Dudi B. Geschrieben Februar 14, 2010 Geschrieben Februar 14, 2010 Woher stammt denn hier in der Diskussion die Gleichsetzung Handschrift = Schreibschrift? Für mich ist Handschrift das, was man mit dem Stift direkt in der Hand macht, ohne aus einem vorgefertigten Formenkatalog nur auszuwählen (sprich eine Tastatur zu benutzen).
PalinGenesis Geschrieben Februar 15, 2010 Geschrieben Februar 15, 2010 Ich beneide dahingehend meine Freundin, die lernte als Kind noch Kurrent (wir sind beide 25) um ihrer österr. Oma Briefe schreiben zu können.. und kann es heute noch.. In einer Geschwindigkeit und Präzission, egal ob mit Feder oder Bleistift, stets einfach nur wunderschön zum Ansehen.. Wie gerne würde ich weg von meiner Mischform (großteils einzelne Zeichen, jedoch einzeln verbunden, vor allem hin zu Vokalen oder Endungen zusammengefasst wie -ung, -gen) an Handschrift und hin zu einer schönen Schreibschrift.. Oft genug muss ich kurz etwas fehlendes Handschriftlich nachtragen, oder bei Präsentationen Ergänzungen dazu schreiben udn manchesmal schäme ich mich dann doch für meine Handschrift.. Mit Feder und Tinte/Tusche geht es ja dann doch bei mir, jedoch nur langsam und teils quälend.. Oft wird mir nachgesagt ich führe die Feder wie mein Vater seinen Meissel (ich bin Sohn eines Steinmetz), hätte ich damals in der Schule besser aufgepasst udn wäre nciht sofort bei der ersten sich bietenden Gelegenheit auf den Kuli umgestiegen (der lange bei uns als Schreibutensil verboten war, in den ersten Jahren mussten wir mit Füller schreiben. Rückblickend hätte man das ruhig noch ein paar Jahre länger durchziehen sollen.) Kurz gesagt: Ich bin für echten Schriftunterricht schon in frühen Jahren (von der Quadratura, über Unzial und Englischer Schreibschrift, Fraktur, Kurrent bis hin zu modernen) Die Schrift ist ein Fach, dass für mich mittlerweilen genauso wichtig ist wie Englisch und wichtiger als z.B. Biologie (was ich nie mochte.. ) PS: Natürlich keine ernst gemeinte Forderung, aber ein schöner Gedanke für mich
StephanB Geschrieben Februar 15, 2010 Geschrieben Februar 15, 2010 Hallo! Die Handschrift soll tot sein? Ich betreue als Doktorand an der Uni regelmäßig Studenten im physikalisch-chemischen Grundpraktikum. Dort, und in der Mehrheit der naturwissenschaftlichen Praktika im Grundstudium (bzw. der ersten vier bis fünf Semester des »Bätschelehr«-Studiums), ist es immer noch üblich, dass Versuchsprotokolle handschriftlich verfasst werden. Die eigentliche Auswertung der gewonnenen Daten darf und soll selbstverständlich mittlerweile mit Origin, Excel und Co durchgeführt werden und dann in das Protokollheft eingeklebt/-geheftet werden. Vor einigen Jahren wurde in unserem Praktikum mal ausprobiert, Protokolle zu erlauben, die mit LaTeX oder Word erstellt werden. Die Folge war ein gehäuftes Auftreten von simplen Copy-Paste-Plagiaten (Wobei in Word, OpenOffice etc. verfasste Protokolle davon deutlich häufiger betroffen waren als in LaTeX erstellte.). Handschriftliche können – und werden – auch kopiert werden, aber man kommt nicht umhin, sich, im wörtlichen Sinne, durch den Text hindurch zu arbeiten. Etwas ist mir jedoch in der letzten Zeit aufgefallen. Als ich vor etwa zehn Jahren im Grundstudium war, gab es noch keine PowerPoint Vorlesungen. Da in den Naturwissenschaften der Schreibfluss durch griechische Buchstaben, Formeln, Tabellen, Zeichnungen und Skizzen häufig unterbrochen wird habe ich mir, wie die Mehrzahl meiner Kommilitonen, angewöhnt ausschließlich Blockschrift zu verwenden (was für Formeln auch nötig ist). Mittlerweile sind Vorlesungen, in denen der Dozent an die Tafel schreibt zur Ausnahme geworden und PowerPoint-Folien werden zum Download bereitgestellt. Mittlerweile beobachten wir, dass Versuchsprotokolle erheblich häufiger in – schlechter – Schulausgangsschrift verfasst werden. Grupe Stephan
Hypathia Geschrieben Februar 19, 2010 Geschrieben Februar 19, 2010 Erst der Versuch die Orthographie abzuschaffen (Stichwort: neue deutsche Doofschreibung) und jetzt dieses merkwürdige Pamphlet gegen die Handschrift, was ja nur ein Angriff auf das Erlernen des Schreibens an und für sich sein kann, und was kommt dann? Wann höre oder lese ich den Aufruf, daß wir doch wieder zum Analphabetismus zurückkehren sollten? Ich faß es nicht!
Hypathia Geschrieben Februar 19, 2010 Geschrieben Februar 19, 2010 verstehe ich nicht – tut mir leid. Ich habe damals in der Grundschule noch gelernt, wie man sein Schreibwerkzeug locker in der Hand hält. Zu meiner Zeit schrieb man noch mit Füller und Tinte, Kugelschreiber waren verboten. Und das ist kein Unsinn, denn "locker in der Hand" und "die Kugel senkrecht und fest gegen das Papier drücken" sind nunmal ein Oxymoron. Dieses "locker in der Hand" lernt man entweder mit einer Schreibfeder (darf gerne auch ein moderner Füllfederhalter sein), oder gar nicht.
Norbert P Geschrieben Februar 19, 2010 Geschrieben Februar 19, 2010 ... oder mit einem weichen Bleistift. Dann geht's irgendwann sogar mit einem Filzstift :D
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