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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Welche Schriften für zwei Buchreihen?

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Geschrieben

Hallo,

ich darf für zwei Buchreihen nun tatsächlich Buchsatztemplates entwerfen. Bei beiden

handelt es sich um Fachbücher, aber die eine wendet sich an ein eher weniger gebildetes Publikum, die andere vor allem an Hochschulangehörige.

Trotzdem soll erkennbar sein, dass sie vom gleichen Verlag veröffentlicht wurden.

Zudem sollen einige Titel identisch auch als ebook erscheinen.

Es kommen sowohl einfache mathematische Formeln vor als auch Kapitälchen.

Da alles mit LaTeX gesetzt werden, aber nicht auf optischen Randausgleich verzichtet werden soll, ist die Schriftauswahl nicht allzu groß.

Als Brotschrift kommen nur Kurier, Optima, Artemisia, Minion, Palatino und Sabon in Frage, wobei die Artemisia für mein Empfinden auf dem Bildschirm sehr schlecht zu lesen ist.

Das eigentliche Problem stellen allerdings die Überschriften für die sich an ein breiteres Publikum wendende Reihe dar. Sie sollen, so der Wunsch des Verlages, möglichst schwungvoll und locker aussehen, um den Büchern ihren ernsten Charakter zu nehmen.

Die einzige Schrift, die ich finden konnte, ist die Tapir als Type-3-Schrift. Zur Optima scheint sie zu passen, aber sonst ...? Spontan gefiel sie mir auch zur Kurier, aber beim zweiten Hinschauen war die Begeisterung verschwunden :-(

Zur Not würde ich auch versuchen, mir selbst die LaTeX-Anpassungen zu basteln, aber auch dafür müsste ich erst einmal eine Idee haben.

Kostenlos muss die Schrift übrigens nicht sein.

Wenn jemand eine bessere Kombinationsmöglichkeit mit der Lucida sieht, die Lucida wäre finanziell auch kein Problem.

Meine bisherigen Versuche habe ich unter

http://www.pahlke-online.de/downloads/schrift.pdf zusammengefasst, wobei es mir erst einmal wirklich ausschließlich um die Schriften und nichts anderes geht.

Für ein paar Tips für bessere Lösungen wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben

Die nötigen Schriftdateien für LaTeX zu erzeugen ist eigentlich kein Problem. Ich empfehle Dir diese Anleitung dazu: http://www.qno.de/computer/latex/fonts/tutorial.html

Schwierig wird es nur mit den Mathematikschriften. Sollten doch einmal etwas complicirtere Formeln benötigt werden (und das kann man im voraus vermutlich nicht ganz ausschließen!), kommen eigentlich nur die Schriften in Frage, zu denen es passende Mathematikschriften gibt. Walter Schmidts Seite kennst Du sicher?

Geschrieben

Warum müssen eigentlich spannende und eilige Aufträge gerade dann kommen, wenn man gerade in der Vorbereitung von zwei Familienfeiern steckt?

Jedenfalls habe ich mir vorhin die Schriften und Überschriften nur richtig angesehen, bevor ich jeweils den Vorspann eingefügt habe. Die Tapir ist damit jedenfalls erst einmal aus dem Rennen. Der Vorspann in der Tapir sieht in allen Kombinationen viel zu leicht und dünn aus :-(

Die nötigen Schriftdateien für LaTeX zu erzeugen ist eigentlich kein Problem. Ich empfehle Dir diese Anleitung dazu: http://www.qno.de/computer/latex/fonts/tutorial.html

Ich habe bereits etliche Fonts angepasst, aber meistens müsste man von Hand nachbessern. Und da hört es eben bei mir aus. Notfalls greife ich dann auf ein \kern zurück. In der Regel soll ich die Manuskripte zwar auch setzen, aber eben nicht immer.

Schwierig wird es nur mit den Mathematikschriften. Sollten doch einmal etwas complicirtere Formeln benötigt werden (und das kann man im voraus vermutlich nicht ganz ausschließen!), kommen eigentlich nur die Schriften in Frage, zu denen es passende Mathematikschriften gibt. Walter Schmidts Seite kennst Du sicher?

