ich ausprobieren.
Gast Viktor Solt-Bittner Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 wenn du im wort unterbrichst, um i-punkte u. ä. zu schreiben, dann ist von oben nach unten wohl etwas besser, weil du den schreibfluss dabei weniger unterbrichst. wenn du ein wort zuerst fertig schreibst, und dann die diakritischen kraxerln dazumachst, kommt es nur auf den winkel an, in dem du die feder hältst. alles andere ist blunzenwurscht. aber vor allem: Mir scheint es von oben rechts nach unten links organischer zu gehen, aber das muss ja noch nichts heißen.oja, das heißt eine menge! wenn es dir so leicht aus der hand kommt, mach es bitte auch so!
NinaS Geschrieben Oktober 7, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 7, 2008 blunzenwurscht. Danke Dir. Stimmt, das hatt ich schon wieder ausgeblendet, den Strich/Punkt da macht man ja gar nicht (oder zumindest nicht immer) direkt nach dem dazugehörigen Buchstaben. (Passiert das andern eigentlich auch, bei Wörtern wie «nimmer» die ganzen Zickzacks ständig nachzählen zu müssen?) Ich probier das heut abend mal richtig mit Feder; habe im Moment bestenfalls nen Tintenroller da, und dem ists relativ wurscht, wie herum ich schreibe.
CRudolph Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 (Passiert das andern eigentlich auch, bei Wörtern wie «nimmer» die ganzen Zickzacks ständig nachzählen zu müssen?) Ach je, das ist jetzt arg off topic, erinnert mich ja an ein Kunstwort, mit welchem meine Schwester mir leserliche ms und ns und us hat beibringen wollen: Aluminiumminimumimmunität Eine echte Qual! :x Und die u-Überstriche, wie ich sie noch von meiner Mutter kenne, hat sie mir auch nicht durchgehen lassen!
Gast Viktor Solt-Bittner Geschrieben Oktober 7, 2008 Geschrieben Oktober 7, 2008 … bei Wörtern wie «nimmer» die ganzen Zickzacks ständig nachzählen zu müssen? sag einfach n-i-m-m-ligatur dazu. dann fühlst du dich besser und sparst dir das zählen.
NinaS Geschrieben Oktober 7, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 7, 2008 So, ich nehms zurück. Habs grad mit der Feder probiert und hatte zuvor irgendwie die Kombination aus Feder-halt-Winkel und i-Strich-Winkel falsch eingeschätzt – geht jedenfalls echt gut von «unten» nach «oben». (Meine Grundschullehrerin hats mit dem «erst denken, dann reden» bei mir auch schon vergebens versucht … :? :) )
CRudolph Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 (Meine Grundschullehrerin hats mit dem «erst denken, dann reden» bei mir auch schon vergebens versucht … :? :) ) Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage?
Gast njr Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 (Meine Grundschullehrerin hats mit dem «erst denken, dann reden» bei mir auch schon vergebens versucht … :? :) ) Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich gehört habe, was ich sage? Von wem ist dieser geniale Spruch eigentlich? (ich kenn' den hier vom Forum … aber etwas anders: « … bevor ich höre, was ich …») Könnt' das am Ende etwa der Gunkl ..? «Der König der Kampftrinker musste beim diesjährigen Carlsberg Open lehnend abdanken.» (Gunkl, 21.01.2002)
CRudolph Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 Von wem ist dieser geniale Spruch eigentlich? Ich habe bisher noch keine echte Quelle gefunden; man findet es auf einigen Zitat-Seiten, aber der Autor wird als »unbekannt« angegeben. Unter Gunkls Tips habe ich das zudem auch nicht finden können. Wenn ich mir allerdings z.B. das hier so durchlese 06.12.2002:Ich bin dem nachgegangen und habe herausgefunden, daß cgi tatsächlich etwas heißt, allerdings heißt es etwas anderes. dann beschleicht mich das Gefühl, daß Herr Gunkl sich diesen Ausspruch durchaus zu Herzen genommen hat!
Joshua K. Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 Ich weiß, wie sie aussehen sollen (schaue hier und hier), Die Vorlage auf http://www.diaware.de/html/schrift.html ist nicht gerade authentisch, besser ist http://homepage.univie.ac.at/Walter.Dietrich/deutsche_2.html. Die Schrift auf http://homepage.univie.ac.at/Walter.Dietrich/deutsche.html ist keine Sütterlin, sondern die deutsche Kurrentschrift. Als Sütterlin wird nur die von Herrn Sütterlin entwickelte deutsche Schulschrift bezeichnet. Wenn Du richtig deutsch schreiben lernen möchtest, empfehle ich das Buch »Deutsche Schreibschrift / Schreiben und Lesen lernen« von Harald Süß: Amazon. Darin sind auch die genauen Schreibbewegungen für alle Buchstaben angegeben. Joshua (P.S.: Bitte keine voreiligen Schlüsse über den BfdS Schließlich bin ich selbst Mitglied und völlig normal )
Pachulke Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 … Bitte keine voreiligen Schlüsse über den BfdS … Das kommt von der jahrzehntelangen blödsinnigen Diffamierung der Fraktur als Nazischrift. Überhaupt wird in Deutschland ja alles, was mit Brauchtumspflege zusammenhängt, ganz schnell unter so einen Generalverdacht gestellt. Ein anständiger, politisch correkter Deutscher kann ja auch durchaus mit Arial, Times und (für besondere Anlässe) Comic Sans auskommen.
