KompiX Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Hallo an alle, ich hab da grad mal ein totals Blackout... :? Kommt hier ein Leerzeichen oder 1/4 Geviert o.ä. nach oder vor dem /: Mediengestalter/-in oder Mediengestalter /-in oder Mediengestalter/ -in Gleiches bei Freund/-in.... etc. und weiß zufällig jemand, wie das im französischen gehandhabt wird? Ich dank herzlich vorab Sonnigen Gruß Margot
Gast bertel Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Eigentlich kommt da kein Leerzeichen hin, aber es wird meist doch noch von Hand ein kleiner Leerraum reingefrinkelt, weil das / oft unzureichend gekernt ist. Soviel zu Theorie und Praxis. Ob die Franzosen so krank sind und immer beide Geschlechter meinen nennen zu müssen weiß ich nicht. Meine Französischkenntnisse beschränken sich auf die Nahrungsaufnahme.
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Eigentlich kommt da kein Leerzeichen hin, aber es wird meist doch noch von Hand ein kleiner Leerraum reingefrinkelt, weil das / oft unzureichend gekernt ist. Soviel zu Theorie und Praxis. Dem ist nichts hinzuzufügen :D Ob die Franzosen so krank sind und immer beide Geschlechter meinen nennen zu müssen weiß ich nicht. Meine Französischkenntnisse beschränken sich auf die Nahrungsaufnahme. Gibt es denn irgendeine Untugend die linksrheinisch nicht gepflegt wird ...? :wink: Wobei, so wie die auf ihre seltsame Sprache abfahren könnte man eigentlich erwarten, dass die wissen, dass weibliche Berufsbezeichnungen völliger Humbug sind ...
KompiX Geschrieben September 16, 2010 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2010 herrliche Antwort aber hat mir schon super weitergeholfen. Das mit der franz. Typografie ist so eine Sache! So kommt zum Beispiel nach einem Doppelpunkt : ein Leerzeichen. Definitiv! Aber super blöd schaut das aus. Daher meine Frage, wie das nach einem / ist. @Bertel: Ich arbeite an einer Broschüre die in D + F verfasst ist und von der EU (!) finaziert wird. Und die bestehen auf alle männlich/weiblich Formen... Ich danke! Gruß
KompiX Geschrieben September 16, 2010 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2010 ... nennt man Gender Mainstream
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 ... nennt man Gender Mainstream Nein, das nennt man »Ich hab die Sache mit den ›männlichen‹ und ›weiblichen‹ Geschlechtern nicht verstanden und die sogenannte Political Correctness hat mir dann den Rest gegeben«
KompiX Geschrieben September 16, 2010 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2010 griiiiiiiiiiiiiiiiiiiins macht Spaß bei Euch! Und hilft!
Gast bertel Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 … Das mit der franz. Typografie ist so eine Sache! So kommt zum Beispiel nach einem Doppelpunkt : ein Leerzeichen. … Das ist bei uns auch so
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 … Das mit der franz. Typografie ist so eine Sache! So kommt zum Beispiel nach einem Doppelpunkt : ein Leerzeichen. … Das ist bei uns auch so Du hasts erfasst™
KompiX Geschrieben September 16, 2010 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2010 so was blödes!!! ich meinte zwischen dem Wort und dem Doppelpunkt!!!! Ausbildungsformen : <<<<<<< Bei uns so: <<<<< Sorry
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Wo wir grad bei typografischen no-gos sind: !!!!
KompiX Geschrieben September 16, 2010 Themen-Ersteller Geschrieben September 16, 2010 ... Typographie bedeutet nicht, Buchstaben zu tippen, sondern Gedanken sichtbar und verständlich zu machen; in der Art, dass Inhalt, Schrift und Bild ein optisch und didaktisch befriedigendes Ganzes ergeben. -2008 Wolgang Beinert- hab mich nur geärgert!!! (!)
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 [...] ein optisch und didaktisch befriedigendes Ganzes [...] Das geht mit mehr als einem Ausrufezeichen nicht! Und wer ist eigentlich Wolgang Beinert? :wink:
Þorsten Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 von der EU (!) finaziert wird. Und die bestehen auf alle männlich/weiblich Formen... Ich hoffe mal, dass das nicht für englischsprachige EU-Dokumente gilt. Oder müssen die Briten etwa aus der Mode gekommene Formen wie teacheress, doctress etc. wieder einführen?
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Ich hoffe mal, dass das nicht für englischsprachige EU-Dokumente gilt. Oder müssen die Briten etwa aus der Mode gekommene Formen wie teacheress, doctress etc. wieder einführen? Ich schätze da muss dann »(m/f)« dahinter ... Ich würd's ja gern mal drauf ankommen lassen, ne Stellenanzeige mit nur »männlicher« Berufsbezeichnung aufgeben und dann bis zum obersten Gericht drauf klagen, dass die Damen und Herren Gesetzgeberinnen und Gesetzgeber mal Deutsch lernen müssen ...
