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Naturwissenschaftliche Schrift

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Ich suche eine Schrift für naturwissenschaftliche Arbeiten.

Da ich Biologe bin sollte der Zeichensatz äußerst gut ausgebaut sein: Griechische Buchstaben, mathematische Symbole, am besten diverse Pfeile für Chemische Gleichungen, uvm.

Ich habe gelesen, dass es gerade für den Formelsatz Serifenschriften nahezu unabdingbar sind. Eine passende Serifenlose für Überschriften wäre jedoch eine gute Ergänzung.

Schriftschnitte sollten auch ein Paar vorhanden sein. Ich bin mir nicht sicher, ob Regular, Kursiv, Kapitälchen und eine Fette ausreichen um sinnvoll, schlicht und dennoch schön auf bis zu 4 Überschriftenebenen auszuzeichnen. (Empfehlungen hierzu?)

Ins Auge gefasst habe ich schonmal die Minion Pro und die Linux Libertine. Mir fehlt allerdings die typografische Erfahrung um zu beurteilen ob die Libertine als freie Schriftart qualitativ hochwertig konstruiert wurde.

Ich bin bereit auch höhere Beträge für eine Schrift auszugeben wenn bezüglich ihrer Qualität überzeugen kann, wird sie mich doch noch viele Jahre begleiten (stecke noch mitten im Studium).

Wäre für jegliche Art von Vorschlägen oder Tipps dankbar.

Geschrieben

Vielen Dank und Verzeihung, dass ich euch so direkt damit überfallen habe. Habe jetzt schon öfter in diesem Forum gelesen und viele Interessante Sachen gelernt. Nur suche ich jetzt schon relativ lange nach einer passenden Schrift für mich, doch entscheiden konnte ich mich noch nicht so wirklich.

Es ist wirklich schlimm, außerhalb von typografischen Berufen so perfektionistisch zu sein. Gerade bei Protokollen braucht man dann oftmals ein vielfaches der Zeit der Kommilitonen, nur weil man es richtig machen möchte. :nana:

Gast ChristianBüning
Geschrieben

hallo Charles,

soweit ich weiß, kann die Palatino ne ganze Menge, vor allem Formelsatz.

[specimen=Darwins 1693:3vduybac]35171[/specimen:3vduybac]

Geschrieben
… Verzeihung, dass ich euch so direkt damit überfallen habe. …

So war mein post gar nicht gemeint :gimmifive:

Geschrieben

Ohne eine konkrete Schrift nennen zu wollen – zumindest nicht unmittelbar – wie gefällt dir die LaTeX-Schrift (Computer Modern) bzw. mit welchem Programm willst du arbeiten / arbeitest du?

Für Formeln ist LaTeX vielleicht die bequemste Variante und wenn du ein Dokument in eine KOMA-Skript-Klasse schreibst, sind die Überschriften auch serifenlos...

Wenn du willst, kann ich dir auch mal ein Beispiel basteln, in dem alles vorkomme, was du brauchst, wenn du mir ne Vorlage gibst....

Viele Grüße

Tobi

Geschrieben
Ohne eine konkrete Schrift nennen zu wollen – zumindest nicht unmittelbar – wie gefällt dir die LaTeX-Schrift (Computer Modern) ...

Häßlich wie eine zehnköpfige Unke! :twisted::bandit:

Für Formeln ist LaTeX vielleicht die bequemste Variante ...

:gimmifive:

... und wenn du ein Dokument in eine KOMA-Skript-Klasse schreibst, sind die Überschriften auch serifenlos...

Ist das dann automatisch in dieser unsäglichen Serifenlosen, die eindeutig noch deutlich häßlicher ist als Arial? :nana:

Die Auswahl an gut ausgebauten Schriften, die sich für (molekular)biologische Texte uneingeschränkt einsetzen lassen, ist nicht sonderlich hoch. Times New Roman, Palatino and Minion Pro sind alles Vertreter, die dauerhaften Einzug in die Fachliteratur gehalten haben (The EMBO Journal hat lange Zeit in Times gesetzt, jetzt in der Slimbach, Journal of Molecular Biology setzt in der Palatino, Nature setzt in Minion etc.). Eine etwas frischere Alternative ist die Warnock Pro, die mir bisher noch nicht in einem Fachjournal untergekommen ist. Auf Posterpräsentationen macht sie sich sehr gut, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Insgesamt habe ich einiges an Arbeiten insbesondere mit den ersten drei Schriften gesehen und weiß, daß man mit etwas Feingefühl sehr anständige Ergebnisse mit ihnen produzieren kann (meine eigene Dissertation, gesetzt in der Kombination Minion/Myriad findest Du z.B. hier).

