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Wie viele Kopplungstriche verträgt eine Stiftung?

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Geschrieben
Es liegt mir wirklich fern, dir hier zu nahe treten zu wollen, aber ich Pedant und darf dich zitieren:

"Dann könnte man zumindest das Divis mit einem besseren Gefühl weglassen, also: St. Johannes-Stiftung Beispielstadt"

Da hätten wir dann ja wieder das viel diskutierte Punkt-Strich-Problem:

St.-Johannes-Stiftung …

Geschrieben
… der anderen drei Jungs, oder? ;-)

Sorry, kann’s mir nicht verkneifen:

Die Ringo-Stiftung?

:-P

Geschrieben
Einspruch, Euer Ehren. Wenn der Ortsname Bestandteil des Namens ist muss er durchgekoppelt werden.

Aber nur, wenn der Gesamtname adjektivisch verwendet wird. Nicht, wenn er allein steht. Da kenne ich überhaupt keinen Fall, in denen (nachgestellte) Ortsnamen gekoppelt werden.

Ein FC-Bayern-München-T-Shirt schriebe sich auch so.

Sicher. Aber »Bayern-München« schreibst du sicher nicht.

Ludwig-Maximilians-Universität München ↔ Uni-München-Anstecker

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ↔ Uni-Magdeburg-T-Shirts

Georg-August-Universität Göttingen ↔ Uni-Göttigen-Aufkleber

Geschrieben
Aber nur, wenn der Gesamtname adjektivisch verwendet wird. Nicht, wenn er allein steht. Da kenne ich überhaupt keinen Fall, in denen (nachgestellte) Ortsnamen gekoppelt werden.

Es wäre trotzdem zulässig, wenn der Namensgeber seinen Stiftungsnamen so definiert.

Aber »Bayern-München« schreibst du sicher nicht.

Normalerweise schreibe ich das nicht so. Wenn ich aber eine Stiftung namens Bayern-München gründe, heißt die so. Weil das so definiert wurde. Und nur darum ging es mir: Nur weil etwas keiner macht, heißt es nicht dass es automatisch falsch ist. ;-)

Geschrieben
Es liegt mir wirklich fern, dir hier zu nahe treten zu wollen, aber ich bin Pedant und darf dich zitieren:

"Dann könnte man zumindest das Divis mit einem besseren Gefühl weglassen, also: St. Johannes-Stiftung Beispielstadt"

Dann habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt bzw. bin davon ausgegangen, dass man versteht, um was es mir geht.

Da Nr. 3 ja korrekt, aber optisch nicht so ankam, kam ja folgender Vorschlag:

Im Zweifel könnte man vielleicht noch den Bindestrich zwischen Sankt und Johannes weglassen, aber richtig wäre es nicht.

Darauf bezog ich mich. In diesem Falle, WENN ich unkorrekterweise das Divis weglassen WÜRDE, plädierte ich für ein »St.«, weil (in meinen Augen!) der Zusammenhalt zwischen Sankt und Johannes deutlicher gegeben wäre und man das Divis nicht so vermisste. Das meinte ich mit dem »besseren Gefühl«

:-D

Geschrieben
Ich bin halt ein elender Korinthenkacker ;-)

Korinthenkacker? Prinzipienreiter? Worte-auf-die-Goldwaage-Leger? ;-)

Bis dato habe ich mich auch dieser Spezies zugehörig gefühlt ... aber ich muss sagen, ich werde hier von einigen in den Schatten gestellt. :lol:

Geschrieben

„Sank-Johannes-Stiftung-Beispielstadt“ wäre auf jeden Fall falsch, auch wenn es jemand als Name festlegt. Nur weil sich das jemand ausdenkt wird es doch nicht grammatikalisch richtig!

„Sank-Johannes-Stiftung-Beispielstadt“ wäre höchstens richtig als Bezeichnung für die Stadt, in der es die genannte Stiftung gibt. Man könnte zum Beispiel sagen: „Ich wohne jetzt in der Sankt-Johannes-Stiftung-Beispielstadt!“. (Natürlich sagt keiner sowas.)

Und das Sankt-Johannes-Logo ohne Bindestriche funktioniert in meinen Augen bloß, weil man als Name der Stiftung „Sankt Johannes“ versteht, und das darunter stehende „Stiftung Behindertenwerk“ als nähere Erläuterung. Das wird noch verstärkt dadurch, daß im Seitentitel „Sankt Johannes | Stiftung Behindertenwerk“ steht, und die Stiftung sonst auch nur als „Sankt Johannes“ bezeichnet wird.

Geschrieben
„Sank-Johannes-Stiftung-Beispielstadt“ wäre auf jeden Fall falsch, auch wenn es jemand als Name festlegt. Nur weil sich das jemand ausdenkt wird es doch nicht grammatikalisch richtig!

