Ralf Herrmann Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Jepp, ist ein Klassiker. Kann man noch so oft predigen. Wir schreiben immer extra noch »ansicht« bzw. »druck« mit in den Dateinamen. Trotzdem kommt das immer wieder vor.
Kathrinvdm Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Ja, habe ich auch gemacht: Dateiname_Ansicht.pdf Aber da muss man sich wohl Pachulkes Signatur auf die Stirn schreiben und das PDF noch in einen extra roten Ordner legen und diesen mit »kein Druck-PDF« benennen. Seufz! 1
Dr. Hobo Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 (bearbeitet) Ich hab' einem solch beratungsresistenten Kunden (in Bezug auf die Ansichts-PDFs) meist ein abgesoftetes "Ansicht" in einen Weißraum gelegt - gerade noch so sichtbar, um wahrgenommen zu werden, aber bei der Betrachtung zur Kontrolle nicht wirklich störend. Und wenn es ihm selbst dann nicht auffällt - spätestens die Druckerei merkte, dass da was falsch läuft. @ Rechtschreibfehler/absichtliche Falschschreibung: Als ich noch im Printbereich gearbeitet habe, haben wir jedem Kunden, der Texte beigestellt hat, einen Durchlauf unseres Korrektors angeboten. Hat der Kunde abgelehnt (was auch festgelegt wurde), galt "Texte wie beigestellt", und wenn dann auf dem 100.000fach gedruckten Flyer statt "Party" eben "Partie" stand, war's nicht unser Problem. Einfach abnicken und gut ist - wenn einem dieses spezielle Arbeitsstück dann doch ein wenig peinlich ist, muss es ja nicht unbedingt seinen Weg in die persönlichen Referenzen finden... bearbeitet Januar 5, 2011 von Dr. Hobo clarifications. 1
Akm Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Also: bocke ich schon bei »Strasse« oder erst beim Deppenapostroph? Auf den »Deppenapostroph« wird ja – hoffentlich! – niemand bestehen! Und wenn man das dem Kunden erklärt, ist er in der Regel erstaunt und selbstverständlich einverstanden, dass es korrigiert wird ... und schreibt es beim nächsten Mal wieder falsch. Aber eigentlich halte ich es genauso wie Bertel und korrigiere das einfach. Ebenso die vermeintlichen Gedankenstriche etc. Nein. Es ging ja um den Fall, dass ein bundesdeutsches Unternehmen seine Drucksachen gemäß hiesiger Rechtschreibregeln absichtlich falsch setzt, um vermeintlich internationaler zu sein. Was soll das für eine Logik sein? Warum soll ein einzelnes Wort ausländischen Rechtschreibregeln folgen und alles andere wird nach bundesdeutschen Regeln gesetzt. Das ist einfach absurd. Jein. Es ist ja eben nicht nur irgend ein einzelnes Wort, sondern ein Teil der Adresse. Die anderen Wörter lese ich, dieses Wort muss ich u.U. schreiben/tippen. Dennoch finde ich diese Pseudo-Internationalität grotesk und ich bin auch immer kurz davor, mich deswegen mit dem Kunden anzulegen. Ich scheine aber Durchsetzungsvermögen zu haben und konnte bisher jeden Kunden wenigstens zu der Abkürzung »Str.« überreden.
Perplex Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Straße abzukürzen und Str. schreiben wäre für mich nur bedingt eine Alternative. Abkürzungen machen dort Sinn, wo wenig Platz/Raum vorhanden ist. Auf einem z.B. Briefpapier Straße abzukürzen finde ich typografisch unschön, außer es entspricht dem Gestaltungsprinzip.
Akm Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Straße abzukürzen und Str. schreiben wäre für mich nur bedingt eine Alternative. Abkürzungen machen dort Sinn, wo wenig Platz/Raum vorhanden ist. Auf einem z.B. Briefpapier Straße abzukürzen finde ich typografisch unschön, außer es entspricht dem Gestaltungsprinzip. Da widerspreche ich ja nicht. Aber »Strasse« finde ich typografisch definitiv unschöner.