Mit der Arno habe ich selber nie gearbeitet, die ist aber ebenfalls gut ausgebaut und kommt mit allen Zeichen daher, die Du brauchst. Von Typotheque gibt es die extrem gut ausgebaute und frische Fedra, die allerdings relative teuer ist. Bei den Serifenlosen gibt es Myriad Pro, Palatino Sans, Frutiger und Fedra Sans, alle recht gut ausgebaut und gut einsetzbar. Die Kombination Meta/Meta Serif hat doch bestimmt auch griechische Buchstaben? Das wäre ein weiterer Kandidat.

Dann gibt es eine ganze Reihe von Schriften, die gut ausgebaut sind, sich aber auf vier Grundschnitte (regular, italic, bold & bold italic) beschränken. Ich persönlich bin z.B. mit der Anselm Sans Pro von Fratisek Štorm für wissenschaftliche Präsentationen extrem zufrieden, wohingegen mir die Anselm Serif weniger gut gefällt. Hier dürfen natürlich auch die neuen C-Schriften von Office2007 nicht fehlen, von welchen insbesondere die Cambria auch für den Formelsatz erweitert worden ist.

Es lohnt sich in jedem Fall, einmal genauer in die Primärliteratur zu schauen, man findet dort desöfteren auch gelungene Kombinationen von regulären Schriften, die nicht speziell für Formelsatz vorgesehen sind, aber durch andere, passende Schriften erweitert werden. Ein Blick in die Font-Liste der entsprechenden pdfs lohnt sich immer.

Grüße,

Christian

Geschrieben

Das die KOMA-Serifenlose schön ist, hab ich nie behauptet... ich find die auch hässlich...

Und an die Serifenschrift habe ich mich mangels Alternativen eben einfach gewöhnt...

Geschrieben
Das die KOMA-Serifenlose schön ist, hab ich nie behauptet... ich find die auch hässlich...

Und an die Serifenschrift habe ich mich mangels Alternativen eben einfach gewöhnt...

Was meinst Du mit »mangels Alternativen«? Meinst Du das im Bezug auf ausgeprägten Formelsatz? Denn generell trifft das ja nicht zu.

Grüße,

Christian

Geschrieben

Naja... ich habe einfach die LaTeX-Schrift hingenommen und mich nicht damit beschäftigt, wie ich andere Schriften bekomme... zumal so alles Reibungslos funktioniert. :shock:

Geschrieben

Die Computer Modern ist halt ausgezeichnet ausgebaut. Die Latin Modern (Type-1-Fassung) hat unzählige Zeichen und Schnitte in den Größen 5, 6, 7, 8, 9, 10, 12 und 17 Punkt. Für Formeln sind besonders die kleinen Grade wichtig: So werden nämlich z. B. hoch- und tiefgestellte Zeichen in mehreren Ebenen aus der richtigen Größe gesetzt, und nicht einfach verkleinert. Hier mal zum Vergleich eine „Formel“ mit den richtigen Größenschnitten:

zn4l52.png

… und mit einfach nur verkleinerten Zeichen:

5uefkh.png

Das verbessert deutlich die Lesbarkeit, und die kleinen Zeichen sehen nicht so dürr und zerbrechlich aus. (Gedruckt ist es noch deutlicher als hier in dieser durch Hinting verfremdeten Bildschirmabbildung.)

Genauso gut ausgebaut wie die CM ist die MathTime Professional 2, eine Times mit mathematischen Zeichen und auch verschiedenen Größenschnitten.

Die Minion gibt’s als Multiple-Master-Schrift (falls man die noch irgendwo herbekommt?), damit kann man dann ja auch kleine Größen erzeugen.

Mit den neueren Windows- und Office-Fassungen wird die Cambria-Math mitgeliefert, eine auch ganz gut ausgebaute Mathematikschrift.

Und schließlich hat Walter Schmidt auf seiner Seite eine Reihe von Textschriften mit passenden Mathematikschriften (darunter auch MnSymbol, passend zur Minion) zusammengestellt. Als Mathematikschriften sind hier Zeichensätze zu verstehen, die mathematische Zeichen, also Klammern, Operatoren usw., aber auch griechische Buchstaben, in verschiedenen Größen enthalten. Die Auswahl ist nicht sehr groß …

  • 6 Jahre später...
Geschrieben
Am 29.4.2010 um 10:46 schrieb TobiW:

LaTeX

Es gibt mittlerweile auch ein Programm mit dem man ganz einfach mit solchen LaTeX Code schreiben kann. Nennt sich LyX. Es ist sehr einfach zu bedienen!

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