Nein, das wäre eben nicht falsch, weil Eigennamen keiner grammatikalischen Regel zu folgen haben. Wenn ich meine Stiftung so nenne, dann heißt sie so.

„Sank-Johannes-Stiftung-Beispielstadt“ wäre höchstens richtig als Bezeichnung für die Stadt, in der es die genannte Stiftung gibt. Man könnte zum Beispiel sagen: „Ich wohne jetzt in der Sankt-Johannes-Stiftung-Beispielstadt!“. (Natürlich sagt keiner sowas.)
Das allerdings wäre falsch! Es heißt ja "Ich gehe in die Mozartstadt Salzburg" und nicht "Ich gehe in die Mozartstadt-Salzburg"
Und das Sankt-Johannes-Logo ohne Bindestriche funktioniert in meinen Augen bloß, weil man als Name der Stiftung „Sankt Johannes“ versteht, und das darunter stehende „Stiftung Behindertenwerk“ als nähere Erläuterung. Das wird noch verstärkt dadurch, daß im Seitentitel „Sankt Johannes | Stiftung Behindertenwerk“ steht, und die Stiftung sonst auch nur als „Sankt Johannes“ bezeichnet wird.

Endlich sind wir beim Thema. Genau das war nämlich mein Anliegen, als ich gefragt hatte ob das Logo dem Wortlaut der Eintragung folgen muss.

Geschrieben
„Sank-Johannes-Stiftung-Beispielstadt“ wäre auf jeden Fall falsch, auch wenn es jemand als Name festlegt. Nur weil sich das jemand ausdenkt wird es doch nicht grammatikalisch richtig!
Nein, das wäre eben nicht falsch, weil Eigennamen keiner grammatikalischen Regel zu folgen haben. Wenn ich meine Stiftung so nenne, dann heißt sie so.

Ich finde, ihr habt beide Recht! :schonklar:

Ja, Eigennamen müssen keinen Regeln folgen, aber ein Bindestrich zwischen Stiftung und Beispielstadt ändert nun mal das Bezugswort des ganzen Namens. Entweder geht es um eine Stiftung oder um eine Stadt. Wenn es um eine Stiftung geht, kann da kein Bindestrich stehen, egal ob das in den Statuten eingetragen ist oder nicht. So eine Schreibweise wäre in der Praxis nicht anwendbar.

Geschrieben
Nein, das wäre eben nicht falsch, weil Eigennamen keiner grammatikalischen Regel zu folgen haben. Wenn ich meine Stiftung so nenne, dann heißt sie so.

Na gut, dann heißt sie so, aber dann heißt sie eben grammatikalisch falsch! :twisted:

Das allerdings wäre falsch! Es heißt ja "Ich gehe in die Mozartstadt Salzburg" und nicht "Ich gehe in die Mozartstadt-Salzburg"

Dein Beispiel stimmt, aber es entspricht nicht meinem Beispiel! Das „Beispielstadt“ bei mir steht doch für Salzburg oder irgendeinen anderen Namen.

„Ich gehe in die Mozartstadt Salzburg“ entspricht: „Ich gehe in die Sankt-Johannes-Stiftungs-Stadt Beispielstadt“.

Aber stattdessen könnte man auch sagen: „Ich gehe in das Mozart-Salzburg“ (es könnte ja sein, daß es noch ein Salzburg gibt, das nix mit Mozart zu tun hat). Dem entspricht dann mein Beispiel: „Ich gehe in die Sankt-Johannes-Stiftung-Beispielstadt“. Oder wenn man einen Namen für „Beispielstadt“ einfügt: „Ich gehe in das Sankt-Johannes-Stiftungs-Blödlingen“.

Geschrieben

Ich jedenfalls gehe jetzt in die Landes-Haupt-Stadt und trink einen BIO-Tee. Was anderes kann man bei dem Dauerschneefall eh nicht machen. :twisted:

Geschrieben
… der anderen drei Jungs, oder? ;-)

Liebe Katrin, wie bibelfest bist du denn? Natürlich ware es 5 Jungs:

Matthäus, Markus, Lukas, Johannes und Kevin.

Wie dort geschrieben steht in Kevin 3, 26-28:

Und der HERR sprach, siehe es ist von großem Übel, wenn ihr vergesset zu koppeln die Worte, die ich euch gesagte habe. Und es ward viel Volks um IHN, die fragten, HERR, sollen wir wirklich alle Worte miteinander koppeln, damit wir die selig werden? ER sprach zu ihnen: Wahrlich ich sage euch, es wird niemand dereinst bei meinem Vater sitzen, dessen Stiftung nicht nach dem Gesetze gekoppelt ist. Gelobt aber sei, der da kann setzen die Divis, wie es geschrieben steht in der Schrift. Und alle, die darum standen verstunden es nicht.

Ich brauche URLAUB, viel Urlaub.

