NBG Geschrieben Juni 3, 2009 Geschrieben Juni 3, 2009 Hallo, gibt es eigentlich irgendwelche "Standardschriften" des deutschen Kaiserreichs (1871 - 1918)? Speziell die Zeit ab 1900 interessiert mich... Das wird ja sicherlich nicht alles Fraktur gewesen sein oder? Auch wenn der Otto-Normalbürger das sicherlich mit dem Kaiserreich verbindet... Danke!
Pachulke Geschrieben Juni 4, 2009 Geschrieben Juni 4, 2009 Standardschriften gibt es nicht, aber natürlich typische Schriften, Antiqua genauso wie Fraktur. Unter den Antiquaschriften waren meines Wissens die Klassizistischen sehr stark in Gebrauch, zumindest am Anfang der Zeitspanne, die Du meinst. Nach der Jahrhundertwende kommen ja schon die Jugendstileinflüsse dazu, bis zum ersten Weltkrieg hat sich eine große Vielfalt an Formen und Schriften entwickelt, eine enorme Zahl an Zierschriften, im Vergleich zu den Jahrhunderten davor muß das geradezu eine Explosion der Vielfalt gewesen sein, so daß man für diese Zeit erst recht nicht mehr von »Standardschriften« sprechen kann, auch wenn es sicherlich Typen gegeben hat, die überdurchschnittliche Verbreitung gefunden haben.
Alpha Geschrieben Juni 4, 2009 Geschrieben Juni 4, 2009 Lies mal im Wikipedia! Gibt es denn keine RAL-Schriften?
Pachulke Geschrieben Juni 4, 2009 Geschrieben Juni 4, 2009 Ich kann Dir nicht folgen. Was haben DIN und RAL mit Kaiserreich zu tun?
Joshua K. Geschrieben Juni 5, 2009 Geschrieben Juni 5, 2009 Die typische Fraktur sah so aus: Heute nennt man diese Form der Fraktur Normal-Fraktur. (Digital: „Mars-Fraktur“ bei Dipl.-Ing. Helzel, normaler Schnitt kostenlos; „DS-Normal-Fraktur“ bei Delbanco.) So sah die typische Gotisch aus: (Digital: „Fette Gotisch“ bei versch. Anbietern, z.B. Delbanco; verschiedene bei Helzel, bspw. „Courante Gotisch“ und „Gronau-Gotisch“.) Und so die typische Altschrift: (Digital: „Old Standard“, kostenlos; „Englische Antiqua“ bei Helzel, normaler Schnitt kostenlos.) Diese Schriften hatten fast alle Gießereien im Angebot; die verschiedenen Versionen unterschieden sich geringfügig. Sie hießen ursprünglich in der Regel einfach nur „Fraktur“, „Gothisch“ bzw. „Antiqua“, ggf. zusammen mit einer Nummer. Später begannen dann Gießereien, ihnen Namen zu geben, beispielsweise „Schuhmachersche Fraktur“, „Maysche Fraktur“, „Büxenstein-Fraktur“, „Deutsch-Gotisch“ u.s.w. Um die Jahrhundertwende waren Jugendstilschriften, wie die Eckmann beliebt. Am Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden dann viele neue, nicht mehr klassizistische Schriften, die sich an die Formen der Renaissance anlehnten: beispielsweise die Schriften Ehmckes, Kleukens’, Tiemanns, Kochs und Weiß’.
Lars Kähler Geschrieben Juni 5, 2009 Geschrieben Juni 5, 2009 Unter http://www.global-type.org/Schriften.567.0.html findest Du die Schriftensammlung von Hans Reichardt aus Frankfurt. Dort sind mit Einschränkung der Suchmaske verschiedene Möglichkeiten vorhanden, die Inhalte zu filtern, z.B. nach Erscheinungsjahr. Hier etwa nur 192 eingeben, damit die Schriften nur aus dieser Zeit stammen. Lars
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