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Liberation Serif als Ersatz zur Times New Roman

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen,

da mein alter Laptop leider den Geist aufgegeben hat, habe ich mir einen neuen zulegen müssen. Als Student habe ich mir einen günstigen Laptop mit Linux gekauft, da ich eh nur mit OpenOffice arbeite, im Internet surfe und mal eine DVD schaue.

Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich die ganzen Windows Systemschriften nicht mehr auf dem PC habe... Ich habe lange im Internet gesucht und als Alternative für Hausarbeiten und Handouts anstatt der Times New Roman wird entweder die Linux Libertine und die Liberation Schriftfamilie genannt.

Die Linux Libertine sieht in meinen Augen sehr gut aus und hat alle Zeichen/Funktionen die ich brauche. Die Liberation Serif ist eben praktisch, da sie ja die gleiche Weite, wie die Times hat und so meine Textdokumente weder kürzer noch länger werden. Da man die Handouts immer selbst mitbringen muss, versucht man ja alles auf eine Seite zu bekommen :) Außerdem sieht sie auch am Bildschirm gut aus, was scheinbar auch nicht selbstverständlich ist.

Genug der Vorrede: meine Frage ist jetzt die, dass die Liberation Serif vom Schriftbild anders aussieht als die Times. Irgendwie so "eckig" und "kantig". Kann ich sie trotzdem für meine geisteswisschenschaftlichen Arbeiten verwenden? Ich hab da irgendwie bedenken. Aber wenn man einmal auf Schriften achtet, dann sieht man einige solcher recht kantiger Schriften (gerade bei Reclam oder suhrkamp wissen) auch für wissenschaftliche Dokumente.

Was haltet ihr davon, oder habe ich Schriften übersehen, die für meinen Einsatz taugen. Einfach die Schriften von einem Freund kopieren möchte ich nicht. Ich habe das Geld für Windows nicht ausgeben wollen, also klau ich mir nicht wieder einen Teil zurück :)

Vielen Dank!

Geschrieben

Hallo Matthias,

Dass es – in den Augen vieler Typografie-Profis meist bessere – Alternativen zur Times New Roman gibt, ist schon erklärt worden.

Neben zahlreichen guten OpenSource-Schriften (Beispiele wurden genannt) gibt es aber auch hervorragende kommerzielle Schriften, die man kostenlos bekommen kann, weil sie (ebenfalls kostenloser) Software beiliegen. Hoch gelobt werden z.B. die Schriften Minion Pro und Myriad Pro, die beide beim Acrobat Reader dabei sind. In meiner Linux-Installation liegen die z.B. in /opt/Adobe/Reader9/Resource/Font/. Sie sind nur noch nicht installiert. Das darfst du aber ganz legal selbst machen.

Du darfst sogar die (älteren) Windows-Systemschriften installieren, also Arial, Times New Roman, die viel geschmähte Comic Sans und noch ein paar andere. In neueren Ubuntu-Versionen (mindestens ab 9.10) funktioniert die Installation z.B. so:

sudo apt-get install ttf-mscorefonts-installer

Geschrieben

Vielen Dank für die Antworten!

Dann werd ich bei der Linux Libertine bleiben und dank dem Nachinstallieren der Microsoft-Schriften kann ich meine alten Dokumente zumindest ohne Veränderung betrachten bzw. weiterbearbeiten.

Die anderen freien Schriften fallen alle mehr oder weniger weg: die Gentium ist mir zu dünn und die Garamond No8 sieht am Bildschirm grauselig aus. Da bekomm ich beim Tippen Augenschmerzen :) Wobei zu überlegen wäre, wenn alles geschrieben ist, einfach die Vorlage auf die Garamond zu ändern.

Die Minion u. Myriad Kombination ist wirklich gut. Super, dass man die verwenden darf.

Die Liberation-Schriftfamilie benutze ich jetzt nur für meine Briefe oder Handouts, da die Schrift auch noch gut lesbar ist, wenn ich sie auf meinem Tintenstrahldrucker ausdrucke und am miesen Unikopierer vervielfältige.

Ich denke so habe ich einen guten Mittelweg gefunden, um typografisch an der Uni nicht zu sehr aus dem Rahmen zu fallen und trotzdem etwas auch optisch ansprechendes herzustellen.

Noch eine kleine Nachfrage:

Soll ich von der Linux Libertine lieber die Truetype- oder die Opentype- Version benutzen? Laut der Readme soll die Opentype im Druck besser sein. Genaueres ist nicht erwähnt.

Kann man die Linux Biolonium auch in wissenschaftlichen Dokumenten benutzen? Sie sticht schon etwas heraus, mit ihren außergewöhnlichen Formen. Wobei: als Überschriften-Schrift ist das ja nicht so schlecht. Ansonsten setz ich die Überschriften einfach in der Libertine evtl. unter Verwendung des Kapitächen-Schnitts.

Geschrieben

Hast Du Dir von der Gentium auch den kräftigeren „Book“-Schnitt angesehen?

Ich wüßte nicht, was dagegen spräche, die Biolinum für Uni-Zwecke zu benützen. Es gibt ja aber noch einige andere kostenlose Grotesken. Siehe beispielsweise hier: Sans Serif zur Lido STF

Verwende das Schriftenformat, mit dem das Programm Deiner Wahl intern arbeitet. Verwendest Du etwa TeX und gibst PDF-Dateien aus? Dann nutze die Postscript-Fassung (otf). Einen sichtbaren Unterschied sollte es aber in der Regel nicht geben.

Geschrieben
Kann man die Linux Biolonium auch in wissenschaftlichen Dokumenten benutzen? Sie sticht schon etwas heraus, mit ihren außergewöhnlichen Formen.

Die Biolinum orientiert sich stark an der Optima. Finde heraus, ob die Optima in deiner Disziplin gern genommen wird. Wenn ja, ist auch die Biolinum kein Problem. Wenn nicht, würde ich eher die Finger davon lassen.

linux-biolinum.png

  • 1 Monat später...
Geschrieben

Gerade erst veröffentlicht: PT Serif von Paratype. Eine Serifenschrift in Auftrag gegeben von der russischen Regierung, kostenlos verwendbar für die Öffentlichkeit.

http://www.paratype.com/public/

Ist auch etwas komprimiert, wie Times New Roman, lässt sich also gut als Ersatz einsetzen. Am besten man verwendet sie z.B. in Größe 11pt anstatt TNR 12pt (und andere Anpassungen für andere Größen).

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