Danke für Eure Beiträge.

  • Gefällt 2
Geschrieben

Großartig, lieber Kevin, äh Eckhard :mrgreen: Das war das richtige Wort zum Feierabend.

  • 1 Monat später...
Geschrieben
Einspruch, Euer Ehren. Wenn der Ortsname Bestandteil des Namens ist muss er durchgekoppelt werden. Ein FC-Bayern-München-T-Shirt schriebe sich auch so. Auch wenn das natürlich sehr konstruiert ist, ist es dennoch so.

Es kommt allerdings darauf an, ob der Ortname Teil der Wortkomposition ist. Und das ist nicht der Fall. Beispielstadt ist eine Apposition, ein Substantivattribut, und auf jeden Fall ein eigenes Wort. Der gesamte Titel ist kein Determinativkompositum von Beispielstadt, also eine Sankt-Johannes-Stiftung-Beispielstadt, sondern die Sankt-Johannes-Stiftung KOMMA (in) Beispielstadt.

Genau das ist bei Deinem Beispiel nicht so: ein FC-Bayern-München-T-Shirt ist ein T-Shirt vom FCB und nicht von Schalke. Die Sankt-Johannes-Stiftung Beispielstadt ist aber eine Stiftung namens Sankt Johannes, und zwar in Beispielstadt.

Aus demselben Grund werden auch Vor- und Nachname nicht durchgekoppelt. Wäre man sehr dogmatisch, müßte man sogar ein Komma setzen. Nachgestellte Attribute sind immer Einschübe; sie können sich nicht syntaktisch auf das Bezugswort beziehen, sondern nur inhaltlich.

Vergleiche:

Die gemeinnützige und junge Stiftung heißt Sankt Johannes.

Die Stiftung, gemeinnützig und jung, heißt Sankt Johannes.

In dieser Variante ist gemeinnützig und jung ein Einschub (Komma), in jenem ein von Stiftung syntaktisch abhängiges Adjektivattribut (kein Komma).

Richtig ist also: Sankt-Johannes-Stiftung Beispielstadt.

Es ist aber seit langem üblich, die Kopplungsstriche in Firmennamen aus ästhetischen Gründen wegzulassen. So schreiben sich gerade Verlage: Piper Verlag statt Piper-Verlag. Das ist zwar orthografisch falsch, weil innerhalb eines Wortes keine Leerzeichen stehen dürfen, aber andererseits kann man in solchen Fällen Satz- und Wortzeichen weglassen, wenn die Lesbarkeit dadurch eher noch gesteigert wird.

Stilistisch würde ich ohnehin eher Stiftung Sankt Johannes wählen.

Geschrieben
Es kommt allerdings darauf an, ob der Ortname Teil der Wortkomposition ist. Und das ist nicht der Fall. …

Doch, für den sehr konstruierten Fall war das Voraussetzung. Dass sich die Stiftung sonst ohne das Divis vor der Stadt schreibt stand ja schon fest.

Geschrieben
aber andererseits kann man in solchen Fällen Satz- und Wortzeichen weglassen, wenn die Lesbarkeit dadurch eher noch gesteigert wird.

Was zu beweisen wäre! Man sollte ja eigentlich davon ausgehen, dass man eine korrekte Schreibung schneller und zweifelsfreien versteht, weil man sie erwartet. Über Fehler stolpert man und muss sich den Sinn erst zusammenreimen. Dass die Frühlings Gemüse Suppe eine bessere Lesbarkeit hat, bezweifle ich doch stark.

Geschrieben
Was zu beweisen wäre! Man sollte ja eigentlich davon ausgehen, dass man eine korrekte Schreibung schneller und zweifelsfreien versteht, weil man sie erwartet. Über Fehler stolpert man und muss sich den Sinn erst zusammenreimen. Dass die Frühlings Gemüse Suppe eine bessere Lesbarkeit hat, bezweifle ich doch stark.

Ja, ich bin persönlich auch fürs Koppeln. Aber Piper Verlag ist auch etwas anderes als Gemüse Suppe.

@Bertel

Doch, für den sehr konstruierten Fall war das Voraussetzung. Dass sich die Stiftung sonst ohne das Divis vor der Stadt schreibt stand ja schon fest.

Auf keinen Fall. Das ist in der Wortbildung ausgeschlossen und hat nichts mit Typografie zu tun. Sankt-Johannes-Stiftung Beispielstadt sind zwei Wörter, auch wenn sie zusammen einen Namen bilden. Bei Komposita ist das letzte Glied das, was determiniert wird. Und es ist insgesamt eine Stiftung und keine Stadt. Beispielstadt ist also nicht Teil des durchzukoppelnden Kompositums.

Das FC-Bayern-T-Shirt ist dagegen ein T-Shirt und kein Bayern. Die beiden Beispiele sind nichts verwandt.

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