Joshua K. Geschrieben Mai 1, 2009 Geschrieben Mai 1, 2009 Pachulke – großartig! Nur die Reihenfolge stimmt leider nicht.
Pachulke Geschrieben Mai 1, 2009 Geschrieben Mai 1, 2009 Hast Du recht. Das war so eine Fünf-Minuten-Sache. Für den Contest hätte ich mir mehr Mühe gegeben.
Michael Wassenberg Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 »Ich seh wohl was, was Du nicht siehst …« Mögliche Logo-Assoziationen zum von Herrn Steinmeier eingesetzten Logo, die sich im Laufe der Diskussion gebildet haben – vor allem im Fontblog und im Designtagebuch –, habe ich einmal hier in einer Grafik zusammengefasst. Welche Logos fehlen noch in dieser kleinen Galerie?
NinaS Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 Sehr schöne Zusammenstellung. Nicht ganz so wahnsinnig ähnlich, aber ist mir in die Richtung grad eingefallen:
NinaS Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 …und eigentlich… (hab kein deutsches gefunden, aber kommt ja etwa aufs gleiche raus)
RobertMichael Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 die logo-assoziationen sind eigentlich ja quatsch, denn wenn man will kann man in jedes logo irgendwas hineininterpretieren. aber deinen entwurf finde ich richtig gut, ein logo für alle – ein steinmeier für alle. das logo macht es eigentlich allen recht, es ist alles drin ... bis auf, naja. ich vermisse einen schlagschatten. vielleicht hat es ja deshalb nicht gewonnen.
Michael Wassenberg Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 [...] wenn man will kann man in jedes logo irgendwas hineininterpretieren. [...] Das mag schon sein. Aber sollte man bei der Entwicklung eines Logos nicht darauf achten, die besonders unerwünschten Assoziationen zu vermeiden? [...] aber deinen entwurf finde ich richtig gut, ein logo für alle – ein steinmeier für alle. das logo macht es eigentlich allen recht, es ist alles drin ... bis auf, naja. ich vermisse einen schlagschatten. [...] Ja, ja, der Schlagschatten. Auch auf Outlines, Farbverläufe und einen 3-D-Effekt habe ich nur schwer verzichten können ...
RobertMichael Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 [...] wenn man will kann man in jedes logo irgendwas hineininterpretieren. [...] Das mag schon sein. Aber sollte man bei der Entwicklung eines Logos nicht darauf achten, die besonders unerwünschten Assoziationen zu vermeiden? stimmt schon, aber wenn es danach geht könnte man ja auch deine gezeigten logo miteinander vergleiche und ich finde jetzt nicht das sinalco wie lucky strikes oder wie zott aussieht. bei solchen einfachen formen wie einem roten kreis und einer weissen typo sind diese assoziationen natürlich leicht zu vollziehen. wo gibts eigentlich ein rotes S-bahn-zeichen?
Michael Wassenberg Geschrieben Mai 2, 2009 Geschrieben Mai 2, 2009 stimmt schon, aber wenn es danach geht könnte man ja auch deine gezeigten logo miteinander vergleiche und ich finde jetzt nicht das sinalco wie lucky strikes oder wie zott aussieht. bei solchen einfachen formen wie einem roten kreis und einer weissen typo sind diese assoziationen natürlich leicht zu vollziehen. Meinetwegen darf eine Lucky-Strike-Zigarette nach Sinalco schmecken. Und auch sollte man Zott-Joghurts rauchen dürfen. Solche Verwechslungen nehme ich gern in Kauf. Das Logo eines Kanzlerkandidaten hingegen sollte diesen aber von einem Staubsauger-Vertreter unterscheiden helfen. Vielleicht ist dieser Anspruch aber in der Realität kaum einzulösen. Um also der progredienten Banalisierung zu entgehen, hätte Herr Steinmeier vielleicht besser auf ein eigenes Logo verzichten sollen? (Bitte jetzt nicht antworten, dass FWS selbst banal sei und deshalb das Logo verdient habe.) Ich weiß natürlich, dass mein hoffnungslos idealistischer Standpunkt im Jahr 2009 kaum haltbar ist. Können wir ausschließen, dass FWS 2010 tätsächlich Werbung für Zott-Joghurts macht? wo gibts eigentlich ein rotes S-bahn-zeichen? Dieses gab es in Hamburg bis Ende 2007.
