Typofreund Geschrieben August 17, 2010 Geschrieben August 17, 2010 Hallo, ich soll eine Broschüre gestalten, die in schwarzweiß gedruckt wird. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich die bisher farbigen Bilder am ehesten konvertiere. - vorab per Photoshop umwandeln und dann in InDesign einfügen? - alle Bilder farbig einfügen und bei Erstellung des PDFs ein Schwarzweißprofil wählen? (wenn ja, welches?) - etwas ganz anderes? Was gibt es noch zu beachten? Viele Grüße und vorab schonmal vielen Dank Martin Lange
Minimalist Geschrieben August 17, 2010 Geschrieben August 17, 2010 Auf jeden Fall vorher im Photoshop umwandeln, da hast Du mehr Möglichkeiten das Ergebnis zu beeinflussen, was Kontrast etc. angeht :D
CRudolph Geschrieben August 17, 2010 Geschrieben August 17, 2010 Wenn Du einen Photoshop-Profi wie z.B. Dan Margulis fragen würdest, dann würde der Dir sagen, daß die automatisierte Umwandlung von Farbbildern in Graustufen selten befriedigende Ergebnisse liefern wird. Das liegt daran daß Farben mit großem Kontrast zum Teil mit ähnlichen oder gar gleichen Grauwerten wiedergegeben werden. Der Kontrast geht hier also verloren. Ein optimales Ergebnis erhält man nur durch gekonntes Überblenden der unterschiedlichen Farbkanäle. Auch wenn es sich vielleicht etwas perfektionistisch anhört: die einfache Konvertierung von Farbbildern in Graustufen hat bei mir nur sehr selten zu befriedigenden Ergebnissen geführt, auch wenn ich mir letztlich aus Zeitgründen selten die Mühe gemacht habe, eine Konvertierung manuell zu verbessern. Grüße, Christian
Sebastian Nagel Geschrieben August 17, 2010 Geschrieben August 17, 2010 In Photoshop ab CS3 gibt es die Funktion "Schwarzweiß" im Bild-Einstellungen-Menü. Damit können die einzelnen Farben je nach Motiv verschieden hell in Graustufen überführt werden. Und wenn's schön werden soll, ist das auch die einzige Möglichkeit, da es wirklich vom Motiv abhängt, ob jetzt das leuchtende Rot später mittelgrau, hellgrau oder dunkelgrau sein soll - je nachdem, was sich im Bild sonst noch abspielt. Eine Automatik kann das nicht erraten.
109 Geschrieben August 17, 2010 Geschrieben August 17, 2010 Hi, wenn man schon das Wort »Perfektionismus« hier liest, dann ... Willst du eine orthochromatische Filmaufnahme simulieren, dann must Du alle Rotwerte sehr dunkel darstellen (geringe Empfindlichkeit des Filmaterials für Rot), blaue Farben erscheinen hell. Willst du eine panchromatische Filmaufnahme simulieren, dann werden helle Farben hell und dunkle Farben dunkel dargestellt, z. B. Hellgrau und Gelb sind dann praktisch nicht mehr in Grauwerten zu unterscheiden. Viel Spaß!
Gast Geschrieben August 18, 2010 Geschrieben August 18, 2010 ich soll eine Broschüre gestalten, die in schwarzweiß gedruckt wird. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich die bisher farbigen Bilder am ehesten konvertiere. Das ist eine Wissenschaft für sich und sehr viel schwieriger als s/w. Lass in jedem Fall jemandem der sich auskennt, die Bilder kontrollieren. Und wenn Du es richtig nötig hast, kaufe Dir ein Buch zum Thema s/w Fotografie.
