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Platzsparende Schriften

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Liebe Kollegen!

URW vertreibt eine von Gerhard Unger gestaltete Schrift "Gulliver", die sehr platzsparend und trotzdem gut lesbar sein soll. Die Muster sehen auch entsprechend aus. Da aber weltweit nur 1000 Pakete dieser Schrift verkauft werden und ein 20-er Linzenz das Minimum ist, ist sie wohl nicht erschwinglich.

Gibt es andere ähnliche Schriften die ähnliche Eigenschaften haben?

Oder wer kennt die Schrift für das britische Telefonbuch von John Miles und Colin Banks?

Beste Grüße

Christhard Landgraf

zappo

Gast ChristianBüning
Geschrieben

Times, Fago (unbedingt die neueste OTF kaufen, die PS ist fürchterlich zugerichtet), Oranda (auch von Unger), Unit und Minion fallen mir auf Anhieb ein.

Geschrieben

Ohne Zweifel die nr.1: Stone Print, Nr. 2 Formata Condensed. Und die Engl. Telphonbook Type habe ich auf meinem Rechner, aber mir fällt der Name nicht ein...., furchtbar ( tut mir leid) vielleicht später.

:cry:

Geschrieben

Hallo Christian,

ja o.k.

Aber die Fago als serifenlose Linearantiqua kommt für Massentext nicht in Frage.

Zur Times kann ich nur sagen: Die Anmutung und Ausstrahlung ist doch sehr begrenzt. Als Gestalter rede ich nicht vom Platzs paren bei Diplomarbeiten, auch den Einsatz von Condensed-Typen meine ich nicht.

Ich bin auf der Suche nach platzsparenden, modernen Schriften.

Dazu habe ich auch ein Bild mit dem Vergleich von Times mit Gulliver aus dem veröffentlichten URW-Materiel gemacht (siehe Anhang). Im Fließtext schön zu sehen, das im negativen Satz eine Semibold gegenüber einer normalen Times noch Platz spart.

Auf weitere Anregungen bin ich gespannt.

Mit besten Grüßen

Christhard Landgraf

zappo

Gast ChristianBüning
Geschrieben

hm, mal überlegen:

ähnlich Gulliver, aber weicher: Slimbach:

[specimen=Platz sparen:1lfczkgt]24097[/specimen:1lfczkgt]

Oranda

[specimen=Platz sparen:1lfczkgt]34311[/specimen:1lfczkgt]

Charter Pro (Brotschrift der FR)

[specimen=Platz sparen:1lfczkgt]9055[/specimen:1lfczkgt]

ich guck noch mal weiter...

Geschrieben

Habe die Gulliver nicht finden können, wäre schön, wenn hier mal ein Link auftauchen würde.

Hier noch ein Platzsparer:

[specimen=platzsparen:1yn0vkq9]24356[/specimen:1yn0vkq9]

Geschrieben

Ja, jetzt ist sie mir doch noch eingefallen: die Bell Centennial (Telephonebook).

:D

Geschrieben

Vielen Dank für die guten Tipps.

Da ist ´ne Menge für mich dabei.

Zu Weidemann Book: Die kommt eher wie eine Condensed-Type daher.

Hintergrund meiner Frage war folgender:

Unter ökologischen Aspekten (Nachhaltigkeit usw.) sollte man mit den Ressourecen schonend umgehen. Wie weit kann ich als Grafikdesigner mit der Auswahl meiner Mittel, z. B. Typografie einen Beitrag dazu leisten um den Papier-Umfang von Publikationen zu verringern. Gibt es eine "greenTypography".

Sollten wir dazu einen neue Beitrag aufmachen?

Mit besten Grüßen

Christhard Landgraf

zappo

Geschrieben

Als Service für Besucher, die per Google herfinden: bei den freien Schriften kommt auch die Droid Serif in Frage. Das ist eine gut gemachte und ausgebaute Schrift mit passender Sans und hervorragender Bildschirmanpassung, manko im professionellen Einsatz ist die geringe Schnittvielfalt. Storms Lido wäre auch noch zu nennen.

Geschrieben

Das meine ich bestimmt nicht.

Kann man sich mit dem Thema nicht ernsthaft auseinandersetzten?

Das in den 80-er Jahren überarbeitete Britische Telefonbuch sparte durch schmale Schrift und geändertes Layout 10 % des Papiers ein, bei einer damaligen Auflage von 24 Millionen.

Im Gegensatz dazu sind in der heutigen Zeit rückläufige Tendenzen zu beobachten. die taz ändert ihr Layout und schmeißt mit ungenutztem Papier nur so um sich. Ausdruck dessen, dass man ja e nichts mehr zu schreiben hat?

