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Fußnotenziffer vor oder nach dem Punkt?

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

steht die Ziffer der Fußnote vor oder nach dem Punkt? Oder spielt es eine Rolle, ob nur ein einzelnes Word oder der gesamte Satz referenziert wird?

Unmut:

Selbst mit Office 2010 werden für die Fußnoten Pseudohochzahlen verwendet. Und wenn ich es manuell ändere, wird es vor der PDF-Erstellung wieder zurückersetzt.

Geschrieben

das hängt davon ab, was du referenzieren willst. den ganzen satz: nach dem punkt. einen teil des satzen an der stelle, wo der referenzierte teil aufhört, ggf. vor dem punkt.

Geschrieben

Bringhurst setzt sie (in einem Beispiel, im eigenen Buch verwendet er den Außenrand der Seite für Anmerkungen und nummeriert daher nicht) nach dem Punkt und reduziert auch eindeutig nicht die Laufweite, vermutlich damit Punkt und Ziffer deutlich zu erkennen und die Ziffer auffindbar bleibt.

Geschrieben

Fußnote in welchem Sinn denn? In der wissenschaftlichen Literatur ist es üblich, bei Referenzierungen die Index-Ziffer vor den Punkt oder ggf. das Komma zu stellen, was an dieser Stelle auch angebracht ist, weil man eine definierte Aussage mit einer Referenz belegen will. Das gehört in diesem Kontext also zum Satz dazu und damit eindeutig vor und nicht hinter das Satzzeichen.

Grüße,

Christian

Geschrieben

Ja, ich korrigiere gerade für eine Bekannte ihr Diplomarbeit auf Satzbau und Typografie sowie Wortwiederholungen und logische Fehler.

Geschrieben
steht die Ziffer der Fußnote vor oder nach dem Punkt? Oder spielt es eine Rolle, ob nur ein einzelnes Word oder der gesamte Satz referenziert wird?

wenn es um einen (teil)satz geht, würde ich die fußnotenziffer hinter das komma oder den punkt stellen. dass deine bekannte damit keine referenz für das satzzeichen angeben möchte, ist wohl klar. und die löcher, die mehrstellige ziffern schlagen, sind schon erheblich:

loch.png

zeile 1 wäre meines erachtens auch durch rücken des punktes an/unter die ziffer nicht zu retten. sofern möglich, würde ich, wie bei 3, die ziffer näher an das satzzeichen heranrücken und einen ähnlichen abstand dahinter dazugeben. sonst geht das leerzeichen verloren.

nur wenn es um einzelne begriffe geht (also »typogra?e ist schön¹, gut² und wichtig³.«) oder der bezug anderweitig unklar werden könnte, sollte man eine platzierung der fußnotenziffer vor dem satzzeichen erwägen. ansonsten: schau dir oben an, wie’s aussieht.

bye

thierry

Geschrieben

Meiner Einschätzung nach solltest Du bei jeder Fußnote prüfen, ob damit nur einzelne Satzteile/Worte belegt werden (dann die Fußnote vor den Punkt) oder ob sich die Fußnote auf einen kompletten Absatz/mehrere Sätze bezieht , z. B. bei einem längeren Zitat (dann die Fußnote hinter den Punkt).

Einfacher Trick: Die Teile, auf die sich eine Fußnote bezieht, mit Bleistift umranden. Befindet sich innerhalb dieser Umrandung ein Punkt => Fußnote hinter Satzende-Punkt, ansonsten davor.

Aber ernsthaft ... Diplomarbeit in Word?

Das schreit geradezu nach Schmerzen. Warum tut man sich das an?

Ist es dieses faule "ach, in LaTeX muss ich mich ja vorher einarbeiten"-Syndrom?

<rant>

Muss mich da ein bisschen aufregen ... ich habe schon zu viele Diplomarbeiten von Bekannten zwei Tage vor Abgabe "nach LaTeX retten" müssen, weil Word ständig das Layout zerschossen hat, sobald ein Wort in eine andere Zeile gerutscht ist und es im Endeffekt schneller war alles in LaTeX neu zu bauen, statt sich in Word händisch um einen erträglichen Blocksatz zu bemühen.

Natürlich wusste jeder vorher, dass das Standard-Werkzeug der Wissenschaft für solche Dinge LaTeX ist. An vielen Universitäten werden ja auch vorher Einführungskurse dazu angeboten.

