Gast Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Hallo, ich arbeite derzeit an einem Magazin und stelle fest, dass ich – aufgrund von Nicknames und Fachbegriffen – viele Guillemets (deutsch gesetzt) darin habe. Um den Text insgesamt mehr Ruhe zu geben, versuche ich im Moment deren Vorkommen zu minimieren: Dies geschieht durch Durchkoppeln oder schlichtes weglassen (beispielsweise bei Nicknames). Nur Frage ich mich, wann welches Vorgehen richtig ist. Beispiele: 1. Den Nickname Tick&Track (ohne Leerschritt) würde ich ohne Guillemets setzen. Was ist dann aber bei Team Blau (Man soll die Nicknames ja hinterher im Netz auffinden können)? 2. Was ist bei Erlebnis-Aktivitäten wie House Running oder Dinner in the dark? "House Running" und "Dinner in the dark" oder House-Running und Dinner-in-the-dark? Beides soll ja auch wieder gefunden werden, wenn man danach googelt. 3. Lost-Place-Caches? "Lost Place"-Caches? "Lost Place Caches"? Persönlich wäre mir die Variante ohne Guillemets am liebsten, allerdings ist es ja der "Lost Place" und eben auch der "Cache" – zwei ausländische Fachbegriffe. 4. Amerikanische Ortsangaben im deutschen Fliesstext: Ich sage nur Dishman Hills Natural Area und "Appleway"? Vielen Dank im Voraus
Gast bertel Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Du könntest zunächst die Guillemonts durch Guillemets ersetzen …
Gast Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Du könntest zunächst die Guillemonts durch Guillemets ersetzen … Immer diese Münchener ...
CRudolph Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Warum nicht einfach kursiven Satz verwenden? Wie das ja z.B. für Fachbegriffe eigentlich auch üblich ist? Wenn das eine Schrift mit einer guten Kursive ist, dann bleibt das trotzdem ruhig. Grüße, Christian
Gast Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Warum nicht einfach kursiven Satz verwenden? Wie das ja z.B. für Fachbegriffe eigentlich auch üblich ist? Wenn das eine Schrift mit einer guten Kursive ist, dann bleibt das trotzdem ruhig. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht: Das ist natürlich richtig, was Du schreibst.
CRudolph Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht: Das ist natürlich richtig, was Du schreibst.
Gast Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Was ist mit meinen anderen Punkten? Schon Feierabend? 8) Weiteres Beispiel: Harald Schmidt Show Assistent
Minimalist Geschrieben Mai 12, 2010 Geschrieben Mai 12, 2010 Nix gegen die Münchener - ich hab die Leute südlich vom Weißwurstäquator wider erwarten als ziemlich nett kennen gelernt! ;) Ich muss (und möchte) dem Herrn Rudolph das Wort reden, ich würde ebenfalls Fachwörter kursiv setzen. Anführen sieht sehr unbeholfen aus ("Willkommen auf unserer 'Webpräsenz'"...), und koppeln ist eben nur dann richtig wenns auch richtig ist ;) Dazu würde ich ein Wörterbuch hinzu ziehen. Der große Häuptling Bringhurst führt hierzu Douglas-fir, balsam fir, Oregon ash, mountain-ash, redcedar, yellowcedar, Atlas cedar etc. auf. Ortsangaben würde ich allerdings normal setzen, "Wir sehen uns in New York City" sieht einfach besser aus als "Wir sehen uns in New York City". :D Zu 3.: Sind wir bei Geocaching oder so...? Google hat bei mir irgendwie den Eindruck erweckt, dass der Ausdruck im anglophonen Raum nicht wirklich verwendet wird? Ich würde alle An- und Abführungen und Bindestriche weg lassen.
Gast Geschrieben Mai 13, 2010 Geschrieben Mai 13, 2010 Der große Häuptling Bringhurst führt hierzu Douglas-fir, balsam fir, Oregon ash, mountain-ash, redcedar, yellowcedar, Atlas cedar etc. auf. Kannst Du etwas über das Buch schreiben? Leider gibt es ja keine deutsche Übersetzung davon. Ferner befremden mich Bücher über Design und Typografie, in denen - offensichtlich - keinerlei Bilder enthalten sind.
