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Hommage an Schrift der 20er/30er? /edit: oder doch FilmNoir?

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Geschrieben

Hallo zusammen, Hallo Nina!

Hintergrund:

Kurzfilm nach einer Kurzgeschichte von Dashiell Hammett. Wir haben Fotos angefertigt und einen Film (6min) daraus gemacht. Also ein bisschen à la Chris Marker. Bisher gibt es also nur eine bewegte Fotoshow mit Musik-/Geräuschuntermalung. Nun soll Text dazu, teilweise nur Worte, Textfragmente, teilweise ganze Sätze. Das ganze ins Bild integriert.

Impressionen:

flypaper_thumbs.jpg

Das ganze spielt ursprünglich in den Staaten 1929, wir haben's aber ein bisschen aufgeweicht und etwas Ostblock-Charme der letzten Jahrzehnte untergemischt.

Bisher haben wir eigentlich immer die Corporate-Familie als unsere CI-Schrift verwendet, aber die ist mir inzwischen definitiv zu modern.

- durchgeknallt darf sein, solange es nicht zu verspielt ist und fließtext-tauglich bleibt

- keine Schreibschriften à la Reporter

Sowas hier bietet denke ich schonmal eine passable Grundlage:

http://art-label.com/wp-content/uploads/2008/08/did.jpg

Es soll eben eine Schrift sein, die in denr 20er/30ern geboren wurde, dann 60 Jahre verpennte und die letzten Jahre im Ostblock aufgewachsen und gereift ist...

Insgesamt bin ich noch recht derbe am schweben... Also spinnt mal! :party:

Geschrieben

Heihei Eresh! :huhu:

Wieviel Film Noir soll denn da drin sein, in der Schrift mein ich. Geht ja auf den Bildern schon sehr in die Richtung, von der Ästhetik her? Und das wär ja dann weniger 20er/30er, sondern eher 40er/50er.

Anders gefragt: Da Ihr offenbar einen kleinen Kontrast habt zwischen der Zeit, in der es spielt (20er/30er plus Modernisierung) und der Ästhetik des Films (40er/50er Film Noir plus Modernisierung), wäre halt die Frage, wie genau soll die Typo historisch passen und wenn ja, wozu. Bzw. soll die Typo die Tonalität der Zeit wieder aufnehmen und wenn ja, welcher.

Sieht scheen aus jedenfalls bis jetzt. :)

Und: Danke, super, für einmal nicht die Corporate zu nehmen … bin schon traumatisiert von der nach dem Studium :neenee: (also nicht wegen Euch jetzt)

Geschrieben
iwan.png

Neee. Ehrlich? Also in den Bildern seh ich mehr Film Noir als Konstruktivismus …

wenn 20er/30er, sähe ich da nix allzu Konstruktives / Cleanes. Eher sowas, wie Eresh gepostet hat; etwas abgestoßen an den Ecken oder unsauber gedruckt …

Ist halt schwierig, wenn man drüber nachdenkt: 20er/30er Jahre sind gleichzeitig saumäßig modern und für uns uralt. Welche Richtung betont man da mehr?

Geschrieben

danke für eure schnellen Antworten!

:!: Gut aufgepasst! Unsere Fotos sind in der Tat sehr "filmnoiresk", was auch kein Zufall ist. Denn Dashiell Hammett hat mit seinen Romanen die Grundlage für viele Filme geschaffen, die dann mittlerweile als die ersten Film Noirs gelten. (Er gilt demzufolge ja als einer der Gründer des Film Noirs.)

Und da kommen wir auch schon zum Dilemma, das Nina schon treffend formuliert hat.

Vielleicht habe ich meinen Thread etwas übereilt verfasst :| - ich glaube ich sollte mir erstmal bewusst werden, was ich eigentlich will... Und vor allem sollte ich mir mal die Schriftschnitte der 20er/30er bzw 40er/50er anschauen, um ggf. zumindest auf visueller Ebene Eingrenzungen vornehmen zu können...

Oder was meint ihr? Was passt besser? Nunja, ihr kennt ja nur ein paar Stills...

Was zeichnet denn die Schriftschnitte der jeweiligen Jahrzehnte aus? Kann ich das irgendwo nachlesen?

Geschrieben
Was zeichnet denn die Schriftschnitte der jeweiligen Jahrzehnte aus? Kann ich das irgendwo nachlesen?

Hallo Fass ohne Boden :D das ist mal eine wirklich große Frage!

20er/30er sind halt schon stark vom Konstruktivismus geprägt (siehe Bauhaus, Futura 1929? und so). Was auf die 40er/50er, zumal in den USA, meines Wissens nicht mehr so wirklich passt. Öhm … im Wiki sind zwei Links zur Schriftgeschichte, vielleicht bringen die was?