Stevo Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Für den Zaungast, der nicht vom Fach ist, entsteht der Eindruck, dass Ihr offenbar unterschiedliche Gewichtungen Eures beruflichen Selbstverständnisses mit Euch herumtragt. Vom puristischen Reinformverfechter, der sich leistet, einen Kunden oder Auftrag abzulehnen, bis zum skrupellosen Dienstleister, der eben macht, was bezahlt wird. Handdruck auf Bütte versus Schmierkopie auf Vorlaufresten.... Ihr seid doch die Experten, die es richtig wissen und es richtig können. Das müsst Ihr kommunizieren, und zwar auf allen Kommunikationsebenen. Darin sehe ich die Herausforderung in der wirklichen Welt, besonders unter Selbstausbeutern (sprich: Freiberuflern / Selbständigen). Und dann wünsche ich Euch von Herzen, dass Ihr beratungsresistenter Kundschaft freundlich entspannt die gelben Seiten in die Hand drücken könnt, damit sie sich einen passenden Papierpartner suchen....
Gast bertel Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Für den Zaungast, der nicht vom Fach ist, … Von irgendeinem Fach sind doch hier alle Du wirst das als Arzt eher denn als Bauchredner sicher auch kennen, dass die Kundschaft von etwas überzeugt ist und das partout haben möchte. Irgendwann bekommt sie es auch, weil du einfach mürbe gemacht wurdest. Ausbaden muss es die Kundschaft je schließlich selbst. Ich würde ja selbst gern mal Einläufe gegen Orthografieschwäche verschreiben … Deiner Kundschaft wurde der treffliche Begriff "Patient" zugeteilt, weil sie angeblich etwas erduldet oder erträgt. Müsste das aber nicht gerade anders herum sein? Ertragen nicht Behandler (Arzt, Designer, …) den größeren Teil des Leids? Schließlich bekommen wir doch auch das Geld dafür, also das eigentliche Schmerzensgeld …
Minimalist Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Ich würde ja selbst gern mal Einläufe gegen Orthografieschwäche verschreiben … Ist »Strasse« auf ner deutschen Geschäftskarte nicht bereits geistiger Dünnsch.....?
Gast bertel Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Ist »Strasse« auf ner deutschen Geschäftskarte nicht bereits geistiger Dünnsch… ? Es ist. Wirklich traurig™ macht mich aber die Tatsache dass es die meisten nicht bemerken werden.
RobertMichael Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 ich würde es bemerken, aber ich zieh mich daran nicht mehr hoch. ähnlich wie bei deppenapostroph's. man könnte es resignation nennen, aber es gibt echt wichtigeres auf der welt.
Gast bertel Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 … es gibt echt wichtigeres auf der welt. Deswegen sind wir aber nicht hier …
Mach Geschrieben Januar 5, 2011 Geschrieben Januar 5, 2011 Es gibt ja doch einen Unterschied, nämlich dass die Schreibung Strasse durchaus völlig korrekte deutsche Orthographie ist, nur halt nicht in Deutschland.
Akm Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Hm, das würde mich jetzt mal interessieren, weiß das jemand der anwesenden Schweizer: Meines Wissens ist »Deutsch« in der Schweiz einer der vier Amtssprachen. Gesprochen wird Schweizer Deutsch, geschrieben Schriftdeutsch, korrekt? Wo ist denn dann das »ß« verloren gegangen? Mit interessierten Grüßen Kerstin Die Antwort MUSS auch nicht zwangsweise von einem Schweizer kommen.