Die Website kenne ich. Von daher habe ich auch viele Anpassungen.

Da inzwischen als Brotschrift weitgehend die Palatino feststeht, dürfte es mit mathematischen Zeichen kaum Probleme geben.

Lieber wäre mir die Optima, aber der fehlen für LaTeX Kapitälchen bzw. die bringt nur die Epigrafica als Optima-Klone mit :-) Aber dafür fehlen ihr die deutschen Umlaute :-(

Die Dummie-Reihe verwendet übrigens die Cascade Script Medium für Überschriften. Die gefällt mir zwar nicht, aber ganz grob zeigt sie, in welche ganz ungefähre Richtung ich gerne gehen würde.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben

Sowohl Palatino als auch Optima finde ich für wissenschaftliche Publikationen ziemlich unpassend. Aus Deiner Liste würde ich nur Minion oder Sabon in Erwägung ziehen.

Geschrieben

Die Kabel paßt für meine Begriffe als geometrische Schrift zu keiner der aufgeführten Textschriften.

Zur Palatino könnte ich mir die Venture Script (Zapfs Handschrift nachgebildet) vorstellen (ohne sie ausprobiert zu haben):

[specimen=Decarboxylierung:1llh6fto]48419[/specimen:1llh6fto]

Für wissenschaftliche Texte finde ich das allerdings ungeeignet. Besser fände ich beispielsweise:

  • Utopia mit News Gothic[/*:m:1llh6fto]
  • Minion mit Frutiger[/*:m:1llh6fto]
  • Garamond mit Syntax[/*:m:1llh6fto]

Die Mischung Garamond/Syntax ist für einen wissenschaftlichen Text ja schon sehr „locker“. Probiere diese Möglichkeiten mal aus und zeige sie dem Auftraggeber. Vielleicht läßt er sich ja spontan überzeugen! :)

Geschrieben
Sowohl Palatino als auch Optima finde ich für wissenschaftliche Publikationen ziemlich unpassend. Aus Deiner Liste würde ich nur Minion oder Sabon in Erwägung ziehen.

Für die Optima spricht ihre gute Lesbarkeit auch auf Bildschirmen. Und das spricht leider gegen die Sabon, die sonst zu meinen bevorzugten Schriften gehört. Die Minion läge irgendwo dazwischen.

Die Kabel paßt für meine Begriffe als geometrische Schrift zu keiner der aufgeführten Textschriften.

Zur Palatino könnte ich mir die Venture Script (Zapfs Handschrift nachgebildet) vorstellen (ohne sie ausprobiert zu haben)

Optimal ist die Kabel nicht. Bei der Venture Script gibt es wieder das Problem, sie vorher nicht wirklich ausprobieren zu können. Muss mal versuchen, wie das funktioniert, wenn ich sie als Bild erstelle und einfüge.

Für wissenschaftliche Texte finde ich das allerdings ungeeignet. Besser fände ich beispielsweise:

* Utopia mit News Gothic

* Minion mit Frutiger

* Garamond mit Syntax

Die Mischung Garamond/Syntax ist für einen wissenschaftlichen Text ja schon sehr „locker“.

Die Utopia scheitert an den fehlenden Kapitälchen für LaTeX und die Garamond ist auf dem Bildschirm zu schlecht zu lesen. Bliebe die Minion. In der Kombination mit der Frutiger passt es gut für wissenschaftliche Texte, aber für die populären hätte ich eben gerne eine etwas lockere Schrift. Bloß mit denen tue ich mich extrem schwer, weil ich mit ihnen bislang kaum gearbeitet habe.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben

Minion und Frutiger ist doch prima, und locker genug. Nur weil es vielleicht keine hard-core nerds lesen, muss es doch keine Script oder sonst wie »lockere« Schrift sein.

Kabel finde ich auch total unpassend.

