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Raubkopien bei Fonts

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Au ja, die Stockfotos! Als ich vor meinem Studium Praktikantin in Designagenturen war, gab es da noch zwanzig laufende Meter Stockagenturen-Kataloge. Oder mehr. Bavaria, Stockfood, Picture Press, Corbis, etc. Wenn die Designer der Agentur Bilder zu bestimmten Themen brauchten, dann haben wir Praktikanten hunderte Kataloge mit briefmarkengroßen Bildern durchgeflöht, geeignete Motive mit Klebezetteln markiert und uns dann mit den gesammelten Werken zum jeweiligen Designer geschleppt. Dessen Auslese mussten wir dann einscannen, damit er die Motive dann für seine Vorablayouts verwenden konnte. Und wenn wir ein Motiv eingekauft haben, dann bekam die Agentur das jeweilige Dia geschickt, musste es scannen lassen und das Dia dann wieder zurück an die Bildagentur schicken. Mein Gott, war das aufwändig! Und ist gerade mal zwölf Jahre her …

Geschrieben
In der Praxis hab ich die Erfahrung gemacht, dass Schriften zwar illegal kopiert werden, dann aber zu 99,99 % ungenutzt auf der Platte dümpeln. Wenn dann doch eine gebraucht und professionell eingesetzt wird, wird sie meist gekauft, weil die Raubkopie kein €-Zeichen hat, die Opentype-Fonts viel schöner und besser als der raubkopierte PostScript-Font sind usw. … Der Schaden hält sich also eher gering.

Ich sehe das (teils) ja auch so: die kopierten Schriften sind dann "inoffizielle Botschafter" beim Anwender, der im Ernstfall dann eine Lizenz kauft – auch wenn das natürlich Verführungspotential hat, es im Zweifelsfall doch nicht zu tun, speziell bei den weniger professionell (= unrealistisch kalkulierenden) Werkenden.

Dann gibts eben noch die Fälle, wo Agentur X dringend die Schrift Y von Zulieferer Z anfordert, weil ja die Deadline ... und es war nicht richtig abgesprochen so mit dieser exotischen Schriftwahl ... und überhaupt ...

Die mag ich nicht.

(Den Sammlern, die Schriften aus irgendwelchen Tauschbörsen privat horten, nur um sie zu haben ... denen seien sie von mir aus geschenkt.)

Geschrieben

ich jammere ja immer noch dem guten alten shareware-prinzip hinterher. alphabetum nutzte ich lange zeit als shareware-variante, kaufte sie mir aber, als ich lehrmaterialien gegen geld erstellte (ja, die kommerzielle nutzungslizenz). genau das gleiche mache ich demnächst mit der everson mono. und sonst nutze ich ja nur drei, vier schriften, die ich "geschenkt" bekam (dreingabe von adobe).

dieses prinzip, einen, zwei schnitte abgespeckt für nichtkommerzielle nutzung finde ich klasse.

ciao

phoibos

Geschrieben

Bei derartiger Geschäftspolitik darf man sich über "Raubkopien" nicht wundern.

Hmm. Hat Jemand mal die Ariel mit der Helvetica verglichen ?

Keinen einzigen Unterschied festgestellt ?

Und ? Klingelts schon ?

URL machte es sich noch einfacher:

Dort nennt sich die Futura "Futurex",

die Times "Timex" und so weiter.

Scheinbar alles ganz einfach :-)

Geschrieben
Hmm. Hat Jemand mal die Ariel mit der Helvetica verglichen ?

Keinen einzigen Unterschied festgestellt ? Und ? Klingelts schon ?

ring-ring ...

helvetica-arial.png?w=297&h=225

Natürlich sind das beides statische Grotesk-Schriften. Aber genauso haben auch Mercedes, BMW und Lexus Nobel-Limousinen im Angebot, die zwar alle den selben Zweck erfüllen, aber trotzdem ist jede anders.

URL machte es sich noch einfacher: Dort nennt sich die Futura "Futurex", die Times "Timex" und so weiter. Scheinbar alles ganz einfach :-)

Ich kenn die Schriften nicht bzw. finde auch nichts dazu – aber es könnte auch andere Gründe haben: Schriftformen inzwischen frei, Markenname aber noch nicht. Was noch nicht heißt, dass "URL" eine bestehende Font-Datei einfach umbenannt hat.

Wie das alles nicht lizenzierte Schriften rechtfertigen soll, bleibt natürlich offen. Selbst wenn es Klone gibt, muss ich ja nicht alle kaufen. Ich kann entweder beim (mühsam erarbeiteten) Original bleiben und den entsprechenden Preis zahlen, oder einen Klon lizenzieren, der halt oft billiger (in beiderlei Hinsicht) ist.

