Erhöhung der Bildauflösung

[CRudolph]

Wir haben gerade von einem Verlag eine Anleitung für den Druck von Abbildungen erhalten. Der Verlag weist (korrekterweise) darauf hin, daß Photos eine minimal native Auflösung von 300 dpi haben sollten. Allerdings besteht der Verlag darauf, daß diese Bilder vor der Übermittlung in Photoshop auf eine Auflösung von 600 dpi hochgerechnet werden sollen. Kann mir einer von Euch sagen, welchen Zweck ein solcher Zwischenschritt haben könnte? Ich kann mir darauf absolut keinen Reim machen. Wenn ich mich nicht vermessen habe, dann druckt der Verlag übrigens mit einem 174-lpi-Raster (Offsetdruck).

Ich bin gespannt auf Eure Antworten,

Christian

[TYPOGRAFSKI]

die frage würde ich dem verlag stellen.

das endergebniss wird schlechter.

[Buchdrucker]

Hallo Christian,

das ergibt fuer mich nicht den leisesten Sinn.

Nach "normaler" Rechnung, waeren die 300 DPI fuer den 70er Raster zuwenig und die 600 DPI passen zu garnix. Rechnerisch waeren es 356 DPI. Wobei ich allerdings beim 70er Raster auch mit 300 DPI kein Problem habe.

Gibt der Verlag vielleicht auch noch ein bevorzugtes Datenformat an?

Gruesse

Hans

[CRudolph]

Ich habe mir Heinrichs Rat zu Herzen genommen und den Verlag angeschrieben. Die Damen und Herren haben mir außerordentlich schnell geantwortet: Der Text ist nicht präzise genug formuliert. Es geht spezifisch um die Kombination von Vektor- und Rastergrafiken. Werden diese in einem Format belassen, in welchem die Vektordaten erhalten bleiben (eps, ai, pdf etc.), dann müssen die eingefügten Rasterbilder eine Mindestauflösung von 300 dpi haben. Wird hingegen die gesamte Abbildung gerastert (warum auch immer man dies machen möchte), dann muß die Auflösung des Textes mindestens 600 dpi sein. In diesem Fall empfiehlt der Verlag, die Auflösung der Rasterbilder auf 600 dpi zu erhöhen, die Texte einzufügen und dann das ganze Bild mit 600 dpi zu rastern.

Ich verstehe zwar immer noch nicht, warum man die Textebenen rastern muß, wenn der Verlag eps bzw. pdf akzeptiert, aber auf einmal erscheint das Ganze immerhin deutlich sinnvoller als zuvor. Und ich muß gestehen, daß ich noch Kollegen kenne, welche multi-panel-Abbildungen auf Papier aufkleben, die Beschriftungen ausdrucken und dazu kleben und das ganze dann in hoher Auflösung einscannen!

Dank für Eure Mühe,

Christian

[Buchdrucker]

Ich hatte mal einen Kunden, der hat ganze Prospekte ausschliesslich in Photoshop gemacht :?

[Gast bertel]

Hallo Christian,

das ergibt fuer mich nicht den leisesten Sinn.

Nach "normaler" Rechnung, waeren die 300 DPI fuer den 70er Raster zuwenig …

Zu wenig sind 300 dpi für einen 70er Raster nicht, da rein rechnerisch 178 lpi belichtet werden und 300 nunmal größer als 178 ist. Der Faktor 2 (150 lpi x 2 = 300 dpi für Bilder) ist eine reine Sicherheits-Zugabe, die heute eigentlich nicht mehr benötigt wird, wenn du astreine Daten vorliegen hast.

[Buchdrucker]

Da hast Du recht, wenn Du weisst, wer mit welchem RIP wie belichtet.

Wenn ich das nicht weiss, dann geh ich immernoch lieber von sicheren Seite vor :)

Gruesse

Hans

[TYPOGRAFSKI]

es sieht so aus, als ob der verlag die daten bis ans »ende« der welt schickt und die haben dort keine andere technik zu verfügung :o

[CRudolph]

es sieht so aus, als ob der verlag die daten bis ans »ende« der welt schickt und die haben dort keine andere technik zu verfügung :o

Das ist in der Tat sehr wahrscheinlich. Ein Kollege erzählte gerade, daß eines der Fachjournale, für welches er Editor ist, die gesamte Druckproduktion nach Pakistan ausgelagert hat. Kostet jetzt alles nur noch etwa ein Drittel!

Christian

[Gast bertel]

Da hast Du recht, wenn Du weisst, wer mit welchem RIP wie belichtet.

Wenn ich das nicht weiss, dann geh ich immernoch lieber von sicheren Seite vor :)

Gruesse

Hans

Darauf bezog sich mein "astrein"