longonix Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Hallo, mein erstes Posting ! Ich schreibe mit pdfLaTex an einer Dokumentation für meinen Schachverein. Folgendes Problem: Spieler treten als Jugendliche/Kinder ein, spielen Turniere, erwerben später zB. den Dr. Titel. Wie ist dann bei der Namensnennung zu verfahren, zumal wenn man den genauen Zeitpunkt des Titelerwerbs nicht kennt. Habe bisher immer konsequent, wenn bekannt, den Titel angegeben, sieht allerdings bei Schülern etwas merkwürdig aus. Danke für jeden Hinweis. Gruß Horst
Minimalist Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Hallo Horst :) Ich verstehe nicht so wirklich, wo Dein Problem liegt, oder was die Frage ist ...? Wo nennst Du denn die Namen, und warum sieht es dann seltsam aus, einen akademischen Titel zu nennen ...?
Gast bertel Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Meinst du mit Dokumentation vielleicht Chronik? Dann sähe es komisch aus wenn der Jugendmeister der 7- bis 10-Jährigen von 1978 einen Doktortitel trägt. Lass ihn einfach weg. Oder frag die Betreffenden wann sie promoviert haben. Mehr Möglichkeiten sehe ich nicht.
Stevo Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Je nach Zusammenhang: Wenn Du über den (jetzigen) Schachbruder XY schreibst, der als Zehnjähriger schon Jugendmeister war und jetzt einen akademischen Titel führt, gehört der Titel dazu. Wenn -etwa in der Liste der Jugendmeister- der Jugendmeister 1972 genannt wird, dann hatte er (mutmaßlich) zum Zeitpunkt seines sportlichen Erfolges noch keinen akademischen Titel und wird so benannt, wie es auf seiner Urkunde steht. Aber im Schach mag es ja Wunderkinder und Frühvollendete geben, die auch nach der ersten Promotion noch Jugendmeister werden...
longonix Geschrieben Januar 22, 2011 Themen-Ersteller Geschrieben Januar 22, 2011 scheinbar gibt es keine Regel, entweder läßt man die Titel ganz weg, oder nennt sie immer (selbst wenn der betreffende 10 Jahre alt ist)
Gast bertel Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Wie Stevo schon schreibt, muss sich das nach der Perspektive richten. Dr. Ali Mente, Jugendmeister 1988 wäre korrekt, da das vom jetzigen Dr. aus gesehen ein Rückblick ist. Jugendmeister 1988: Dr. Ali Mente wäre falsch, weil der Jugendmeister zum betrachteten Zeitpunkt (nämlich 1988) noch keinen Doktortitel hatte.
Minimalist Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Ich seh das auch so wie Bertelchen Ansonsten stellt sich für mich auch noch die Frage, warum akademische Grade überhaupt genannt werden ...
Gast bertel Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 … warum akademische Grade überhaupt genannt werden ... Oh, da könnten dir die richtigen Leute erschöpfender Auskunft erteilen, als dir überhaupt lieb ist. Ich selbst kenne 3 Arten: 1. Der Doktortitel ist quasi Minimalvoraussetzung für den gewünschten Job, interessiert aber eigentlich noch nicht mal den Doktor selbst und wird daher auch nicht verwendet. Es ergab sich halt so und der Mensch dahinter überzeugt durch sich selbst. 2. Der Doktortitel wurde härtestens erkämpft, ist aber eigentlich bei der Berufswahl hinderlich, wird daher a) totgeschwiegen, was zu Neurosen führt b) erst recht verwendet, was zu Neurosen führt Die erstere ist mir die liebere.
Minimalist Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 :schmunzel: Ich meinte jetzt eher: im Zusammenhang Also, im Berufsleben mag das sinnvoll sein; ein Ausdruck der Qualifikation, sei es einer eigentlichen Person oder des Unternehmens für das die Person tätig wird, etc etc ... Im Privatleben (zu dem ich einen Schachverein jetzt einfach mal zähle) finde ich das nicht notwendig; der Titel ist ja kein Bestandteil des Namens, und er sagt auch nichts über die Qualität des Spielers aus ...
Gast bertel Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 : … Also, im Berufsleben mag das sinnvoll sein … Im Boxsport steht man da wohl drüber: Klitschko, Christine Theiss (Kickbox-Weltmeisterin) … da ist nicht präsent dass das Doctores sind.
Minimalist Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Das ist in deren Berufsleben vielleicht auch nicht das ausschlaggebende ...