Geschrieben
Natürlich sind das beides statische Grotesk-Schriften. Aber genauso haben auch Mercedes, BMW und Lexus Nobel-Limousinen im Angebot, die zwar alle den selben Zweck erfüllen, aber trotzdem ist jede anders.

"Natürlich" sind beide Schriften Ein und das Selbe.

Namen sind Schall und Rauch, wusste Herr Goethe bereits.

Nenne die Ariel in Helvetica um und gebe der Helvetica den Namen Ariel und NICHTS hat sich verändert. (Fontographer machts möglich)

Nebenbei:

Ich kannte mal nen Kollegen, der kaufte die "Neue Helvetica".

Er zahlte dafür schlappe 1.200 Märker.

Ja, das waren noch Zeiten :-)

Geschrieben

"Natürlich" sind beide Schriften Ein und das Selbe. Namen sind Schall und Rauch, wusste Herr Goethe bereits. Nenne die Ariel in Helvetica um und gebe der Helvetica den Namen Ariel und NICHTS hat sich verändert. (Fontographer machts möglich) Nebenbei: Ich kannte mal nen Kollegen, der kaufte die "Neue Helvetica". Er zahlte dafür schlappe 1.200 Märker. Ja, das waren noch Zeiten :-)

Mit Verlaub, du redest ziemlichen Stuss. :schonklar:

Geschrieben

"Natürlich" sind beide Schriften Ein und das Selbe.

Namen sind Schall und Rauch, wusste Herr Goethe bereits.

Nenne die Ariel in Helvetica um und gebe der Helvetica den Namen Ariel und NICHTS hat sich verändert. (Fontographer machts möglich)

sind sie nicht, das ist schlichtweg quatsch was du erzählst.

die arial mag in den grundformen von der helvetica geklaut wurden sein,

trotzdem sind es zwei verschiedene schriften, wie sebastian bereits bewiesen hat.

ich schätze mal du bist laie und kommst nicht aus der grafikerbranche. ich weiss auch nicht was oder wer URL sein soll, meinst du vielleicht URW? ariel ist übrigens 'ne meerjungfrau.

Geschrieben
Aber trotzdem finde ich die Preise einfach unrealistisch. Wir sind nicht mehr im Bleisatz.

… Da wurde nicht gefragt, ob ich als Student für drei Schnitte in einem Plakat mal eben 150,- € übrig habe.

Das sind doch zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Professionelle Schriften werden vornehmlich für professionelle Designagenturen entwickelt. (Auch wenn sich der Markt mittlerweile auch langsam in den privaten Bereich ausweitet.)

Wenn eine Agentur ein Corporate Design für 5-stellige Summen entwickelt sind Schriftlizenzen, die einen wesentlichen Teil dieses Designs ausmachen, mit ein paar hundert Euro gut angelegt und völlig gerechtfertigt.

Dass der Preis dann für einen Studenten »unrealistisch« wäre, spielt für die Preisbildung genauso wenig eine Rolle, wie sich Ferrari darüber Gedanken macht, ob ich mir mit meinem Designer-Job deren Produkte leisten kann.

Geschrieben
sind sie nicht, das ist schlichtweg quatsch was du erzählst.

Na, dann fülle mal ne Seite in XPress mit ner Arial in 72 Punkt.

Ändere die "Schrift" in die schnöde Helvetica und Du wirst sehen,

dass sich dabei NICHTS ändert.

ich schätze mal du bist laie und kommst nicht aus der grafikerbranche.

Falsch geschätzt.

Ich bin seit 1964 freier Werbegrafiker und noch nicht völlig verblödet.

Geschrieben

Oh mein Gott. Wenn du dich wirklich als Werbegrafiker bezeichnest und den Unterschied zwischen Arial und Helvetica nicht siehst, dann ist es wohl mit deiner Kompetenz nicht weit her. Arme Kunden.

Oben Arial, unten Helvetica:

Bildschirmfoto 2010-09-01 um 11.45.07.png[/attachment:3jj76zdj]

post-14085-1355407662,5774_thumb.png

Geschrieben
sind sie nicht, das ist schlichtweg quatsch was du erzählst.

Na, dann fülle mal ne Seite in XPress mit ner Arial in 72 Punkt.

Ändere die "Schrift" in die schnöde Helvetica und Du wirst sehen,

dass sich dabei NICHTS ändert.