RobertMichael Geschrieben Mai 3, 2009 Geschrieben Mai 3, 2009 ich seh das schon so wie du. ein logo für einen möchtegernbundeskanzler muss sicherlich anders aussehen, allerdings finde ich solche logoassoziationen immer etwas ... naja. sie liegen halt auf der hand, was natürlich nicht zuletzt an der simplen form liegt. aber als assoziation als solches gesehen käme halt auch keiner drauf zott mit lucky strike zu vergleichen. ich wiederhole mich. egal. bei der sache ansich, also ob der stenmeier nun ein logo braucht und ob es denn so aussehen darf, muss ich dir aber recht geben. nein, er braucht kein logo, ein image kam man sich nicht mit einem logo erkaufen. ein image muss man sich erarbeiten. da kann er noch ein so tolles logo haben ... das mit dem wettbewerb macht ihn für mich einfach nur noch uninteressanter. "hey jungwähler, gebt mir ein gesicht und ich geb euch 5 minuten ruhm" *kotz* irgendwie versuchen halt alle den obama nachzumachen. das sowas hier in deutschland nicht funktioniert haben viele anscheind noch nicht verstanden. erstmal braucht man so einen mann wie obama alles andere kommt danach.
Pachulke Geschrieben Mai 3, 2009 Geschrieben Mai 3, 2009 … erstmal braucht man so einen mann wie obama … Meinst Du wirklich, daß es Deutschland ausgerechnet an Schaumschlägern mangelt?
Steff11 Geschrieben Mai 3, 2009 Geschrieben Mai 3, 2009 Meinst Du wirklich, daß es Deutschland ausgerechnet an Schaumschlägern mangelt? abgesehen davon, dass du dir ja gern einen eigenen Präsidenten backen kannst: einen Schaumschläger mehr würd eich eher vertragen als noch einen Nörgler, der sich keiner (Rechtschreib-)Norm beugt.
Kathrinvdm Geschrieben Mai 4, 2009 Geschrieben Mai 4, 2009 Ich bin hin und weg, was Ihr alles aus einem Thread über „Ideenlos. Schrift für Wärmemessdienst“ entwickelt. Sehr schön. Lach. Kathrin geändert: Ups, falsche Anführungszeichen reingerutscht!
Pachulke Geschrieben Mai 4, 2009 Geschrieben Mai 4, 2009 … gern einen eigenen Präsidenten backen … Ich bedaure außerordentlich, nicht zu dem erlauchten Kreis zu gehören, der befugt ist, Präsidenten zu backen. Was nicht heißt, daß ich nicht ggf. Vorstellungen für Recepturen hätte … … einen Schaumschläger mehr würd eich eher vertragen als noch einen Nörgler, der sich keiner (Rechtschreib-)Norm beugt. Das sind gar viele Irrtümer in einem Satze: Zum ersten kann es wenig Zweifel darob geben, daß das Schadpotential eines Schaumschlägers deutlich größer ist als das eines Nörglers. Und ? Zwo: Die wahre Treue zu einer Norm erweist sich doch gerade dann, wenn ein paar Neunmalkluge der Meinung sind, diese abschaffen zu müssen. Wenn ich also die sog. Rechtschreibreform ignoriere, ist das eben gerade keine Anarchie sondern eine vorbildliche Verbeugung vor der besseren Rechtschreibnorm, deren Verballhornung nur durch Anmaßung der KMK (die kein Verfassungsorgan ist) und durch das dreiste Belügen des Bundesverfassungsgerichts überhaupt ihre derzeitige Verbreitung erlangen konnte. Und es sind gerade die Feststellungen ihrer Betreiber, die mich ohne jeden Zweifel des Wirkungsbereichens dieser sog. »Reform« entheben, da diese nur mit der Begründung genehmigt wurde, daß ihr Bereich auf Schulen und Behörden beschränkt bleibe. Daß dies nie ernstgemeint war, scheint offensichtlich, ich gestatte mir aber doch, die KMK hier beim Wort zu nehmen. Das Ergebnis einer solchen Amtsanmaßung — einer Regelungshoheit, die in nichts weiter begründet ist als darin, daß sie einfach behauptet wurde — auch noch als Norm zu bezeichnen, halte ich übrigens für ziemlich abwegig. Wie gesagt: Die KMK ist, verfassungsrechtlich, nicht mehr als ein Stammtisch, der keinerlei Befugnis hat, zu regeln, wer wie zu schreiben hat. Schließlich: Die »Reform« war ganz unbestritten nie als Leseverbesserung gedacht, sondern als Schreibvereinfachung, also trivial gesagt: Als eine Art abgespeckte Billigschreibung. Ich beabsichtige hingegen auch künftig meiner geneigten Leserschaft soviel Respekt entgegenzubringen, hier nicht am falschen Ende zu sparen: Das beste ist da gerade gut genug. Es gäbe noch viel darüber zu sagen, warum kein guter Demokrat den »Neuschreib« verwenden sollte, aber wie Kathrin schon richtig festgestellt hat: Den Bogen zu schlagen zurück zum Wärmemeßdienst, wird dann immer schwieriger.