Geschrieben

Nachtrag: Ansonsten kannst auch mal bei MyFonts nach «1920s», «1930s», «1940s» und «1950s» suchen. Kommt allerdings ziemlich viel bei raus, auch solches, was nicht wirklich passt. Aber vielleicht kriegst dann schon mal so ein bisschen ein Bild über die Bandbreite der Möglichkeiten (und die Unterschiede zwischen den Jahrzehnten). :)

Geschrieben

Also ich habe mir nur die Stills angesehen (die großes Kino versprechen, Respekt!) und könnte mir da einiges gut vorstellen (ohne zu wissen was da nun wirklich zu sehen ist):

Sympathique von Canada Type. (Kein Sample möglich? Ralf?)

Canterbury Old Style/Sans vs. Londonderry Air

Wenns kalligraphisch sein darf: Biscotti

Oder aber auch Gaumont von Harold Lohner, die auf Lettern eines Hitchcock-Filmes aus den 1930ern basiert.

Geschrieben
Nachtrag: Ansonsten kannst auch mal bei MyFonts nach «1920s», «1930s», «1940s» und «1950s» suchen.
Genau das hab ich nun gemacht.

Ich glaube ich muss meine persönliche Aversion gegen Schriften mit extremer Versalhöhe überwinden. :oops: So unsympathisch mir's ist - ich glaube das passt ganz gut. (Gerade die Sympathique ist so ein Kandidat.) Aber es gibt ja noch Alternativen! Aber - auch wenn's damals anscheinend Mode gewesen ist - diese verspielten Schnörkeleien gefallen mir nich. Kalligrafisches fliegt also raus.

Favoriten:

- Poor Richard

- Monolith Sans & -Monolith Roman - gefällt mir sehr gut - aber zu modern?

- Melrose Modern SG

- Canterbury Old Style - Gefällt, trotz seiner Versalhöhe. Hatte erst den Sans-Schnitt rausgesucht, aber Schwalbenkoenigs Tip gefällt mir noch besser. (Londonderry Air auch gut!)

- South Beach

- Gaumont - Danke für den Tip! Sehr gut, weiß nur nich ob ich mit dem 'g' klarkomme...

zweite Wahl, auch wenn's manchmal weh tut:

- Bodoni - an den Klassiker hatte ich sofort gedacht, aber ich mag den starken Strichstärkenwechsel nicht.

- Pauline - sympathisch, leider zu verspielt (?)

- Goldenbook - einfach bissl langweilig

- New Standard - unspektakulär, aber hier hätten wir das Quäntchen Ost-Charme :D

- Trump Gothic - ok, aber zu modern und v.a. zu schmal geschnitten

Geschrieben

Wenn es was "kühles" sein soll, also nicht ornamenthaft oder mysteriös – dann passen die engen Serifenschriften die vorgeschlagen wurden, besesr –, kann ich mir die Gotham in einem leichten Schnitt sehr gut vorstellen. Weiß auf Schwarz?

Iwan Reschniev in Zusammenhang mit den Bildern: passt nicht :x

Geschrieben

ich denke auch, es sollte etwas nüchternes sein, also keine 20ies/30ie artdeco-dinger. vielleicht so in der art wie bureau eagle? hier ist mal die bureau grotesque threeone: [specimen=Back in those days:1lo2xxa5]7416[/specimen:1lo2xxa5]

Geschrieben

Heidanei, ihr bringt tollen Input! Auf Anhieb gefallen mir die schmal geschnittenen Schriften besser.

Aber mir stellt sich gerade eine neue Frage: Hat Qualität seinen Preis? Bekomme ich eine Schrift dieser Liga auch als Freefont? Auch mit mehreren Schnitten?

Guckt mal, hier hat's auch einige hübsche dabei, und das ganze auch recht günstig, nur weiß ich wiedermal nicht was ein Schriftfamilie so beinhaltet - gerade bzgl. Dicken und Glyphen.

Wenn es was "kühles" sein soll, also nicht ornamenthaft oder mysteriös [...]
Mysteriös ja, ornamenthaft nein! (Wobei: letzteres lässt sich zB bei der Canterbury Old Style Swash noch aushalten.)
[...] dann passen die engen Serifenschriften die vorgeschlagen wurden, besser [...]
Ähm... wo siehst du enge Serifen?
Weiß auf Schwarz?
Definitiv!
Geschrieben

... ich weiß ja nicht, wie viel und welcher Text, aber ich seh da eher eine (evtl. angeschlagene) Schreibmaschinentype, so im Sinne eines Manuskripts ...

