Sans Serif zur Minion

[Tad44]

Hallo zusammen,

als Serif benutze ich ausschließlich die Minion. Bisher habe ich ganz klassisch die Myriad als Sans dazu genommen. Nur muss ich zugeben, dass mir die Myriad nicht sondernlich gefällt.

Gerade bei Arbeitsblättern (z.B. mit Text in Spalten, Listenaufzählungen, Quellenkästen oder Gedichten, aber auch teilweise mit kürzeren Textabschnitten bis ca. 1/2 Seite) würde ich gerne eine andere Sans Serif benutzen. Diese Blätter sind bisher durchgehend in Myriad gestaltet.

Eine Alternative sollte möglichst zur Minion passen, da ich in "Nur-Text"-Dokumenten die Minion benutze und bisher die Myriad als Überschrift/Hervorhebung einsetze. Quasi als persönliche Cooperate-Identity :D

Meine Versuche gingen über Syntax (gut für längere Texte, aber zu wenig Absetzung von der Serif-Schrift), Frutiger (hat leider nur eine viel zu dicke Bold,sticht überproportional hervor,in Spalten zu weitläufig), Futura (längere Texte waren irgendwie anstrengend) ....

Wie sieht es mit der Gill Sans aus? Diese schlägt sich bei meinen Anforderungen recht gut. Nur: passt diese auch gut zur Minion. Oder gibt es bessere Alternativen?

Schönes Wochenende!

[Phoibos]

wie ist es mit der hypatia? http://www.adobe.com/type/browser/landi ... patia.html

[CRudolph]

Ich habe ja in letzter Zeit viel Minion/CamingoDos Pro semicondensed semibold benutzt. Mir persönlich gefällt das nach wie vor recht gut.

CamingoDos condensed

CamingoDos semicondensed

Wie wäre es ansonsten mit der Tungsten von Hoefler & Frere Jones? Oder, wenn es nicht condensed sein soll, die Karmina Sans von typetogether?

Grüße,

Christian

[Minimalist]

Scala Sans passt ebenfalls gut :D

[Tad44]

Danke für die bisherigen Vorschläge!

Die Hypatia habe ich gleich ausprobiert. Sie hat leider die gleichen "Probleme" wie die Frutiger. Die fette Auszeichnung ist für meinen Einsatzbereich einfach zu stark. Ansonsten wäre sie brauchbar.

Auf die CamingoDos habe ich leider keinen Zugriff. Wäre aber eine Überlegung wert. Vielleicht gönne ich mir einige Schnitte zu Weihnachten. (bin ja nur Laie).

Bin gerade am rumprobieren... Und nun habe ich eine allgemeine Frage:

Kann ich auch ganz auf eine serifenlose Schrift verzichten? Gibt es da eine Regel?

Gerade bei längeren, durchgehenden Texten finde ich dies eine ganz gute Wahl. Gerade da Minion ja auch über optische Größen verfügt.

Wie sieht es aber bei kürzeren Texten aus? Kann man hier auch eine Serifenschrift wählen, und eine gute Lesbarkeit erreichen? Ist das auch bei Aufzählungslisten ansprechend und lesbar? Hier bin ich mir nicht sicher. Gibt es da eine Regel oder von eurer Seite Erfahrungswerte?

Ich lade mal ein Beispieldokument hoch.

In schmaleren Spalten bin ich gerade von Minion Condensed angetan. Bin ich bis jetzt garnicht drauf gekommen. Bei einer 2 spaltigen Tabelle auf einem DinA4 Blatt hochkant, erscheint es mir angenehmer, als die Myriad oder Frutiger.

Ansonsten würde ich einfach für alles in der Minion und ihren verschiedenen Schnitten setzen. Oder ist das zu langweilig?

http://i55.tinypic.com/11rx537.jpg

http://i55.tinypic.com/212th6f.png

[Minimalist]

Also, grundsätzlich benötigst Du selbstverständlich keine Serifenlose in Kombination zu einer Serifenschrift; eine Schrift in einem Dokument durchgängig zu verwenden sieht sehr klassisch aus, immer eine Schöne Sache™:

Wenn Du für die Überschriften eine Serfienlose hernimmst, wird das Ganze etwas moderner:

Weiterhin eröffnen sich neue Möglichkeiten; auf einem Arbeitsblatt könntest Du beispielsweise die Aufgabenstellungen in der Serifenlosen setzen, dann bleibt Dir die Serifenschrift ganz für die reinen Daten, und vielleicht in kleiner für Randnotizen und dergleichen ...

Möglichkeiten gibts einige, aber auf die Serifenlose zu verzichten ist keineswegs falsch :D

[CRudolph]

Falsch ist in gewisser Beziehung sowieso der verkehrte Ausdruck. Es geht hier ja in erster Linie darum, daß sich die Überschriften deutlich vom Fließtext abheben. Das erreicht man ganz allgemein mit Kontrast. Das kann der Weißraum sein, oder eine andere Schrift, eine andere Farbe, Versalsatz, Kapitälchen etc. Weiterhin müssen die Ebenen sofort und eindeutig identifizierbar sein. Bei dem Beispiel von Minimalist wird das durch die Benummerung erledigt und muß daher bei der Gestaltung nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn man hingegen, so wie ich, die Benummerung als völlig überflüssig erachtet, dann muß man mehr Zeit darauf verwenden, die Hierarchie der Ebenen eindeutig zu klären.

Beispiele dazu findest Du in jedem Buch. Spontan fällt mir die die Diplomarbeit von Gerrit van Aaken dazu ein. Der benutzt eine andere Schrift, Schriftgröße, farbliche Abhebung und Linien-Elemente – trotzdem bleibt es für mich sehr stimmig.

In meiner eigenen Dissertation verwende ich nur die Minion; die Myriad kommt nur in Tabellenüberschriften und Bildunterschriften zum Einsatz. Auch wenn ich das heute vielleicht anders lösen würde: es funktioniert nicht schlecht. Wenn Du aber beide Dokumente vergleichst wird sofort deutlich, wie sehr sich der erste Eindruck unterscheidet.

Grüße,

Christian

[Minimalist]

Bei dem Beispiel von Minimalist wird das durch die Benummerung erledigt und muß daher bei der Gestaltung nur eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn man hingegen, so wie ich, die Benummerung als völlig überflüssig erachtet, dann muß man mehr Zeit darauf verwenden, die Hierarchie der Ebenen eindeutig zu klären.

Och ... Ich find schon dass es da einen sichtbaren Größenkontrast gibt ... ;) Allerdings hast Du völlig Recht, sobald man auf die Benummerung verzichtet, muss man sich andere Gedanken machen ... Wenn man an einem Punkt ankommt, wo das Design nicht mehr funktioniert, hat man ein Problem: Entweder ist man mit seinen Auszeichnungen nicht deutlich genug, oder vielleicht muss man sich auch mal Gedanken drüber machen, ob der Text wirklich 77 Gliederungsebenen braucht ... ;)

[Uwe Borchert]

Hallo,

ein paar Mal habe ich die Kombination mit der Franklin Gothic (Condensed) gesehen. Ja nach Version scheint das halbwegs zu passen. Allerdings war IIRC die ITC-Franklin-Gothic bisschen unpraktisch wegen der großen Strichdickenunterschiede zwischen der Regular und der Bold. Da sollte man statt der Bold die DemiBold nehmen.

Ps: Das mit den Condensed Schnitten und der DemiBold statt Bold sollte auch auf die Frutiger übertragbar sein. Hast Du schon in diese Richtung probiert?

MfG