Joshua K. Geschrieben Mai 5, 2009 Geschrieben Mai 5, 2009 Ich erlaube mir, Pachulke uneingeschränkt zuzustimmen! Nur soviel noch zur Abrundung: Die brandenburgische Wissenschaftsministerin Wanka, bis kurz davor Präsidentin der Kultusministerkonferenz, sagte es ganz offen: „Die Kultusminister wissen längst, dass die Rechtschreibreform falsch war. Aus Gründen der Staatsräson ist sie nicht zurückgenommen worden.“ (Spiegel 1/2006)
Steff11 Geschrieben Mai 5, 2009 Geschrieben Mai 5, 2009 Aber hossa, ich wollte beileibe keine Diskussion über die Rechtschreibreform lostreten ... der Zusatz sollte eigentlich nur sicherstellen, dass sich der richtige Nörgler ans Bein gepisst fühlt. Aber wenn wir schon dabei sind: Ich konnte mit der bisherigen Rechtschreibung gut leben, ich hab keine Probleme mit der neuen, manche Veränderungen sind mir weiterhin sympathisch (ss-ß), andere weniger (Getrenntschreibung, wurde ja aber teilweise schon revidiert oder zumindest liberalisiert). Mir ist die ganze Diskussion dafür in Erinnerung, dass sie mustergültig zeigt, wie man in D verlässlich ein Heer von Bedenkenträgern, Nörglern, Profilierungswütigen mobilisiert, denen keine Veränderung tolerabel erscheint, sofern sie nicht von ihnen selbst angestoßen wurde. Und, Joshua, welches Gewicht sollen wir denn einer einzelnen Meinungsäußerung beimessen in einem Konflikt, der über die Jahre wohl tausende öffentliche Gegner und Befürworter polarisiert hat? Trotzdem: ich bin wahnsinnig froh, in einem liberalem Land zu leben, in dem man über sowas zoffen kann, in dem jeder schreiben und reden kann, wies ihm am besten taugt. Auch wenns lästig ist, hier und dort beim Lesen über Schreibweisen zu stolpern, die nimmer der alltäglich gebräuchlichen Norm entsprechen. Stolperfallen im Lesefluss sind das für mich, da muss ich euch Typographen doch nix drüber erzählen. Was war mein Anliegen: Obama als Schaumschläger zu brandmarken ist wahnsinnig selbstgerecht und abgehoben. Habt ihr die letzten 8 Jahre denn schon vergessen? Glaubt jemand ernsthaft, er könnte das besser? Klar weiß niemand, wie wir in 4 Jahren über seine erste Amtszeit urteilen werden, zwischen Lichtgestalt und Durchschnittsregenten kann ich mir noch viel vorstellen. Sicher ist auch, dass er nicht alle hochgesteckten Ziele wird erreichen können. Allein die maßvolle Zuversicht des amerikanischen Volkes in der tiefgreifenden Rezession ist doch schon ein respektables Gesellenstück, für das man ihm danken muss. Und es ist doch grundsätzlich anmaßend, jetzt nach 100 Tagen ein Urteil zu sprechen und den Daumen zu senken. Ich selbst traue mir ein Urteil nicht fundiert zu, ich les die ZEIT und gelegentlich den Spiegel und setz mich mit dem Urteil der dort schreibenden intelligenten politischen Beobachter auseinander. Und stelle fest, dass Barack Obamas Regierungshandeln mehrheitlich viel Respekt gezollt wird.