NinaS Geschrieben Oktober 8, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 8, 2008 (P.S.: Bitte keine voreiligen Schlüsse über den BfdS Schließlich bin ich selbst Mitglied und völlig normal ) Na dann ist ja gut. :) Ich habe übrigens auch keine «voreiligen Schlüsse» gezogen, sondern vorsichtig nachgefragt. Wenn man Worte wie «Überfremdung» verwendet, muss man sich m.E. schon darauf gefasst machen, dass Fragen gestellt werden. Das kommt von der jahrzehntelangen blödsinnigen Diffamierung der Fraktur als Nazischrift. Überhaupt wird in Deutschland ja alles, was mit Brauchtumspflege zusammenhängt, ganz schnell unter so einen Generalverdacht gestellt. Ein anständiger, politisch correkter Deutscher kann ja auch durchaus mit Arial, Times und (für besondere Anlässe) Comic Sans auskommen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Du mit diesem umgekehrten Rundumschlag nicht mich persönlich meinst.
Pachulke Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 Wenn man Worte wie «Überfremdung» verwendet, muss man sich m.E. schon darauf gefasst machen, dass Fragen gestellt werden. Fragen sind in Ordnung, aber auch für ein ein Wort wie »Überfremdung« gibt es durchaus legitime Anwendungen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass Du mit diesem umgekehrten Rundumschlag nicht mich persönlich meinst. Richtig, das war eine allgemeine Bemerkung (es liegt ja auch in der Natur der Sache, daß ein Rundumschlag eher breite Streuung als konkrete Adressaten hat), außerdem bist Du ja Schweizerin und lernst deutsche Schreibschrift, bist also ohnehin über jeden Verdacht erhaben.
NinaS Geschrieben Oktober 8, 2008 Themen-Ersteller Geschrieben Oktober 8, 2008 außerdem bist Du ja Schweizerin und lernst deutsche Schreibschrift, bist also ohnehin über jeden Verdacht erhaben. <flüster>Ich bin Doppelstaatlerin.</flüster> Und jetzt? 8)
Pachulke Geschrieben Oktober 8, 2008 Geschrieben Oktober 8, 2008 Ist mir auch egal. Ich bin ja schließlich nicht die Gesinnungspolizei. :?
Gast W.dietrich Geschrieben Oktober 10, 2008 Geschrieben Oktober 10, 2008 Ich weiß, wie sie aussehen sollen (schaue hier und hier), Die Vorlage auf http://www.diaware.de/html/schrift.html ist nicht gerade authentisch, besser ist http://homepage.univie.ac.at/Walter.Dietrich/deutsche_2.html. Die Schrift auf http://homepage.univie.ac.at/Walter.Dietrich/deutsche.html ist keine Sütterlin, sondern die deutsche Kurrentschrift. Als Sütterlin wird nur die von Herrn Sütterlin entwickelte deutsche Schulschrift bezeichnet. Wenn Du richtig deutsch schreiben lernen möchtest, empfehle ich das Buch »Deutsche Schreibschrift / Schreiben und Lesen lernen« von Harald Süß: Amazon. Darin sind auch die genauen Schreibbewegungen für alle Buchstaben angegeben. Joshua (P.S.: Bitte keine voreiligen Schlüsse über den BfdS Schließlich bin ich selbst Mitglied und völlig normal ) ...bei der deutschen schreibschrift ist unten link zu sütterlin und koch ) herzlicher gruß aus wien walter
Joshua K. Geschrieben Oktober 11, 2008 Geschrieben Oktober 11, 2008 Ich weiß, darum hab ich ja auch darauf verwiesen: Die Vorlage auf http://www.diaware.de/html/schrift.html ist nicht gerade authentisch, besser ist http://homepage.univie.ac.at/Walter.Die ... che_2.html. Ich habe übrigens auch keine «voreiligen Schlüsse» gezogen, sondern vorsichtig nachgefragt. Dann nehm ich alles zurück — Nachfragen ist natürlich erlaubt. :D
Gast njr Geschrieben Oktober 20, 2008 Geschrieben Oktober 20, 2008 Nachtrag: Sind die beim BdfS bloß altertümlich drauf oder auch sonst komisch? Mich gruselts da ein wenig. «Zur Überfremdung des Deutschen»? Da gibt es sehr unterschiedliche Leute, aber eigentlich ist das ein ganz normaler und jedenfalls harmloser Sprach- und Schriftpflegeverein. Dein Citat von der »Überfremdung« habe ich nicht gefunden. Offensichtlich sind die Meinungen, was den BfdS angeht, doch — hmmm — ziemlich geteilt … oder wie soll man, als einfacher Schweizer, diese Reaktion hier werten? Und, nochmals, für alle Fälle: meine Frage da oben endet mit «werten», nicht mit «überbewerten» … ok? ok.
Pachulke Geschrieben Oktober 20, 2008 Geschrieben Oktober 20, 2008 … oder wie soll man, als einfacher Schweizer, diese Reaktion hier werten? Als Über-Reaktion (um mal nicht gleich von Hysterie zu sprechen) vielleicht?
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden