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Die Schriftmuster der Welt in einer Datenbank …

Lesbarkeitstests

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Geschrieben

In Bezug auf die zu verwendende Schrift in der Werbung habe ich in einem US-Fachbuch (Advertising Secrets of the Written Word von J. Sugarman) einen interessanten Absatz gefunden. S., ein erfolgreicher Schreiber von Verkaufstexten, schreibt in Kapitel 18:

„Die Schrift die in diesem Buch verwendet wurde ist eine Serifen-Schrift. Warum? Weil in Lesbarkeitstests Serifenschrift eine höhere Verständlichkeit erreichte als Schrift ohne Serifen und zwar im Verhältnis 5 zu 1. Ich habe dies erst spät in meiner Karriere entdeckt, jetzt sind alle meine Anzeigen in Serifenschrift. Dies ist ein Test den ich gern früher gekannt hätte.“

Ich weiss nicht ob das auch für Deutsch gilt, wahrscheinlich ja. Bisher habe ich immer geglaubt je einfacher und klarer eine Schrift ist desto besser ist sie zu lesen. Im Internet verwende ich deshalb bewusst Arial. Kennen Sie irgendwelche anderen Hinweise auf diese Problematik bzw.Untersuchungen auf Verständnis von Texten bei Schriften mit und ohne Serifen?

Geschrieben
Ich weiss nicht ob das auch für Deutsch gilt, wahrscheinlich ja. Bisher habe ich immer geglaubt je einfacher und klarer eine Schrift ist desto besser ist sie zu lesen. Im Internet verwende ich deshalb bewusst Arial. Kennen Sie irgendwelche anderen Hinweise auf diese Problematik bzw.Untersuchungen auf Verständnis von Texten bei Schriften mit und ohne Serifen?

Quellen kann ich leider keine angeben, es gibt dazu aber tasächlich Arbeiten. Es kommt jedoch nicht nur auf die Schrift an, sondern auch auf andere Gesichtspunkte: den Satzspiegel, bei mehrspaltigem Satz: die Breite der Spalten usw. Will sagen: Typographie ? Font.

Geschrieben

Besonders schlichte, gleichförmige Schriften sind gerade nicht gut lesbar.

Denke beispielsweise an Gesichter: Gerade durch die vielen kleinen Einzelheiten, die wir gar nicht aus dem Kopf genau wiedergeben können, erkennen wir ein bekanntes Gesicht sofort.

Ebenso sind detailreiche Buchstaben, die sich in ihren Formen voneinander unterscheiden, besser lesbar.

Gast ChristianBüning
Geschrieben

kommt der Abschnitt aus dem Buch von David Ogilvy »über Werbung«?

Das ist aus den 80ern und in dem Zusammenhang trennt er sich noch von einigen anderen Dingen.

Geschrieben

Erst einmal vielen Dank für die freundliche Begrüßung und die Antworten. Wie gewünscht ist hier das Originalzitat:

"The type used for the text of this book is serif type. Why? Because in legibility tests, serif type produced greater comprehension than sans serif type and by a 5 to 1 margin. I didn't discover this until well into my writing career, but now all my ads are printed in serif type. This was one test I wish I had known about it earlier."

Natürlich spielen auch andere Faktoren eine Rolle, der Text liest sich nur so dass bei gleichen Ausgangsvoraussetzungen Schrift mit Serifen 5 zu 1 besser verstanden wird. Deshalb meine Frage.

Ich selbsst habe keine große Erfahrung mit Typografie, dafür muss man m.E. ein besonderes Gefühl entwickeln, das ist mir bisher nicht gelungen.

Gruß Karl

Geschrieben

Wenn das so allgemein gehalten ist, dann kann man im Grunde nur auf den Artikel »Die Mär von der Lesbarkeit« von Ralf Turtschi verweisen. Das einfach an Schriften mit oder ohne Serifen im Allgemeinen aufzuhängen geht eben nicht. Und wenn der Autor eine solche Aussage nicht belegt, man die Parameter der angeblich durchgeführten Untersuchungen also nicht nachlesen kann, dann hat das Zitat wahrlich keinerlei Informationsgehalt.

Grüße,

Christian

Geschrieben

??? ich habe eine längeren kommentar geschrieben und abgesenndet!

ist der zensiert? :|

Geschrieben

Ach, über Lesbarkeit zu philosophieren ist immer recht überflüssig, weil oftmals anz unterschiedliche Dinge damit gemeint werden. Dieser Begriff muss viel differenzierter betrachtet werden - mit zahlreichen Unterbegriffen. Auch Lesesituationen müssen in Betracht gezogen werden.

Alles andere kann man soich sparen, da es nur zu Verwirrung führt und vertane Arbeit ist.

Geschrieben
Schrift für sich allein ist nicht "lesbar" oder "nicht lesbar".

Na ja, nicht ganz. Fraktur z.B. ist außer für ein paar hartnäckig auf ihrer Besonderheit bestehende Individuen für den durchschnittlichen Bürger dieses Landes - gemessen an den Unterschieden zwischen Arial, TNR und Konsorten - schlicht unlesbar.

Geschrieben
Fraktur z.B. ist außer für ein paar hartnäckig auf ihrer Besonderheit bestehende Individuen für den durchschnittlichen Bürger dieses Landes - gemessen an den Unterschieden zwischen Arial, TNR und Konsorten - schlicht unlesbar.

Ja. Ich habe auch schon davon gehört, daß es über vier Millionen Analphabeten in Deutschland geben soll. Aber deshalb von »Durchschnitt« zu sprechen ist dann doch etwas übertrieben.

Geschrieben
Ja. Ich habe auch schon davon gehört, daß es bis zu drei Millionen Analphabeten in Deutschland geben soll. Aber deshalb von »Durchschnitt« zu sprechen ist dann doch etwas übertrieben.

Bornierter Quatsch: Analphabeten können auch bestleserlichen Text, meisterhaft gesetzt in jedweder Typo nicht lesen. Dem Fragesteller gehts um Leserlichkeit, der schnellen Rezipierbarkeit. Und da auf die Fraktur hinzuweisen wie dein Kollege oben ist genauso verquast, wie immer wieder den Gebrauch des lang-s zu fordern oder drauf zu bestehen, dass die Orthografie vor 2000 die einzig wahre ist. Das sind gottseidank so wenige, dass sie statistisch 0 Einfluss auf den Mittelwert haben.

Geschrieben
Schrift für sich allein ist nicht "lesbar" oder "nicht lesbar".

Na ja, nicht ganz. Fraktur z.B. ist außer für ein paar hartnäckig auf ihrer Besonderheit bestehende Individuen für den durchschnittlichen Bürger dieses Landes - gemessen an den Unterschieden zwischen Arial, TNR und Konsorten - schlicht unlesbar.

Belege, bitte, für diese Aussage! Ich habe bisher noch niemanden getroffen, der Fraktur nicht hätte lesen können. Auch Jägermeister, Hasseröder & Co. scheinen davon auszugehen, daß der Durchschnitt mit ihren Frakturbeschriftungen ganz gut zurecht kommt.

Geschrieben
Ja. Ich habe auch schon davon gehört, daß es bis zu drei Millionen Analphabeten in Deutschland geben soll. Aber deshalb von »Durchschnitt« zu sprechen ist dann doch etwas übertrieben.

Bornierter Quatsch: Analphabeten können auch bestleserlichen Text, meisterhaft gesetzt in jedweder Typo nicht lesen. Dem Fragesteller gehts um Leserlichkeit, der schnellen Rezipierbarkeit. Und da auf die Fraktur hinzuweisen wie dein Kollege oben ist genauso verquast, wie immer wieder den Gebrauch des lang-s zu fordern oder drauf zu bestehen, dass die Orthografie vor 2000 die einzig wahre ist. Das sind gottseidank so wenige, dass sie statistisch 0 Einfluss auf den Mittelwert haben.

Al?o für mich ergibt es ja ?chon Sinn, das ? und die Fraktur wieder einzuführen. Aber das ist ja statistisch nicht relevant ;-).

Und wieso diese Aufregung? Das mit der Fraktur sagt doch schon mein Name ;-).

Die Sache mit der Rechtschreibreform ist mir aber egal. Ob nun ARS oder NRS, Hauptsache es ist verständlich und richtig geschrieben.

Aber jetzt gleich von „borniertem Quatsch“ zu reden …

Obwohl, darum geht es hier ja eigentlich nicht :-).

Geschrieben
Schrift für sich allein ist nicht "lesbar" oder "nicht lesbar".

Fraktur z.B. ist ... - gemessen an den Unterschieden zwischen Arial, TNR und Konsorten - schlicht unlesbar.

Belege, bitte, für diese Aussage! Ich habe bisher noch niemanden getroffen, der Fraktur nicht hätte lesen können. Auch Jägermeister, Hasseröder & Co. scheinen davon auszugehen, daß der Durchschnitt mit ihren Frakturbeschriftungen ganz gut zurecht kommt.[/quote:2ictdqhz]

Wer die Lesbarkeit eines Fließtextes (und darum gehts doch hier im Thread) mit der Wiedererkennbarkeit einer mit Millionenaufwand promoteten Wortmarke in einem Topf wirft, ... dem beweis ich gar nichts. Lass einfach mal jemanden den gleichen A4-seitigen Text einmal in Fraktur und einmal in Arial oder was weiß ich gesetzt vorlesen und stopp die Zeit. Und lies, bitte, genau was ich geschrieben habe. Steht da "Fraktur ist unlesbar" oder "Fraktur z.B. ist ... - gemessen an den Unterschieden zwischen Arial, TNR und Konsorten - schlicht unlesbar"? Erstaunlich oberflächlich eigentlich, wo doch hier im Board üblicherweise das geschriebene Wort mit dem Seziermesser zerlegt wird.

Geschrieben

Durch Google habe ich herausgefunden dass für Pharma- und andere Branchen Lesbarkeitstests z.B. für Beipackzettel vorgeschrieben sind. Dabei wird eine qualifizierte Stichprobe zugrundegelegt.. Jetzt muss ich mal sehen welche Schriften für Beipackzettel verwendet werden, vielleicht gewinne ich darüber einen Hinweis ob an der Aussage von Sugarman was dran ist.

Jedenfalls vielen Dank für eure Hilfe, auch wenn die Auffassungen manchmal etwas divergieren.

Gruss Karl.

Geschrieben
Wer die Lesbarkeit eines Fließtextes (und darum gehts doch hier im Thread) mit der Wiedererkennbarkeit einer mit Millionenaufwand promoteten Wortmarke in einem Topf wirft, ... dem beweis ich gar nichts. Lass einfach mal jemanden den gleichen A4-seitigen Text einmal in Fraktur und einmal in Arial oder was weiß ich gesetzt vorlesen und stopp die Zeit. Und lies, bitte, genau was ich geschrieben habe. Steht da "Fraktur ist unlesbar" oder "Fraktur z.B. ist ... - gemessen an den Unterschieden zwischen Arial, TNR und Konsorten - schlicht unlesbar"? Erstaunlich oberflächlich eigentlich, wo doch hier im Board üblicherweise das geschriebene Wort mit dem Seziermesser zerlegt wird.

»Schlicht unlesbar« und »schlechter lesbar« sind zwei ganz verschiedene Dinge. Drück Dich also bitte das nächste mal deutlicher aus; so habe ich Dich falsch verstanden.

Geschrieben

Because in legibility tests, serif type produced greater comprehension than sans serif type and by a 5 to 1 margin.

Solange man nicht weiß, auf welche Quelle sich der Autor stützt, würde ich das erstmal als Mythos einordnen. Es ist ja hier nicht nur von der ominösen und schwer definierbaren Lesbarkeit die Rede, sondern eben sogar von »Verständlichkeit« – nach dem Motto: Ein und derselbe Satz wären plötzlich für einen Großteil der Leute unverständlicher, wenn man ihn in Arial setzen würde. Das kann man ja im Jahr 2009 kaum ernsthaft behaupten …

Die Diskussion um serifen- und serifenlose Schriften auf Webseiten ist eine ganz andere Baustelle, denn hier hat die Darstellungsqualität des Browsers/Betriebssystems einen entscheidenden Einfluss darauf, was besser lesbar ist.

Geschrieben

Die Beipackzettel die ich angesehen habe hatten alle serifenlose Schriften. Das spricht dafür dass die Auffassung von Sugarmann -abgesehen vom fehlenden Beleg- nicht richtig ist. Wenn jeder Beipackzettel durch einen Lesbarkeitstest gehen muss dann sind zumindest diewse Ergebnisse wohl stichhaltig. Allerdings kann es im Englischen ohne Versalien im Satz mit der Verständlichkeit auch anders sein.

Sugarmann hat ein sehr großes Versandunternehmen und macht viel Zeitungswerbung. Er muss ja wohl gute Erfahrungen mit Serifen-Schriften gemacht haben sonst würde er nicht sein Geld darauf setzen.

Danke für den Hinweis auf das Betriebssystem.

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