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Anfängerfrage: Gentium + Franklin Gothic

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen!

ich suche eine optimale Schriftenkombination mit einer kostenlosen Serifenschrift für den Fließtext. Verwendungszweck: Geschäftliche, ggf. auch private Korrespondenz, Internet-Veröffentlichungen im PDF-Format, kleinere wissenschaftliche Veröffentlichungen (für große, sehr wichtige Dinge würde ich individuell überlegen).

Ich tendiere nach sehr langem Probieren zu folgendender Kombination:

Überschriften: Franklin Gothic Medium Condensed (die Condensed-Variante hebt sich sehr gut ab und eignet sich auch für Details wie Bildbeschriftung und Zitate sowie für Einleitungen wie bei Zeitungsartikeln üblich).

Fließtext: Gentium Basic oder Gentium Book Basic oder Charis SIL

Folgendes ist mir - wie gesagt als Laie - bei den Serifen-Schriften aufgefallen:

  • Die Gentium Basic ist ggf. nicht optimal zu lesen und verschwimmt etwas - sowohl bei Ausdrucken, erst recht am Bildschirm (PDF)[/*:m:1hmvdky5]
  • Die Gentium Book Basic ist sehr viel besser zu lesen. Vielleicht etwas zu fett wirkend?[/*:m:1hmvdky5]
  • Die Charis SIL verbraucht sehr viel mehr Platz - zumindest, wenn man nicht mit Zeilenhöhen arbeitet. Ganz spontan fiel mit der Buchstabe "z" bei der Kursiven sehr negativ ins Auge (im Verhältnis zu dünn wirkend). Sie sieht ein wenig herkömmlicher aus als die Gentium.[/*:m:1hmvdky5]

Könntet Ihr mir zu einer Kombination raten oder ggf. eine kostenfreie andere Serifen-Schrift empfehlen?

Vielen Dank!

Cubus

Geschrieben

Die Kombination der Gentium mit der Franklin Gothic Medium Condensed für Überschriften und Bildbeschriftungen kann ich mir gut vorstellen, bei Zitaten würde ich aber auf einen anderen Schnitt zurückgreifen, oder, wenn sie nicht allzu lang sind, auf die schöne Kursive der Gentium. Die Gentium Book Basic sieht insbesondre auf einfachen Heimdruckern oft besser aus, ob sie Dir zu kräftig ist, musst Du entscheiden, ich hab sie so recht gern. Die Charis wäre mir für die meisten Zwecke auch zu zart, das ist aber letzlich eine Geschmackssache.

Mach doch mal ein Muster-PDF und stell es hier ein, dann können wir Dir viel genauere Tipps geben.

Geschrieben

Vielen Dank für Deine Antwort!

Mach doch mal ein Muster-PDF und stell es hier ein, dann können wir Dir viel genauere Tipps geben.

Ich hoffe, ich bin nicht blind. Wo kann ich die Datei denn hochladen?

EDIT: Tut mir leid. Die Antwort habe ich im Forum gefunden. Vielleicht finde ich einen Upload-Dienst im Netz, der nicht nur Bilder zulässt...

Geschrieben

Oder schick es mir an hey (ät) kulturserver-nrw.de, dann stell ich es für Dich hier hinein. Das wird dann aber spät heut Abend erst möglich sein.

Geschrieben

Danke für das nette Angebot und die extrem schnelle Antwort!

In der Zwischenzeit habe ich die Datei hochgeladen.

Das Beispiel ist zunächst sehr rudimentär und noch nicht voll ausgearbeitet, da ich bei sehr grundlegenden Dingen unsicher bin.

Zunächst ein paar Daten:

Fließtext: Gentium Book Basic, Schriftgrad 11pt, nach Absatz 0,21 cm

Zitat: dto., 10pt, kursiv, Zeilenabstand 90%

Überschrift 1: Franklin Gothic Medium Condensed, Schriftgrad 140%, Laufweite gesperrt um 4pt., Versalien

Überschrift 2: dto., 16pt, gesperrt um 2pt, Kapitälchen

Überschrift 3: dto., 11pt, kursiv

Allein bei den Überschriften bin ich mir sehr unsicher. Ebene 3 finde ich eigentlich sehr unpassend?!

Bis dahin

Geschrieben

was mir auf die schnelle in den sinn kommt:

– das übliche din-a4-problem: bei normalen lesegrößen sehr lange zeilen, hier um die 100 zeichen. lesekomfort ist etwas anderes – etwa die hälfte ist (sofern alles andere stimmt) angenehm zu lesen. wenn du an das format gebunden bist und womöglich sogar die ränder vorgeschrieben sind, kann man nur versuchen, das beste daraus zu machen. wenn nicht, würde ich über einen anderen satzspiegel und über zweispaltigen satz nachdenken.