Geschrieben

Es gibt doch so viele moderne Schriften, die man nehmen könnte ... so schön & gut auch Optima und Palatino an sich sind, für mich atmen sie doch den Geist der Fünfziger Jahre. Minion und Sabon finde ich fast schon zu neutral, wenn es »modern« aussehen soll.

Wenn es für Druck und Bildschirm gleichermaßen geeignet sein soll, kommt vielleich eine Serifenbetonte in Frage? PMN Caecilia, oder die FF Nexus Mix?

Die FF-Nexus-Sippe sollte mit Mix(= Slab)-, Sans-, Serif- und Typewriter-Schnitt alle Anforderungen abdecken können :) Ich habe letztens ein Computerbuch gelesen, das war in der – wie die FF Nexus ebenfalls von Martin Majoor entworfenen – FF Scala und Scala Sans gesetzt. Das hat meiner Meinung nach sehr gut funktioniert.

Wußtest Du, daß man mit dem XeTeX-Paket jegliche OpenType-Schrift ohne weitere Anpassungen mit LaTeX einsetzen kann?

Und noch ein Hinweis zu Schriftlizenzen: Wenn das Werk als E-Book vermarktet werden soll, mußt Du darauf achten, daß das auch durch die Schriftlizenz abgedeckt ist. Bei den FontFonts z.B. ist so etwas (read-only einbetten in ein kommerzielles Produkt) schon durch die Grundlizenz abgedeckt, bei anderen Herstellern eventuell nicht.

Geschrieben
Wußtest Du, daß man mit dem XeTeX-Paket jegliche OpenType-Schrift ohne weitere Anpassungen mit LaTeX einsetzen kann?

Ich weiß, aber leider nur unter Verzicht auf einen optischen Randausgleich, auf den ich eigentlich Wert lege.

Die verschiedenen Schriftenvorschläge schaue ich mir morgen genauer an.

Einen schönen Abend,

Heinz.

Geschrieben
Ich weiß, aber leider nur unter Verzicht auf einen optischen Randausgleich, auf den ich eigentlich Wert lege.

Wenn du optischen Randausgleich und OpenType-Schriften willst, dann nimm ConTeXt, das kann beides und das schon seit einiger Zeit.

Geschrieben

Walter Schmidts Paket xutopia (oder fourierx) unterstützt Kapitälchen. Dafür mußt Du allerdings den „Expert“-Zeichensatz der Utopia besitzen.

Und die URW-Garamond finde ich am Bildschirm nicht schlechter lesbar als die anderen Schriften. :?

Geschrieben

Ich finde eine gute, passende Schriftauswahl und funktionierende Titelhierarchie wichtiger, als optischen Randausgleich (persönlich mag ich Rausatz sowieso lieber).

Geschrieben

Leuchtet mir auch nicht ein, bei der Schriftwahl Kompromisse zu machen (zumal solche!), nur um nicht auf so’n »Spielkram« wie Randausgleich verzichten zu müssen ... :shock:

Geschrieben

da es kein roman wird braucht es wirklich auch keinen blocksatz.

ich finde es schade, das bei neuen verlagen sich wieder alte verstaubte schriften eindrigen, obwohl es so viele gute neue, die z. b. jens vorgeschlagen hat gibt.

Geschrieben

Das Problem ist doch der Mathematiksatz. Und da gibt es nunmal nur wenige Schriften, die die nötigen Zeichen haben. Caecilia, Nexus uä. sind vielleicht nett, gehören aber nicht dazu!

Geschrieben
Das Problem ist doch der Mathematiksatz. Und da gibt es nunmal nur wenige Schriften, die die nötigen Zeichen haben. Caecilia, Nexus uä. sind vielleicht nett, gehören aber nicht dazu!