Pachulke Geschrieben Mai 5, 2009 Geschrieben Mai 5, 2009 Mir ist die ganze Diskussion dafür in Erinnerung, dass sie mustergültig zeigt, wie man in D verlässlich ein Heer von Bedenkenträgern, Nörglern, Profilierungswütigen mobilisiert, denen keine Veränderung tolerabel erscheint … Auch wenn »Change« gerade Mode ist: Veränderung ist kein Wert an sich. Dort, wo Leute Veränderungen betreiben, nur damit niemand merkt, daß sie recht eigentlich keiner nützlichen Arbeit nachgehen, kann man nur für Bedenkenträger und Nörgler dankbar sein, die ein bißchen bremsen. Es gibt ja noch genug arme Würstchen, die sowieso immer »Hurra« schreien, weil sie so schlimm dran sind, daß sie bei dem Wort »Veränderung« reflexartig nur noch an »Verbesserung« denken können. … Stolperfallen im Lesefluss … … sind ja wohl vor allem solche Absurditäten wie »Missstand« oder »Passstraße«. Stolperfallen sind weiters die infolge Getrenntschreibung abgeschafften Worte (»allein stehend«). Die F.A.Z. hat doch tatsächlich einmal getitelt: »Wowereit fühlt sich allein gelassen«. Ja was nun? Ist er der einzige in der Ministerpräsidentenriege, der eine gewisse Gelassenheit an den Tag legt oder fühlt er sich vernachlässigt, also alleingelassen? Aus der Überschrift ist das nicht zu ersehen und man muß tatsächlich den gesamten Text lesen, um dies dann aus dem Zusammenhang zu erschließen. Das sind wirkliche Stolperfallen im Lesefluß; außerdem ist es eine unglaubliche Idiotie, hervorragende Differenzierungsmöglichkeiten, wie sie die deutsche Sprache in einzigartiger Weise geboten hat, (wie eben z. B. alleinstehend / allein stehend; alleingelassen / allein gelassen) hinwegzudekretieren. Stolperfallen sind auch die grassierenden Getrenntschreibungen, die selbst nach Neuschreib falsch sind, aber im Schlepptau der »Reform« die Kolumnen verseuchen, nur weil irgendjemand denkt, man müsse jetzt alles getrennt schreiben, so wie auch der infolge der Reform aufgetretene Aberglaube, das ß sei abgeschafft, sich als unausrottbar erwiesen hat (Grossformatdruck, Strasse, Grüsse usw.). Dies ist den »Reformern« in vollem Umfange schuldhaft zuzurechnen; eine vergleichbare Rechtschreibanarchie hat es vorher einfach nicht annähernd gegeben, weswegen ich im Zusammenhang mit der »Reform« auch von der Abschaffung der Rechtschreibung rede. Obama als Schaumschläger zu brandmarken ist wahnsinnig selbstgerecht und abgehoben. … Und es ist doch grundsätzlich anmaßend, jetzt nach 100 Tagen ein Urteil zu sprechen und den Daumen zu senken. … Obamas Regierungshandeln … Hier liegt ein Mißverständnis vor: Der Vorwurf der Schaumschlägerei bezieht sich gar nicht auf sein Regierungshandeln oder auf sonstige erbrachte oder unerbrachte Leistungen, er bezieht sich auf den beispiellosen Personenkult um Obama, der für eine Demokratie völlig atypisch ist und für den man, so man Vergleiche sucht, Gestalten wie Mao, Kim Il Sung oder Stalin bemühen muß. … die maßvolle Zuversicht des amerikanischen Volkes … In Erinnerung ist aber vor allem der maßlose Hype um Obama, und selbst die »maßvolle Zuversicht« wird in maßloses Entsetzen umschlagen, wenn es an das Rückzahlen der unvorstellbaren Dollarberge geht, die gerade gedruckt werden (um jetzt doch noch einmal was zum »Regierungshandeln« zu sagen). Habt ihr die letzten 8 Jahre denn schon vergessen? Eben gerade nicht. Aber wie gesagt: »Change« kann auch change to the worse sein. Und danach sieht es gerade aus. Auf die verantwortungslose Dollarschwemme der vergangenen Jahre folgt jetzt die Dollarflut, der ultimative Dammbruch.