Mach Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Meine Vermutung ist, dass in der Schweiz das ß nicht abgeschafft, sondern gar nicht eingeführt worden ist – im Antiquasatz. Im Antiquasatz war das ß im 19. Jahrhundert unüblich. Gemäss der Darstellung unter Typefoundry: Esszet or ß war die Schaffung eines Antiqua-ß eines der Anliegen, das im Zuge der Gründung des kleindeutschen Kaiserreichs in Angriff genommen wurde. Da dünkt es mich nicht abwegig, dass in der Schweiz das Antiqua-ß als ein Buchstabe aus Deutschland wahrgenommen und folglich abgelehnt worden wäre, als mit den Weltkriegen das Abgrenzungsbedürfnis gegen Deutschland stieg. Ich gebe zu, das ist nur meine Vermutung. Ich kann dazu keine Belege vorweisen. Für die im Netz oft geäusserte Ansicht, die Abschaffung habe etwas mit der schweizerischen Tastatur zu tun, habe ich allerdings auch noch keine Belege gesehen, und die bisweilen anzutreffende Ansicht, es habe mit der schweizerischen Aussprache zu tun, halte ich für völlig unhaltbar.
Perplex Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Hm, das würde mich jetzt mal interessieren, weiß das jemand der anwesenden Schweizer:Meines Wissens ist »Deutsch« in der Schweiz einer der vier Amtssprachen. Gesprochen wird Schweizer Deutsch, geschrieben Schriftdeutsch, korrekt? Jepp, das ist ausgesprochen korrekt. Wo ist denn dann das »ß« verloren gegangen? Folgendes ist mir zu Ohren gekommen: Gerade eben, weil in der Schweiz vier Amtssprachen gesprochen werden, mussten auf der Schreibmaschine auch Akzente vor allem aus dem Französischen Platz finden. Und da der Platz auf einer Schreibmaschine nun mal beschränkt ist, musste das ß über die Klinge springen. Ob da noch weitere Überlegungen mitgespielt haben ist mir unbekannt.
Ralf Herrmann Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Lesenswert dazu: http://www.personal.uni-jena.de/~x1gape/Pub/Eszett_1997.pdf FazitDie Schreibung mit Doppel-s nach Langvokal und Diphthong entspricht der Syllabierung in den schweizerdeutschen Dialekten bzw. in der schweizerisch gefärbten Standardsprache: Fortis-/s/ ist auch nach Langvokalen und Diphthongen Silbengelenk, das heißt, es wird ambisyllabisch realisiert. Die Korrespondenz /s.s/ ® ‹ss› stimmt daher gut zur besonderen schweizerischen Sprachsituation; eine Anpassung an die Verhältnisse im übrigen deutschen Sprachraum ist nicht zu erwarten. 1
Perplex Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Übrigens schreiben auch die Liechtensteiner kein ß – nur so nebenbei.
Gast bertel Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Übrigens schreiben auch die Liechtensteiner kein ß – nur so nebenbei. Es ist aber weder eine Schweizer noch eine Liechtensteiner Firma, sondern eine aus München. Und da schreibt man das ß.
Perplex Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Vielleicht besitzt die Münchner Firma ein Schweizer Nummernkonto oder wird von einem Liechtensteiner Treuhänder beraten? Nein, natürlich würde ich mich auch darüber ärgern, dass ein Kunde wider besseres Wissen sich für die offenbar falsche Rechtschreibung, jedenfalls falsch in Deutschland, entscheiden würde. Wenn ein Kunde sich als beratungsresistent erweist und nicht auf seinen Dienstleister hört und Dich das so nervt, dann passt er offenbar nicht zu Dir.
Gast bertel Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 … dann passt er offenbar nicht zu Dir. Tut er auch nicht. Nur – das ist der Bruder vom Cheffe, den kann ich nicht mal eben so rausschmeißen, auch wenn ich gern würde
Kathrinvdm Geschrieben Januar 6, 2011 Geschrieben Januar 6, 2011 Ja, das wäre schlecht für die diplomatischen Beziehungen …
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