Die Betroffenen reagieren vorher natürlich mit "Ach, ich nehme für meine 150-seitige Diplomarbeit lieber Word. Damit kenne ich mich aus, ich habe letztens für Tante Elsa einen Einkaufszettel damit geschrieben." und fallen dann zwei Tage vor Abgabe auf die Schnauze, weil man eben für das "Layouten" von 150 Seiten in Word - oh Überraschung - doch mehr als 30 Minuten braucht.

Meiner Meinung nach verdient niemand ein Diplom, der nicht willens oder fähig ist, sich mit wissenschaftlicher Arbeitsweise vertraut zu machen. Dazu gehört auch LaTeX für das wissenschaftliche Publizieren.

</rant>

Geschrieben
Einfacher Trick: Die Teile, auf die sich eine Fußnote bezieht, mit Bleistift umranden. Befindet sich innerhalb dieser Umrandung ein Punkt => Fußnote hinter Satzende-Punkt, ansonsten davor.

Ja, das habe ich auch so weitergegeben.
Aber ernsthaft ... Diplomarbeit in Word?

Das schreit geradezu nach Schmerzen. Warum tut man sich das an?

Nun ja, ich selbst benutzte Word 2003 für meine DA. Die Vorlage wurde vom Institut geliefert und erstellte automatisch das Inhaltsverzeichnis, das Abbildungsverzeichnis sowie das Tabellenverzeichnis und es wurden vier nummerierte Überschriftebenen inklusive der Abstände bereit gestellt. Früher war das alles in Frutiger 55/56/65/66, aber die Uni-CI verlangt nun nach Arial. Probleme hatte ich auf 138 Seiten mit 141 Abbildungen keinen.

Ist es dieses faule "ach, in LaTeX muss ich mich ja vorher einarbeiten"-Syndrom?

Eher ein Punkt in den Abgaberichtlinien des Instituts, das explizit nach einer Word-Datei verlangt. Wäre der nicht gewesen, hätt ich mich auch sicherlich vorher eingearbeitet. Allerdings nicht in LaTeX sondern in InDesign.

<rant>

Muss mich da ein bisschen aufregen ... ich habe schon zu viele Diplomarbeiten von Bekannten zwei Tage vor Abgabe "nach LaTeX retten" müssen, weil Word ständig das Layout zerschossen hat, sobald ein Wort in eine andere Zeile gerutscht ist und es im Endeffekt schneller war alles in LaTeX neu zu bauen, statt sich in Word händisch um einen erträglichen Blocksatz zu bemühen.

Und du glaubst, dass jemand, der in Word das Layout mit Zeilenschaltung und den Einzug mit Leerzeichen macht und weder das geschützte Leerzeichen noch den bedingten Trennstrich kennt, kommt mit LaTeX klar? Ich kenne eine diplomierte Journalistin, die als Sekretärin eingestellt ist. Sie kennt weder die Taste Pos1 noch die Taste Ende.

Hat man sich etwas in Word (>=2003) eingearbeitet, bekommt man auch das Layout in den Griff und hat keine Schmerzen.

Geschrieben
Früher war das alles in Frutiger 55/56/65/66, aber die Uni-CI verlangt nun nach Arial.

Entweder werden die Unis immer ärmer, oder die Designer immer schlechter ... 8)

Eher ein Punkt in den Abgaberichtlinien des Instituts, das explizit nach einer Word-Datei verlangt. Wäre der nicht gewesen, hätt ich mich auch sicherlich vorher eingearbeitet. Allerdings nicht in LaTeX sondern in InDesign.

Das ist genau die gleiche Situation, wie in einer KFZ-Werkstatt, wenn der "engagierte Schrauber" seinen Wagen vorbei bringt und zum ausgebildeten KFZ-Mechatroniker meint "Der Wagen klappert so komisch. Das müsste ein Defekt am Einspritzventil sein!". Was tut dann der Mechatroniker? Genau! Freundlich lächeln und ignorieren.

Und du glaubst, dass jemand, der in Word das Layout mit Zeilenschaltung und den Einzug mit Leerzeichen macht und weder das geschützte Leerzeichen noch den bedingten Trennstrich kennt, kommt mit LaTeX klar? Ich kenne eine diplomierte Journalistin, die als Sekretärin eingestellt ist. Sie kennt weder die Taste Pos1 noch die Taste Ende.