Mit besten Grüßen

Christhard Landgraf

zappo

Gast ChristianBüning
Geschrieben

Lieber Christhard,

ich finde die Bemühungen lobenswert, erlebe aber gerade genau das Gegenteil. Alle Kommunen müssen auf barrierearme Kommunikation umstellen, d.h. mindestens 10pt Lesetext, keine verschachtelten Layouts usw. Selbst mit einer Laufweiteneinsparung von 10% können die Mehraufwände nur maximal halb kompensiert werden.

Vielversprechender finde ich, einzugreifen, bevor etwas entsteht. Muss eine Botschaft wirklich gedruckt werden? Für Gebrauchstypografie wie Telefonbücher sind elektronische Varianten die Zukunft, da sie täglich aktualisiert werden können und bei Nichtgebrauch nicht rumliegen. Das gleiche gilt für viel Postwurfsendungen, die zu 80% ungelesen in den Müll gehen, allen voran die Post mit dem unsinnigen Einkaufen aktuell. Dort werden große Auflagen verteilt, die gemischte Wertstoffe enthalten und aus Frust oft nicht getrennt in die Tonne geworfen werden.

Ernsthaft genug? :-)

Geschrieben

Hallo Christian,

genau. Dort ist anzufangen. Aber wo geht es weiter?

Lesbarkeit steht immer im Vordergrund.

Aber wie kann das mit nachhaltigem Gestalten verbunden werden?

Kein greenTypography – oder muss man nur die richtigen Fragen stellen?

Wie z. B.:

Sind die allgemeinen Regeln zum Satzspiegel auf ewig festgeschrieben?

Gelten Spaltenlayouts bis zum St.-Nimmerleinstag?

Kann man bei den Wiegedrucken lernen, wenn es um effektive Einsatz von Papier geht?

Beste Grüße

Christhard Landgraf

Geschrieben

So lange man sich in Verlagen erstmal Blindmuster aus der Druckerei kommen lassen muss, um herauszufinden, ob der Kunde (Buchhandel, Leser) den angestrebten Ladenpreis angesichts von Format und Gewicht zu akzeptierten bereit wäre, so lange wird sich Nachhaltigkeit auf das olle FSC-Logo beschränken. Von unsinnigen Hardcovern für belletristische "Verbrauchsbücher" ganz zu schweigen.

Geschrieben

Ich weiß auch nicht, ob ausgerechnet Papier der richtige Tobeplatz ist, wenn es um Nachhaltigkeit geht. Papier ist in Deutschland wegen seiner hohen Wiederverwertungsquote ein vorbildlicher Werkstoff, ich denke nicht, daß man ausgerechnet hier noch bahnbrechende ökologische Verbesserungen erreichen kann.

Gast ChristianBüning
Geschrieben

Ist gutes Design nicht automatisch umweltschonend, weil es klar kommuniziert? In »Abgrenzung« dazu gibt es den Premiumsektor, der mit Großzügigkeit funktioniert, nicht mit Knappheit.

Ich habe Auftraggeber, die nur auf Papieren mit dem Blauen Engel drucken möchten, mit dem Ergebnis, dass alle Fotos immer etwas flau daherkommen. Imageverlust durch schlechte Bilder hebt sich durch Imagegewinn durch Umweltpapier wieder auf? Keine Ahnung, ob das so funktioniert.

Ich fände eine Steuer für Postwurfsendungen und Geschenkbücher schon einen Schritt in die richtige Richtung, besonders für Gratiszeitungen.

Gast ChristianBüning
Geschrieben

vielversprechend ist auch eine exakte Auflagenhöhe. Wie viele Exemplare eines Druckwerkes liegen später irgendwo rum und sind wertlos? Digitalmaschinen mit präzisem Ausstoß könnten hier weiterhelfen, sind aber noch nicht ganz so gut wie Offset.

Geschrieben

>Platzsparende Schriften

Meta Serif (fontfont), Dolly (underware), Fresco, Arnhem (ourtype), Proforma (Font Bureau), Mercury, Chronicle Text (H&FJ), Freight Text (garagefonts), LeMonde Livre (Porchez Typefonderie), The Antiqua (Luc De Groot), Borges (PampaType).

Geschrieben

Kleiner "Spar-Beitrag" eines Nicht-Typographen aus dem Büroalltag:

Seit ich vor einiger Zeit alle Mitarbeiter angehalten habe, Allerweltsdrucke

für interne Zwecke (Korrespondenzen etc.) wo immer es geht nur in A5 auszuführen,

haben sich Papierverbrauch, Toner und Tinte deutlich reduziert. Banal, aber effektiv.

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