Gast Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 Hallo, gerade einen Auftrag in kleiner vierstelliger Auflage fertiggestellt. Beim "Andruck" stellt mein Auftraggeber plötzlich fest, dass er ein Wort auf dem Titelbild ausgetauscht haben möchte (die Texte waren vorher schon zig-mal als absolut final deklariert worden): Hierbei handelt es sich um eine Mega-Headline. Da er sich, nach eigener Aussage, nicht vorstellen konnte, dass man dabei etwas falsch machen kann, wendet er sich nicht an mich, sondern an die Druckerei. Leider war das neue Wort wesentlich länger und läuft nun sehr unschön und circa drei Millimeter in das Wort in der neuen Zeile - die Auflage wurde bereits gedruckt. Dem Auftraggeber interessiert das Problem nicht und ist mit dem Ergebnis zufrieden. Ich selbst bin dagegen fassungslos: Da prestigeträchtige Projekt, welches überall in der Stadt verteilt wird, kann ich nun aus meinem Portfolio streichen, denn so ein Fehler ist ja wohl nun absolutes Grundschulniveau. Ich habe meinem Auftraggeber nahe gelegt, rechtliche Schritte gegen die Druckerei zu prüfen oder zumindest eine kleine, fehlerfreie Auflage kostengünstig drucken zu lassen. Was meint Ihr dazu? Vielen Dank im Voraus
Microboy Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 Das klingt sehr, sehr ärgerlich. Hatte die Druckerei offene Daten die sie bearbeiten konnte? Hat der Kunde nach der Änderung eine Freigabe erteilt?
Schwalbenkoenig Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 Wer war der Auftraggeber der Druckerei? Du oder der Kunde? Denn nur der Auftraggeber kann Regressforderungen an die Druckerei stellen.
Gast Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 Die Druckerei hat - irgendwie - mein PDF geändert. Auftraggeber der Druckerei war mein Auftraggeber. Ob sich mein Auftraggeber die veränderte Fassung nochmal hat zeigen lassen, weiß ich nicht: Seis drum, aufgefallen wäre es denen ja eh nicht.
ThierryM Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 Ich selbst bin dagegen fassungslos: Da prestigeträchtige Projekt, welches überall in der Stadt verteilt wird, kann ich nun aus meinem Portfolio streichen warum? zeig in deinem portfolio, was du gemacht hast – unabhängig davon, wie andere das im nachhinein verunstaltet haben. ein malermeister kann auch ein foto von einem sauber gestrichenen raum zeigen, selbst wenn der auftraggeber anschließend in eigenregie ornamente draufgemalt hat. und ein schriftentwerfer muss sich seiner entwürfe nicht schämen, auch wenn sie später, breitgezerrt und mit schlagschatten versehen, für die örtliche videothek werben. spätestens, wenn das prestigeträchtige projekt ein paar monate zurückliegt, wird sich niemand mehr an das aussehen der tatsächlich verteilten exemplare erinnern und jeder davon ausgehen, dass die version in deinem portfolio die endgültige fassung ist. kopf hoch! bye thierry
Gast Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 warum? zeig in deinem portfolio, was du gemacht hast – unabhängig davon, wie andere das im nachhinein verunstaltet haben. Das kann man natürlich so sehen, ich jedoch sage: Es wird immer auf mich zurückfallen. Und aufgrund der Auflage wiegt der Fehler - meiner Meinung nach - besonders schwer. Und: Die Geschichte, die ich Euch hier erzähle, möchte kein Personalchef hören.
BigB Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 Das ist doch nichts Neues, dass der Kunde in letzter Sekunde alles selbst verschlimmbessert. So Kunden hatte ich auch schon. Irgendwann ärgert man sich nicht mehr über solche Vollhonks.
ThierryM Geschrieben April 28, 2010 Geschrieben April 28, 2010 warum? zeig in deinem portfolio, was du gemacht hast – unabhängig davon, wie andere das im nachhinein verunstaltet haben. Das kann man natürlich so sehen, ich jedoch sage: Es wird immer auf mich zurückfallen. was wird auf dich zurückfallen? die verdorbene fassung ist in deiner bewerbung doch nicht enthalten und dein portfolio zeigst du hoffentlich nicht nur leuten aus deiner stadt in den nächsten wochen. ich würde die reichweite deines auftrags auch nicht überschätzen. selbst an leuten, die die branche beobachten, geht (notgedrungen) vieles vorbei. Und: Die Geschichte, die ich Euch hier erzähle, möchte kein Personalchef hören. kommt darauf an, wie du sie erzählst. bringst du sie als lustige anekdote rüber, wenn du gefragt wirst, wie du mit änderungen in letzter sekunde oder komischen kunden umgehst, kannst du durchaus den eindruck hinterlassen, entspannt mit solchen pannen zurechtzukommen. klingt auch gleich glaubwürdiger, als wenn man das nur so in den raum hineinsagt. bye thierry
Empfohlene Beiträge
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenEinloggen
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.
Jetzt anmelden