– zu geringer zeilenabstand, besonders auffällig bei dem zitat. ich frage mich zudem, warum das zitat vierfach (!) ausgezeichnet wird: in anführungszeichen, eingerückt, kursiv und kleiner. genügt nicht eines davon oder allenfalls zwei (vielleicht eingerückt und in anführungszeichen)?

– die gentium-kursive ist sehr unruhig, vielleicht für größere textmengen zu unruhig. meiner meinung nach brauchst du diese auszeichnung gar nicht für ganze absätze.

– du solltest keine schriftschnitte künstlich erzeugen: die franklin gothic hat keine eigens gezeichneten kapitälchen. erzeugt man elektronisch welche durch verkleinerung der versalien, stimmen diese in der strichstärke mit den nicht verkleinerten versalien nicht überein. das ist hässlich und sollte vermieden (oder, wo auch immer, ganz bewusst eingesetzt) werden. wenn du kapitälchen verwenden möchtest, brauchst du eine schrift, die diese von hause aus mitbringt. das gleiche gilt für die kursive: die franklin gothic verfügt über einen oblique-schnitt, aber was du da verwendest, ist – wenn mich meine augen nicht trügen – eine schief gestellte aufrechte. auch das ist hässlich, weil es die ursprüngliche buchstabenform ohne not verzerrt.

weitere anregungen überlasse ich anderen.

bye

thierry

Geschrieben

Hallo und danke!

Zu 1: Das sollte möglich sein - je nachdem, um was für eine Art Text es sich handelt.

Zu 2: Vielleicht wäre es sinnvoll, den Zeilenabstand für den normalen Fließtext etwas zu erhöhen, beim Zitat dann wieder auf normal umzustellen.

Die Anführungszeichen beim Zitat müssen entfernt werden.

Zu 3: Ich versuche mal eine Nicht-kuriv-Variante mit etwas kleinerer Schrift.

Zu 4: Stimmt. Die Nachteile überwiegen. Das spricht wohl sehr für eine andere Schrift. Vista-Schriften und Lucida-Sans, die mir gefällt, haben echte Kursiv-Schnitte, aber leider keine echten Kapitälchen.

Könntet Ihr eine Schrift empfehlen, die echte Kapitälchen enthält oder würdet Ihr eine der oben genannten Schriften vorziehen und auf Kapitälchen in Überschriften verzichten?

Vielen Dank

Geschrieben
Vista-Schriften und Lucida-Sans, die mir gefällt, haben echte Kursiv-Schnitte, aber leider keine echten Kapitälchen.

Könntet Ihr eine Schrift empfehlen, die echte Kapitälchen enthält oder würdet Ihr eine der oben genannten Schriften vorziehen und auf Kapitälchen in Überschriften verzichten?

Doch, doch, die Vista-Schriften haben, wenn ich mich nicht sehr irre, durchaus echte Kapitälchen. Die lassen sich allerdings nur über die Opentype-Funktionalität ansprechen und stehen aus diesem Grund in M$ Office oder OpenOffice nicht zur Verfügung. Wenn Du mit einem Office-Paket arbeitest, dann müßtest Du Schriften verwenden, bei welcher die Kapitälchen entweder in einem eigenen Schnitt vorliegen oder aber in der Private User Area abgelegt wurden, was heutzutage nur noch selten der Fall ist. Das schränkt die Auswahl dann ganz gewaltig ein. Ich würde mir überlegen, ob ich auch ohne Kapitälchen auskommen könnte ... :shock:

Ansonsten fallen mir ganz spontan nur Minion Pro (Kapitälchen in der PUA), Jenny von Fontfarm (YES! Eigener Kapitälchen-Schnitt! :cheer: ) oder zahlreiche »altmodische« Type-1-Schriften mit einem Expert-Schnitt ein.

Grüße,

Christian

Geschrieben
Könntet Ihr eine Schrift empfehlen, die echte Kapitälchen enthält oder würdet Ihr eine der oben genannten Schriften vorziehen und auf Kapitälchen in Überschriften verzichten

Keine Kapitälchen in diesen Überschriften, auch keine echten. Wozu sollen die gut sein? Wenn die Schriftgrößen etwa so bleiben sollen, dann würde ich die Ebene 2 in Versalien setzen, das hebt sich von der Hauptüberschrift der Ebene 1 immer noch deutlich ab. Und bei Ebene 3 gibt's für mich auch keinen Grund, sie kursiv zu setzen.

Geschrieben

Danke auch für Deinen Tipp!

Ich hatte mich grob an diesem Hinweis orientiert, bin damit aber auch nicht glücklich. Eure Anregungen werde ich in eine weitere PDF-Datei einfließen lassen und diese dann hier noch mal verlinken.

Schönen Abend!

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