Minimalist Geschrieben Mai 13, 2010 Geschrieben Mai 13, 2010 Oha, dabei waren Aufsätze doch immer meine Erznemesis in der Schule, zusammen mit Französisch... Mäh-wieh, isch versuch'es... Also, zunächst mal zur Sprache... Mein Englisch ist nicht das schlechteste, und ich mag die Sprache, persönlich hatte ich keinerlei Probleme damit, Herrn Bringhurst zu folgen. Das Buch ist allerdings auch sehr lesbar gehalten, die Sätze perlen nur so, ohne abgehoben zu sein. Man merkt, dass Bringhurst seine Sprache beherrscht, und zwar so, dass sie kultiviert klingt, ohne scheinbaren Tiefgang mit komplizierten Formulierungen oder ungebräuchlichen Wörtern darstellen zu müssen. Wenn man sich dann in den Inhalt vertieft, merkt man noch etwas sehr schnell: Der Häuptling ist verliebt. In Bücher, in Typographie, und in Sprachen. Insofern erinnert mich das Buch ein Stück weit an Tschichold, wobei aus Bringhurst weniger das aggressive Entsetzen beim Blick in die Typorunde spricht. Wenn er Spitzen austeilt, dann sind sie humorvoller formuliert - aber dabei nicht weniger spitz, nur weniger Atombombe ;) Das Buch beschäftigt sich rein mit der Lesetypografie, zu Geschäftsausstattungen oder Webdesign oder sonstwas wirst Du kein Wort finden. Was nicht heißen soll, dass diese Bereiche so unterschiedlich wären, dass Du das Buch nicht auch mit Gewinn lesen könntest, wenn Buchsatz jetzt nicht Dein tägliches Geschäft ist. Elements ist kein typisches Lehrbuch oder Nachschlagewerk. Ich habe es viermal mit Genuss von vorne bis hinten durchgeschmökert und weiß jetzt in etwa, wo ich Antworten suchen muss, und ich glaube das war auch die Absicht des Autors: das Buch ist zu gehaltvoll, als dass es ungelesen im Regal stehen und von Zeit zu Zeit via Register oder Inhaltsverzeichnis durchsucht werden sollte. Bilder? Also zunächst muss ich sagen, dass das ganze Buch ein Schaustück dessen ist, was der Autor einem vermitteln möchte. Man kann sich einfach am Buch selbst abschauen, wie Bringhurst vorgegangen ist. Weiterhin gibt es den Aussenrand der Seiten. Dort findet man zum einen den Namen des aktuellen Kapitels, Bemerkungen und die Fußnoten, zum anderen aber auch kleinere Bilder: Vergleiche zwischen Tabellen- und Mediävalziffern, zwischen roman und italic, exotische Schriften... Im Glossar je ein Beispiel zum erklärten Ausdruck, im Schriftenverzeichnis je einen Buchstaben der den Charakter der Schrift widerspiegelt... Und ja, es sind auch im Fließtext hunderte von Illustrationen, Schriftbeispielen etc etc pp. Kurz gesagt ist es eher eine beinahe unlösbare Aufgabe, das Buch an einer Stelle aufzuschlagen und nur blanken Text vorzufinden. :D Zusammenfassend noch ein kuzes Q&A: :? Kannst Du das Buch empfehlen? Oh ja! :? Ist es sein Geld wert? Allemal. :? Bedauerst Du an Deiner Anschaffung etwas? Ja, dass ich das Buch nicht gleich als Hardcover erworben habe... :? Ich sollte das Buch also kaufen? Bist Du immernoch hier!? Jetzt aber los!
Þorsten Geschrieben Mai 13, 2010 Geschrieben Mai 13, 2010 Geocaching … Google hat bei mir irgendwie den Eindruck erweckt, dass der Ausdruck im anglophonen Raum nicht wirklich verwendet wird? Für solche Fragen konsultiere ich gern die New York Times. Akzeptieren die Redakteure der grauen Lady einen Begriff, kann seine Verwendung im amerikanischen Sprachraum nicht verkehrt sein. Laut Suchfunktion ist »geocaching« (mitten im Satz natürlich klein geschrieben) Dutzende Male in der Zeitung aufgetaucht. Also alles im grünen Bereich.
Minimalist Geschrieben Mai 13, 2010 Geschrieben Mai 13, 2010 @ Thorsten: Da hab ich mich wohl missverständlich ausgedrückt: Ich meinte nicht geocaching, sondern bezog mich auf den Begriff aus OPs Frage #3, wo der Begriff Lost Place Caches auftaucht. Keine schlechte Idee übrigens, das mit der Times :D
Þorsten Geschrieben Mai 13, 2010 Geschrieben Mai 13, 2010 Ich meinte nicht geocaching, sondern bezog mich auf den Begriff aus OPs Frage #3, wo der Begriff Lost Place Caches auftaucht. Axso. Ja, da hast du Recht: lost place ist wohl nur im Denglischen ein feststehender Begriff.
Sebastian Nagel Geschrieben Mai 14, 2010 Geschrieben Mai 14, 2010 :? Kannst Du das Buch empfehlen? Oh ja! Oh ja! Ich hab das Lesen(!) genauso empfunden wie Minimalist.
