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Schrift um 1800

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

ich bin Musikverleger und würde mich freuen, einige Ideen zu Schriften bzw. Typographie für meine Ausgaben zu bekommen. Der größte Teil der verlegten Werke ist um 1800 entstanden. Für Werke aus Frankreich (aus der Zeit von 1790 - 1840) habe ich für Titel und Vorwort schon mit Fournier gearbeitet. Was könnte man noch nehmen? Ist eine Unterscheidung in die Entstehungsländer Deutschland / Italien / Frankreich möglich bzw. sinnvoll?

Für Vorworte kommt bisher bei mir Times New Roman, Goudy, Garamond und Fournier zum Einsatz. Nicht immer bin ich damit zufrieden - leichte Lesbarkeit und doch der gewisse Schwung

der die klassische Musik, aber vielleicht unbekannte Musik unterstreicht, wären schön.

Geschrieben

Klar, das ist so sinnvoll wie Du es empfindest: Es steht Dir frei eine topmoderne Schrift für alles zu verwenden, weil sie als roter Faden durch Deine Drucksachen gehen soll - oder Du suchst passende Schriften raus, was sicherlich viele Leute als extrem sinnhaltig ansehen :D

Baskerville, UK, 1750er

Bell, die "schönere Baskerville", UK, auch sehr beliebt in USA, 1788

Bodoni, I, irgendwann zwischen 1765 und 1813

Bulmer, UK, 1790er

Walbaum, D, ca. 1800

Didot, F, nach Schriften von Didot von ca. 1799-1811 entworfen

Das wären ein paar Beispiele schöner Schriften aus der Zeit :D Und die Fournier, aber die kennst Du ja bereits :D

Edit: Oh, und je nachdem von wann genau die Musik ist: ab den frühen 1800ern setzte ein Trend zu Tabellenziffern ein, vielleicht möchtest Du also beim Setzen am ehesten zu denen greifen, auch wenn die Fonts vielleicht mit Oldstyle Figures ausgestattet wurden :?

Geschrieben

Danke für die Antwort. Das hilft schon etwas.

Vielleicht sollte ich doch unterscheiden, ob ich das Titelblatt entwerfen will oder das Vorwort. Das Vorwort stelle ich mir vor allem leicht lesbar vor.

Der Titel sollte vielleicht etwas die Zeit und das Land unterstützen. Hier gab es ja mal eine Diskussion zu einem Titel der Bach Zeit. Wenn ich die alten Fraktur-Schriften von damals ansetze, so geht das für einen Titel meiner Meinung heute gar nicht. Aber man will ja auch mit der Schrift irgendwie die Musik unterstützen

Geschrieben
… Für Vorworte kommt bisher bei mir Times New Roman, Goudy, Garamond und Fournier zum Einsatz.

Die Times sollte man wohl besser ersetzen. Das ist eine reine Zeitungsschrift, auf optimale Lesbarkeit getrimmt, aber dem ästhetischen Anspruch eines Musikverlages eher nicht genügend.

Ich habe mal eine Schumann-Edition gesetzt mit einer Mischung aus Kleist-Fraktur und Tiemann.

[specimen=Orgelmusik:q9qgqgtq]45247[/specimen:q9qgqgtq]

Wenn ich die alten Fraktur-Schriften von damals ansetze, so geht das für einen Titel meiner Meinung heute gar nicht.

Warum eigentlich nicht?

Geschrieben
Danke für die Antwort. Das hilft schon etwas.

Vielleicht sollte ich doch unterscheiden, ob ich das Titelblatt entwerfen will oder das Vorwort. Das Vorwort stelle ich mir vor allem leicht lesbar vor.

Na, gut lesbar sind die Schriften allesamt, da haben echte Meister dran gesessen :biglove:

Wenn ich die alten Fraktur-Schriften von damals ansetze, so geht das für einen Titel meiner Meinung heute gar nicht.

Warum eigentlich nicht?

+1 :D

Geschrieben

Mit damals meinte ich, das ich einen heutigen Titel nicht genau so setzen sollte, wie die Titel um 1750 waren. Eine schöne Fraktur - Breitkopf zum Beispiel - gut. Nur verkaufe ich auch in das Ausland, ob da bei Fraktur alle so mitgehen? :D

Bell, Didot, Walbaum - sehr schöne Anregungen! Danke!

Geschrieben

Schau mal hier, unter 4 ist ein wirklich schönes Beispiel mit der Hoefler, der Mercury und der Gotham gezeigt. Das bringt ggf. noch mal eine wie ich finde passende modernere Komponente mit hinein.

Grüße,

Christian

Geschrieben
Mit damals meinte ich, das ich einen heutigen Titel nicht genau so setzen sollte, wie die Titel um 1750 waren. Eine schöne Fraktur - Breitkopf zum Beispiel - gut. Nur verkaufe ich auch in das Ausland, ob da bei Fraktur alle so mitgehen? :D

Als Zierüberschrift ist auch die Fraktur im Ausland noch verbreitet Also warum nicht?

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