Ist das nicht genau der Vorteil von LaTeX? Es bewahrt die Leute davor, irgendwelche Layout-Dummheiten zu begehen. Die Leute können Texte schreiben, brauchen nichts selbst zu "designen", "formatieren" oder "layouten" und mit LaTeX fällt am Ende ein perfekt lesbares PDF heraus, das alle Regeln der Typografie beachtet.

Geschrieben
Entweder werden die Unis immer ärmer, oder die Designer immer schlechter ...
sowohl als auch.
Freundlich lächeln und ignorieren.
das sagst du solange, bis du an einen prof kommst, dem formalia wichtiger sind als inhalte.
Die Leute können Texte schreiben, brauchen nichts selbst zu "designen", "formatieren" oder "layouten" und mit LaTeX fällt am Ende ein perfekt lesbares PDF heraus, das alle Regeln der Typografie beachtet.
naja, so einfach ist das nun wieder auch nicht. woher soll latex wissen, wann was kursiv sein muss? und wann ich betacode und wann unicode tippe? und dann gibt es bei latex auch nicht den luxus einer live-vorschau (ja, lyx kenn ich, ist aber imo noch weit entfernt von ooo oder vergleichbaren programmen). zudem ist tex immer auch irgendwie mathephobisch anrüchig.
Geschrieben

Ist das nicht genau der Vorteil von LaTeX? Es bewahrt die Leute davor, irgendwelche Layout-Dummheiten zu begehen.

Nein, tut es nicht, auch Leute die mit LaTeX gearbeitet haben liefern z.T. ganz großen Scheiß ab. Carfal hat recht: entweder man kennt sich mit typografischen Grundregeln aus, dann kann man auch in Word ein einigermaßen anständiges Design machen, oder man kennt sich eben nicht aus, dann hilft LaTeX im Zweifelsfall auch nur bedingt weiter. LaTeX ist kein Allheilmittel. Ohne Hand anzulegen sind die Ergebnisse zwar in der Regel rund eine Größenordnung besser als Standard-Dokumente aus Word, den typgrafischen Olymp stürmt man damit trotzdem noch lange nicht. Diese Diskussion taucht immer mal wieder hier auf und führt absolut zu nichts. :twisted:

Grüße,

Christian

Geschrieben

Es ist natürlich Unsinn, daß LaTeX von Zauberhand vollkommene Dokumente liefert. Ich hab da schon Sachen gesehen … :oops:

Gedankenstriche, Anführungszeichen, die richtigen Leerzeichen usw. muß man eben selbst richtig eingeben. Ohne Grundkenntnisse geht also auch mit LaTeX nix.

Das vollkommene Programm, mit dem der Standardnutzer nichts falsch machen kann, muß erst noch erfunden werden (warten wir nicht alle sehnlich darauf?). :?

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Thierry hat es sehr schön illustriert. Die Fußnotenziffer steht am Ende dessen, worauf sie sich bezieht. Bezieht sie sich auf den ganzen Satz, steht sie am Ende des Satzes. Wenn der Punkt den Satz beendet, dann gehört er in diesem Sinne zum Satz dazu; die Ziffer also hinter den Punkt. Umgekehrt bliebe ja unklar, ob sich die Fußnote auf den ganzen Satz oder nur das letzte Wort im Satz bezieht. Wenn die Fußnote hinter dem Punkt steht, bezieht sie sich noch lange nicht auf den folgenden Satz. Der beginnt erst mit dem Großbuchstaben.

Aber Vorsicht: Die Gepflogenheiten in einigen Wissenschaftsdiszplinen widersprechen nicht selten orthotypografischen Regeln. Gesetzt werden muß nach diesen Eigenarten, auch wenn sie falsch sind, sonst kann es Punktabzug geben.

Der Fußnotenhorror in Word ist mir bei meiner Magisterarbeit damals auch passiert. Am Abend vor der Abgabe stellte ich durch Zufall oder göttliche EIngebung fest, daß Word mittendrin eine Fußnote verschwinden läßt, so daß Fußnoten und Ziffern im restlichen Text um eins versetzt weiterliefen. Ich habe dann alles in Indesign gerettet. Das war damals noch Version 1.5 und auch kein Spaß.

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