Þorsten Geschrieben Mai 14, 2010 Geschrieben Mai 14, 2010 Keine schlechte Idee übrigens, das mit der Times Für alle, die mit der englischen Sprache — auf hohem Niveau — zu tun haben, kann ich dann auch noch wärmstens After Deadline, das Grammatik- und Stil-Blog der Times empfehlen.
Gast Geschrieben Mai 14, 2010 Geschrieben Mai 14, 2010 Der Minimalist scheint nicht wirklich ein Minimalist zu sein - vielen Dank.
Minimalist Geschrieben Mai 14, 2010 Geschrieben Mai 14, 2010 Axso. Ja, da hast du Recht: lost place ist wohl nur im Denglischen ein feststehender Begriff. Ja, so etwa sah das in der Googlesuche aus, aber ich bin mir da heutzutage nicht mehr immer so ganz sicher, ich hab oft das Gefühl dass die Suchergebnisse recht undurchsichtig nach Sprachen/Ländern gewichtet werden... Oh ja!Ich hab das Lesen(!) genauso empfunden wie Minimalist. Und wo hast Du Vorbehalte? :D Für alle, die mit der englischen Sprache — auf hohem Niveau — zu tun haben, kann ich dann auch noch wärmstens After Deadline, das Grammatik- und Stil-Blog der Times empfehlen. Cool! :D Ich schätze, dem werd ich am WE mal ein paar Stunden widmen müssen Der Minimalist scheint nicht wirklich ein Minimalist zu sein - vielen Dank. Whatcha said about my momma...? Du solltest mich erst mal zum Thema Erfreuliche Drucksachen oder Meisterbuch hören...
Þorsten Geschrieben Mai 14, 2010 Geschrieben Mai 14, 2010 Ja, so etwa sah das in der Googlesuche aus, aber ich bin mir da heutzutage nicht mehr immer so ganz sicher, ich hab oft das Gefühl dass die Suchergebnisse recht undurchsichtig nach Sprachen/Ländern gewichtet werden... Reichen dir die Einschränkungsmöglichkeiten der »Erweiterten Suche« nicht aus? Sicher, das ist nicht perfekt (bei einer Testsuche nach englischsprachigen Seiten mit »lost place« erschien immer die eine Flickr-Seite mit deutschen Inhalten [das liegt wohl daran, dass die ganzen Systemmeldungen weiter Englisch sind]), aber im Großen und Ganzen geht das doch halbwegs, oder? Ich habe zu meiner großen Freude entdeckt, dass man per »site:«-Schalter auch Länderdomains ausschließen kann. So lässt sich z.B. mit »site:-.uk« nach nicht-britischen Seiten suchen.
Minimalist Geschrieben Mai 14, 2010 Geschrieben Mai 14, 2010 @ Thorsten: Dös is jo grod dös: Da die Suchergebnisse dann trotzdem nicht eindeutig sind, frage ich mich immer, was mir da noch entgangen sein mag, oder inwiefern das Ergebnis einfach nicht aussagekräftig ist. Aber was das angeht kann man sich aufs Internet eh nicht verlassen...
Gast Geschrieben Mai 19, 2010 Geschrieben Mai 19, 2010 :? Ich sollte das Buch also kaufen? Bist Du immernoch hier!? Jetzt aber los! Soeben bestellt.
Minimalist Geschrieben Mai 24, 2010 Geschrieben Mai 24, 2010 Gute Entscheidung :) Hoffe es gefällt Dir ebenso gut wie mir :D
Gast Geschrieben Juni 26, 2010 Geschrieben Juni 26, 2010 Warum nicht einfach kursiven Satz verwenden? Wie das ja z.B. für Fachbegriffe eigentlich auch üblich ist? Wenn das eine Schrift mit einer guten Kursive ist, dann bleibt das trotzdem ruhig. Was passiert, wenn man bei Fachtermini Durchkoppeln muss/kann? Thesis-Sippe oder Thesis-Sippe oder Thesis-Sippe beziehungsweise SemiLight-Schnitt oder SemiLight-Schnitt oder SemiLight-Schnitt?
ThierryM Geschrieben Juni 26, 2010 Geschrieben Juni 26, 2010 Was passiert, wenn man bei Fachtermini Durchkoppeln muss/kann? Thesis-Sippe oder Thesis-Sippe oder Thesis-Sippe beziehungsweise SemiLight-Schnitt oder SemiLight-Schnitt oder SemiLight-Schnitt? Thesis-Sippe und SemiLight-Schnitt. bindestriche bleiben aufrecht. würde ich sagen. bye thierry
Typ Ø Geschrieben August 24, 2010 Geschrieben August 24, 2010 Edit: Ich entschuldige mich, dass ich das heilige Territorium des Threaderstellers unerlaubt betreten habe, und gelobe, nicht mehr ungefragt sein Reich zu betreten.
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