ThierryM Geschrieben Mai 6, 2009 Geschrieben Mai 6, 2009 Die F.A.Z. hat doch tatsächlich einmal getitelt: »Wowereit fühlt sich allein gelassen«. da du nicht schreibst, wann: das muss früher als 2006 gewesen sein. nach der aktuellen regelung ist diese schreibweise nämlich falsch, wenn er sich im stich gelassen fühlt. wobei – oh gott – es könnte ja sein, liest man diesen letzten satz mal ganz unvoreingenommen von der bedeutung, dass wowereit (womit auch immer) in michael stich steckt und dabei gelassenheit emp?ndet. wir brauchen eine neue rechtschreibreform! oder: brauchen wir nicht vielleicht eher intelligente benutzer, die nie zu 100 prozent konsequente regeln der orthogra?e sinnvoll anwenden und die damit gebildeten sätze im kontext verstehen? bye thierry
Pachulke Geschrieben Mai 6, 2009 Geschrieben Mai 6, 2009 … in michael stich … Jetzt, äh, schweifen wir wirklich vom Thema Wärmemeßdienst ab, obwohl … man könnte von Meßdienst über Meßdiener selbst zu dem von Dir angesprochenen Thema überleiten. Was aber die »intelligenten Benutzer« der Schriftsprache angeht, so sollte ja eigentlich Konsens darüber bestehe, daß diese Intelligenz in erster Linie von den Schreibenden zu erwarten ist, die möglichst unmißverständlich formulieren sollten, damit eine möglichst große Menge potentieller Leser in der Lage ist, dem Sachverhalt zu folgen. Kurz: Für das (öffentliche) Schreiben sei ein gewisser Mindest-IQ vorausgesetzt, damit die Kommunikation auch dann noch funktioniert, wenn der IQ beim Leser mal etwas geringer ausfällt. Diesen Konsens hat die Reform eben aufgekündigt, indem sie aus einer bis dahin möglichst lesefreundlichen Schreibung eine möglichst schreibfreundliche generieren wollte, was dann ja nicht einmal funktioniert hat, wie man an der dramatisch angestiegenen Fehlerquote sieht. Und von einer Zeitungsüberschrift erwarte ich eben, daß ich auf den ersten Blick und in Sekundenbruchteilen inhaltlich vorinformiert werde, daß ich also nicht erst den Artikel lesen muß um die Überschrift zu verstehen. Ich bin zwar als Benutzer gerade noch ausreichend intelligent, das hinzubekommen, aber für mein Geld erwarte ich eigentlich, daß der Schreiber genügend Intelligenz mitbringt, mich so zu informieren, daß ich schon aus der Überschrift sehe, ob Wowereit nun gelassen ist, verlassen, im Stich, oder was und auf welcher Party auch immer — kurz: ob ich den Artikel überhaupt lesen will.
ThierryM Geschrieben Mai 6, 2009 Geschrieben Mai 6, 2009 Und von einer Zeitungsüberschrift erwarte ich eben, daß ich auf den ersten Blick und in Sekundenbruchteilen inhaltlich vorinformiert werde, daß ich also nicht erst den Artikel lesen muß um die Überschrift zu verstehen. natürlich. aber: ich ?nde es nicht sehr redlich, gegen die gültigen rechtschreibregeln mit schwächen früherer, ungültig gewordener entwicklungsstufen oder mit individuellen fehlern in der anwendung zu argumentieren. heute kann man nicht nur, sondern muss ›alleingelassen‹ schreiben, wenn man ›im stich gelassen‹ ausdrücken (und sich an die für schulen und behörden verbindlichen regeln halten) will. es gibt eine masse anderer fälle, die gerne herangezogen werden, wenn es ums kritisieren der rechtschreibreform geht, die aber längst nicht mehr aktuell oder wenigstens nicht die einzige mögliche schreibung sind. aus einer bis dahin möglichst lesefreundlichen Schreibung eine möglichst schreibfreundliche generieren wollte, was dann ja nicht einmal funktioniert hat, wie man an der dramatisch angestiegenen Fehlerquote sieht. jede änderung – ob gut oder schlecht – erzeugt zunächst neue fehler. orthogra?e ist vor allem gewohnheit. selbst die beste, konsequenteste, zügigste reform hätte dazu geführt, dass diejenigen, die mit einer anderen rechtschreibung aufgewachsen sind, beim lesen und schreiben irritiert sind (und an der legende stricken können, sie hätten früher keinerlei fehler gemacht). was die angeht, die keine andere orthogra?e als die jetzt gültige kennen: da sagt dir wohl jeder primarlehrer etwas anderes – manche behaupten, die fehlerzahl sei gestiegen, während andere ein sinken beobachtet haben wollen. was ich an der rechtschreibreform mag, ist die tatsache, dass sie einige inkonsistenzen beseitigt hat und ich nahezu alles so schreiben darf (wenn auch nicht muss), wie es mir heute sinnfällig erscheint. dass alle leser damit zurechtkommen, ist ein zustand, den man nicht erzwingen, sondern nur abwarten kann. bye thierry
Frakturfreak Geschrieben Mai 7, 2009 Geschrieben Mai 7, 2009 … Stolperfallen im Lesefluss … … sind ja wohl vor allem solche Absurditäten wie »Missstand« oder »Passstraße«. S Also, dass mit der der Passstraße lässt sich leicht beheben: Pa?s?traße. (Bringt das ? zurück). :wink:
RobertMichael Geschrieben Mai 8, 2009 Geschrieben Mai 8, 2009 … in michael stich … Jetzt, äh, schweifen wir wirklich vom Thema Wärmemeßdienst ab, obwohl … man könnte von Meßdienst über Meßdiener selbst zu dem von Dir angesprochenen Thema überleiten. HARHARHAR. ist seit ja drauf. gut jetzt, sonst mach ich hier zu.
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