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Bachelor (B. Eng.) Schreibweise

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Geschrieben

Sehr geehrte Collegen,

zunehmend erscheinen ja jetzt die Bachelor-Grade auf Visitenkarten. Gibt es eine DIN, die festlegt, wie diese typographisch zu behandeln sind?

Die Wikipedia verzeichnet z. B. für den Bachelor of Engineering in Deutschland keinen Wortabstand (B.Eng.), aber für Österreich durchaus (B. Eng.). Nun weiß ich, daß die Wikipedia nicht das Wort Gottes ist und daß ungewiß ist, ob die jeweiligen Autoren überhaupt über diesen Abstand nachgedacht haben. Insofern könnte dieser Unterschied zufällig entstanden sein. Oder gibt es hier wirklich einen Unterschied diesseits und jenseits der Alpen?

Soviel ich weiß, wird der Bachelor-Titel dem Namen nachgestellt, was mir akut die Visitenkarte eines Kunden ziemlich verhunzen würde. Wie dogmatisch ist das zu sehen? Kann man den Titel analog zum »Dr.« auch dem Namen voranstellen?

Danke für Hinweise.

Geschrieben

Natürlich kannst du den Namenszusatz auch dem Namen voranstellen. Es ist aber total unüblich und wirkt lächerlich, quasi wie "will Dr. sein aber es hat halt nicht gereicht".

Dass ein B. Eng. Hans Mustermann eine Visitenkarte schlimmer aussehen lässt als ein Hans Mustermann B. Eng. kann vorkommen, das kenne ich auch zu gut. Du kannst immer noch den Namenszusatz in eine eigene Zeile nehmen, wenn der Gute so titelgeil ist. Ich kenne es aber eigentlich nur von Möchtegerns, dass sie sich über ihren Titel profilieren müssen. Die anderen schreiben nur ihren Namen hin und glänzen durch Professionalität.

:D

Geschrieben

Überall nennen die Universitäten das ganze Bachelor, obwohl sie auch Bakkalareus nehmen könnten, finde ich ja viel schöner, das hat was :-). (Bei den Abkürzungen läuft das ja am Ende auf das gleiche hinaus.)

Geschrieben

Im Englischen ist es einheitlich und eindeutig geregelt: Sowohl der philosophical doctor als auch der bachelor werden grundsätzlich ohne Punkte und Leerzeichen abgekürzt und immer hinter den Namen gestellt.

John Pleass, BSc

David Brown, PhD

Grüße,

Christian

Geschrieben
Natürlich kannst du den Namenszusatz auch dem Namen voranstellen. Es ist aber total unüblich und wirkt lächerlich …

Na ja, die Überlegung ist, den Titel auf eine Zeile darüber zu setzen:

B. Eng.

Vorname Name

Dienststellung

Auf der Namenszeile bekomme ich den einfach nicht optisch sinnvoll unter, darunter ist aber die Dienststellung.

Ich kenne es aber eigentlich nur von Möchtegerns, dass sie sich über ihren Titel profilieren müssen. Die anderen schreiben nur ihren Namen hin und glänzen durch Professionalität.

Ach komm, auf eine Visitenkarte gehört das einfach, ich würde beinahe sagen: zwingend, wenn es eine dienstliche Karte ist. Dieser Kunde kann wirklich mit seiner Leistung glänzen. Aber potentielle Auftraggeber wollen einfach wissen, mit wem sie es zu tun haben, und da gehört bei einem Geschäftsführer z. B. dazu, ob er nun Dipl. oec. ist, also Kaufmann, oder B. Eng., also Techniker.

Überall nennen die Universitäten das ganze Bachelor, obwohl sie auch Bakkalareus nehmen könnten, finde ich ja viel schöner …

:tuschel: Ich kann Dir auch sagen, warum: Es kann einfach (fast) niemand Bakkalaureus richtig schreiben. Q.E.D.

Geschrieben
Überall nennen die Universitäten das ganze Bachelor, obwohl sie auch Bakkalareus nehmen könnten, finde ich ja viel schöner …

:tuschel: Ich kann Dir auch sagen, warum: Es kann einfach (fast) niemand Bakkalaureus richtig schreiben. Q.E.D.

Oh mea culpa, natürlich heißt ja ja Bakkalaureus (abgekürzt. B.).