Geschrieben

Schade natürlich, dass ich die vorgeschlagenen Schriften nicht direkt im Bild, im Film ausprobieren kann, das wäre natürlich optimal..

Werd's jetzt mal mit meinem Teampartner besprechen, Gotham, Bureau Grotesque, Melrose Modern oder Eagle sind meine Favoriten.

[...] aber ich seh da eher eine (evtl. angeschlagene) Schreibmaschinentype, so im Sinne eines Manuskripts ...
Vielleicht auch ganz gut, gerade weil wir ja auch mit der Typo spielen wollen, mit höher-/tiefergestellten Buchstaben, ausge-x-tem, falsche Leerzeichen... Hast du da einen konkreten Tip oder nehm ich einfach einer der vielen, die mir zusagt?

Und trotzdem nochmal die Frage nach Freefonts. Oder hängt das euch schon zum Hals raus, weil immer alle "Vorbeischneiende" nur nach Freefonts fragen? Nungut, ihr habt ja ne ansehnliche Bibliothek, da guck ich mir die einfach mal durch...

Geschrieben
Vielleicht auch ganz gut, gerade weil wir ja auch mit der Typo spielen wollen, mit höher-/tiefergestellten Buchstaben, ausge-x-tem, falsche Leerzeichen... Hast du da einen konkreten Tip

Schreibmaschine kam mir auch sofort in den Sinn, aber gerade weil es mir sofort in den Sinn kam ist es vielleicht zu abgedroschen?

Naja, wie auch immer, wäre nicht genau sowas ein Paradebeispiel für die

Damit sollte sich doch so ziemlich alles machen lassen, was das Herz begehrt?

Grüße,

Christian

Geschrieben

Lieber was wie die Passport als die Trixie, die ist auch irregulär, aber auf Dauer besser lesbar.

[specimen=Nicht-Trixie:3dfcm8g7]35519[/specimen:3dfcm8g7]

Geschrieben

Hallo,

bei kaputter Schreibmaschine fällt mir die 1942 Report. Fall das ein böser Klon ist (und kein harmloser Spaß-Font), bitte editieren! Ach ja, wenn du Umlaute benötigst, musst du dich auf Ä und Ö beschränken.

Geschrieben

Naja, geben tut es da viele, etwas weniger kaputt als die 1942 Report wäre die Dislexia von Inaki Marquinez, ebenfalls für lau. Mit der habe ich letztens mal etwas rumgespielt und sie hat sich ganz gut gemacht, wie ich finde. Aber ob’s paßt? :?

Geschrieben

Danke, vor allem das "Feature", dass Buchstaben nicht immer gleich aussehen fasziniert mich sehr! Gibt es dafür einen Fachterminus? ("Irregulär" ergibt bei der Suche nichts eindeutiges.) Wie funktioniert das eigentlich praktisch? Ich habe doch auch da nur eine TTF-Datei. Ist das Software-abhängig?

Schreibmaschine kam mir auch sofort in den Sinn, aber gerade weil es mir sofort in den Sinn kam ist es vielleicht zu abgedroschen?

Denke ich auch. Schreibmachinen-Schrift schön & gut, ich ziehe das nach wie vor in Erwägung, aber eher die weniger kaputten. Dennoch: die bereits erwähnten Serifenlosen sind mir lieber.

Geschrieben
Danke, vor allem das "Feature", dass Buchstaben nicht immer gleich aussehen fasziniert mich sehr! Gibt es dafür einen Fachterminus? ("Irregulär" ergibt bei der Suche nichts eindeutiges.) Wie funktioniert das eigentlich praktisch? Ich habe doch auch da nur eine TTF-Datei. Ist das Software-abhängig?

Die (neue) FF Trixie ist eine OpenType-Schrift. Dabei können alle möglichen Varianten der Glyphenersetzung benutzt werden, wenn das Programm (z.B. InDesign) diese OpenType-Funktionen unterstützt.

Speziell zur Trixie findest du Informationen dazu auf ihrer Website.

Geschrieben

Man nehme die Block und/oder Block condensed (von Berthold) heavy, ugly, fucking dark. Allerdings, unter einen Witz muss nicht Ha Ha stehen. also... Rebriefing und eine souveräne, gut aussehende Schrift nehmen. Die Experten streiten sich schon.

Geschrieben

Darf es vielleicht etwas spezieller sein? Ich hab ha eine kaum zu rechtfertigende Schwäche für die da:

[specimen=Mördergrube:1mth19o4]7640[/specimen:1mth19o4]

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