Wolfgang13 Geschrieben Januar 4, 2009 Geschrieben Januar 4, 2009 Ich suche einen Text zum Unterschied in der Gestaltung von Bleisatzschriften und den heutigen DTP-Schriften. Beispielsweise hat man meines Wissens, die Beisatzschriften speziell auf die Schriftgrade gestaltet, also kein Grundtypo für alle Größen, sondern z. B. die Unterlängen je nach Größe nochmal modifiziert u.s.w. ...?
Alpha Geschrieben Januar 4, 2009 Geschrieben Januar 4, 2009 Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube im Buch "Buchkunst im Wandel" von Hans Peter Willberg ein paar Passagen gelesen zu haben, die dieses Thema behandeln. Alpha
hey Geschrieben Januar 4, 2009 Geschrieben Januar 4, 2009 Das gilt allerdings nicht grundsätzlich. Wie heute auch gab es früher unterschiedlich gründlich gestaltete Schriften. Insbesondre im späteren Bleisatzzeitalter wurden die unterschiedlichen Größen oft über einen Pantographen rein mechanisch erzeugt. Bessere Schriften hatten aber durchaus angepasste optische Größen. Das betraf nicht nur die Unterlängen, sondern bedeutete z.B. auch schon mal etwas gröbere Serifenformen in den kleinen Größen. Das ergab sich aber z.T. aber auch ganz automatisch, denn wenn ein Bushstabe von Hand in Stahl geschnitten wird, findet der Detailreichtum auch bei besonders begnadeten Handwerkern natürliche Grenzen; praktischerweise ganz ähnliche, wie sie auch für das Auge des Lesers gelten. Das ist auch nicht völlig verschwunden, auch einige digitale Fonts bieten besonders angepasste Schnitte (Stichwort Display oder Capture).
Sebastian Nagel Geschrieben August 3, 2009 Geschrieben August 3, 2009 Jetzt wollte ich Albert Kaprs "Schriftkunst" empfehlen, aber (zumindest bei Amazon) ist auch die Neuauflage schon wieder vergriffen. Was mir so auf die schnelle einfällt: - Jede Größe gesondert gezeichnet, dadurch Unterschiede in den Strichstärken, Zeichenbreiten, Zurichtung, etc. (je größer, desto enger und filigraner, je kleiner, desto robuster und gedrungener) - Unterschneidungen waren im Bleisatz sehr mühsam, es war entweder Handarbeit, oder es gab spezielle Buchstabenpaare für die "schlimmsten" Fälle. Daraus resultierend wurde penibler an der Bustabenform an sich gearbeitet, um trotzdem ein regelmäßiges Schriftbild zu ermöglichen. Weit ausladende "f" oder "j" sind solche Buchstaben, die - wenn man an die Klötzchenform denkt - einfach "lästig" sind. - Kosten/Nutzen-Frage viel präsenter, d.h. man kam mit weniger Schnitten, Varianten, etc. aus, der Zeichenvorrat war (im vergleich zu heutigen Unicode-Schriften) ziemlich gering - es gab oft von der "gleichen" Schrift verschiedene Varianten - jeder Hersteller, jede Druckerei hatte ihre eigene "Garamond". Aber: ich bin alles andere als ein Bleisatz-Kenner ...
Johannes C Geschrieben August 3, 2009 Geschrieben August 3, 2009 http://blog.druckerey.de/ Frag doch mal den Herrn hier. Der Arbeitet immer noch mit Bleisatz. Die meisten Deiner Fragen dürften sich schon beim Lesen der Blogeinträge beantworten. Sehr unterhaltsam und ausgiebig bebildert. Einfach ein Stichwort unten in der Tag-Cloud aussuchen … ist die erste Seite, wo ich wirklich Sinn dieser Tags erkenne.
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