Geschrieben

Oh Mann, das ist doch nicht wahr, oder? Da werden dann jetzt Leute jetzt echt den "Titel" führen, dass sie sowas wie ein Grundstudium abgeschlossen haben? Wo doch eigentlich auch "M.A." schon nicht führungswürdig ist ... aber es gibt ja auch Kandidaten, die "Dr. des." führen, weil sie seit Ewigkeiten an ihrer Dissertation sitzen. Ich finde das ebenso peinlich wie "cand. phil." :neenee:

Geschrieben

Wie oben schon erwähnt wurde, gehört im Englischen kein Abstand und der Titel wird immer nach dem Namen angeführt. Da diese Titel (heutzutage) ja aus dem angloamerikanischen Raum kommen und jetzt jeder international sein will, würde ich mich auch daran orientieren.

@ Norbert P: Ich selbst würde Bachelor nie anführen, überhaupt keinen Titel, aber ich finde es nicht peinlich, wenn es jemand tut. :D

Mein Bachelor z.B hat 4 Jahre Vollstudium gedauert, in der Zeit haben zumindest in Ö schon viele Leute einen Magister und der wird in Ö ganz normal angeführt. In vielen Fällen ist der Bachelor kein Grundstudium mehr, was die Zeit und die Lern[stoff]menge betrifft. Meine Cousine in Amerika, hat den MA übersprungen und direkt vom BA mit Auszeiuchnung den PH D gemacht in Geschichte.

Viele Grüße, Peterlee, BA Hons. :lol:

Geschrieben

@ Pachulke: Niemals vor den Namen, da gehen nur Dr., PD und Prof. Wenn schon, dann nach dem Namen, wie weiland M.A.

@Peterlee: Ist der Magister in Ö nicht was anderes, eher so wie ein (FH-) Ing., oder wie war das gleich nochmal?

Geschrieben
Gibt es noch Meinungen zur Frage des Wortabstandes und dazu, ob es u. U. zulässig ist, den Titel dem Namen voranzustellen?

Die Doktor- und Diplomgrade werden üblicherweise vorangestellt, die übrigen akademischen Grade nachgestellt. Es kann dir natürlich keiner verbieten es anders zu machen, also ist es zulässig.

Die Schreibweise im deutschsprachigen Raum ist üblicherweise wie in diesem Artikel angeführt, es kann dir natürlich keiner verbieten es anders zu machen. Ich kenne Firmen die auch Doktor- und Diplomgrad nachstellen, weil sie der Meinung sind dass der Mensch wichtiger ist als sein Studienabschluss (oder gar gekaufter Doktorgrad :D ).

Geschrieben

In Österreich haben bis vor einiger Zeit die Absolventen von Fachhochschulen Mag. (FH) gschrieben bzw. dazuschreiben müssen, um ihren Titel zu schmälern und um eine Trennlinie zum herkömmlichen Magister zu ziehen. Diese Titel wurden aber jetzt umgestellt auf BA/ B Sc. / usw. Abschlüsse.

Ja stimmt, Magister = FH Ing. und etwas unter dem Dipl. Ing

In Ö stehen die Leut auf Titel, kriegst vor allem in alten Kaffeehäusern mit :lol:

Ich persönlich finde diese Titel Reiterei sowieso unnötig und furchtbar, aber wie gesagt, wenn in Ö früher Mag. (FH) ganz normal etabliert war, sollte auch BA oder B Sc. heute aus Fairness normal sein.

Geschrieben
@ Pachulke: Niemals vor den Namen, da gehen nur Dr., PD und Prof. …
Und die Diplomgrade :D
@Peterlee: Ist der Magister in Ö nicht was anderes, eher so wie ein (FH-) Ing., oder wie war das gleich nochmal?
Das wurde in den letzten Jahren geändert, angepasst und verkompliziert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Magister#.C3.96sterreich

Geschrieben

Danke, die Herren. Bin etwas klüger als zuvor.Werde wohl doch den Titel nachstellen, und zwischen B. und Eng. einen irgendwie halben Abstand packen.

Geschrieben

Du kannst ja einen kleinen Schönheitsabstand machen, im InDesign mit Alt+Richtungstasten oder ein 1/8 Geviert.

Viele Grüße

Geschrieben
Im Englischen ist es einheitlich und eindeutig geregelt: Sowohl der philosophical doctor als auch der bachelor werden grundsätzlich ohne Punkte und Leerzeichen abgekürzt und immer hinter den Namen gestellt.

John Pleass, BSc

David Brown, PhD

Wie bitte? The Associated Press, The New York Times und meine Frau die Englisch-Professorin sehen das gaaaaanz anders. ;-)

So mal eben auf die Schnelle habe ich nur bei APA Style eine klare Empfehlung gegen Punkte gefunden. (Fragt mich jetzt nicht, warum ausgerechnet die American Psychological Association eine einflussreiche Stilfibel heraus gibt.)

Kurz und gut: es geht mindestens beides. In formalen Kontexten ist zumindest im amerikanischen Raum Ph.D. häufiger als PhD ohne Punkte.