Aber im Bild oben sieht man doch recht gut, was sich ändert?

Geschrieben
sind sie nicht, das ist schlichtweg quatsch was du erzählst.

Na, dann fülle mal ne Seite in XPress mit ner Arial in 72 Punkt.

Ändere die "Schrift" in die schnöde Helvetica und Du wirst sehen,

dass sich dabei NICHTS ändert.

ich schätze mal du bist laie und kommst nicht aus der grafikerbranche.

Falsch geschätzt.

Ich bin seit 1964 freier Werbegrafiker und noch nicht völlig verblödet.

mit Xpress arbeitet heute keiner mehr. :party:

und wenn du aus der branche kommst, solltest du eigentlich einen unterschied

zwischen helvetica und arial bereits mal bemerkt haben. ich sehe gerade, du

stellst selbst schriften her, dann finde ich diesen verbohrten blick umso schlimmer.

Geschrieben
...Mal ganz davon abgesehen, dass es mich doch arg gewundert hat, dass eine Agentur keine Bodoni im Haus hat...

Mich hat auf Anhieb viel mehr gewundert, daß die eine Bodoni nicht erkennen.

Geschrieben

Eine Eventagentur ist halt kein graphischer Fachbetrieb.

>> Jürgen Geiger: Dein Avatar ist beim Hochladen irgendwie kaputtgegangen. Wahrscheinlich wieder Turbulenzen im Kabel und nicht bruchfest verpackt gewesen. :wink:

Geschrieben

Also als noch Student möchte ich auch mal kurz ein paar Zeilen zu der Diskussion los werden.

Als Student hab ich um ehrlich zu sein nicht immer das nötige Geld um mir mal eben eine komplette Schriftsippe zu kaufen. Möchte aber auch nicht meinen Rechner mit Raubkopien beladen.

Bisher habe ich es meistens so gehandhabt daß ich im Bekanntenkreis rumfrage ob jemand die Schrift hat und mir ein paar Zeilen setzen kann oder ob ich mir sein/ihr Notebook ausleihen darf um das selbst zu erledigen.

Das ist zwar umständlich und manchmal auch etwas nervig, hat bis dato aber ganz gut soweit geklappt. Zur Not habe ich in der Akademie etliche Schriften, so daß ich auch vieles dort erledigen kann.

Schriften gekauft habe ich aber auch schon einige, zum Beispiel die Refridgerator weil ich die einfach so klasse fand, daß ich die unbedingt haben musste. Dadurch das es meine eigene Schrift ist, setze ich sie irgendwie auch bedachter und mit einem viel besserem Gefühl ein.

Schriften kaufen tut also auch dem Ego durchaus gut.

Wenn jemand sich für persöhnliche oder nicht gewerbliche Zwecke eine Schrift runterlädt, diese dann benutzt und auch nicht weiter in den Umlauf bringt, finde ich das persöhnlich jetzt nicht so dermaßen tragisch.

Anderseits finde ich es einfach nur bescheuert wenn sich diverse Freelancer oder noch schlimmer Agenturen sich den Rechner mit 20.000+ geklauten Schriften vollballern und nicht eine einzige legal erwerben.

Das Geld, das man für eine Familie ausgibt hat man mit einem größeren Auftrag locker wieder drinnen.

Grüße

Florian

Geschrieben

Die "Refridgerator" kostet mit 3 Schnitten bei Linotype grob 120 Euro.

Meine "Font-A" dagegen mit 8 Schnitten schlappe 19 Euro.

Kein Wunder, dass sich immer wieder sparsame Menschen ihre Schriften "anderweitig besorgen" :-}

Geschrieben

Für die Refriderator habe ich 75$ bezahlt. Ein recht humaner Preis für eine so schön ausgebaute Familie.

Was bringt es mir für schlappe 19 Euro eine Schrift zu kaufen die dermaßen unansehnlich und dazu auch noch ohne einem .pdf. sheet präsentiert wird, die mir überhaupt nicht gefällt. :neenee:

Dann kann ich auch gleich auf eine Freefont zurückgreifen, da gibt es deutlich schönere und da bezahl ich nicht mal einen schlappen Euro.

Salut

Florian

Geschrieben
... eine Schrift zu kaufen die dermaßen unansehnlich und dazu auch noch ohne

einem .pdf. sheet präsentiert wird ...

Über Geschmack lässt sich streiten.

Das ganze Alphabet ist groß und deutlich sichtbar,

wozu soll ich dann auch noch diverse Anwendungsbeispiele dazu packen ?

Man kann's auch übertreiben :-}

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