Uwe Borchert Geschrieben August 18, 2010 Geschrieben August 18, 2010 Hallo, ich soll eine Broschüre gestalten, die in schwarzweiß gedruckt wird. Nun stellt sich mir die Frage, wie ich die bisher farbigen Bilder am ehesten konvertiere. Das ist eine Wissenschaft für sich und sehr viel schwieriger als s/w. Ich interpretiere Deine Aussage mal so: Das Konvertieren von Farbbildern nach S/W (Graustufen) ist schwieriger und/oder aufwendiger als das Fotografieren in S/W (Graustufen). Das stimmt für einen echten Silberfotografen sicherlich. Ich bezweifle dass das bei der digitalen Fotografie so noch eindeutig stimmt. Es gibt durchaus brauchbare Wege aus Farbbilder gute Graustufenbilder zu machen. Lass in jedem Fall jemandem der sich auskennt, die Bilder kontrollieren. Und wenn Du es richtig nötig hast, kaufe Dir ein Buch zum Thema s/w Fotografie. Die Grundlagen für die Gestaltung und Motivwahl sind sicherlich immer noch die gleichen wie zu den guten alten Zeiten der Silberfotografie. Aber die alte Technik ist vielfach nicht mehr anwendbar. Bei richtiger Motivwahl und Gestaltung wie aus einem S/W-Lehrbuch kann man ein so gestaltetes Foto relativ einfach nach Graustufen wandeln. Wurde die Gestaltung aber S/W-untauglich ausgelegt kann man sich jede Mühe sparen. Ist zwar über das Thema des Forum raus, aber mal ein kleiner Tipp wie in vielen (aber nicht allen!) Fällen ganz normale Farbbilder in druckfähige Graustufenbilder gewandelt werden können. Das funktioniert bei typischen Straßenszenen mit Menschenmengen (z.B. Demos) und Portraitaufnahmen/Passbildern ganz passabel. (Also Aufnahmen die theoretisch auch in S/W geschossen werden können.) Man nehme das ergraute Original und belichte es mit den durch ein Hochpassfilter erzeugten Kanten (leicht geglättetes Original, Maske als Graustufenkopie anlegen und Gaussfilter rüberjagen -> dann sind nur noch die Kanten intransparent) nach. Dadurch gibt es mehr Kontrast und Kanten werden etwas hervorgehoben, aber das Bild wird dadurch dunkler. Das Mehr an Kontrast braucht man um den wegfallenden Farbkontrast zu kompensieren. Das Erdunkeln behebt man durch Abwedeln mit dem Rot-Kanal. Dadurch wird alles mit hohen Anteilen der Signalfarbe Rot heller und auffälliger bis aufdringlicher. Das ist ja auch eine Eigenschaft von Rot in Farbbildern. Einfach mal ausprobieren: Die beiden Ebenen anlegen und an den Reglern für das Nachbelichten mit den Kanten und dem Abwedeln mit dem Rotkanal schön justieren. Bis man das Prinzip so richtig intus hat vergehen aber einige Stunden mit üben. MfG
Gast Geschrieben August 18, 2010 Geschrieben August 18, 2010 Ich habe das gar nicht so detailliert betrachtet und bin von dem typischen Menschen ausgegangen, der ein graues Bild sieht/erstellt und denkt, dass das Ganze etwas mit s/w zu tun hat. Bei dem Titelbild meiner Abschlussarbeit bin ich da leider auch ziemlich auf die Nase gefallen. Deswegen riet ich zur Vorsicht.
Uwe Borchert Geschrieben August 18, 2010 Geschrieben August 18, 2010 Hallo, Ich habe das gar nicht so detailliert betrachtet und bin von dem typischen Menschen ausgegangen, der ein graues Bild sieht/erstellt und denkt, dass das Ganze etwas mit s/w zu tun hat. Genau das ist leider nicht ganz so trivial. DeviceMono -> S/W, Farbtiefe 1 Bit DeviceGray -> Graustufe, Farbtiefe 256 Bit DeviceRGB -> Farbe, 3 Kanäle je 256 Bit DeviceCMYK -> Farbe, 4 Kanäle je 256 Bit(?) Bei dem Titelbild meiner Abschlussarbeit bin ich da leider auch ziemlich auf die Nase gefallen. Deswegen riet ich zur Vorsicht. Ich rate da entweder zum Weglassen oder zum Griff zum Zeichenprogramm, so man (oder Frau) in der Lage ist es auch zu bedienen. Bilder fressen wahnsinnig viel Zeit. Und wenn man als vorgeblicher Profi (der ich ja nicht mal bin) dann noch Müll abliefert blamiert man sich. Was da manchmal so kommt ist echt zum ... http://uwes.suche-plus.de/galerie/images/revolver.svg [EDIT] Werft mal einen Blick auf den Ring am Finger und die Revolvertrommel incl. der Patronen. Eine einfache Umsetzung aus S/W hatte da nur eine undefinierte Graue Masse gebracht. Ein Quantisieren ergab auch nur jeweils eine Farbefläche ohne ausreichenden Kontrast ... [/EDIT] Man muss für eine solide Graustufendarstellung viele Bilder komplett umbauen. Bei Grafiken geht das ja noch ... so man genug Zeit investiert. MfG
