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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Unterschiedliche Zeilenabstände in einem Dokument

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ein Bekannter hat mich gebeten, eine Informations-Broschüre für einen Verein zu layouten. Die einzelnen Kapital sollen jeweils auf einer neuen Seite beginnen. Zwischen den einzelnen Kapiteln bleibt demnach fast immer immer etwas freier Platz. Er besteht nun darauf, dass dieser Platz durch eine Variation des Zeilenabstandes ausgeglichen wird, so dass ein Kapitel einen einfachen Zeilenabstand, ein anderes doppelten etc. hätte. Was ist aus typographischer Sicht dazu zu sagen? Ist das üblich? Soviel ich weiß, sollte eher der Buchstaben oder Wortabstand variiert werden um seiten auszugleichen.

Geschrieben

1. Das sieht praktisch immer inkonsistent und unordentlich aus.

2. Eigentlich gleiche Texte werden plötzlich optisch nicht mehr gleichbehandelt, als Leser fragt man sich was es damit auf sich hat, kann aber keinen Grund erkennen.

3. Man sieht dem Produkt an, dass der Macher oder Auftraggeber Angst vor Weißraum hatte und das ganze dann "aufgeblasen" hat um das zu verstecken. Macht es das besser? Nein.

In Büchern stören halbe leere Seiten überhaupt nicht. Bloß nicht auffüllen, der Leser erwartet das nicht von einem ("och, da ist wieder so viel leeres Papier, da hätte man noch was hinschreiben können").

In Broschüren kommt es auf die Menge des Inhaltes an. Wenn man 2 Seiten und 3 Zeilen Text hat, ist das Verhältnis Text:Leerraum natürlich zu groß.

Text kürzen, Text generell(!) anders formatieren, mit einer sinnvollen(!) Illustration oder Abbildung versehen, generell(!) großzügiger mit dem Platzbedarf von Überschriften sein ... das hilft gegebenenfalls.

Geschrieben

Sebastian hat sehr schön und treffend erklärt, warum das nicht gemacht werden sollte. Vielleicht noch eine kleine Anmerkung: Wenn eine Seite voll ist, denkt man immer "Oh, so viel Text, das lese ich vielleicht später mal durch, aber jetzt nicht gleich". Ist genügend Weißraum auf der Seite, kommt einem der Text nicht so lang vor und man hat viel mehr Lust zum Lesen. Man kann das ausprobieren mit ein- und derselben Textmenge, einmal in größerem Schriftgrad und seitenfüllend, einmal in kleinerem Schriftgrad und mit mehr Weißraum: Der unbedarfte Leser wird in der Regel Letzteres als angenehmer und besser lesbar empfinden.

Geschrieben
Soviel ich weiß, sollte eher der Buchstaben oder Wortabstand variiert werden um seiten auszugleichen.

Auch diese beiden Maßnahmen sind überhaupt nicht geeignet, um dieses Ziel zu erreichen. Der Buchstabenabstand ist völlig tabu.

Geschrieben
Der Buchstabenabstand ist völlig tabu.

Nicht für die Amerikaner. Aber die machen ja lauter so perverse Sachen zwecks Randausgleich, zum Beispiel auch den Gedankenstrich in variabler Länge (und ohne Leerzeichen davor und danach, sodass Satzteile als solche, etwa Einschub und Hauptsatz, sinnwidrig enger aneinanderkleben als die einzelnen Wörter).

Gast ChristianBüning
Geschrieben

vielleicht noch ein Argument, das Auftraggeber eher nachvollziehen können:

Wenn du den Zeilenabstand veränderst, schaffst du Ungleichheiten, also unterbrichst du den Lesefluss. Der erhöhte Zeilenabstand wird als Betonung oder Hervorhebung gelesen, was dem Inhalt nicht gerecht wird. Die Fließtextebene sollte eindeutig wiedererkennbar sein. Im ganzen Heft. Sonst entsteht keine saubere Lesehierarchie und die Broschüre erscheint chaotisch.

Abgesehen davon: Warum fragen die dich, wenn sie sich in solche Fachfragen einmischen?

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