Pachulke Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 von der EU (!) finaziert wird. Und die bestehen auf alle männlich/weiblich Formen... Ich hoffe mal, dass das nicht für englischsprachige EU-Dokumente gilt. Oder müssen die Briten etwa aus der Mode gekommene Formen wie teacheress, doctress etc. wieder einführen? It’s worse, much worse: And the rules have not stopped there - they also ban MEPs saying sportsmen and statesmen, advising athletes and political leaders should be used instead.Man-made is also taboo - it should be artificial or synthetic, firemen is disallowed and air hostesses should be called flight attendants. Headmasters and headmistresses must be heads or head teachers, laymen becomes layperson, and manageress or mayoress should be manager or mayor. Police officers must be used instead of policeman and policewoman unless the officer's sex is relevant. The only problem words that do not fit into the guidelines are waiter and waitress, which means MEPs are at least spared one worry when ordering a coffee.
Þorsten Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 It’s worse, much worse: Eigentlich nicht. Zumindest in den abtrünnigen Kolonien westlich des Atlantiks hat man dieses Problem viel pragmatischer gelöst als in Deutschland. Die Leute haben sich einfach darauf verständigt, dass die auf -ress endenden Formen nicht etwa zur Gleichberechtigung beitragen, sondern im Gegenteil Frauen eher diskriminieren (vielleicht auch weil die Form so einen verniedlichenden Charakter hat). So etwa im Sinne von: A woman can never be a real actor. At best, she can be an actress. Wenn heute eine Schauspielerin Sätze sagt wie »I am an actor«, hört sich das mittlerweile völlig normal an. Man stelle sich vor, wie viel einfacher es wäre, wenn man sich im deutschen Sprachraum ähnlich verständigt hätte. (»Es ist sexistisch, weibliche Lehrkräfte explizit als Lehrerinnen zu bezeichnen, weil so suggeriert wird, dass sie keine ›normalen‹ Lehrer sein könnten.«) Kurz und gut: actress und waitress sterben langsam aus und – um es mal mit Wowi zu sagen – das ist auch gut so. Was Formen angeht, die explizit ein »man« enthalten, sollte man nicht vergessen, dass sich diese Formen nur etabliert haben, weil Frauen diese Jobs früher nie gehabt haben. Daher ist es nur konsequent, sie der Realität anzupassen. Es klänge doch nun wirklich doof, wenn ein stolzer Vater sagen müsste: »My daughter is a policeman.« Ähnliches gilt für »Madame Chairman«. Früher gab es weder in Vorstandsetagen noch in Parlamentsausschüssen Frauen. Sollen wir dieser Ungerechtigkeit durch unsere Wortwahl ewig nachtrauern? Ansonsten fliege ich schon seit fast 20 Jahren mit British Airways, habe dort aber noch nie eine air hostess getroffen, nur flight attendants beiderlei Geschlechts.
Minimalist Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Man stelle sich vor, wie viel einfacher es wäre, wenn man sich im deutschen Sprachraum ähnlich verständigt hätte. (»Es ist sexistisch, weibliche Lehrkräfte explizit als Lehrerinnen zu bezeichnen, weil so suggeriert wird, dass sie keine ›normalen‹ Lehrer sein könnten.«) Nein, dann hätte man sich ja ausnahmsweise mal auf etwas verständigt, das zwar immer noch falsch begründet wäre, aber wenigstens in der Auswirkung korrekt ... :? Stattdessen wird nicht nur die Sprache vergewaltigt sondern auch noch der Gleichberechtigung ein Bärendienst erwiesen, indem mal eine weibliche Sonderform erschafft und somit implizit die Frauen aus der Gesamtheit der Menschheit ausschließt ...
Pachulke Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Früher gab es weder in Vorstandsetagen noch in Parlamentsausschüssen Frauen. Sollen wir dieser Ungerechtigkeit durch unsere Wortwahl ewig nachtrauern? Nicht passiv nachtrauern, aktiv restaurieren natürlich. :?
Kathrinvdm Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 »My daughter is a policeman.« Ja, das erinnert mich an „Frau Bundeskanzler“, bzw. „Frau Bundeskanzlerin“, was man auch manchmal hört. Aber, bei allen blöden weiblichen Wortendungen, „Gattin“ ist auch ein blödes Wort. Ein saublödes. Und „Landsmännin“ erst recht. Oder Jungs? So was möchte ich jedenfalls nicht gerne sein. :?
Gast bertel Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 … „Gattin“ ist auch ein blödes Wort. … So was möchte ich jedenfalls nicht gerne sein. :? Dann bliebe noch „Junggesellin“ für dich übrig.
Kathrinvdm Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 In der Tat! Aber Fräulein ist ja auch nicht wirklich besser, oder? 8) Also, „Frau“ und „Landsfrau“ sind doch ganz vertretbar.
Gast bertel Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 In der Tat! Aber Fräulein ist ja auch nicht wirklich besser, oder? 8) … Oh doch, ohne die gäbe es kein Fräuleinwunder, und das ist ja wirklich höchst allerliebst :D
Kathrinvdm Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Stimmt auch wieder. Klingt definitiv besser als „Junggesellinwunder“! :wink:
Pachulke Geschrieben September 16, 2010 Geschrieben September 16, 2010 Ich weiß sowieso nicht, was es gegen das Fräulein zu sagen gibt. Die Unterscheidung zwischen verheirateten und unverheirateten MitmenschInnen ist sowohl sprachlich als auch lebenspraktisch sinnvoll. Aber mir schwant, daß wir diese Diskussion schon mal hatten und gleich wieder Ulf aus dem Dunkel längerer Abwesenheit auftauchen könnte.
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