Johannes C Geschrieben August 21, 2010 Geschrieben August 21, 2010 In Photoshop führen zum Glück immer viele Wege nach Rom. Ein Patentrezept für eine gelungene Umwandlung in ein Schwarzweiß Foto gibt es meiner Meinung nach nicht. Gerade bei Graustufen kommen in Photoshop durch verschiedene Filter und Einstellungen gleiche Ergebnisse raus. Ich bediene mich zum Beispiel sehr gerne der Verlaufsumsetzung mit einem Verlauf von weiß bis 100% Schwarz im CMYK-Bild, was äußerst passable Ergebnisse liefert und schneller geht, als alles andere. Siehe hier: http://www.mediafire.com/file/yqwb3mr5afzrw0p/sw.pdf Am Ende ist das gut, was gefällt und man sollte doch auf das Bild eingehen. Bei meinem Hellboy im Beispiel hab ich noch einfach zusätzlich noch etwas Tonwertkorrektur „betrieben“ für etwas rauhere Schatten für einen Comic-ähnlicheren Look, ohne zu übertreiben – oder schlimmer noch: dass die weißen Flächen alles überblenden. Uwes Vorschlag konnt ich bei der Gelegenheit nicht nachvollziehen. Kannst du das mal genauer erklären? So step by step. Klingt mir im Moment etwas sehr abenteuerlich aber würd’ mich interessieren.
Uwe Borchert Geschrieben August 21, 2010 Geschrieben August 21, 2010 Hallo, Uwes Vorschlag konnt ich bei der Gelegenheit nicht nachvollziehen. Kannst du das mal genauer erklären? So step by step. Klingt mir im Moment etwas sehr abenteuerlich aber würd’ mich interessieren. Den Schritt mit den Nachbelichten durch die Kanten: Eine Kopie des Bildes, dazu legst Du eine Maske an, glättest diese und jagst über ein Kantenfilter drüber. Dann hast Du nur noch die Kanten aus dem Bild und kannst damit Nachbelichten. Dadurch werden die Kanten im Bild dunkel nachgezogen. Probiere das aus und versuche verschiedene Einstellungen für die Deckkraft der „scharfen Maske”. [EDIT] Mit GIMP legst Du einfach eine Maske an und sagst beim Anlegen: Graustufenkopie der Ebene. Danach Gaußscher Weichzeichner und ein Hochpassfilter nach eigener Wahl anwenden. [ENDE] Nun hast Du ein kontrastreicheres und dunkleres Bild. Das muss aufgehellt werden. Da Rot eine Signalfarbe ist möchte ich alles Rote etwas mehr aufhellen als andere Farben. Auch haben viele Monochromsensoren einen bis ins nahe IR gehenden Spetralbereich, betonen Rot etwas stärker als die anderen Farben. Und durch das Abwedeln mit dem Rotkanal als Ebene ganz oben kann man diesen Effekt gut erreichen. Nehme mal ein Bild, lege eine Kopie des Rotkanal drüber, wedle damit ab und wandle dann kurzerhand nach Graustufen. Dann spiele mal am Regler für die Deckung und sehe Dir die Ergebnisse an. [EDIT] Die wählst Die Ebene des Original aus und sagst Zerlegen in Kanäle, klickst Grün und Blau weg, behältst den Rotkanal, kopierst diesen und fügst ihn in eine neue Ebene ein. [ENDE] Für die allerersten Versuche kannst Du die beiden Vorgänge jeweils einzeln ausprobieren und erst später beides zusammenwerfen. Wichtig ist das Verständnis was die beiden Ebenen „scharfe Maske” und „abwedelnder Rotkanal” jeweils mit den Bild machen. Das Verfahren hat IMHO einen großen Vorteil: Man hat am Ende ein Bild mit zwei Masken. Durch die Deckkraft der beiden Masken kann man dann im Graustufenbild Helligkeit und Kontrast noch in aller Ruhe einstellen und dann das fertige Bild als Kopie exportieren. Der große Nachteil: Es wirkt zuerst unverständlich und konfus. MfG
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