Thorsten

Geschrieben
Ich selbst würde Bachelor nie anführen, überhaupt keinen Titel, aber ich finde es nicht peinlich, wenn es jemand tut. :D

Ob sich das Aufführen von Bachelor-Graden in Deutschland durchsetzen wird, werden wir erst in einigen Jahren wissen.

Im amerikanischen Raum ist das allerdings absolut unüblich (um es mal milde zu formulieren). Dass ein Mensch, der Visitenkarten herum reicht, ein College besucht und abgeschlossen hat, wird in weiten Kreisen einfach voraus gesetzt.

Kurz und gut: was auf einer dt. oder österreichischen Karte akzeptabel oder üblich sein mag, kann auf einer amerikanischen schnell lächerlich wirken. Man sollte dem Kunden vielleicht empfehlen, für Kontakte mit dem englischen Sprachraum (bzw. allen Geschäftspartnern, die mit dem angelsächsischen Uni-System eher vertraut sein mögen als mit dem deutschen) einen Satz Visitenkarten ohne den B.Eng.-Zusatz bereit zu halten.

Geschrieben

Wie bitte? The Associated Press, The New York Times und meine Frau die Englisch-Professorin sehen das gaaaaanz anders. ;-)

Das ist schön, daß Deine Frau Englisch-Professorin ist, das sagt aber zunächst einmal gar nichts aus. Schauen wir uns doch mal an, wie das von einigen repräsentativen Universitäten hier geregelt wird. MSc zuerst:

University of Nottingham

University of Edinburgh

University of Sheffield

University of Bath

University of Aberdeen

University of Leeds

University of Manchester

Und so weiter und so fort. Beim Google-Duell stehen MSc mit 25e6 Einträgen nur 5e6 Einträge unter M.Sc. gegenüber.

Ich könnte das jetzt genau so mit PhD machen, das ist mir aber zu blöd, das kannst Du selber machen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die Mehrheit der Britischen Universitäten auch hier die Form PhD benutzt.

Wie die Amerikaner das handhaben sei noch mal dahingestellt; da kenne ich mich aber auch nicht aus (und behaupte es auch nicht). :party:

Grüße,

Christian

Geschrieben

Das ist doch klar ein Fall von British English (BE) vs. American English (AE). (Nottingham, Edinburgh, Sheffield, Bath, Aberdeen, Leeds und Manchester liegen ausnahmslos in England und Schottland, kaum eine repräsentative Auswahl für die gesamte angelsächsische Welt.)

Die Briten setzen ja generell viel weniger Punkte, (i.a.R.) nicht mal hinter "Dr NAME"; das wäre in AE nun völlig undenkbar.

Was das Indiz der Google-Recherche angeht: ich hatte explizit von formalen Kontexten geschrieben, in denen in AE die Punkte üblicher sind. Die lassen sich mit einer einfachen Web-Suche nicht so einfach von Blog-Postings etc. trennen.

Was die ursprüngliche Frage angeht — wie sollte man es auf der Visitenkarte halten? — würden die allermeisten Adressaten sicher beide Formen akzeptieren, eben weil beide üblich sind. Es ist sicher nicht verkehrt, einfach die Form zu nehmen, die auf der Karte besser wirkt (und den Kunden glücklicher macht).

Thorsten

Geschrieben
Das ist doch klar ein Fall von British English (BE) vs. American English (AE).

Natürlich ist es das, ich lebe schließlich auch auf der kleinen Insel und nicht auf der großen! :wink:

Und so ganz verallgemeinern läßt sich das auch nicht; wenn Du z.B. auf der Seite der Stanford University nach »MSc« suchst, dann wirst Du durchaus bei Kursbeschreibungen auch fündig. Gleiches gilt für die Harvard University.

Ich kann gerade ums verrecken den link nicht mehr finden, aber die University of Nottingham hat irgendwo sogar eine Richtlinie für Studenten, auf der eindeutig der Gebrauch von MSc ohne Punkten und Leerzeichen angeraten wird.

Grüße,

Christian

  • 3 Monate später...
Geschrieben

Hallo allerseits,

ich bin neu hier und hätte auch eine Frage zu oben angesprochenem Thema. Ich hoffe jemand kann mir helfen:

Meine Chefin ist der Meinung, dass akademische Grade ohne FH-Zusatz dem Namen vorangestellt, mit FH dem Namen nachgestellt werden werden. Quasi so:

Dipl.-Soz.Päd. Petra Mustermann

Petra Mustermann Dipl.-Soz.Päd. (FH)

Stimmt das wirklich so? Ich konnte bisher nirgends Belege dafür finden, dass hier ein Unterschied in der Reihenfolge gemacht wird.

Vielen Dank!

Georg

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