Danke. Das ist nämlich wirklich ein ganz großes Problem, zumal der Verleger zwar bereits einige wenige Bücher im Selbstverlag herausgebracht hat, aber erst jetzt mit einem richtigen kleinen Verlag startet. Ob es also bei den wenigen mathematischen Zeichen bleibt, die in den aktuell geplanten Titeln benötigt werden, ist also keineswegs sicher. Er meint zwar ja, aber meine Erfahrungen sehen da doch etwas anders aus. Wenn er meine Vorschläge dann ablehnt und sich für eine Schrift mit ungenügender Matheunterstützung entscheidet, ist es seine Sache, aber mindestens eine sinnvollere Alternative möchte ich ihm doch vorschlagen.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben
Wenn es für Druck und Bildschirm gleichermaßen geeignet sein soll, kommt vielleich eine Serifenbetonte in Frage? PMN Caecilia, oder die FF Nexus Mix?

Mit beiden könnte ich mich sofort anfreunden, wenn ich eine Idee hätte, welcher Mathefont dazu passen würde.

Geschrieben
Hast du schon einen Blick auf die Lucida-Schriften geworfen, sie hat außerdem eine eigene Mathematikschrift.

Ja. Für sie spricht eindeutig, dass Text, Formeln und Überschriften wirklich miteinander harmonieren und sie wirklich gut ausgebaut ist.

Für ein anderes Projekt hatte ich schon mal versucht, ersatzweise eine zusätzliche Serifenlose zu finden, die der insgesamt doch sehr schweren Lucida durch Überschriften in einer anderen Schrift einen leichteren Anblick verschafft. Vielleicht war ich nur nicht mutig genug, aber letztlich bin ich vor allen Kombinationen zurückgeschreckt.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben

Mit beiden könnte ich mich sofort anfreunden, wenn ich eine Idee hätte, welcher Mathefont dazu passen würde.

Bei der Caecilia fällt mir ja gerade ein: Elsevier hat das Journal »DNA Repair« vor zwei oder drei Jahren komplett auf die Caecilia umgestellt, was mir persönlich ganz ausgesprochen gut gefallen hat (jetzt ist es schon wieder etwas anderes). Die haben die Mathematical-Pi-Fonts für Formeln benutzt. Auch wenn die teilweise auf den ersten Blick überhaupt nicht zu einer serifenbetonten passen ist es mir doch beim lesen überhaupt nicht aufgefallen. Wenn die Formeln sauber vom Text abgesetzt macht es ja auch tatsächlich nichts, eher im Gegenteil, man erkennt sofort die Formeln als eine Einheit. Das geht natürlich nur sehr bedingt wenn Formelfragmente im Fließtext auftauchen, wie es ja durchaus vorkommen kann.

Grüße,

Christian

Geschrieben
Das geht natürlich nur sehr bedingt wenn Formelfragmente im Fließtext auftauchen, wie es ja durchaus vorkommen kann.

Und bei einem Reihenlayout kann man sich da ganz herrlich in die Nesseln setzen, wenn man das nicht von vorneherein einkalkuliert :-(

Nachdem ich noch mal länger im Netz recherchiert habe, steht nun doch die Palatino mit auf der Liste. In vielen Hochschulen wird sie inzwischen sogar wegen ihrer guten Lesbarkeit empfohlen.

Vorgeschlagen habe ich nun die Kombinationen

Palatino - Helvetica condensed

Palatino - Frutiger

Utopia - News Gothic

Minion - Frutiger

lmodern

Geliebäugelt habe ich für Überschriften noch mit der Metro und der Hypatia. Letztere gefällt mir besonders wegen ihrer Leichtigkeit. Aber zur Palatino, Utopia oder Minion passen für mein Empfinden alle beide nicht.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben

Hallo,

vielleicht mag jetzt doch mal jemand schauen, wie die Hypatia zu einigen von mir in Erwägung gezogenen Schriften passen würde.

Durch einen glücklichen Zufall hat sich jemand gefunden, der die Hypatia besitzt und eine Beispielseite gesetzt hat. Zu finden ist sie hier als PDF-Datei.

Beste Grüße,

Heinz.

Geschrieben

mmh ... ich bleibe dabei, das einzige, was mir für ein solches Buch gefallen würde, ist Utopia + News Gothic oder Minion + Frutiger.

Die Hypatia ist mir zu eigenartig.

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