Gast bertel Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Das ist in deren Berufsleben vielleicht auch nicht das ausschlaggebende ... Stell dir vor das wären Orthopäden … von denen möchte ich lieber nicht eingerenkt werden
Lars Kähler Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Ansonsten stellt sich für mich auch noch die Frage, warum akademische Grade überhaupt genannt werden ... Also, das gehört einfach zum Namen. Ich hätte auch gern promoviert, mir wurde jedoch davon abgeraten. Mein Stiefbruder, ein Dr. der Geologie, hatte das mal kurz in seiner eMail-Adresse. Kurz. Dann nicht mehr. Aber auf Visitenkarte, Briefbogen und der Website steht das selbstverständlich drauf. Lars
Minimalist Geschrieben Januar 22, 2011 Geschrieben Januar 22, 2011 Also, das gehört einfach zum Namen. Ich hätte auch gern promoviert, mir wurde jedoch davon abgeraten. Mein Stiefbruder, ein Dr. der Geologie, hatte das mal kurz in seiner eMail-Adresse. Kurz. Dann nicht mehr. Aber auf Visitenkarte, Briefbogen und der Website steht das selbstverständlich drauf. Wie bereits gesagt: Im Zusammenhang Wenn der Titel geschäftlich relevant ist, kommt er da halt mit drauf. Ob ich Doktor der Ornithologie bin sagt aber nix drüber aus, ob ich gut Schach spiele – da hat das dann einfach nicht viel Berechtigung, genauso wenig wie ein Adelstitel oder der Meisterbrief im Wändeanmalen
Stevo Geschrieben Januar 23, 2011 Geschrieben Januar 23, 2011 Der Doktortitel ist in Deutschland offiziell Namensteil. Bei offiziellen Gelegenheiten, etwa in notariellen oder amtlichen Urkunden, gehört der Dr. dazu (nicht aber der Professorentitel). Es gibt da die Geschichte eines promovierten Fußballspielers, der einem Schiedsrichter gegenüber auf den korrekten Namen bestand ("--für Sie immer noch Doktor XY...") und deswegen verwarnt wurde. Nach Einspruch musste die Verwarnung aus dem Spielbericht getilgt werden, weil der Spieler nun mal objektiv recht hatte. Promovierte untereinander verzichten üblicherweise auf die Anrede, ähnlich wie Adelige untereinander. (Ersteres kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen, letzteres nicht, da ich zu wenig in Adelskreisen verkehre). Promovierte nicht-Mediziner verzichten häufig im Alltag auf den Titel, um nicht um ärztlichen Rat gebeten zu werden. Ach ja: es gibt Orthopäden, die nicht renken. Die leben nicht schlecht von den Patienten, die die anderen renken. Als Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin bin ich da nah am Geschehen.
Minimalist Geschrieben Januar 23, 2011 Geschrieben Januar 23, 2011 Also, nennt mich einen Proleten, aber der einzige Doktor, den ich »Doktor« nenne, ist mein Arzt ... Geschäftlich ist das, wie gesagt, was anderes, da es ja immerhin ein Zeichen von Kompetenz ist, oder sein sollte ... Aber darüber hinaus ...? Ich nenne ja auch niemanden »Meister« weil er einen Meisterbrief hat ... Aber Adelstitel verweigere ich rundheraus; den Adelsstand gibt’s in Deutschland nicht mehr, und ich weigere mich, jemanden z.B. als Graf anzureden, nur weil seine Vorfahren einmal erbliche Verwaltungsbeamte waren ...
Þorsten Geschrieben Januar 23, 2011 Geschrieben Januar 23, 2011 Der Doktortitel ist in Deutschland offiziell Namensteil. Bei offiziellen Gelegenheiten, etwa in notariellen oder amtlichen Urkunden, gehört der Dr. dazu (nicht aber der Professorentitel). Wikipedia sieht das anders: Der Doktorgrad ist kein Bestandteil des bürgerlich-rechtlichen Namens (Namenszusatz) wie etwa ehemalige Adelstitel oder Adelsbezeichnungen (der „Doktor“ ist ein akademischer Grad, kein „Titel“). Unklar ist, nach Auffassung von Juristen,[11] in diesem Punkt nur das zivilrechtliche Schrifttum. Zwar wird auch hier überwiegend der Rechtsprechung gefolgt, jedoch gibt es durchaus auch die Auffassung, dass „akademische Titel“ zum Namen gehörten oder Namensattribute seien. Da der „Doktor“ also nach Meinung der meisten Juristen kein Namenszusatz ist, kann aus § 12 BGB (Namensrecht) auch nicht abgeleitet werden, dass die Nennung des „vollen Namens“ auch die Nennung des „Doktors“ umfassen müsse. (Die im Artikel genannten Quellen mögen Interessierte selbst durchwühlen.) […] ähnlich wie Adelige untereinander. Von welchem Land redest du jetzt? Ich dachte, es ging hier um die Praxis in Deutschland? Vielleicht hast du es ja nicht mitbekommen, aber in Deutschland gibt es seit 90 Jahren keine Adeligen mehr. Aber Adelstitel verweigere ich rundheraus; den Adelsstand gibt’s in Deutschland nicht mehr, und ich weigere mich, jemanden z.B. als Graf anzureden, nur weil seine Vorfahren einmal erbliche Verwaltungsbeamte waren ... Obwohl, wer weiß wie das gehandhabt werden wird, wenn König Karl und Königin Stefanie demnächst regieren?
CRudolph Geschrieben Januar 23, 2011 Geschrieben Januar 23, 2011 Wikipedia sieht das anders: […] Unabhängig von Wikipedia oder der tatsächlichen Rechtslage (über die ich auch nicht Näheres weiß): der Doktor-Titel wird jedenfalls explizit auf den Ausweisen vermerkt. Nach Vorlage der Urkunde der jeweiligen Uni (welche zwingend gefordert ist) werden sowohl Perosnalausweis als auch Reisepaß dementsprechend geändert und neu ausgestellt. Dies ist beim Professorentitel nicht der Fall, weil dieser im Gegensatz zum Doktortitel nicht permanent ist sondern sich auf die Amtszeit beschränkt. Grüße, Christian
U+05E9 Geschrieben Januar 23, 2011 Geschrieben Januar 23, 2011 Der Doktortitel ist in Deutschland offiziell Namensteil. ... „Da somit der akademische Grad kein Namensbestandteil ist, ...“ sagt dieser Jurist, auf den diese Seite verweist. 1
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